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Joshua-Redman-James-Farm CD Cover Artwork

James Farm

James Farm könnte eine dieser seltenen Durchbruchs-Bands sein – Miles Davis und Dave Brubeck haben das vor langer Zeit vorgemacht – die auch ein Publikum jenseits der klassischen Jazz-Hörerschaft erreicht.

Joshua-Redman-James-Farm CD Cover Artwork
James Farm: Joshua Redman - Aaron Parks – Matt Penman – Eric Harland

Bereits auf dem Montreal Jazz Festival 2009 betrat eine Formation die Bühne, die beim Publikum und bei der Kritik einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Der erste Auftritt von JAMES FARM fand vor einem ausverkauften Haus statt und führte bei der Presse zu überschwänglichen Lobeshymnen, wie zum Beispiel von All About Jazz: „So viel ist sicher: Hier haben wir absolut professionelle Musiker auf dem Höhepunkt ihres Könnens“.

Saxophonist Joshua Redman, Pianist Aaron Parks, Bassist Matt Penman und Drummer Eric Harland sind JAMES FARM. Ganz unbekannt sind sie natürlich nicht, und ihr bewundernswert tightes Zusammenspiel auf dem Debüt-Album James Farm kommt nicht von Ungefähr.

Denn abgesehen von den vielfältigen Einzelleistungen der Bandmitglieder, glänzten sie auch schon in unterschiedlichen Kombinationen, bei denen sie einander die Taktstöcke in die Hand gaben.

So gehören Redman, Harland und Penman zum SFJazz Collective, das im Zuge eines karitativen Non-Profit-Konzepts unter der Leitung des „Young Lion“ Joshua Redman seit 2004 mit Interpretationen von Ornette Coleman, John Coltrane, Herbie Hancock, Thelonius Monk und vielen weiteren Größen aufwartet.

Nicholas Harland erwies sich zudem in den Bands von Nicholas Payton bis Betty Carter als hervorragender Schlagzeuger, und der New Yorker Bassist Matt Penman brillierte als Sideman bereits auf über 50 Alben mit Gary Bartz, Mark Turner, Madeleine Peyroux und anderen.

Der nicht einmal 30-jährige Aaron Parks engagierte die heutige Rhythmus-Sektion von JAMES FARM schon auf seinem Blue Note-Debüt „Invisible Cinema“ von 2008 und galt als Wunderkind, das mit 14 Jahren erste Meriten einstreichen konnte und schließlich fünf Jahre lang in der Band von Terence Blanchard eine überaus fruchtbare Lehrzeit genoss.

Auf ihrem Debüt orientieren sich JAMES FARM grundsätzlich an der traditionellen akustischen Instrumentierung des Jazz-Quartetts, aber zu ihren Statuten gehört auch die Integration ihrer vielfältigen Einflüsse jenseits des Jazz, sprich: Rock, Soul, Folk, Klassik und Elektronika, die mal mehr, mal weniger subtil ihren Eingang in die Stilistik JAMES FARMs finden.

„In JAMES FARM vereinigen wir unser gemeinsames, kollektives Wissen“, so erklärt Penman. „Wir lassen die besten Ideen aus unseren vielseitigen musikalischen Einflüssen zusammenlaufen, während wir uns auf einer gemeinsamen, substantiellen Ebene begegnen – der Liebe zum Jazz, der Faszination an Song und Struktur, der Besessenheit vom Groove und der Offenheit den zeitgenössischen Einflüssen gegenüber.

JAMES FARM ist eine Band, in der jeder von uns Komponist und Improvisator sein kann, sich im Rhythmus der Zeit bewegt und konstant weiterentwickelt.“

Im kommenden Sommer werden JAMES FARM ihr Repertoire auf einer ausgiebigen US-Tour live präsentieren.

Disney-Jazz-Vol1 CD Cover

Disney Jazz Vol.1

DISNEY JAZZ VOLUME 1: EVERYBODY WANTS TO BE A CAT,
Eine superbe Kollektion von Jazz Stars der Gegenwart, die Disney Klassiker interpretieren.

Disney-Jazz-Vol1 CD Cover
Disney Jazz Vol.1: Everybody Wants To Be A Cat

Berücksichtigt man Walt Disneys Vorliebe für den Jazz der späten 1920er und frühen ‘30er Jahre, wundert es einen nicht, dass nicht wenige Interpreten in späteren Dekaden Interpretationen der populärsten Songs aus seinen Film-Soundtracks aufgenommen haben.

So manches Stück wie beispielsweise “Some Day My Prince Will Come” aus dem 1937er Animationsfilm Snow White and the Seven Dwarfs (Schneewittchen und die sieben Zwerge), wurde bereits zum Great American Songbook Standard Dank der Jazz Künstler, die die Melodie als Plattform für Improvisationen nutzten und nutzen.

Über die Jahre sind Größen wie Bunny Berigan, Artie Shaw, Glenn Miller, Louis Armstrong, Dave Brubeck, Miles Davis und John Coltrane echte Disney Musik Anhänger geworden.

Die Begeisterung für Disneys musikalisches Erbe findet nun ihre Fortsetzung in einer Kopplung mit neu aufgenommenen Songs, Disney Jazz Volume 1: Everybody Wants to Be a Cat, welche von Walt Disney Records auf dem Edel-Label Disney Pearl Series am 29.04.11 veröffentlicht wird.

Produziert von Jason Olaine und unter der technischen Leitung von Joe Ferla, liefert die lebendige 13-Song-Kollektion Darbietungen des Who’s-Who’s der zeitgenössischen Jazz Stars und Entdeckungen wie The Bad Plus Trio, Saxophonist Joshua Redman, Trompeter Roy Hargrove und Mark Rapp, Pianist Alfredo Rodriguez, Gitarristen Kurt Rosenwinkel und Gilad Hekselman, Violinistin Regina Carter, Bassistin/ Sängerin und frisch-gekürte Grammy-Gewinnerin (Best new artist) Esperanza Spalding, und Sängerin Dianne Reeves, Roberta Gambarini und Nikki Yanofsky.

Der erste Künstler, der in das Projekt eingestiegen ist, der Dekan des Jazz Piano, Dave Brubeck, gerade 90 Lenze reich geworden, lieferte gleich zwei Tracks, “Some Day My Prince Will Come” und “Alice in Wonderland,” im Trio mit Gambarini als Sängerin.

Der Titel des Albums ist dem Song “Ev’rybody Wants to Be a Cat,” aus dem Animationsklassiker Aristocats entlehnt, welcher den Auftakt mit einem groovendem Engagement des Hargrove’s Quintet gibt. Passender könnte das Album nicht eingeleitet werden.

Der Ursprung von Disney Jazz Volume 1 liegt 2 Jahre zurück, als Olaine gebeten wurde, die besten und versiertesten Musiker von Heute zusammen zu bringen, um einen echten Disney Klassiker vorzulegen, egal welche Stilrichtung und Arrangements sie wählen. Die sagenhafte Anzahl von nicht weniger als 600 Songs, die Olaine für diesen Auftrag bekam, reichen von legendären Soundtrack-Kompositionen für animierte Klassiker-Juwelen wie Lady and the Tramp (Susi & Strolch) oder abendfüllende Leinwandlegenden wie Mary Poppins bis hin zu den Scores, von aktuelleren Animations-Blockbustern a la Toy Story oder The Lion King (König der Löwen.

“Ich wollte ein Essemble von Persönlichkeiten zusammen bekommen, die einerseits die vielen Spielarten des Jazz repräsentieren, aber auch Künstler wie The Bad Plus für einen abenteuerlichen Ausflug oder Regina Carter für einen World Music-orientierten Ansatz und Joshua Redman für einen runden Sound,” erzählt Olaine, früher A&R Repräsentant für Verve Records und Booker für George Wein’s Jazz Festivals sowie für den San Francisco Jazz Club, Yoshi’s.

“Wir wollten ebenso die Bandbreite und Tiefe, die den Jazz ausmacht, als auch die der Generationen von Größen wie Dave Brubeck, der bereits ein komplettes Album mit Disney Music, Dave Digs Disney, 1957 aufgenommen hat, bis Nikki Yanofsky, der noch Teenager ist, widerspiegeln.”

Olaine bemerkt dass er nicht nur völlige Handlungsfreiheit für die Wahl der Künstler hatte, sondern auch absolute Oberhoheit wie jeder der Darbietenden seinen speziellen Song präsentiert. Der überwiegende Teil wurde in den Avatar Studios in New York aufgenommen. “Es grenzt an ein Wunder, dass wir alle Aufnahmen in einer Zeitspanne von gerade mal einer Woche zusammenbekommen haben,” sagt Olaine. “Wir haben jeden Tag mit einem Teil der Künstler aufgenommen. Sie haben ihre Arrangements eingebracht, von denen manche noch bis auf die letzte Minute bearbeitet wurden, und wir nahmen verschiedene Versionen auf.”

Weitere Aufnahme-Sessions fanden aus terminlichen Gründen außerhalb New Yorks statt. Redmans Darbietung von “You’ve Got a Friend in Me,” den Randy Newman für Toy Story geschrieben hat, wurde vor einem seiner Auftritte im Yoshi’s in Oakland aufgenommen. Yanofsky nahm “It’s a Small World” in ihrer Heimat Kanada auf, Rosenwinkel nutze ein deutsches Studio um “Free the Birds (Tuppence a Bag)” aus Mary Poppins einzuspielen, und Rodriguez steuerte seine Version von “The Bare Necessities” aus The Jungle Book (Das Dschungelbuch) aus den Los Angeles Studio, produziert von seinem Mentor, Quincy Jones.

In den Linernotes des Albums preist Ashley Kahn die Qualität und das Können der vertretenen Künstler in höchstem Maße: “Es ist außerordentlich selten, dieses Maß an Talent auf einem Jazz Album zu finden. Wenn jemand nach dem exakten Maßstab für die zeitgenössische Szene in allen ihren Geschmacksrichtungen und Formen sucht, findet er ihn auf dieser CD wieder.”

Kahn fasst in seinen Begleittext zusammen, dass die gesamte vielfältige Jazz-Session der Disney Songs ein berauschendes Fest von Sound, Lyric und Melodie abfeiert, welches einmal mehr herausstellt, wie diese Melodien die Magie der Improvisation freisetzen. Disney und Jazz?…sind alte Freunde. Zwei Katzen, die von jeher ausersehen sind zusammen zu swingen.

Disney Jazz Volume 1: Everybody Wants to Be a Cat wird ab 29.04.11 überall im Handel erhältlich sein. Mehr Informationen zu Walt Disney Records’ Veröffentlichungen sind auch auf Disney.com/music zu finden, man kann Fan auf Facebook.com/disneymusic werden oder auf Twitter.com/disneymusic folgen.

Produziert von Jason Olaine mit Liner Notes von Ashley Kahn. Die 13-Track Kollektion enthält erhabene Versionen von Dave Brubeck, der Frisch-gebackenen Grammy-Gewinnerin Esperanza Spalding, Roy Hargrove, Joshua Redman, The Bad Plus, Dianne Reeves, Regina Carter, Nikki Yanofsky und Andere.

Ambrose-Akinmusire CD Cover Artworks

Ambrose Akinmusire „When The Heart Emerges Glistening“

By the time the lone standard “What’s New?” arrives with a wink 11 tracks into trumpeter-composer Ambrose Akinmusire’s tour de force Blue Note debut When The Heart Emerges Glistening, the song’s title has become a rhetorical question.

Ambrose-Akinmusire CD Cover Artworks
Ambrose Akinmusire – "When The Heart Emerges Glistening"
The unneeded answer: Everything. Akinmusire has delivered nothing less than a manifesto, a Search for the New Land, a personal statement of such clarity and vision that it’s bound to turn heads around towards this startlingly fresh young talent.

Co-produced by Akinmusire and his label mate and mentor Jason Moran, the album’s 12 songs (10 of which were composed by Akinmusire) feature the 28-year-old trumpeter’s young quintet (tenor saxophonist Walter Smith III, pianist Gerald Clayton, bassist Harish Raghavan, and drummer Justin Brown), a close-knit group of longtime friends and frequent collaborators that breathes a remarkable collective identity. The New York Times wrote that the quintet “seems destined for much wider recognition,” and described their unique sound as “limber, straight-ahead jazz with mystery and pop instincts that gets around most of the old, pervasive mainstream influences, both of trumpet playing and bandleading.”

The Los Angeles Times recently named Akinmusire one of their 2011 “Faces to Watch,” and offered this descriptive of the quintet’s recent LA performance: “Akinmusire and his band demonstrated a remarkably fluid, adventurous interplay and patiently imaginative way with melody that sounded as steeped in the music’s history as it was hard-wired with the sound of something new. With a chameleonic tone that can sigh, flutter or soar, Akinmusire sounds less like a rising star than one that was already at great heights and just waiting to be discovered.”

