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SONIC DELIVERY „A Thousand Years“ EP

Seit den Zeiten, in denen Vico Torriani Zeilen wie „Im Sommer schiint‘ d’Sunne, im Winter da schneit’s, in der Schweiz …“ sang, hat sich im Alpenstaat einiges verändert.

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SONIC DELIVERY „A Thousand Years“ EP

Ein schönes Beispiel ist der Kanton Aargau, nahe Zürich. Hier wird das Postkarten-Idyll aus Seen und Wiesen mittlerweile durch Autobahnen und Industrie ergänzt, die scheinbare Gegensätze vereinigt. Hier leben und arbeiten SONIC DELIVERY, die mit „A Thousand Years“ ihr erstes ‚richtiges’ musikalisches Lebenszeichen abliefern.

Für Sänger Lars, Gitarrist Sascha und Schlagzeuger Cry G steht die Musik an erster Stelle, dicht gefolgt von Enthusiasmus und Hingabe.

Das sind die Dinge, die ihnen wichtig sind. Das zum (Über-)leben nötige Geld besorgt man sich durch einen Job hier, einen anderen dort – „Querfinanzierung“ nennen die drei das grinsend. Doch das große Ziel ist ein anderes.

„Wir wollen es jetzt wirklich wissen!“, klarer und entschlossener kann eine Aussage kaum sein. Und die Songs der jungen Band zeigen: das sollte klappen! Dass die „A Thousand Years“ EP ein Debüt sein soll, kann man angesichts einer Quote von drei Tracks und drei Volltreffern kaum glauben. Was die Schweizer in Sachen detaillierter Arrangements, spielerischem Können und eingängigen Kompositionen zu bieten haben, braucht die Konkurrenz nicht zu scheuen.

„Eigentlich gibt es ja nur zwei Kategorien, E- Musik und U-Musik“, lacht Sänger Lars bei der Frage nach der obligatorischen Selbstbeschreibung. „Wir zählen uns zur zweiten Kategorie, demnach wage ich zu behaupten, dass wir Pop/Rock machen.“

In der Theorie mag das stimmen, in der Praxis jedoch ist es schwierig die Mischung aus harten Gitarren, treibenden Grooves, modernen Sounds und fast schon unverschämt eingängigen Melodien und Refrains in existierende Schubladen einzuordnen. Bands wie DEFTONES, ESCAPE THE FATE, SAOSIN, PAPA ROACH, LOST PROPHETS, A DAY TO REMEMBER, DREDG stehen für Melodie und Härte, das richtige Mischungsverhältnis ist es, worauf es SONIC DELIVERY ankommt.

Ob man das nun Alternative Metal oder Pop/Rock nennt, ist zweitrangig, es bleibt vor allem eins: gute, moderne, handgemachte Musik. Das fand auch EMIL BULLS Sänger Christoph „Christ“ von Freydorf, der von Probeaufnahmen des Trios derart begeistert war, dass er anbot bei den Aufnahmen zur EP unterstützend zur Seite zu stehen. „Und jetzt ist er unser Co-Produzent, das hat er nun davon“ schmunzelt Drummer Cry G.

„Ein guter Song überzeugt immer, ganz unabhängig von der Verpackung“ lautet ihr Credo, demnach halten SONIC DELIVERY auf „A Thousand Years“ gleich zwei Verpackungsvarianten bereit. Neben den lauten, rockigen Tönen beherrschen Lars, Sascha und Cry G auch die leisen Töne – Stichwort „Unplugged“. „Wenn du dich nicht hinter Gitarren und Drums verstecken kannst, entscheidet sich ob ein Stück was taugt oder nicht“, sagt die Band.

Diese Form der Qualitätsprüfung fordert ihre Zeit – SONIC DELIVERY nehmen sie sich ganz bewusst. „Viele Leute haben uns schon gesagt, wir seien Perfektionisten“, so Lars, „Manche nennen das auch ‚anstrengend’…“, ergänzt Gitarrist Sascha lachend.

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SONIC DELIVERY Alternative Rock aus der Schweiz

„Wir hatten das Glück, das wir immer und immer wieder an den Stücken feilen konnten, bis alles perfekt zusammen passte“, übernimmt der Sänger wieder. „Wir hatten keinen Druck von außen, das war natürlich eine Luxussituation“, gibt er unumwunden zu. „Aber dafür ist es jetzt richtig geil geworden!“ Das was man hört, gibt ihm und SONIC DELIVERY Recht.

Denn die Zeiten haben sich geändert, dort wo man vor Jahren noch in Schubladen gedacht hat, ist heute Platz für Bands wie SONIC DELIVERY, die mit Leidenschaft, Kompromisslosigkeit und Können überzeugen. Denn das Händchen für große Songs und Hooklines, das haben sie. Wie die „A Thousand Years“ EP nachhaltig unter Beweis stellt.