Black Marble "It’s Immaterial"

Black Marble „It’s Immaterial“

Am 30. September 2016 erscheint „It’s Immaterial“ , das zweite Album von Black Marble. Es ist der erste Release des Projekts beim renommierten Label Ghostly International und das Nachfolgewerk der EP „Weight Against the Door“ und dem Debütalbum „A Different Arrangement“, welche beide bei Hardly Art erschienen sind.

Black Marble "It’s Immaterial"
Black Marble „It’s Immaterial“
Das Mastermind hinter Black Marble ist immer noch Chris Stewart, begleitet von ausgesuchten Kollaborateuren, jedoch schlägt sich nun der Ortswechsel des Projekts von der Ost- an die Westküste der Staaten stark auf die Atmosphäre des neuen Albums nieder: es fühlt sich an wie Licht und Schatten, das Brennen des Meersalzes nach der abendlichen Flut, das Vernachlässigen eines geliebten Gegenstandes, der zu hoch auf dem Regal steht, um sich regelmäßig um ihn zu kümmern. Die Grundstimmung ist die des Erschaffens neuer Dinge, für die dennoch auf vergangene Zeiten zurückgegriffen werden muss; wie das Versuchen sich an die Melodie zu erinnern, die man beim Aufwachen noch gesummt hat, aber man sich nicht sicher ist, ob diese überhaupt existiert.

Während des sich anbahnenden Endes der Ostküsten-Episode im Leben von Chris Steward, wurde „It’s Immaterial“ in einer Phase mentaler und körperlicher Veränderungen aufgenommen – gefangen in Zwischenräumen und geprägt von der Unfähigkeit sich zu bewegen bis das wirre Schneegestöber an Ideen um ihn herum sich langsam legte, ist das Album gedämpft und hochtrabend zugleich. Eine Sammlung von Songs, die zusammengehalten werden von Gesprächsfetzen die beim Verbeilaufen an offenen Türen aufgeschnappt wurden. Es ist ein Rahmen, in dem die eigene Vorstellung ihre Version davon erzeugt, was man hören soll, ohne es einem aber genauer beschreiben zu können – wie das Lieblingslied auf einem unmarkierten Mixtape, welches man einfach nicht identifizieren kann.

Mit den beiden früheren Releases verfolgten Black Marble einen Weg der bereits von Bands der späten 70er und frühen 80er mit ihren hauchdünnen Synthsounds und ihrer DIY Attitüde vorgelegt wurde. Beeinflusst von den organischen Klängen von Synthwave-Pionieren der 70er wie etwa Silicon Teens, Iron Curtain, Lives of Angels oder Solid Space, fanden Black Marble ein klareres Bild des eigenen Sounds welcher sich seitdem stetig weiterentwickelt hat. Inspiriert von Robert Palmers frühen Jahren bei Island Records, wurden die Vocals weiter in den Vordergrund gerückt, bei noch verzweifelt-auswegloserer Darbietung – mit dem Ergebnis eines unmittelbar-klaustrophobischen Gefühls.

„Es ist ein Gewühl aus Zeit und Ort – etwa über die Unzufriedenheit der Jugend, keine Kontrolle über den Ort zu haben oder über die Unzufriedenheit des Alters, keine Kontrolle mehr über die Zeit zu haben“, sagt Stewart selbst über das Album. „Das Album ist voll von Charakteren, die sich selbst und andere davon überzeugen wollen, Dinge anders zu sehen oder zu machen und ihnen auf ihren Wegen zu folgen. Es ist wie dieser Moment des Verlangens zwischen Wissen und Tun, gefangen in einem zeitlichen Vakuum.

„It’s Immaterial“ ist eine deutliche Weiterentwicklung im Sound von Black Marble: Klangen die Songs auf dem Debüt noch wie ein Rauschen aus einem Lüftungsschacht im Boden, scheinen sie diesmal direkt aus dem Nebenraum zu kommen. Geschrieben, produziert, abgemischt und eingespielt von Stewart selbst, sind die neuen Songs der Ausdruck einer einheitlichen Vision – der Versuch eines einzelnen Menschen, ungreifbare Gedankenschwaden und feine, unmerkliche Fetzen von Präferenzen zusammenzubringen, um etwas völlig neues zu schaffen. Es ist eine endlose Fahrt auf dem Beifahrersitz während im Radio all das läuft, was man schon immer geliebt hat – auf einer Dauer von fast 40 Minuten.

Black Marble „It’s Immaterial“
VÖ: 30. September 2016
Ghostly International

Tracklist
01. Interdiction
02. Iron Lung
03. It’s Conditional
04. Woods
05. A Million Billion Star
06. Missing Sibling
07. Frisk
08. Golden Heart
09. Self Guided Tours
10. Portland U
11. Collene