The discovery of Ambrose Akinmusire (pronounced ah-kin-MOO-sir-ee) has been a slow and steady process. Born and raised in Oakland, California, it was as a member of the Berkeley High School Jazz Ensemble that Akinmusire first caught the attention of a discerning ear. Saxophonist Steve Coleman was visiting the school to give a workshop and immediately heard promise in the young trumpeter, eventually hiring him as a member of his Five Elements band and embarking on an extensive European tour when Akinmusire was just 19.

The experience proved life-changing. Coleman—considered by many to be the spiritual godfather of the current creative jazz scene—challenged Akinmusire on and off the stage. “Ambrose, what’s your concept?” Akinmusire remembers Coleman asking him on a train ride through Germany. “Concept? I’m 19, I don’t need a concept. It’ll just come one day,” shrugged Akinmusire, raising the saxophonist’s ire. “He really laid in on me. I’ll never forget it,” he recalls. “You’ve got to start thinking about it now,” Coleman told him. “Everything you don’t love, make sure that’s not in your playing.”

Akinmusire took the advice to heart, and returned to his studies at the Manhattan School of Music determined to discover his own voice. “When I got back to school I wrote a list,” he explains. “It was very specific, it had things on it like ‘I don’t want to be confined by my instrument’ or ‘I want to have a sound like a French Horn player.’ It had harmonic concepts on it. I posted it on my wall so every day I was reminded of it. It caused me a lot of trouble because if a teacher told me to do something and it didn’t really fit what was on that list I didn’t listen to them. It really made me learn who I was because I had to defend that every day.”

After returning to the West Coast to pursue a master’s degree at the University of Southern California, Akinmusire went on to attend the Thelonious Monk Institute of Jazz in Los Angeles, an experience that began to bring his quest into clearer focus. “I went from being the oddball to being surrounded by people who were just like me and having teachers that were stressing [individuality] like Terence [Blanchard], Herbie [Hancock], and Wayne [Shorter]. I learned a lot from Terence. He really got me to be 100% comfortable in the things I was hearing in my head. After the Monk Institute it was just me going for my own sound and my own concept.”

2007 was a pivotal year for Akinmusire. He entered and won the prestigious Thelonious Monk International Jazz Competition from a panel of judges that included Blanchard, Quincy Jones, Herb Alpert, Hugh Masekela, Clark Terry and Roy Hargrove. That year he also won the Carmine Caruso International Jazz Trumpet Solo Competition and released his debut recording Prelude…To Cora on the Fresh Sound New Talent label. He moved back to New York City and began performing with the likes of Vijay Iyer, Aaron Parks, Esperanza Spalding, and Jason Moran, taking part in Moran’s innovative multimedia concert event In My Mind: Monk At Town Hall, 1957. It was also during this time that he first caught the attention of another discerning set of ears, those of Bruce Lundvall, President of Blue Note Records.

“I’ve been following Ambrose for a while, and I believe he is the kind of musician that jazz needs more of,” states Lundvall. “He’s finding a very distinctive voice on his instrument, has a fantastic sense of adventure, and is dedicated to pushing the music forward.”

Lundvall signed Akinmusire, and in September 2010 the trumpeter brought his quintet into Brooklyn Studios to begin recording. Bringing Moran on board as co-producer was a natural choice. “Over the years not only has he been a musician and an artist that I’ve looked up to but he’s been one of the most blunt and honest people I’ve ever met in my life, and I just wanted that type of energy in the studio,” explains Akinmusire. “He’s also one of the few musicians that on every record he’s given 100% and that’s what I was striving for. He’s the guy that people of my generation really look up to right now. I think knowing that he was in the control booth made everyone play harder and reach for things that we maybe would not have reached for.”

The album’s opening track “Confessions to My Unborn Daughter” immediately establishes several of the quintet’s hallmarks including their striking juxtaposition of bombast and beauty, with searing solos turning on a dime to reveal moments of touching tenderness, and the profound frontline interplay between Akinmusire and Smith. The way the two intuitively trade lines back-and-forth, finishing each other’s musical sentences, is surely a result of the 12 years that they’ve been making music together. “He and I never have any musical conversations,” says Akinmusire. “It’s amazing, it feels like he’s part of my brain and I’m part of his. I know exactly what he’s thinking, what note he’s going to end on, when he’s going to play something, when he’s going to stop.”

“Confessions” also reveals Akinmusire’s penchant for intriguing song titles, as does the album’s penultimate track “Tear Stained Suicide Manifesto” (which features Moran on piano). The titles are secret clues to elaborate storylines that he constructs as inspiration for his composing process. “I always put the title first before I write one note,” he explains. “I need a whole story to have the format for a composition.”

However, some of Akinmusire’s compositions do have explicit references. “The Walls of Lechuguilla” refers to the extensive cave system in New Mexico known for the rarity and unusual beauty of its geological formations. “Every day I practice in front of a documentary because I do long tone for an hour and a half and I have to have something in front of me. This time I was checking out the Planet Earth series on BBC and they went down into this cave that nobody had ever gone into. They shine the light on the walls, and it was the most beautiful thing I had ever seen in my life, and so I immediately started writing that tune and it came out just like that from beginning to end.”

“My Name Is Oscar” is a powerful piece that features Akinmusire’s spoken voice backed solely by Brown’s relentless drums. Oscar is Oscar Grant, the unarmed 22-year-old African American man who was shot and killed by a transit officer on New Year’s Eve in 2009 in Akinmusire’s hometown of Oakland. “I just want people to know the story. I don’t want it to become this ‘f*ck the police’ anthem,’” he says. “Every time I go back home I’m reminded of it, people still talk about it, it’s still such a big thing because he got off with just two years, he didn’t get charged with murder. It just really resonates with me because I feel like it could have been me or anyone. The piece begins with me observing what happens, then me talking in the voice of Oscar Grant himself.”

“Ayneh (Cora)” and “Ayneh (Campbell)” are two delicate interludes that are dedicated to Akinmusire’s mother. “’Ayneh’ in Farsi means ‘mirror’ but more related to ‘reflection’ and I just wanted to write a piece that felt like an exhale, it’s a relaxing thing,” he says. “Then I flipped the song around, so the first bar I wrote is the last bar, so I flipped the title around and called it ‘Henya,’” which coincidentally in the Hebrew language is a name that translates as “Grace of God.”

As for “What’s New?” it isn’t meant to be entirely ironic, Akinmusire says. “Clifford Brown is one of my favorite trumpet players, and his version of that is just so amazing. So it was sort of a tribute to him, but also just in case you’re doubting that I have any type of tradition, there’s this.”

“When The Heart Emerges Glistening refers to being present, emotionally invested, honest—not exclusively in our art, but in every act of expression,” Akinmusire says in explaining the album’s title. “It’s about parting our chests to reveal ourselves to one another and to ourselves, to reflect honestly the ‘everything’ of us—the ugly, the changing, the vulnerable, the fierce, the solid, the safe. The heart ‘glistens’ because it is wet, it is fresh. With every act of expression, it is a newly excavated heart, so that through listening closely, we are ultimately chronicling every present moment, and constantly re-examining our changing selves. In bearing ourselves this way, we connect more deeply with one another. The many sides of the album itself are a testament to our complexity and uniqueness as individuals, and the imperative to bare and explore honestly every coexisting side of us.”

ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG Cd Cover

ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG

Für ErFür Erkki Melartin (1875– 1937) war Komponieren das Ein und Alles im Leben, und er betrachtete diese Tätigkeit als seine einzige wahre Berufung. „Komponieren zu können, das ist mein tägliches Gebet“ schrieb er während der Genesungsphase nach überstandener Tuberkuloseerkrankung.

ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG Cd Cover
ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG

„Ich kann ganz einfach dem inneren Druck nicht standhalten ohne zu explodieren, wenn ich nicht in der Lage bin, Musik nieder zuschreiben“ klagte er in einer ausgesprochen arbeitsreichen Phase als Dirigent. Dieser Leidenschaft blieb er bis zum Ende treu.

Er hörte nicht auf die Ratschläge seiner Ärzte, sondern stand nur wenige Wochen vor seinem Tod leise auf und versperrte heimlich die Tür zu seinem Arbeitszimmer um in Ruhe komponieren zu können.

Nichtsdestotrotz gelang es Melartin, seine lebenslange Mission mit zahlreichen anderen beruflichen Aktivitäten in Einklang zu bringen. Von 1908 bis 1911 war er Dirigent des Viipuri (Vyborg) Orchesters und widmete sich beinahe 30 Jahre lang der Vermittlung von Musiktheorie. 25 Jahre war er dem Helsinki Music Institute, der heutigen Sibelius Akademie, als Direktor und Professor für Komposition verbunden.

Melartin war eine fesselnde und vielbegabte Persönlichkeit. Seine Hobbys reichten von Zeichnen und Malen über Fotografie und Kunstgeschichte, Literatur, Sprachen bis zur Gärtnerei; seine intensive Reisetätigkeit bleibt dabei noch völlig unerwähnt.

Auch war er ein passionierter Sammler von Briefmarken, Ex Libris und Postkarten. Idealismus und eine strenge Moral bestimmten sein Weltbild und in seinen späten Jahren widmete er sich nicht nur der Theosophie sondern auch der indischen Philosophie und dem Mystizismus. Melartin wurde 1875 in Käkisalmi (Kexholm), einer karelischen Stadt am Ladoga See in Finnland geboren. Später, während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet der Sowjetunion zugeschlagen.

Er studierte Komposition bei denselben Lehrern wie sein zehn Jahre ältere Zeitgenosse Jean Sibelius: bei Martin Wegelius 1892-1899 in Helsinki und bei Robert Fuchs 1899-1901 in Wien.

Bald machte er sich einen Namen als Komponist von Klavierstücken, Solos, Begleitmusik und Kammermusik. Endgültig schaffte er den Durchbruch in Finnland mit seiner Bühnenmusik für Dornröschen 1904 und seinen ersten drei Sinfonien, die 1903, 1905 und 1907 uraufgeführt wurden.

Bis zu den 1910er Jahren kann man ihn eigentlich neben Sibelius als den einzigen Sinfoniker Finnlands bezeichnen. In seinem kompositorischen Schaffen war Melartin vielseitig und ausgesprochen produktiv: sechs Sinfonien, die Oper Aino und das Ballet Die blaue Perle, ein Violinkonzert, sinfonische Gedichte, Orchestersuiten und eine Vielzahl an Instrumentalund Gesangsstücken.

Es ist zutreffend, dass seine Musik oftmals von der National-Romantik und Einflüssen lyrischer Finnischer Volksmusik geprägt ist, es finden sich aber auch spätromantisch expressionistische Elemente, sowie Einflüsse aus Symbolismus und Impressionismus. Seine späteren Werke zeigen auch eine klar modernistische Prägung. Melartin selbst spielte Klavier, wobei er weniger als Solist sondern vielmehr als Liedbegleiter und als Experte für freie Improvisation in Erscheinung trat. Melartins Klaviermusik ist stark in der lyrischen nordischen Tradition im Geiste Griegs verwurzelt.

Im Vergleich zum dunklen nordischen Ton von Sibelius finden sich in Melartins musikalischem Idiom oft leichtere und flüchtigere Färbungen. Generell scheint ein Charakteristikum von Melartins Klavierstücken die Synthese von nordischem Impressionismus, Spätromantik und Russischer Moderne zu sein. Melartin war völlig zweisprachig. Er benannte seine Werke oft abwechselnd auf Finnisch oder Schwe-disch, sofern er nicht deutsche oder klassisch italienische und französische Titel verwendete. In dieser Aufnahme sind die Titel von Melartins Klavierstücken auf Finnisch oder Schwedisch, Deutsch und Englisch angegeben.

Späne I [Lastuja I], Op. 7 (1898– 1900) ist eine Sammlung von sechs Charakterstücken oder „Lieder ohne Worte“ für Klavier. Der Titel Lastuja bezieht sich auf eine Reihe nicht zusammenhängender lyrischer Gedanken oder kurzer Novellen der Finnischen nationalromantischen Literatur. Jedes der Stücke dieser Sammlung basiert auf einem poetischen Text und machte Melartins Namen dank der darin enthaltenen aufrichtigen vaterländischen Gefühle in Finnland weithin bekannt.

Legende II, Op 12 (1900) wurde in Wien komponiert, wobei ein Grossteil des Materials dafür aus einer von Melartin geschriebenen Begleitmusik zu einem symbolistischen Stück von G. Hauptmann stammte. In dem Werk findet sich viel virtuose und jugendliche Romantik, was es schon zu Lebzeiten Melartins bei Klavierschülern beliebt machte. Der Garten der Melancholie [Surullinen puutarha], Op. 52 (1908) ist eine der besten lyrischen Kompositionen Melartins, der das Stück ursprünglich für Orchester geplant hatte.

