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ALCOHOLIC FAITH MISSION - ASK ME THIS CD Cover

ALCOHOLIC FAITH MISSION – ASK ME THIS

Alcoholic Faith Mission aus Kopenhagen gehörten zweifellos zu den Lieblingen der Blogwelt des letzten Jahres. Seit 2009 ist die Band ununterbrochen auf Welt-Tour und aus dem ursprünglichem Duo ist inzwischen ein Sextett geworden.

ALCOHOLIC FAITH MISSION - ASK ME THIS CD Cover
ALCOHOLIC FAITH MISSION - ASK ME THIS ( VÖ: 24.02.12 / PONY RECORDS/WORDANDSOUND)

Nun haben sie schon wieder ein neues Album aufgenommen. “Ask Me This” heisst der Nachfolger des vielgefeierten “Let This Be The Last Night We Care” aus dem letzten Jahr.

Zwischen Indie, Post-Rock, Freak-Folk und Electronica geht es bei den Missionaren oft schwermütig, melancholisch und sehnsüchtig zu.

Sie verbinden in ihren fragilen Songkonstrukten die Intensität von Bands wie Arcade Fire und Broken Social Scene mit den eher ruhigen Melodien von Bon Iver und Iron & Wine, ohne dabei ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

Das Songwriting wird mit jedem Album ausgefeilter und auch der Sound hat sich vom anfänglichen Lo-Fi-Charme hin zu vielschichtigen Klanggebildern mit großer musikalischer Variabilität entwickelt.
Mit ihrer Mischung aus Tiefsinnigkeit und Aufbruchstimmung schaffen Alcoholic Faith Mission widerborstig zärtliche und zugleich heftig euphorisierende Musik mit großen Gefühlen und großer emotionaler Tiefe.
Musik zwischen Taumel in hymnischen Sphären und leisen Zwischentönen, wie er kanadischer nicht klingen könnte.

„Ask Me This“ bietet große Bild- und Sounduniversen, einen regelrechten Melting-Pot aus Synthies, flirrenden Gitarrenspulen, Samples, tollen Chören, Streichern, Bläsern und einem ganzen Haufen weiterer Überraschungen.

Es wird immer wieder voller Inbrunst im Chor gesungen, aber vor allem der zwischen jubilierend und jenseitig taumelnde, elfengleiche Gesang von Kristine Permild erhebt das Album in hymnische Sphären.

Live-Auftritte der Alcoholic Faith Mission sind eine leidenschaftliche und glückstrunkene Demonstration des sich-in-der-Musik-Verlierens. Konzerte, in denen das Publikum zur einen Hälfte wild tanzt, zur anderen ergriffen darsteht.

XAVIER NAIDOO - "DANKE FÜRS ZUHÖREN" - Liedersammlung 1998 bis 2012

XAVIER NAIDOO – „DANKE FÜRS ZUHÖREN“

In den letzten 14 Jahren hat uns Xavier Naidoo viele emotionale Momente mit seiner Musik gegeben. Songs die nichts von ihrer Intensität verloren haben und die auch heute für viele nach wie vor Wegbegleiter sind.

XAVIER NAIDOO - "DANKE FÜRS ZUHÖREN" - Liedersammlung 1998 bis 2012
XAVIER NAIDOO - "DANKE FÜRS ZUHÖREN" - Liedersammlung 1998 bis 2012

Er dominierte die deutschen Charts nicht nur mit seinen Alben, die alle auf dem Spitzenplatz landeten, sondern auch seine Singles erreichten die Nr. 1 wie z.B. „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“.

Erstmalig erscheint nun am 03.02.2012 mit „DANKE FÜR’S ZUHÖREN“ eine Sammlung seiner bekanntesten Lieder sowie zwei brandneue Tracks.

Angefangen bei seinem ersten Hit „Nicht von dieser Welt“, den er mit Richard Geppert geschrieben hat, über „Abschied nehmen“, der musikalisch das Erlebnis eines Freundes beschreibt, bis hin zu „Was wir alleine nicht schaffen“, bei dem er über die Gemeinschaft von Musikern und Crew in Mannheim erzählt.

Einen kompletten Zusammenschnitt der Best Off gibt es übrigens im Video hier zu sehen.

Besonders der Song „Dieser Weg“ sorgte während der Fußball WM 2006 für Furore, als er zur offiziellen Kabinenhymne der Nationalelf avancierte. Ursprünglich entstand er während einer Songwriter-Session und Xavier widmete ihn seinem Patenkind als Lebenslied.

Auch im Kino begegnete man seinen Songs. Beispielsweise wurde „Sie sieht mich nicht“ zum Titelsong (und eine weitere Nr. 1 Single) bei „Asterix & Obelix gegen Cäsar“.

