Nahezu 20 Jahre hat es gedauert, bis Midi Bitch wieder von sich etwas hat hören lassen. Da fragt man sich natürlich, warum?
Das ursprünglich als EP angekündigte Release ist vom Umfang her ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Um eine klassiche EP handelt es sich bei einer Spielzeit von knapp 1 Stunde nun wahrlich nicht.
Und da sind wir auch schon beim Knackpunkt: die Länge. Tracklängen von nahezu 10 Minuten sind nicht jedermanns Sache und der eine oder anderen Hörer wird sich hier herausgefordert fühlen den langatmigen, fast epischen Songstrukturen folgen zu wollen. Hier werden keine mundgerechten Häppchen geboten, sondern eher sperrige Struktur-Monster.
Lässt man sich aber auf die Songs in Gänze ein, stellt man fest, dass die Länge durchaus seine Berechtigung hat, da wir hier nicht von Radio-kompatibler Musik reden, die sich in der Pop-Struktur von Intro-Refrain-Strophe-Refarin-Outro-Formel bewegt, sondern von repetetiven synthstischen Klang- und Rhtyhmusstrukturen, die den Hörer auf eine Soundtrackartige Reise mitnehmen. Redundanz schafft hier Behaglichkeit.
Happyness is Sad Song – M!D! B!TCH – Video
Hervorzuheben sind 2 Reworks „Sunday Morning Self-Medication Acid“ und „Lisboa Acid“ die im Original von dem Modular-Musiker „Rave Angst“ aus Bielefeld stammen und sich wohltuend von den ansonsten eher düsteren Tracks der EP abheben und einen Kontrapunkt setzen.
Die EP macht jedenfalls schon mal neugierig auf das mittlerweile angkündigte „Album“ von Midi Bitch. Unter Umständen handelt es sich dann um eine Doppel-LP, auch wenn dies dann auch nur als Download erhältlich sein wird, wie die aktuelle EP.
RAVE ANGST „Lisboa Acid“ rework MIDIBITCH – Video
M!D! B!TCH „DIA GNOSTICA“
1. 2punkt4 09:22
2. Key Dub 08:30
3. Thanos II 11:30
4. Sunday Morning Self-Medication Acid 07:51
5. Lisboa Acid 06:40
6. Happyness Is A Sad Song 07:57
7. Keep Smiling (even when it hurts) 08:34