Die fünf impressionistischen Musikgedichte entstanden in Viipuri (Vyborg) zu einer Zeit als Melartins Leben von tief empfundener Enttäuschung und Einsamkeit geprägt war. Dem ungeachtet widmete Melartin das Meisterwerk seinem Zeitgenossen Jean Sibelius, dem „lieben großen Bruder Jean“, dem er in einem Brief seine besten Grüsse und Worte der Bewunderung schickte. In seiner Antwort zeigte sich Sibelius sehr stolz über Melartins edle Geste: „Ich danke Ihnen für die Suite, den Brief und die liebenswürdigen Worte.

Diese Suite ist eine hervorragende poetische Arbeit. Sie haben eine ausgesprochen geschickte Form gefunden Einsamkeit auszudrücken. Ich verstehe Sie sehr gut.“ Der Zyklus hat inneren Pathos und Virtuosität und repräsentierte zu jener Zeit in Finnland eine neue musikalische Form, mit Ganztönen und unkonventionellen Harmonien. Lyrische Stücke für Klavier, Op. 59 (1909) ist eine Sammlung von fünf klassisch betitelten Stücken für Piano, entstanden in Viipuri (Vyborg).

Der Charme dieser „Albumblätter“ wurde von Klavierschülern und Amateuren in Finnland erkannt und geschätzt. Viele der Stücke sind seinen musikbegeisterten Freunden oder bewundernswerten jungen Damen der örtlichen High Society gewidmet.

Der geheimnisvolle Wald [Den hemlighetsfulla skogen], Op. 118 (veröffentlicht 1923) ist ein exquisiter Zyklus impressionistischer Bilder. Er ist mit effektvoller Pianotechnik und recht modernen Ideen angereichert, die von der eigensinnigen Wiederholung bis zur fragmentarischen Ausdrucksweise, der gleichzeitigen Verwendung hoher und niedriger Stimmlagen, Halb- und Ganztönen, Tritonus und Flageoletti reichen.

Sechs Klavierstücke, Op. 123 (1924-25) ist eine Sammlung von Werken, in denen Melartin zu einem traditionalistischerem Klavierspiel zurückgefunden hat, ohne jedoch dabei etwas von seiner individuellen Note und musikalischen Qualität zu verlieren.

Die Komposition enthält viel frische und natürlich fließende Musik, in manchen Teilen aber auch Chromatik und selbstständige moderne Harmonien. 24 Preludes Op. 85 (1913–1920). In seinen 24 Preludes verbindet Melartin die Traditionen vieler Klavierkomponisten, vielleicht als Antwort auf eine Herausforderung durch seinen Finnischen Kollegen Selim Palmgren, einem auf Klaviermusik spezialisiertem Zeitgenossen, der seine eigenen 24 Preludes bereits 1907 geschrieben hatte.

Melartin begann 1913 mit der Arbeit, es sollte jedoch sieben Jahre dauern den Zyklus abzuschließen. Stilistisch sind die Preludes sowohl den klassischen und romantischen Modellen verbunden, als auch Debussy, Ravel, Scriabin und Sibelius verpflichtet. Jede Prelude besitzt einen deskriptiven Titel, der die musikalische Idee – wie zum Beispiel ‚Japanische Kirschblüte’ oder ‚Herbstnacht’ – widerspiegelt. Die Preludes erhielten in den 1920er Jahren sehr gute Rezensionen, unter anderem von Deutschen Kritikern. Noli me tangere, Op. 87 (1914), bedeutet „Rühr mich nicht an“ und bezeichnet einen Zyklus von fünf Bildern, die oftmals zu Melartins besten Arbeiten für Klavier gezählt werden.

Die kurzen Stücke sind eindeutig im mehr oder weniger asketischen skandinavischen Impressionismus beheimatet. Zusätzlich entwickeln einige der Stücke recht moderne dissonante Harmonien oder zeigen sogar atonale Elemente. Die Stimmung ist von introvertierter Melancholie und Trostlosigkeit gekennzeichnet. Legende I , Op. 6 (1898) war lange Zeit eines von Melartins beliebtesten Klavierstücken. Seine Wurzeln hat das Stück im lyrischen nordischen Ton, da Melartin in seinen frühen Jahren ein großer Bewunderer Griegs gewesen war. Melartin verwendet darin bisweilen feine modale Harmonien, öffnet aber im Mittelteil sein junges Herz ganz dem romantischen Pathos.

Sonate I (Fantasia apocaliptica per il pianoforte), Op. 111 (1920) ist Melartins umfangreichste Arbeit für Piano und kann als sein Hauptwerk im Bereich Klavierkomposition angesehen werden. 1921 schrieb der Komponist selbst, dass er ‚eine wilde apokalyptische Fantasie’ geschaffen habe, ‚deren moderner Geist sogar den drei Menschen zu stark ist, die das Stück jemals einstudiert haben’.

Tatsächlich geriet die ausgesprochen expressive und expressionistische Sonate für Jahrzehnte praktisch in Vergessenheit. In finnischen Musikerkreisen wurde die nicht publizierte Sonate mit all ihrer apokalyptischen und phantastischen Modernität zur fernen Legende. Glücklicherweise wurde das Manuskript in den 70er Jahren gefunden und die Sonate 1984 erstmals eingespielt.

ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG CD 1

1-6 Lastuja I, Op. 7, Kuusi pianokappaletta / Späne I, Op. 7, Sechs Klavierstücke Chips I, Op. 7, Six Pieces for Piano 7 Legend II, Op. 12 / Die Legende II, Op.12 / The Legend II, Op. 12 8-12 Surullinen puutarha, Op. 52 / Der traurige Garten, Op. 52 The Melancholy Garden, Op. 52 13-17 Lyyrisiä pianokappaleita, Op. 59 / Lyrisches, Op. 59 / Lyric Pieces for Piano, Op.59 18-23 Den hemlighetsfulla skogen, Op. 118, Sex pianostycken Der geheimnisvolle Wald, Op. 118, Sechs Klavierstücke The Mysterious Forest, Op. 118, Six Pieces for Piano 24-29 Sex pianostycken, Op. 123 / Sechs Klavierstücke, Op. 123 Six Pieces for Piano, Op. 123

ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG CD 2

1-24 24 Preludier, Op. 85 / 24 Präludien, Op. 85 / 24 Preludes, Op. 85 25-29 Noli me tangere, Op. 87, Stämningsbilder / Stimmungsbilder / Impressions 30 Legend I, Op. 6 / Die Legende I, Op.6 / The Legend I, Op. 6 31 Sonata I, Op. 111, Fantasia apocaliptica per il pianoforte MARIA LETTBERG, Klavier / piano C L A S S I C S

PIANO RARITIES – ERKKI MELARTIN THE SOLO PIANO WORKS MARIA LETTBERG

Lastuja I, Op. 7 · The Legend II, Op. 12 · The Melancholy Garden, Op. 52 The Mysterious Forest, Op. 118 · 24 Preludes Op. 85 · Fantasia apocaliptica Maria Lettberg Erkki Melartin (1875-1937)

Maria Farantouri sings Taner Akyol Cd Cover

Maria Farantouri sings Taner Akyol

A young composer from Bursa writes forcefully powerful songs; a celebrated vocalist from Athens sings in a unique and emotionally direct fashion; and an established chamber orchestra from Berlin delivers the instrumental foundation.

Maria Farantouri sings Taner Akyol Cd Cover
Maria Farantouri sings Taner Akyol CD

A dream? A snapshot? The fact is: music is always one step ahead of social reality. In Germany the anxiety of supposed Islamic infiltration rules talk shows and table discussions.

In Greece and in Turkey nationalistic tendencies occupy the political climate. So the Kurdish composer Taner Akyol, the Greek singer Maria Farantouri and the German Berlin Chamber Orchestra, in something of a coup, ignore the everyday social realities. Not with politics but with art.

Art – and especially music – can be more effective than verbal political argument. In declaring his purpose, Taner Akyol stressed that he wanted his compositions brought to life by a highly respected singer like Maria Farantouri since her personal view of the world is close to his. Her nationality didn’t matter.

“Why should it?” says Akyol. “This was never a question for her or for me.” Yet it is this natural essence of their association that gives a deep political dimension to the project. When Akyol presented the idea of having his music interpreted by Maria Farantouri and the Berlin Chamber Orchestra to his long time fellow student friend Symeon Ioannidis, both realized instantly that something very special was about to come to fruition. Ioannidis set out to translate old Anatolian poems into Greek with great sensitivity not to compromise their original meaning.

At first the composer had hoped that Farantouri, the very busy compatriot of Mikis Theodorakis, would at least sing some of his compositions. By after the first rehearsal she spontaneously decided to lend her inimitable voice to all of them. Taner Akyol: “I was so touched.”

The first sessions were done in Berlin and the project reached its recorded conclusion in Athens. What developed between the artists was that unexplainable magic created by feelings about liberty, freedom and brotherhood. Greek, Turkish and Kurdish musics are presented side by side, absolutely equal, and blend, in a kind of mystical process, into a grand and compelling sound language. And the passion of the songs and singing is carried forth by the dramatic shadings of the orchestra.

Almost as a matter of course, Maria Farantouri sings “Daye Daye” (Mother, Mother). It is a composition by Memet Çapan about a 1937 massacre in the province of Dersim by the Turkish army, supressing an uprising of the Alevite peasant population. Around the original melody Akyol has constructed an arrangement full of pain, grief and fury. Farantouri sings this piece – maybe the most important of the recording – in Zaza, an old, independent language that was recently accepted by Unesco into the group of languages endangered by extinction. Akyol emotionally suggests that the massacre continues today but in a different manner. By building dams, the government aims to flood the holy places of Dersim (now Tunceli) in order to eradicate the originality of the Anatolia highlands once and for all. That is why it was so important to him that Maria Farantouri sing “Daye Daye” in Zaza. “I don’t want anybody to think that this work was explicitly done for the sake of Greek-Turkish friendship!” says the composer.

In Anatolia folksongs are of undiminished importance. Nearly every house owns a baÄlama (better known as a saz), an Anatolian lute. Akyol, this Kurdish Turk living in Berlin, has intensively worked on the instrument of his ancestors and, in this way, researched his roots. “Zaza is my mother tongue but I can’t speak it,” he declares in fluent German. “But I am beginning to understand that society uses music to articulate itself.” The folk singer – meaning poet and singer of love songs – is more than a musician. He transmits opinions on different political or social themes and common topics to the public. ”But sometimes,” says Akyol, “those in love do not reach the beloved ones.”

The words of 16th century Turkish – Alevitic poet and freedom fighter Pir Sultan Abdal, whose lyrics to “Su” (Water) and “BÄlen GelsÄn” (Let him come) are included on the CD, still have an undiminished power for Taner Akyol, both in politics and in society. He notes, “When composing I wished for other people in other places in the world to hear and understand them. I wanted to point first towards what happened before and then track what came after by means of today’s musical expression.“

Akyol’s wish has come to fascinating musical reality with the inspired help of Maria Farantouri and the Berlin Chamber Orchestra.

Taner Akyol (*1977) in Bursa (Turkey) started out at an early age on baglama (saz), piano and violin becoming professional as a teenager. At age 19 he moved to Berlin where he studied composition with Prof. Kyburz (Hanns Eisler Musikhochschule) and after graduating 2003 with Prof.Zimmermann (Berlin Arts University). He founded the intercultural Ensemble Cornucopia and established the “ta Atelier” in Berlin. 2007 ENJA RECORDS released his first album Birds of Passage (ENJ-9510 2). Akyol also composed the music to Orhan Pamuk’s audio book Red is my Name.

Taner Akyol won numerous prizes as baglama soloist and composer of chamber music (Musica Vitale, Hanns Eisler Award). He is the first artist to bring the baglama to European concert halls. The baglama (also saz, tanbur, dombra, seta, dutar) is the oriental long necked lute which is featured in many oriental music traditions.

Taner Akyol brings this instrument to concert halls but also began recently to work in trio in jazzclubs and festivals. ENJA will soon release an excellent trio album – Dance to the Sun – featuring baglama, piano and percussion.

Subtone-Morningside CD Cover Artworks

Subtone – Morningside

Subtone ist eine der interessantesten Bands, die die europäische Jazzszene zurzeit zu bieten hat. Anfangs noch als reine Berliner Formation gegründet, leben die Musiker von SUBTONE mittlerweile zum größten Teil in New York.

