Michael Romeo (Symphony X) Soloalbum „War of the Worlds / Pt. 1“

Fans von Symphony X sind entbehrungsreiche Phasen gewohnt, denn von einer bis zur jeweils nächsten Platte der Progmetal-Helden dauert es für gewöhnlich mehrere Jahre.

Michael Romeo_by Danny-Sanchez
Michael Romeo_by Danny-Sanchez

So auch jetzt: Die Veröffentlichung des Knalleralbums „Underworld“ datiert auf 2015 zurück und beinahe ebenso lange ist es her, dass die US-Boys zuletzt live zu erleben waren. Symphony X-Gitarrist Michael Romeo ist unterdessen nicht untätig gewesen. Er hat eine stark besetzte Studioband zusammengestellt, mit der Mascot Label Group einen schlagkräftigen Partner für sein erstes amtliches Soloalbum gefunden, und dann alles Nötige in die Wege geleitet, um jetzt nichts weniger als einen Krieg der Welten zu entfesseln. „War of the Worlds / Pt. 1“ erscheint am 27. Juli 2018 als CD, digital, sowie als Doppel-LP in schwerem 180-Gramm-Vinyl mit beigelegtem Download-Code auf dem Mascot-Label Music Theories Recordings.

Vom ersten echten Soloalbum Romeos ist hier deshalb die Rede, weil der heute 50-Jährige bereits 1994 – also unmittelbar bevor er mit Bassist Thomas Miller, Schlagzeuger Jason Rullo, Sänger Rod Tyler und Keyboarder Michael Pinnella Symphony X ins Leben rief – etliche rein instrumentale Demos aufnahm, die seinerzeit unter dem Titel „The Dark Chapter” von einem kleinen japanischen Label als CD herausgebracht einige Verbreitung fanden. Im Laufe der Zeit wurde „The Dark Chapter” dann mehrfach wiederveröffentlicht. Was Symphony X anbelangt, ist alles weitere Geschichte: Die Band mischt symphonischen Metal, Power- und Progressive Metal auf unnachahmliche Weise und hat damit Riesenerfolg. Neben der ausdrucksstarke Stimme ihres noch vor Erscheinen des Debütalbums eingewechselten Sängers Russell Allen prägt vordringlich Michael Romeos von der Klassik inspirierte Spieltechnik das Klangbild der Band. Symphony X haben bis heute zehn Studioalben, diverse Compilations und eine Livescheibe an den Start gebracht und aktuellen Interviews zufolge scheint gesichert, dass es bald weitergeht.

Zurück zu „War of the Worlds / Pt. 1“: Zu hören sind hier sind neben Romeo selbst Sänger Rick Castellano, Bassist John „JD” DeServio (Black Label Society) sowie John Macaluso (Yngwie Malmsteen, James LaBrie, Ark) am Schlagzeug. Aufgenommen und produziert hat Romeo das Album – wie bisher auch sämtliche Symphony X-Scheiben – während der letzten anderthalb Jahre in seinem Heimstudio in New Jersey im Alleingang. Die zehn darauf enthaltenen Stücke brillieren über weite Strecken mit wohlbekannten Symphony X-Trademarks, darüber hinaus warten sie jedoch auch mit der einen oder anderen gehörigen Überraschung auf.

Michael Romeo – War of the Worlds / Pt. 1 - Release Date: 27.07.2018 - Available Formats CD, 2LP+MP3, and Digital.
Michael Romeo – War of the Worlds / Pt. 1 – Release Date: 27.07.2018 – Available Formats CD, 2LP+MP3, and Digital.

Romeo erklärt dazu: „Ich habe hier so ziemlich alles, was mich an Musik begeistert, in einen Topf geworfen.“ Und weiter: „Wenn sich jemand fragt, was dabei wohl in meinem Kopf vorgegangen sein mag, antworte ich: ‚Kreativ bin ich gewesen, und dabei hatte ich eine richtig gute Zeit.“

Kenner wissen Bescheid: Natürlich ruft der Album Titel auf Anhieb Assoziationen zu Jeff Waynes begeisternder gleichamigen Vertonung von H.G. Wells‘ Roman „Krieg der Welten” hervor – einem in Allstar-Besetzung eingespielten Konzeptalbum, das vor genau 40 Jahren hohe Wellen schlug. Romeos Platte beginnt bomastisch, sie hebt mit einer unheilschwangeren, düsteren „Introduction“ an, die auf alles Folgende einstimmt. „Fear the Unknown” und „Black” weisen noch klassische Metal-Texturen auf, gleich danach macht Romeo schon einen kräftigen Schlenker: „F*cking Robots” wirkt mit seinen digitalen Soundscapes, scheinbar von DJs gemachten Sratches und im wahrsten Sinne des Wortes brutalen Gitarrenriffs verstörend und überwältigend. „Djinn“ ist enorm wuchtiger Progmetal reinsten Wassers, „Believe“ bietet eine balldeske Verschnaufpause. Mit „Differences“ für Frickelfreunde zeigt Romeo, dass er hinsichtlich des Solierens in Hochgeschwindigkeit nichts verlernt hat. Das anschließende „War Machines“ birgt dann tatsächlich teils deutliche Reminiszenzen an Jeff Waynes „War of the Worlds“. Nach dem doomigen Progmetaller „Oblivion“ beschließt das wiederum symphonisch gehaltene „Constellations“ dann ein Album, das den Hörer atemlos sowie ganz und gar geplättet zurücklässt.

 Eine weitere gute Nachricht folgt auf dem Fuße, Michael Romeo verspricht ein Sequel: „War of the Worlds / Pt. 2“ hat er demnach bereits weitgehend im Kasten, es fehlen noch das Feintuning und ein Veröffentlichungstermin. Was diesen anbelangt, hält der Meister sich indes noch bedeckt. „Sollen die Leute doch erstmal Teil 1 verdauen“, meint er mit einem Augenzwinkern.

Michael Romeo – War of the Worlds / Pt. 1 Tracklist:
1. Introduction
2. Fear The Unknown
3. Black
4. F*cking Robots
5. Djinn
6. Believe
7. Differences
8. War Machine
9. Oblivion
10. Constellations

Release Date: 27.07.2018
Available Formats CD, 2LP+MP3, and Digital.

Michael Romeo Online
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