Subtone-Morningside CD Cover Artworks
Subtone – “Morningside” CD

Spätestens seit ihrem dreifachen Triumph beim internationalen Jazz-Wettbewerb Tremplin Jazz in Avignon 2008 sind Trompeter Magnus Schriefl, Saxophonist Malte Dürrschnabel und Pianist Florian Höfner, der neu zum Ensemble gekommene Bassist Ruben Samama (Gewinner des Deloitte Jazz Awards 2010) und Schlagzeuger Peter Gall auch außerhalb Deutschlands ein Begriff.

Schätzungsweise 120-mal stand Subtone in Clubs und bei Festivals bisher auf der Bühne.

Höhepunkte waren die Auftritte beim Bohemia Jazz Fest in Tschechien im Vorprogramm von Dave Holland, Steve Coleman oder Al Foster, sowie zwei gefeierte Konzerte beim Festival Jazz Baltica in Salzau.

Obwohl Subtone in der klassischen Quintett-Besetzung auftritt, hat die Band doch einen ganz eigenen Sound kultiviert, der sich deutlich von traditionellen Klischees abhebt.

Die farbenreiche Instrumentierung sowie die durchdachten und einfallsreichen Kompositionen sind es, die den besonderen Reiz von Subtone ausmachen.

Der Bayerische Rundfunk über SUBTONE:
„Hier gelingen fugenartige Themen in halsbrecherischem Tempo, gegeneinander gespielte rhythmische Strukturen, unerwartete Themenentwicklungen und spannende Solodramaturgien nämlich nicht nur für sich genommen – sie fügen sich auch noch ganz organisch zu komplexen Kompositionsgebilden, denen der viel beschworene große Bogen bestechende Schlüssigkeit und damit Schönheit verleiht.“

Subtone Tourtermine
26.02. München, Unterfahrt 05.11. Erfurt, Jazzclub
27.02. Rosenheim, Le Pirate 08.11. Bad Aibling, Librano
02.03. Landshut, Wintergarten 09.11. Fürstenfeld, Forum
04.03. Nürnberg, Jazzstudio 10.11. Traunreut, Bürgerhaus
06 03. München, BMW Jazz Ward 11.11. Pullach, Bürgerhaus
10.03. Berlin, A-Trane 16.11. Dessau, Bauhaus
27.06. Augsburg, Jazzfest 17.11. CH-Basel, Bird’s Eye
04.11. Schopfheim, Kulturkooperation 11.12. Burgthann, Jazzverein

Nelson-Marsalis-Jones-Here-we-Go-Again CD Cover

Willie Nelson & Wynton Marsalis feat. Norah Jones

Bereits das erste gemeinsame Album der so unterschiedlichen Superstars Willie Nelson und Wynton Marsalis war künstlerisch und kommerziell ein absoluter Erfolg.

Nelson-Marsalis-Jones-Here-we-Go-Again CD Cover
Willie Nelson & Wynton Marsalis feat. Norah Jones - "Here We Go Again"
Für das Blue-Note-Album „Two Men With The Blues“ (2008) hatten der zählebige Country- Troubadour Nelson und die stets souverän wirkende Jazz-Koryphäe Marsalis im Jahr 2007 zwei Konzerte im Lincoln Center von New York gegeben.

Die New York Times war beeindruckt von der Eleganz und dem Feingefühl dieser Konzertaufnahmen, während es in der Entertainment Weekly hieß: „Willie und Wynton mögen ein seltsames Paar abgeben, aber dieses Live-Album lässt die Country-Legende und den Meister des Jazz wie natürliche Partner erscheinen, bei denen die von der Trompete angeführte Band von Marsalis das Tempo bestimmt und Nelson sich mit den unkonventionellen Phrasierungen seiner Stimme perfekt anpasst.

“ Für „Here We Go Again: Celebrating The Genius Of Ray Charles“ fanden sich die beiden ungewöhnlichen Seelenverwandten erneut auf einer Bühne zusammen, diesmal im Rose Theater, einem weiteren Konzertsaal des Lincoln Center, um dort im Februar 2009 mit einem konzeptionellen Programm rund um die wegweisenden Songs von Ray Charles zu begeistern.

Prominent unterstützt wurden die beiden Musiker bei den beiden ausverkauften Konzertabenden von Norah Jones, die mit den Songs von Ray Charles ebenfalls wohlvertraut ist und es als besondere Ehre empfand, gemeinsam mit Nelson und Marsalis aufzutreten. Einfühlsam und voller Experimentierlust singt und swingt sich dieses einmalige Dreigestirn durch ein stilistisch weit gefächertes Repertoire von Songs, mit denen Ray Charles schon zu Lebzeiten zur Ikone wurde und wie selbstverständlich Soul, Rhythm’n’Blues, Country, Jazz und Pop für sich vereinnahmte.

Der zwölf Tracks umfassende Songzyklus über den Aufstieg und Fall einer Liebe, den der Konzertmitschnitt „Here We Go Again“ bildet, scheint sich jeder vorschnellen Kategorisierung zu entziehen. Einerseits sind hier all jene Songs zu hören, die Ray Charles groß gemacht haben – von „Hallelujah I Love You So“ über „Unchain My Heart“, „Hit The Road Jack“, „Makin‘ Whoopie“ bis hin zu seinem wohl größten Hit „What I’d Say“ – andererseits sorgen die neuen Arrangements von Marsalis und befreundeten Künstlern aus dem Umfeld des Jazz at Lincoln Center für eine erfrischende Neubetrachtung der Klassiker.

Die Songs werden hier in denkbar unterschiedlichsten Stilen vorgetragen, als Gospel-Two-Beat, Boogaloo, Countryballade, Bolero, Hard-Bop, Walzer und Swing. Für die kongeniale musikalische Umsetzung sorgen das Marsalis-Quintett – Walter Blanding (Tenorsaxophon), Dan Nimmer (Piano), Carlos Henriquez (Kontrabass) und Ali Jackson (Schlagzeug) – sowie Nelsons langjähriger Begleiter Mickey Raphael an der Mundharmonika.

„Ich nenne das Roots-Groove-Musik“, erklärt Wynton Marsalis, der auch mit der Set-List den Handlungsbogen dieses Konzeptalbums gespannt hat. „Roots-Musik reicht über alle Grenzen und Genres in der amerikanischen Musik hinweg.

Es gab eine Zeit in den frühen 1950ern, in der Musiker auftauchten, die von jeglicher Art von Musik beeinflusst schienen.“ Willie Nelson kann ihm da nur beipflichten: „Du musstest einfach alle möglichen Arten von Musik lieben, um deine eigenen Interpretationen der Songs zu finden.“

Besonders angetan hatte es Nelson seinerzeit das Ray-Charles-Countryalbum „I Can’t Stop Loving You“: „Ray hat allein mit diesem einen Album mehr für die Countrymusik bewirkt als jeder andere, weil er Millionen seiner Fans Countrysongs nahegebracht hat und so der Countrymusik ein neues Publikum erschloss.“ Norah Jones war sichtlich angetan, zu diesem besonderen Konzertevent eingeladen worden zu sein.

„Da gab es nicht viel zu überlegen. Ich liebe Willie über alles und habe zu ihm eine wunderbare künstlerische Beziehung. Und mit Wynton wollte ich auch schon immer etwas machen.“ Die Freude war umso größer, als sie erfuhr, dass die Klassiker von Ray Charles im Mittelpunkt stehen würden: „Ich kenne alle seine Songs. Wir lieben sie doch alle. Mehr Gemeinsamkeit kann es kaum geben.“ „Here We Go Again: Celebrating The Genius Of Ray Charles“ ist fürwahr eine Herzensangelegenheit, eine stilistisch abenteuerliche und doch höchst stimmige Hommage an einen der größten Universalkünstler der Popmusik.

Da macht auch das Herz eines jeden Musik-Aficionados „Whoopie“. An instant Blue-Note-Masterpiece!

Willie Nelson & Wynton Marsalis feat. Norah Jones – „Here We Go Again“ Tracklist:

1. Hallelujah I Love Her So (Gospel 2-beat / Boogaloo / 4/4 Swing)
2. Come Rain Or Come Shine (Walking Ballad)
3. Unchain My Heart (Bolero with Habanera bass)
4. Cryin’ Time (Country Ballad)
5. Losing Hand (Dirge with Chain-Gang Shuffle)
6. Hit The Road Jack (Gospel 2-beat / 4/4 Swing)
7. I’m Moving On (Boogaloo with Afro-Latin Backbeat / 4/4 Swing)
8. Busted (Gospel 12/8 Shuffle)
9. Here We Go Again (Rhythm & Blues 12/8 Shuffle)
10. Makin‘ Whoopie (Hard-Bop 2-beat / 4/4 Swing)
11. I Love You So Much (It Hurts) (Waltz)
12. What’d I Say (Boogaloo) Willie Nelson & Wynton Marsalis feat. Norah Jones – „Here We Go Again“

JEAN - PHILIPPER AMEAU ZAÏS CD Cover

JEAN – PHILIPPER AMEAU

Als Jean-Philippe Rameau 1733 mit fünfzig Jahren seine erste Oper Hippolyte et Aricie auf die Pariser Bühne brachte, erwartete niemand, dass der bis dahin wenig bekannte Komponist in den folgenden 25 Jahren über zwanzig musikdramatische Werke herausbringen und enthusiastisch gefeiert werden würde.

JEAN - PHILIPPER AMEAU ZAÏS CD Cover
JEAN - PHILIPPER AMEAU ZAÏS · HIPPOLYTE ET ARICIE ORCHESTERSUITEN

Im Unterschied zur italienischen Oper des 18. Jahrhunderts steht in der französischen nicht der virtuose Gesang im Zentrum.

Die Musik hat ihren Ort in erster Linie in den Divertissements, Ballett- und Chorszenen mit aufwändiger szenischer Ausstattung.

Sie dienen der psychologischen Vertiefung der Handlung oder der Einführung neuer Ausdrucksdimensionen und setzen sich aus solistischen Airs, Chören, programmatischen Orchestersätzen (sogenannte symphonies) und Tänzen zusammen. Im Laufe der Zeit bildeten sich bestimmte szenische und musikalische Topoi heraus: Stürme, Schlummerszenen, das Auftreten böser Träume, herabschwebende Gottheiten, Unterweltszenen.

Während die Sprachbarriere die Rezeption der französischen Oper außerhalb Frankreichs bis heute einschränkt, sind es die instrumentalen Stücke aus den Divertissements, die dank ihrer kunstvollen Orchestrierung und vielseitigen Tanzrhythmen Eingang in die Konzertprogramme finden.

Hippolyte et Aricie basiert auf Racines Tragödie Phèdre, in deren Mittelpunkt die zerstörerische Leidenschaft Phèdres zu ihrem Stiefsohn Hippolyte steht. Die Oper führt ein großes Spektrum von Leidenschaften vor, indem sie neben die monströse Liebe Phèdres die zärtliche Zuneigung zwischen Hippolyte und Aricie stellt.

Die Ouvertüre in d-moll, der Tonart Phèdres, zeigt die tragische Dimension der Leidenschaft. Galante Formen der Liebe – galant war ein Ideal der Zeit und umfasste maßvolle Zurückhaltung, aber auch Empfindsamkeit und Zärtlichkeit – bestimmen den Prolog, in dem Amor auftritt, und die Beziehung zwischen Hippolyte und Aricie.

Die zugehörigen Tanzsätze und Airs umfassen Ausdrucksdimensionen zwischen drängender Sehnsucht und entspannter Freude, mit Holzbläsern und Streichern abwechslungsreich instrumentiert.

Einen Kontrast dazu bilden die dem Unterweltsakt entnommenen Sätze, in denen Rameau mit spezifisch dunkler Instrumentation, stampfenden Rhythmen und teils rasanten Tempi die Wut der Furien und Unterweltsgötter malt. Das Ballet héorique Zaïs (Text: Louis de Cahusac) verbindet ein typisch pastorales Sujet, die Liebe eines Genius zu einer Hirtin, mit freimaurerischen Ideen, nämlich der Entstehung der geordneten Welt aus dem Chaos in Ouvertüre und Prolog.

In der Ouvertüre charakterisiert Rameau durch zusammenhanglose Reihung musikalischer Bausteine – Skalen, Dreiklänge, Repetitionen – das Chaos. Auch in Zaïs erscheint Amor im Prolog, um die Genien mit seinem Feuer bekannt zu machen.

Der Luftgeist Zaïs gewinnt, als Hirte verkleidet, die Liebe der Hirtin Zéleide, will jedoch die Ernsthaftigkeit ihrer Zuneigung durch verschiedene Proben bewiesen sehen. Zéleide erweist sich den Verführungsversuchen gegenüber immun und wird mit Unsterblichkeit belohn. In den künstlerischen Darstellungen der pastoralen Welt im 18. Jahrhundert manifestiert sich die Sehnsucht der Hofgesellschaft nach einem natürlichen, friedvollen Leben. Rameaus Musik malt jedoch keine Idylle, sondern enthält bereits die Gewissheit um die Unmöglichkeit ungetrübten Glücks.

Dissonanzenreiche, spannungsgeladene Harmonien, die polyphone Verflechtung von Stimmen oder kontrastreiche Gegenüberstellung von Dur- und Mollabschnitten kennzeichnen die meisten Sätze. Zu den graziösen Tänzen voller Innenspannung bilden rhythmisch lebhafte, vollstimmige Sätze einen wirkungsvollen Gegensatz. Dr. Philine Lautenschläger 1996 gründet Michi Gaigg gemeinsam mit der Oboistin und Blockflötistin Carin van Heerden das L‘Orfeo Barockorchester und scharte damit ein veritables Klangkollektiv um sich, das in historischer Informiertheit immer wieder von neuem eine ureigene Art des Musikmachens offenbart.

Entdeckungsdrang, die lebendige Pflege eines Repertoires, das von den Suiten des französischen Barock über die Sinfonia des musikalischen Sturm und Drang bis zur Literatur der Klassik und der frühen Romantik reicht, vertrautes Zusammenklingen und ein farbenreich beredtes Klangdasein sind unverkennbare Hörmerkmale des L‘Orfeo Barockorchesters, als dessen Epizentrum und Prima Inter Pares Michi Gaigg mit der Geige in der Hand oder als Dirigentin fungiert.

L‘Orfeo erhebt eine unüberhörbar markante Stimme – zahlreiche Preise für ihre umfassenden CD-Einspielungen – von Diapason, Pizzicato („Supersonic Award“), Le Monde de la Musique, Fono Forum, Radio Österreich 1 („Pasticcio-Preis“) bis hin zum Deutschen Musikpreis „Echo Klassik“ – wissen dies zu unterstreichen. (www.lorfeo.com)

Entscheidende Impulse für ihren musikalischen Werdegang erhielt die österreichische Dirigentin und Orchesterleiterin Michi Gaigg während ihres Studiums am Salzburger Mozarteum in den Vorlesungen von Nikolaus Harnoncourt um sich anschließend bei Ingrid Seifert und Sigiswald Kuijken der Barockvioline zuzuwenden.

Michi Gaigg sammelte wertvolle Erfahrungen in international renommierten Ensembles wie London Baroque sowie unter Frans Brüggen, Alan Curtis, Christopher Hogwood, René Jacobs, Ton Koopman und Hermann Max bevor sie 1996 zusammen mit Carin van Heerden das L‘Orfeo Barockorchester gründete.

Seit 1994 unterrichtet Michi Gaigg am Institut für Alte Musik der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Mit der Leitung der donauFESTWOCHEN im strudengau setzt Michi Gaigg seit 2003 auch als Intendantin Akzente, wofür sie mit dem Großen Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet wurde.

Schnermann’'s Poetryclan "All What Love" CD Cover

Schnermann’s Poetryclan „All What Love“

Ein Programm. Es geht um Liebe. Lyrik, bis an die Seele bewaffnet. Musik, bis zum Herzen entwaffnend. Poesie – gesungen, gelesen, melodisch und rhythmisch aufgefasst.

Schnermann’'s Poetryclan "All What Love" CD Cover
Schnermann’'s Poetryclan "All What Love"

Die verschiedenen Ausdrucksformen dürfen bei Schnermann’s Poetryclan fließen. Ineinander, übereinander, miteinander. Etwas Eigenständiges entsteht.

Andreas Schnermann, Pianist, Komponist und Bandleader des Poetryclans, vertont englische Liebesgedichte zu von Jazz inspirierten Songs, die von der Sängerin Inga Lühning zu gleichsam luftigen und erdigen Bildern komplettiert werden.

Bekannte Schauspieler und Sprachkünstler greifen die gleichen, zuvor von Johannes Tröger ins Deutsche übersetzten Texte wieder auf und beleben sie auf höchst unterschiedliche Weisen erneut.

All What Love, das Debütalbum von Schnermann’s Poetryclan aus Köln, ist eine musikalisch-lyrische Liebeserklärung zu Tönen, Sprache, Gesang, Literatur.

22 für sich stehende Kunststücke, die, angefangen bei Rupert Brookes Libido und endend mit When We Two Parted, menschliche Sehnsüchte, Abgründe, Selbstzweifel und Hochmütigkeiten zu einem CD-Programm über die Liebe verbinden – großes Kino für Körper und Seele, ohne den Kopf zu vernachlässigen.

Joachim Król intoniert dunkle und helle Momente der Liebe. Otto Sanders Leidenschaft für nuancenreiche Sprache ist unbedingt präsent, wenn er die Größe der Wörter von Byrons Sie sagen: Hoffnung ist Glück fühlbar inszeniert.

Christian Brückner, die deutsche Stimme Robert de Niros, konnte für die Rezitation von Larkins Der Morgen breitet sich schon wieder aus gewonnen werden. Weitere Rezitatoren wie Maria Schrader, Hannah Herzsprung, Sophie von Kessel, Roger Willemsen, Felix Vörtler, Heio von Stetten und Burghart Klaußner gaben All What Love mit ihren Namen und ihrem Enthusiasmus einen großen Vorschuss. Ein Wagnis.

Seit Mitte der Nullerjahre hält Andreas Schnermann das Clan-Stammbuch in der Hand, dessen Mitgliedseinträge seither um ein paar konstante und etliche gelegentliche Charaktere erweitert wurden. Der berühmte Funeral Blues, im Film Vier Hochzeiten und ein Todesfall wiederentdeckt, inspirierte Schnermann zur Vertonung von Gedichten W.H. Audens.

Die CD Tell Me The Truth About Love entstand in Zusammenarbeit mit der Sängerin Inga Lühning. Das Album fiel Joachim Król in die Hände, machte nachhaltigen Eindruck und ließ den Schauspieler Ausschau halten nach Schnermann. Für einen ersten gemeinsamen Auftritt während der lit.cologne 2007 wurde Johannes Tröger an Bord geholt.

Seine deutschen Übersetzungen bildeten den Grundstoff für das Musik-Hörbuch Sag mir die Wahrheit über die Liebe, auf dem Joachim Król zu Schnermanns Musik Audens Gedichte interpretierte. Eine zweijährige Tour folgte. Obwohl Schnermanns Kreativkind seinen heutigen Namen noch nicht besaß, wurden große Häuser voll.

Festivals buchten die Band und immer häufiger wurde gefragt, warum es das Konzertprogramm – Rezitationen der übersetzen Texte auf Deutsch, neben gesungenen Interpretationen in englischer Sprache und von der Lyrik inspirierten Kompositionen – nicht komprimiert auf einer CD gab. All What Love ist die Album gewordene Antwort.

Keine klassische Musik-CD, aber auch kein Musik-Hörbuch, sondern ein Wagnis, sozusagen der logische, nächste Schritt. Musik und Lyrik erleben eine beispiellose Gleichwertigkeit, weil der äußerst lebendige Club der toten Dichter aus Köln Musikpoesie kreiert. Ein Abenteuer.

Wie können Atemstocken, Herzrasen, Verzweiflung und lebendiges Erfahren der Liebe, der Verlustängste, der Hoffnungen und des Scheiterns, der Nähe und Distanz, des Himmels und der Hölle von William Shakespeare, Lord Byron, Thomas Lovell Beddoes, Christina Rossetti, Rupert Brooke, William B. Yeats, Edna St. Vincent Millay und Philip Larkin anders als bisher empfunden werden? Schnermann’s Poetryclan nähert sich deren Werken respektvoll, aber keineswegs starr.

Hin und wieder mit erhobener Augenbraue, manchmal mit Humor, aber immer mit einem unerhörten Maß an Hingabe und emotionaler Intensität. Dabei entstehen frühlingshaft lebendige, herbstlich-melancholische und manchmal wie von Schnee verpackte sanfte und leise Bilder. Ein Novum. Vielleicht.

Aber sicher keine Mission. Es gibt keine Verpflichtung, zu wissen, wer Lord Byron oder Christina Rossetti waren, um All What Love verstehen und genießen zu können. Schnermann’s Poetryclan hat einen künstlerischen Anspruch sich selbst gegenüber, er folgt aber keinem Erwachsenenbildungsauftrag. Im Gegenteil. Die Option, individuelle Annäherungen an die Gedichte finden zu können, ist gewünscht.

Die vier Interpretationsvarianten der Debüt-CD von Schnermann’s Poetryclan – Vertonung, Gesang, Übersetzung, Rezitation – räumen der Vorstellungskraft der Zuhörer den gebührenden Platz ein. Somit bleibt alles, was die Liebe noch ist, der persönlichen Geschichte jedes Einzelnen überlassen, der sich von der Musikpoesie des Albums entführen lässt.

In die Seelenwelt der Autoren, die Gedichte für die Ewigkeit schrieben. Und schließlich zurück in die eigene Seelenwelt. Die Stimmungen der Liebe sind endlos. Die Auseinandersetzungen mit den Texten auch.

Es gibt keine definitive Annäherung an die Ausdruckskraft der Verfasser. Aber es gibt die Vorstellungskraft und das Gefühlsempfinden von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen, Liebenden und Verlassenen, Hoffnungsfrohen und Enttäuschten, Leidenden und Glücklichen.

Sie alle werden sich in der Liebesauffassung von All What Love wiederfinden, neu finden und sogar weitere Perspektiven an Musik und Lyrik erkennen. Den Sinnen sind keine Grenzen gesetzt. Warum sollten sich die Liebe und die Hingabe für Musik und Lyrik Grenzen setzen lassen?

Streichtrio-Berlin Cover CD

STREICHTRIO BERLIN

Das künstlerische Klima Paris‘ im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts war geprägt vom Surrealismus, der, angeführt durch seinen Protagonisten Jean Cocteau, in Dichtung, Malerei und Film Einzug hielt.

Streichtrio-Berlin Cover CD
STREICHTRIO BERLIN Thomas Selditz, Violine / violin Felix Schwartz, Viola · Andreas Greger, Violoncello / cello „Musique pour faire plaisir“
Mehr aus freundschaftlichen Beziehungen als aus Gründen der gemeinsamen künstlerischen Gesinnung entstand 1918 um Cocteau die Groupe des Six – in Analogie zum Mächtigen Häuflein der Fünf in Russland –, in der sich sechs französische Komponisten zusammenschlossen.

Ihr vages ästhetisches Programm definierte sich allenfalls ex negativo, nämlich in der Ablehnung des vorherrschenden Wagnerismus ebenso wie der impressionistischen Schwärmerei und der elitären Dodekaphonie Schönbergs. Stilistisch stehen die meisten Werke der Six dem Neoklassizismus nahe; die Komponisten bedienen sich des klassischen Formenkanons und setzen gezielt auf klare Struktur und Verständlichkeit ihrer Musik.

Die heute bekanntesten Mitglieder der Groupe des Six, die allerdings bereits zu Beginn der 20er Jahre wieder zu zerfallen begann, sind Francis Poulenc, Arthur Honegger und der seiner Zeit ebenso populäre wie provokative Darius Milhaud, der zum musikalischen Wortführer der Verbindung avancierte. Eine weitere Komponistengestalt, die der Gruppe von der musikalischen Ausrichtung her nahe stand, war Jean Françaix.

Besonders zu Darius Milhaud ergeben sich offensichtliche Ähnlichkeiten: Beide Komponisten waren ausgesprochene Vielschreiber – Milhauds OEuvre umfasst ganze 443 Werke! –, die ihre Arbeit im besten Sinne als ein Handwerk verstanden, um sich von der Avantgarde zu distanzieren, die ihre „intellektuelle“ Musik mithilfe komplexer theoretischer Gebilde erdachte. Milhaud und Françaix legten Wert darauf, dass ihre Musik nicht für eine intellektuelle Elite, sondern für jedermann hörbar sein sollte – eine „musique sérieuse sans gravité“ (dt.: „seriöse Musik ohne Schwere“), wie Françaix sie nannte, mit dem obersten Ziel des „faire plaisir“ (dt.: „Freude bereiten“).

Dass folglich die Grenzen zwischen der so genannten „ernsten“ und der „Unterhaltungsmusik“ praktisch aufgelöst wurden, entging den Kritikern nicht. Als skandalös empfanden sie beispielsweise Darius Milhauds Machines agricoles op. 56, in der der Komponist Texte aus einem Katalog für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge vertonte. Musikalischer Schalk und Provokation stehen im Werk Milhauds unmittelbar neben „seriösen“ Kompositionen wie seinen 18 Streichquartetten.

Ein weiteres Element, das zahlreiche Kompositionen Milhauds wie auch einiger seiner Kollegen prägt, ist das Exotische. Milhaud sammelte Eindrücke in Brasilien und ließ sich vom Jazz in London inspirieren. Auch Albert Roussel und André Jolivet komponierten Musik mit exotischen Anklängen; Ersterer war durch Südostasien gereist und Letzterer hatte vor allem aus Nordafrika und durch die Kolonialausstellung von 1931 Anregungen erhalten.

Hatten um die Jahrhundertwende noch Georges Bizet („Carmen“) und Maurice Ravel („Rapsodie Espagnole“) die Klänge der spanischen Nachbarschaft als exotischen Reiz empfunden, so öffnete sich nun für die neuere Komponistengeneration ein geographisch breiterer Horizont auf der Suche nach „dem Fremden“.

Anders als Milhaud und Roussel suchte Jolivet in der Exotik noch ein anderes, weitaus esoterischeres Element, nämlich die „incantacion magique“, die „magische Beschwörung“, die der Musik als Teil eines „système cosmique universel“ ihre unmittelbare Natürlichkeit wiedergeben sollte.

Gleichzeitig experimentierte er mit akustischen und elektroakustischen Phänomenen und begeistere sich für die 1928 entwickelten Ondes Martenot. 1935 schrieb Jolivet Trois Poèmes für Ondes Martenot und Klavier. Im selben Jahr beendete er die Arbeit an seiner Suite für Streichtrio und gründete (u.a. zusammen mit Olivier Messiaen) die Vereinigung zur Förderung zeitgenössischer Kammermusik La Spirale.

Aus ihr ging ein Jahr später La Jeune France hervor, eine Art Komplementärgruppe zur bereits zerfallenen Six, die den Neoklassizismus zugunsten einer mehr auf den menschlichen Ausdruck bezogenen Musik ablehnte.

Der erste Entwurf zu André Jolivtes Suite für Streichtrio entstand während seiner Unterrichtsjahre bei dem Chordirigenten Paul Le Flem, der den begabten Komponisten 1930 Edgar Varèse als Schüler empfahl. Mit ihm setzte sich Jolivet drei Jahre lang vorrangig mit der Musik der Zweiten Wiener Schule und Béla Bartóks auseinander.

In der Suite für Streichtrio sind Reminiszenzen an Bartók vor allem in der energisch-schroffen Rhythmik des Kopfsatzes hörbar. Triller und Tremoli nehmen zum Teil geräuschhafte Gestalt an, was auf den Einfluss Edgar Varèses verweist und in den innigen, bisweilen melancholisch gefärbten Kantilenen der langsamen Mittelsätze meint man Anklänge an Maurice Ravel zu hören.

Trotz des gelegentlichen Vorwurfs, Jolivet verfalle in seinen Kompositionen dem Eklektizismus und trotz ihrer mystisch-panreligiösen Andersartigkeit, fanden seine Werke mit ihrer farbigen Lebendigkeit und ihrer innigen Expressivität viel positive Resonanz. 1964 ermittelte man Jolivet sogar als den meistgespielten lebenden Komponisten Frankreichs.

Auch Darius Milhaud erfreute sich großer öffentlicher Aufmerksamkeit, wenngleich diese nicht selten mit heftiger Kritik an dem „kreativen Chamäleon“, das nie recht in ein stilistisches Raster passen wollte, einherging. Das Trio op. 274 und die Sonatine à trois op. 221b markieren kurioserweise die Eckpunkte von Milhauds Exil in den USA.

1940 wurde Frankreich durch die deutschen Truppen besetzt und der bereits kranke und bettlägerige Komponist nahm die beschwerliche Reise über den Atlantik auf sich. Noch während der Überfahrt erhielt er das Angebot für einen Lehrstuhl in Oakland, den er von da an und noch über sein Exil hinaus innehatte.

Die Sonatine, die 1940 entstand, ist möglicherweise als eine Art Abschied von der französischen Heimat zu verstehen, während das Trio die Rückkehr nach Paris im Jahr 1947 markiert. Tatsächlich sind einige Passagen der nur rund fünfminütigen Sonatine in einem für den musikalischen Till Eulenspiegel Milhaud eher untypischen melancholisch-schwermütigen Ton gehalten. Der hochexpressive und sehr intime Mittelsatz ist von nachdenklichen Klängen erfüllt, die durchaus als Reaktion auf den erzwungenen Abschied gedeutet werden können. Im dritten Satz ist jedoch jede Wehmut verflogen und das kapriziöse Spiel aus Pizzicati und einer charmant-heiteren Melodie vermitteln Zuversicht.

Anklänge an die Country- Musik schlagen den Bogen in die Vereinigten Staaten. Das Trio eröffnet mit Schwung und Leichtigkeit. Die verträumten Melodiebögen scheinen eine pittoreske Idylle zu beschreiben (Vielleicht die geliebte französische Heimat, der Milhaud im selben Jahr ein Portrait der Rhône widmen sollte?). Das Werk ist sehr kontrastreich angelegt: Der zweite und vierte Satz wirken über weite Strecken nachdenklich, teilweise geradezu elegisch. Man mag vermuten, dass das Nachkriegs-Paris ein anderes war, als das, welches Milhaud sieben Jahre zuvor verlassen musste.

Die leichtfüßig-tänzerische Schlussfuge des fünften Satzes schlägt jedoch erneut den Bogen zum heiteren Kopfsatz und endet in einem apotheotisch-jubelnden Durakkord. Albert Roussels Streichtrio a-Moll op. 58 sollte sein Schwanengesang sein, denn es war das letzte Werk, das der Schwerkranke 1937 vor einer tödlichen Herzattacke niederschrieb.

Bis zuletzt hatte Roussel unermüdlich komponiert, sich an der Gestaltung der Pariser Weltausstellung beteiligt und sich in mehreren Ehrenämtern engagiert.

Der musikalische Individualist entschied sich spät für das Komponistendasein, denn er hatte zunächst die Offizierslaufbahn bei der Marine eingeschlagen und schloss erst 1907, im Alter von 38 Jahren, seine Kompositionsstudien ab.

Das neoklassizistische Streichtrio ist von großer Plastizität und formaler Klarheit geprägt – der vielseitig talentierte Roussel liebte zeitlebens die Mathematik und Logik – bei gleichzeitig hochexpressiver Melodieführung und farbenreicher Harmonik.

Das 1933 komponierte Trio von Jean Françaix ist ein spritziges Jugendwerk des 21-jährigen Komponisten, das den drei Pasquier-Brüdern, die sich später zu einem festen Streichtrio zusammenschlossen, zugeeignet ist. Schon hier zeigt sich der Personalstil Françaix‘ nahezu ausgereift. Rhythmische Raffinesse, Vitalität und Leichtigkeit erfüllen fraglos den Anspruch einer „musique sérieuse sans gravité“.

Besonders das Scherzo, ein federnder, stellenweise ins Derbe übertriebener Tanz, der rhythmisch durch Schwerpunktverlagerungen immer wieder aus dem Gleichgewicht ins Schwanken gerät, besticht durch seinen musikalischen Witz. Zweifelsohne: „musique pour faire plaisir“! Susanne Ziese Streichtrio Berlin Thomas Selditz – Violine Felix Schwartz – Viola Andreas Greger – Violoncello „Die drei bilden ein traumhaft sicher abgestimmtes Trio“, denn „Selditz, Schwartz und Greger sind ein hundertprozentig eingespieltes Team, das sich blind versteht“, schrieb die Bonner Rundschau vor Kurzem und die FAZ schwärmte von „exzellenter Balance“.

Publikum und internationale Presse – von der Ensemblekunst auf höchstem Niveau seit Jahren begeistert – attestieren dem Streichtrio Berlin eine besonders konzentrierte, von Spannung erfüllte Bühnenpräsenz, die sich auf den Hörer überträgt. Für spielerische Gestik wird besonders Raum geschaffen, indem Violine und Viola stehend spielen. 1991 unter dem Namen Gaede Trio in Berlin gegründet, spielt das Ensemble seit 2006 in der Besetzung mit Thomas Selditz (Violine), Felix Schwartz (Viola) und Andreas Greger (Violoncello), jetzt unter neuem Namen Streichtrio Berlin.

Derzeit wieder erhältlich sind zahlreiche Einspielungen bei Sony/Japan, Largo Records und Tacet, die unter dem Namen Gaede Trio veröffentlicht wurden. Besonders hervorzuheben sind darunter die Aufnahme der Trios von Beethoven, der Goldberg-Variationen, sowie des Streichtrios „Le Chimay“ von Eugène Ysaÿe, die allesamt uneingeschränktes Lob durch die Fachpresse und Auszeichnungen wie „Audiophile CD des Monats“ (Stereoplay), „Stern des Monats“ (FonoForum), „Empfehlung des Monats“ (Klassik Heute) und den „Diapason d‘Or“ in Frankreich erhielten.

Das Streichtrio Berlin konzertiert weltweit, neben Deutschland zuletzt in England, der Schweiz, der New Yorker Frick-Collection, im Pariser Théâtre du Châtelet und im Wiener Musikverein. Darüber hinaus ist das Ensemble regelmäßiger Gast bei bedeutenden Kammermusikfestivals von der Styriarte Graz und dem Beethovenfest Bonn bis zum Rheingau Musik Festival.

Das Repertoire des Ensembles reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik: So schrieben etwa Komponisten wie Georg Katzer und Siegfried Matthus Auftragswerke für das Streichtrio.

Suite für Streichtrio · Suite for string trio
Suite pour trio à cordes (1930)
1 1. Prélude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [4‘10]
2 2. Aria I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘21]
3 3. Aria II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘29]
4 4. Fugue en Rondeau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [8‘58]
DARIUS MILHAUD (1892 – 1974)
Streichtrio · String Trio · Trio à cordes Op. 274 (1947)
5 1. Vif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘49]
6 2. Modéré . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘42]
7 3. Sérénade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘24]
8 4. Canons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘35]
9 5. Jeu Fugué . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘31]
ALBERT ROUSSEL (1869 – 1937)
Streichtrio a-Moll · String Trio in A minor
Trio à cordes en la mineur Op. 58 (1937)
10 1. Allegro moderato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [4‘17]
11 2. Adagio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [7‘12]
12 3. Allegro con spirito . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘53]
JEAN FRANCAIX (1912 – 1997)
Trio à cordes (1933)
13 1. Allegretto vivo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2‘20]
14 2. Scherzo. Vivo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘08]
15 3. Andante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘32]
16 4. Rondo. Vivo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [4‘09]
DARIUS MILHAUD (1892 – 1974)
Sonatine à trois Op. 221b (1940)
17 1. Très modéré . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘54]
18 2. Contrepoint. Lent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [1‘24]
19 3. Animé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [1‘58]

Lewis DVD Cover

“Lewis – Der Oxford Krimi” – Staffel 3

Das pittoreske Oxford im Südosten Englands gilt neben Cambridge als eine der beiden Elite-Universitäten im Vereinigten Königreich, jedoch wird im Unterschied zu anderen europäischen Universitäten in Oxford auch ganz gerne wegen einer geklauten Doktorarbeit gemeuchelt – natürlich nur im Film.

Lewis DVD Cover
“Lewis – Der Oxford Krimi” - Staffel 3

Seit 2006 gehört auch das sympathische Ermittlergespann Detective Inspector Robert Lewis und dessen „partner in crime“ DS James Hathaway zu Oxford wie Chips zu Fish oder Clotted Cream zu lecker‘ Scones.

Den unwiderstehlichen Charme dieses Dreamteams machen nicht nur die unterschiedlichen Charaktere sondern auch die geschliffenen und überaus humorigen Dialoge zwischen den beiden aus.

Hier gibt allerdings der Assistent den Intellektuellen, der um kein Bonmot bzw. „pun“ verlegen ist.

Wenn Lewis schon einmal seinen Sergeant korrigieren kann, zum Beispiel, ob ein Gemälde florentinisch oder venezianisch ist, dann nur, weil er das Bild als Untersetzer zu Hause hat…

Durch Lewis‘ Erfahrung und Gespür, kombiniert mit dem analytischen Verstand des hochgebildeten Ex-Theologiestudenten Hathaway, werden selbst die kompliziertesten Morde gelöst – und derer gibt es (ähnlich wie in Midsomer) reichlich…

Prächtige Architektur, malerische Landschaften, gemütliche Pubs, staubtrockener, aber nicht angestaubter britischer Humor (zudem wird, wie in guten alten Krimitagen, auch mal während der Arbeitszeit geraucht und ein süffiges Ale gepichelt), aber vor allem verzwickte „Whodunnit“ in bester Tradition: „Lewis“ bietet einfach alles, was der anglophile Krimifreund begehrt!

Ihm kann zum Glück geholfen werden: Edel:Motion veröffentlicht nämlich am 08. April 2011 die 3. Staffel von „Lewis – Der Oxford-Krimi“ mit 4 weiteren spannenden Folgen der beliebten ZDF-Krimiserie (kleiner Einblick vorab gefällig:

“Lewis – Der Oxford Krimi” – Staffel 3 Kurzinhalt der 4er-Box:

DVD I . Von Musen Und Morden (Allegory Of Love) Inspector Lewis und Superintendent Innocent besuchen die Buchpräsentation des Fantasyautors Dorian Crane. Am nächsten Tag findet man in der Nähe die Kellnerin Marina Hartner tot auf. Da sich die Presse gierig auf den Fall stürzt, drängt Superintendent Innocent Inspector Lewis, den Fall rasch aufzuklären. Als aber auch Dorian Crane ermordet wird, erhält der Fall eine neue Dimension…

DVD II . Mörder In Eigener Regie (The Quality Of Mercy) Die Theater-Truppe der Oxforder Universität führt unter der Leitung der Regisseurin Emma Golding den Shakespeare-Klassiker „Der Kaufmann von Venedig“ auf. Doch die Vorpremiere endet, als man hinter den Kulissen den Darsteller des Shylock, Richard Scott, mit einem Messer in der Brust tot auffindet…

DVD III . Eine Frage Der Perspektive (The Point Of Vanishing) Kurz nachdem Steve Mullan eine Haftstrafe abgesessen hat, wird er ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Lewis und Hathaway stellen fest, dass das Opfer nicht Mullan, sondern dessen Freund Alex Hadley war. Doch auch der echte Mullan wird kurze Zeit später getötet. Die beiden Mordfälle werden schnell gelöst, jedoch will sich Inspektor Lewis damit nicht zufriedengeben…

DVD IV . Ein Letzter Blues (Counter Culture Blues) Der Luxuskarossensammler und ehemalige Stardrummer der Rockband „The Addiction“, Richie Maguire (ob da wohl Nick Mason Pate stand?!?), stört durch seine Taubenjagd die ländliche Ruhe seiner Nachbarn. Lewis war ein großer Fan der Band. Als die Ermittler den feudalen Landsitz in der Nähe von Oxford betreten, treffen sie die Sängerin der Gruppe, Esme Ford, die angeblich vor 35 Jahren Selbstmord beging…

Neben renommierten Mitgliedern der britischen Schauspielergilde wie dem Vater des Hathaway-Darstellers Laurence Fox, James Fox (u. a. „Elizabeth – Das Goldene Königreich“) oder Simon Callow („4 Hochzeiten Und Ein Todesfall“, „Amadeus“) trifft man auf weitere gute Krimibekannte wie Joanna Lumley (Patrick Macnees Partnerin in „Mit Schirm, Charme Und Melone“, „Absolutely Fabulous“) sowie David Hayman, den kantigen Det. Supt. Michael Walker aus der ZDF-Krimireihe „Der Preis Des Verbrechens“ – dieses Mal mit langem (!!!) Haupthaar!

Infos Hauptdarsteller „Lewis“

Porträt – Kevin Whately
Ein Brite, der schon in Deutschland drehte Kevin Whately wurde 1951 in Newcastle upon Tyne (England) geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Central School of Speech and Drama in London. Seit den späten Siebzigerjahren ist er als Film- und Fernsehschauspieler tätig.

Große Erfolge hatte er im britischen Fernsehen als Serienhauptdarsteller: von 1993 bis 1995 als Dr. Kerruish in der Arztserie „Peak Practice“ und von 1983 bis 2004 mit seiner durchgehenden Rolle des Neville Hope, einem britischen Gastarbeiter auf einer deutschen Baustelle, in der Comedy-Serie „Auf Wiedersehen, Pet“.

Die Rolle des Detective Sergeant Robert Lewis verkörperte Kevin Whately von 1987 bis 2000 in über 30 Folgen der britischen TV-Serie „Inspector Morse“, die nach Romanvorlagen von Colin Dexter gestaltet war. Mehrere Jahre nach der letzten Folge von „Inspector Morse“ war Kevin Whately dann von 2007 bis 2008 in Großbritannien erneut als „Lewis“ zu sehen, diesmal als Inspector in der Titelrolle seiner „eigenen“ Detektivserie.

Porträt – Laurence Fox
Sein Schauspieltalent scheint in den Genen zu liegen
Laurence Fox, geboren 1978 in Yorkshire (England), stammt aus einer Schauspielerfamilie. Sein Vater ist der vielbeschäftigte britische Schauspieler James Fox.

Seine Schauspielausbildung absolvierte Laurence Fox an der Royal Academy of Dramatic Art (RADA) in London. Sein Leinwanddebüt hatte er 2001 in dem Horrorthriller „The Hole“ („Gefangen in der Dunkelheit“) an der Seite von Thora Birch, Keira Knightley und Desmond Harrington.

Außerdem wurde Laurence Fox in Großbritannien durch Serienrollen in „Gosford Park“, „Jericho“, „Island at War“, „Foyle’s War“ und „Colditz“ bekannt. Seinen Durchbruch als TV-Star brachte ihm die durchgehende Hauptrolle des Detective Sergeant James Hathaway an der Seite von Kevin Whately in der Detektivserie „Lewis“.

SERIE IN SCHWARZ DVD Cover

SERIE IN SCHWARZ

„Serie In Schwarz“ ist eine ungewöhnliche französische Krimireihe in der Tradition der legendären Série Noire-Krimis. Die Melange aus Tristesse und Brutalität, Ironie und Humor (schwarz natürlich!) macht den besonderen Reiz dieses Genres aus.

SERIE IN SCHWARZ DVD Cover
SERIE IN SCHWARZ SUITE NOIRE - Die 8-Thriller-DVD Collection (Arte Edition)

Die Protagonisten der nihilistischen und bisweilen bizarren Grotesken geraten in schier ausweglose, absurde Grenzsituationen, die ihnen oder ihren Widersachern in der Regel ein recht unangenehmes Ende bescheren.

Der zum Serienmörder mutierte, scheinbar harmlose Biedermann, eine rastabezopfte Gourmetköchin, die nicht nur mit dem Tranchiermesser umzugehen weiß, der transsexuelle Coiffeur, der aus Verzweiflung geradezu haarsträubende Risiken eingeht oder ein schüchterner Illustrator und insgeheimer Sammler (und Nutzer) afrikanischer Voodoo-Relikte – „Serie In Schwarz“ zeigt, dass die Grenze zwischen Gut und Böse fließend ist, wenn die fragile Fassade der gesellschaftlichen und moralischen Werte zu bröckeln beginnt…

Die acht 1-Stunden-Filme der düsteren Krimi-Sammlung entstanden in kongenialer Zusammenarbeit renommierter französischer Buchautoren und Filmemacher und beeindrucken durch ihre Vielfalt, ausnahmslos hervorragende Darsteller, verschiedene Schauplätze und Sujets. Der rote Faden ist jedoch schwarz in allen Schattierungen.

„Suite Noire“ wurde im Jahr 2008 für arte TV verfilmt (Ausstrahlung bei arte ab dem 19.03.2011).

Fast zeitgleich veröffentlicht Edel:Motion am 25. März 2011 die hochwertige 4-DVD-Box „Serie In Schwarz“ mit allen acht Filmen nebst umfangreichem Bonusmaterial (Interviews und Making Ofs).

SERIE IN SCHWARZ – SUITE NOIRE – Die 8-Thriller-Collection (Arte Edition)

Die SERIE IN SCHWARZ ist eine aufregende und anspruchsvolle Sammlung von französischen Thrillern, die jeweils in enger Zusammenarbeit zwischen Buchautor und Filmemacher realisiert wurden. Entstanden sind dabei dicht inszenierte Kriminalfilme.

Durch die Vielfalt von Schauspielern, Themen und Regisseuren zeigen die Filme das Makabere und zugleich Romantische dieses Genres.

Die SERIE IN SCHWARZ steht aber auch für Spannung mit viel Ironie. Die 8 Thriller mit ihren zwielichtigen Figuren und düsteren Motiven werfen mit schwarzem Humor einen scharfen unsentimentalen Blick auf die heutige Gesellschaft.

Rabenschwarz. Düster. Krimis in Kino-Qualität!
8 Filme und 50min Bonusmaterial (Interviews & Making Ofs) –
feinste französische Thriller-Kost!

“Serie in Schwarz” / “Suite Noire”
Genre: Thriller (Collection)
Die 8 Filme:
1 Nächste Ausfahrt Mord
2 Schießen Sie auf den Weinhändler
3 Papas Musik
4 Nur DJs gibt man den Gnadenschuss
5 Die Königin der Pfeifen
6 Das Tamtam der Angst
7 Schönheit muss sterben
8 Die Stadt beißt

Technische Details:
Anzahl Disk: 4x DVD9
Laufzeit: 488 min (zzgl. 50 min Bonus)
Sprache: Deutsch, Französisch
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0 Stereo
Verpackung: 4er-DVD-Softbox im Hardcover-Schuber
FSK: 16

FILM 1: NÄCHSTE AUSFAHRT MORD
Gabriel steht auf der Sonnenseite des Lebens. Er hat einen guten Job, eine charmante Frau, ein traumhaftes Haus, zwei bezaubernde Kinder und jetzt auch noch einen Porsche Cayenne. Aber dann passiert etwas. Und um seine „netten Rahmenbedingungen“ aufrecht zu erhalten, wird der harmlose Biedermann gleichsam über Nacht zu einem Serienkiller, der jeden beseitigt, der das gefährden könnte, was er sich so hart erarbeitet hat …

FILM 02: SCHIESSEN SIE AUF DEN WEINHÄNDLER
Beim Essen hört der Spaß auf! Eine Ehefrau, die regelmäßig die Sellerie-Remoulade verpatzt, kann man ein paar Jahre ertragen, aber nicht ein Leben lang. Sie wird von ihrem Mann kurzerhand beseitigt. Dann wird eine gute Köchin eingestellt. Tournedos Rossini, Tauben mit Foie gras, alles mit dem Wein des Hauses abgerundet, das sind fast paradiesische Zustände für einen Winzer, dem gutes Essen über alles geht. …Außer wenn zwei Monster aufeinander treffen …

FILM 03: PAPAS MUSIK
Wenn ein Sohn außer Kontrolle gerät und seiner neurotisch strengen Mutter und seinem als Musikproduzent ruinierten Vater deren Trennung heimzahlt, was bleibt noch übrig, um ihn die Jugend einigermaßen heil überstehen zu lassen? Richtig: Rock „n‟ Roll. Sein Vater schöpft wieder Hoffnung, obwohl er weiß, dass diese Musik mit der Energie der Hoffnungslosigkeit gespielt wird. Er versucht seinem Sohn, der eine vielversprechende Gruppe gegründet hat, zum Durchbruch zu verhelfen. Doch die Zeichen stehen schlecht, und die Vergangenheit holt den Papa ein …

FILM 04: NUR DJS GIBT MAN DEN GNADENSCHUSS
In ihrer Radiosendung lässt Crista Gefängnisinsassen zu Wort kommen, unter anderem auch einen gewissen Manu. Nachdem dieser entlassen wird, bedankt er sich persönlich bei Crista, die sich auf der Stelle in ihn verliebt. In der Hoffnung, ihm einen Job verschaffen zu können, stellt sie Manu ihrem Chef, dem geheimnisvollen Leiter des Radios vor. Die beiden kommen tatsächlich ins Geschäft: Manu entwickelt für den Sender ein überaus leistungsfähiges Informatik-System. Crista ahnt allerdings nicht, dass Manu “ein Wolf im Schafspelz” ist …

FILM 05: DIE KÖNIGIN DER PFEIFEN
Die Transsexuelle “Annabelle” hat im Leben wenig Glück. Sie lässt sich auf jedes krumme Geschäft ein, um damit eine Geschlechtsumwandlung in Thailand zu finanzieren. Doch ihr vorerst letztes “Ding” geht gründlich schief – und es gibt Probleme. Vor allem, weil sie es einerseits mit sämtlichen Gaunern der Porte de Montreuil und andererseits mit der eigenen Familie zu tun bekommt. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich wie ein „richtiger Kerl“ zu verhalten …

FILM 06: DAS TAMTAM DER ANGST
Der Zeichner Ambroise Fridelance ist zuverlässig, schüchtern und kleinmütig. Er lebt zwischen seiner querschnittsgelähmten Frau, die ihm das Leben schwer macht, und seinem gewissenlosen Verleger, der ihn für seine Buch-Illustrationen mehr als knauserig bezahlt. Ambroise hofft aus diesem Desaster herauszukommen, indem er einen alten Hocker aus Familienbesitz verkauft, bei dem es sich um ein kostbares afrikanisches Design-Objekt handelt. Zunächst träumt er von Reichtum, Glück und Rache, doch als er merkt, dass er bei diesem Geschäft hintergangen wird, offenbart er ungeahnte Wut und Aggression …

FILM 07: SCHÖNHEIT MUSS STERBEN
Bei seiner ersten Ermittlung macht es sich Corbucci, frischgebackener Privatdetektiv mit Migrationshintergrund, nicht leicht. Der Bewunderer von Don Quichotte legt sich einer hübschen Blondine zuliebe mit einem mafiösen Netz von privaten Kliniken, korrupten Polizisten und Politikern an. Das bringt ihm nicht wenige Feinde ein, doch zum Glück hilft ihm ein alter Flic, der nicht korrupt ist, auf die Sprünge …

FILM 08: DIE STADT BEISST

Aus dem Kongo kommt Sara, die Kunstmalerin werden will, illegal nach Paris in ein Viertel voller Crack-Dealer und Junkies. Dort arbeitet sie als Prostituierte, um das Geld für das Flugticket und die falschen Papiere zurückzahlen zu können. Als sie die Summe nach drei Monaten fast zusammen hat, wird ihr das Geld gestohlen und ihre Zimmergenossin ermordet. Sara sucht Hilfe bei einem ehemaligen Streetworker. Aber von da an ist das ganze Viertel hinter ihr her…

Art of Beatbox Video

Was wäre, wenn ein kompletter Track nur mit dem Mund produziert wäre?

Die beeindruckende Antwort liefert Art of Beatbox mit der gleichnamigen Single „Was wäre wenn?“ featuring P!Jay.

Pünktlich zur Veröffentlichung ist das dazugehörige Video in bester HD-Qualität ab zu bestaunen:

Die Single „Was wäre wenn?“ (Pink Crow Records) ab SOFORT auf iTunes, Amazon und allen weiteren Plattformen verfügbar!

Das ist mehr als nur Beatbox. Das ist Musik. Das ist Art of Beatbox!

EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL-logo

EMAF 2011

Den Hauptteil der EMAF-Ausstellung „Planet M“ nimmt ein internationales Kooperationsprojekt ein: Moving Stories.

EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL-logo
24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

Unterstützt von der Europäischen Union produzieren und präsentieren sechs Organisationen aus Belgien, Italien, Österreich, Frankreich, Polen und Deutschland neue künstlerische Arbeiten.

Die Künstler wurden aufgefordert, die Erzählkunst des bewegten Bildes zu hinterfragen und neue Strategien des Erzählens zu erforschen.

Die entstandenen Videoarbeiten und Installationen zeugen in Form und Inhalt von großer Vielfalt und zeigen unter Einbeziehung von Fiktion oder Dokumentation, Tatsachen oder Vermutungen, in linearer oder interaktiver Form neue Sichtweisen narrativer Strukturen.

Moving Stories ist eine Ausstellung, die von den Kooperationspartnern im Laufe des Jahres 2011 in den sechs Ländern gezeigt wird.

Candice Breitz (D/ZA): Moving Stories.
Candice Breitz zeigte 15 indischen Jugendlichen einen Bollywoodfilm, in dem ein Kind eine tragende Rolle spielt. Anschließend beschrieben die Jugendlichen die Kinderrolle, ihr Bild von Kindheit und Jugend im Film und ihre Empfindungen gegenüber dem Kind im indischen Kino.

Nicolas Provost (B): Untitled.
Mit Dialogausschnitten eines jungen Paares erzählt Nicolas Provost eine romantische Liebesgeschichte. Gefundenes Werbefilmmaterial von Flugzeugen, die dem Sonnenuntergang entgegenfliegen, eröffnet ein Spiel zwischen Illusion und filmischer Erzählung.

Masbedo (I): Guardare se stessi guardarsi.
Ein wunderschönes Piano wird durch Gewehrkugeln zerstört. Der Knall der Schüsse erschüttert den Raum, das Instrument verliert seine Form; am Ende bleibt ein undefinierbarer Materialhaufen zurück.


Mihai Grecu (F): Under the Centipede Sun.

Grecu entwirft das Portrait einer Landschaft nach der Zerstörung durch einen Krieg, durch eine Naturkatastrophe oder ein Umweltdesaster. Unwirtlich und menschenleer entfaltet sie ihre eigene Dynamik.

Pawel Janicki (PL): Oceanus.
Wie bei einer Reise auf hoher See eröffnet die interaktive Installation abwechslungsreiche Navigationsmöglichkeiten durch die Geschichten von „Oceanus“.

Rainer Gamsjäger (A): Cluster.
Der Besucher ist mit einer gewaltigen Wolkenfront, einer riesigen horizontalen Rauchsäule konfrontiert. Was auf dem ersten Blick wie eine Auseinandersetzung mit Naturphänomenen und Grenzerfahrungen erscheint, ist gleichzeitig auch eine intensive Beschäftigung mit den digitalen Möglichkeiten der Videotechnik und ihrer suggestiven Kraft.

EMAF 2011 Kooperationspartner Moving Stories:

• European Media Art Festival (EMAF), Osnabrück, Deutschland
• WRO, Kunstzentrum und Internationale Biennale der Medienkunst, Wroclaw, Polen
• Vidéoformes, Manifestation Internationale Art Video et Nouveaux Médias, Clermont-Ferrand, Frankreich
• Invideo: A.I.A.C.E., International Exhibition of Video Beyond, Mailand, Italien
• Contour – Biennial of Moving Image, Mechelen, Belgien
• OK, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Linz, Österreich

// 24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL
Festival: 27. April – 1 Mai 2011
Ausstellung: 27. April – 29. Mai
www.emaf.de

24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL Plakat Artwork

24. European Media Art Festival 2011

Ausstellung: 27. April – 29. Mai 2011 – Cinema 2011 – Das Filmprogramm des 24. EMAF

24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL Plakat Artwork
24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

Für das Programm des 24. European Media Art Festivals in Osnabrück hat die Film- und Videokommission aus mehr als 2200 eingesandten Beiträgen etwa 110 Kurz- und Langfilme, Musikvideos und Animationsfilme ausgewählt.

Sonderprogramme wie „Japanese Media Art Now“, die Retrospektive mit Filmen des amerikanischen Experimentalisten Standish Lawder und die Auswahl des Media Campus ergänzen das Filmprogramm.

Ein Trend, der sich schon im vergangenen Jahr abzeichnete, lässt sich auch an den Einreichungen 2011 ablesen: Die Zeit der rein formalen Experimente scheint passé. Verstärkt beschäftigen sich die Filme mit dokumentarischen, narrativen Themen, wobei der Formaspekt eher als Gerüst oder Vehikel zum Transport der filmischen Inhalte dient.

Ein Thema, mit dem sich viele Filmemacher beschäftigen, ist das Ende einer Ära des Fortschrittsglaubens an die absolute Beherrschbarkeit technischer Entwicklungen und des Willens mithilfe dieser, in neue Welten vorzustoßen. Anna Abrahams verwendet historisches Material einer Arktisexpedition, um den Mythen und Behauptungen, schon in der Antike seien Menschen am Nordpol angelangt, einen (Gegen-)Beweis zu liefern.

Sputnik, Challenger, Voyager und der vor kurzem in Rente geschickte Spaceshuttle sind Beispiele technischer Abenteuer, die ganze Generationen begeisterten. „The Voyagers“ von Penny Lane beschreibt anhand historischen NASA Materials die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden Initiatoren, deren Idee der Voyager-Rakete eine ‚Golden Disc‘ mitzugeben, heute noch erstaunt. Auf die Disk wurden Musik, Sprache und Geräusche aufgespielt, um möglicher außerirdischer Intelligenz einen auditiven Eindruck unserer zivilisierten Welt zu geben.

Wider besseren Wissens hält der Mensch sich und die Erde scheinbar immer noch für das Zentrum der ihn umgebenden Welt. Siegfried Fruhauf hat mit seinem visuell beeindruckenden Film „Tranquility“ dafür ein schönes Bildtableau gefunden – Dädalus lässt grüßen.

Häufig behandeln die Videos auch sozialkritische, politische oder komplexe historische Zusammenhänge. Dabei werden Schauplätze, z. B. der Kolonialgeschichte, in den Kontext der eigenen Person und Sozialisation gesetzt. Die Portugiesin Raquel Schefer setzt im Film „Avó (Muidumbe)“ altes Super-8 Filmmaterial in einen politisch motivierten, persönlichen Kontext, indem sie die Kleidung, die ihre Großmutter bei der Reise in die damals portugiesische Kolonie Mosambik trug, nachschneidern lässt – und damit bekleidet – die teils burlesque Ankunftsszene re-inszeniert.

‚Re-enactment’ ist auch in vielen anderen Filmen der formale Ansatz, um Geschichte und Geschichten anders auf die Spur zu kommen. In „?wie?e wi?nie/Fresh Cherries“ lässt Anna Baumgart eine bedrückende – und oftmals unterdrückte – Wahrheit in den Konzentrationslagern der Nazis nachspielen. In einer stilisierten Baracke inszeniert Baumgart die Leidensgeschichte zweier jüdischer Polinnen, die in Auschwitz zur Prostitution gezwungen wurden und selbst über 50 Jahre danach aus Scham nie darüber sprechen konnten.

Pip Choderov präsentiert seinen Film „Free Radicals“ – ein Rückblick auf die eigene Biografie und eine Hommage an den neuseeländischen Großmeister des Handmadefilms Len Lye. Aufgewachsen in einem amerikanischen Filmemacherhaushalt, kam Choderov schon in seiner Jugend mit dem Experimental- und Avantgardekino in Berührung. Ikonen wie Stan Brakhage, Jonas Mekas und Robert Breer wurden seine Bezugspersonen und geben in diesem Film ihrem Gefühl des neuen, progressiven Filmemachens und gesellschaftlichen Aufbruchs in den 60er Jahren in Interviews und Filmausschnitten Ausdruck.

Neben den thematisch geordneten Programmen zeigt das EMAF natürlich auch wieder Unterhaltsames wie zum Beispiel die POP-Parade, ein Programm mit Musikclips der besonderen Art. Auch der Fruit Basket ist kein gewöhnliches Kurz- und Animationsfilmprogramm, vielmehr eine „Tour de Force“ durch das visuelle Schaffen einer jungen Art-Clip Generation.

Die Retrospektive ist Standish Lawder gewidmet, der auch heute, im Alter von 75 Jahren, noch in seinem „Denver Darkroom“ jungen Fotografen und Filmemachern den Umgang mit analoger Bildgestaltung lehrt. Als Deutschlandpremiere präsentiert er sein filmisches Gesamtwerk, allerdings nicht auf einer DVD sondern als Original 16mm Kopien.

Das Japan-Programm „Japanese Media Art Now“ umfasst eine Auswahl an neuen Filmen des Japan Media Arts Festivals in Tokyo, Kinofilme sowie eine Retrospektive von einem der führenden Experimental-Filmemacher des Landes, Takashi Ito.

„In der Ferne, so nah“ zeigt Filme und Videos von Künstlern aus verschiedenen Ländern der arabischen Welt, zum Beispiel aus Ägypten, Syrien, Tunesien, Palästina, Libanon und dem Irak. Sie stellen eine Vielzahl von ästhetischen und experimentellen Ansätzen dar und werden von der Kuratorin Charlotte Bank vorgestellt.

Das Filmprogramm des diesjährigen EMAF behandelt zahlreiche Inhalte und repräsentiert die experimentelle Medienkunst aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Getreu dem Motto: This Is Media Art.

www.emaf.de

Alle Neuigkeiten und Infos sowie einige Pressefotos gibt es unter www.emaf.de und regelmäßig auch auf facebook, twitter, vimeo und flickr.

European Media Art Festival

Das EMAF in Osnabrück zählt zu den bedeutendsten Foren internationaler Medienkunst und ist ein offenes Labor für kreative und künstlerische Experimente, die zur Weiterentwicklung der Medien und der Ästhetik ihrer Inhalte beitragen.

Als lebendiger Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und ein interessiertes Fachpublikum hat es Thematik und Ästhetik der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt.

// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG

Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.

// FÖRDERER

nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH

Stadt Osnabrück

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Auswärtiges Amt

Kulturstiftung des Bundes

Kulturstiftung der Länder

Stiftung Niedersachsen

Europa fördert Niedersachsen

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

EU/Kulturprogramm

150 Jahre Freundschaft Deutschland – Japan

Universität Osnabrück

Mondriaan Foundation

Botschaft von Kanada

Grenswerte, gefördert durch Euregio

Cybob Communications

// MEDIENPARTNER

arte

le monde diplomatique

// KULTURPARTNER

NDR Kultur