Bei der Zusammenarbeit mit seinem Freund Milan Martell entstanden zwei weitere, sehr emotionale Tracks, die für Begeisterung sorgten. „Bitte hör nicht auf zu träumen“ und „Alles kann besser werden“ zählten zu den Highlights auf seiner letzten Solo-Tour.

Mit „Ich kenne nichts (das so schön ist wie Du)“ versuchte er mit seinem langjährigen Weggefährten Michael Herberger, das schönste Liebeslied auf ein Playback von RZA zu schreiben, was prompt zu seinem meistgespieltesten Song im deutschen Radio wurde. Als Zugabe ist dieser Song auf dem Album in einem Banks & Rawdriguez Remix enthalten.

Die Liedersammlung, die als Digipack am 03.02.2012 veröffentlicht wird, umfasst den Zeitraum von 1998 bis 2012 und zeigt treffsicheres Texttalent gepaart mit Musikalität.

Immer wieder unterstreicht Xavier mit seinen Lyrics auch seine persönlichen Wertvorstellungen wie z.B. die Familie, bei „Zeilen aus Gold“ oder die Kinder mit „Führ mich ans Licht“. Diesem Prinzip ist er bis heute treu geblieben und so drückt der Albumtitel genau das aus, was er bei der vorliegenden Songauswahl empfindet: „DANKE FÜR’S ZUHÖREN“

Parallel gibt es aktuell das neue Album von Xavier „Danke für’s Zuhören“ jetzt mit persönlicher Widmung zu gewinnen! Unter folgenden Links kann man am Gewinnspiel teilnehmen: http://www.xavier.de/gewinnspiel

Tracklisting XAVIER NAIDOO – „DANKE FÜRS ZUHÖREN“ – Liedersammlung 1998 bis 2012

20.000 Meilen
Nicht von dieser Welt
Führ mich ans Licht
Sie sieht mich nicht
Seine Straßen
Wo willst du hin?
Bevor du gehst
Abschied nehmen
Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)
Dieser Weg
Zeilen aus Gold
Was wir alleine nicht schaffen
Alles kann besser werden
Bitte hör nicht auf zu träumen
Ich brauche dich
Ich kenne nichts (das so schön ist wie du) Banks & Rawdriguez Remix
Deutschland ist noch nicht verloren (neuer Track)

Die Orgel der Prinzessin Anna Amalia von Preußen CD Cover

Die Orgel der Prinzessin Anna Amalia von Preußen

Über Leben und Werk des Orgelbauers Johann Peter Migend(t) sind nur spärliche Nachrichten überliefert. Selbst Ernst Flade vermochte in seinem Orgelbauer-Lexikon nur anzugeben: „geb. um 1700 in Birthelm (Siebenbürgen), gest. nach 1764 in Berlin.

Die Orgel der Prinzessin Anna Amalia von Preußen CD Cover
Die Orgel der Prinzessin Anna Amalia von Preußen
1738 erster Gehilfe beim Orgelbauer Joachim Wagner in Berlin.“ Die von Migend gebauten Orgeln sind Opfer der Zeiten und des Zweiten Weltkriegs geworden bis auf ein einziges Werk: die Orgel, die er für die musikbegeisterte Schwester König Friedrichs II., die Prinzessin Anna Amalia (1723 -1787) baute.

Als Orgelspielerin war Anna Amalia sicherlich unbedeutend, ihre Migend-Orgel aber kannte auch Carl Philipp Emanuel Bach, wird darauf gespielt haben und möglicherweise ist die klangliche Disposition dieses Instruments in die Komposition seiner Orgelsonaten eingeflossen. Das Werk wurde 1756 vollendet. Nach dem Tode Anna Amalias kam die Orgel auf Veranlassung der Familie des Grafen Voß in die Schlosskirche nach Wendisch-Buch bei Berlin.

Hier wurde sie erst 1934 wiederentdeckt. Zunächst war sie vorgesehen als Zweitorgel für St. Nicolai und wurde deshalb 1936 in Buch ausgebaut, aber Gehäuse und Prospektpfeifen nach St. Marien gebracht, alles übrige bei der Firma Schuke in Potsdam eingelagert. Das erwies sich als glücklicher Umstand, denn beide Kirchen, die Schlosskirche Buch und St. Nicolai wurden Opfer des Luftkriegs.

Die Kirchengemeinden St. Marien/ St. Nicolai schenkten die Orgel der Gemeinde Karlshorst, wo sie seit 1960 wieder spielbar ist. Drei Komponisten vertreten in der vorliegenden Aufnahme die Berliner Orgelmusik der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788), Johann Philipp Kirnberger (1721 -1783), ab 1754 bis zu seinem Tode bei Anna Amalia als Kapellmeister und ihr Lehrer angestellt, und Wilhelm Friedemann Bach (1710 – 1784).

Die auf dieser CD vertretenen Komponisten des 19. Jahrhunderts waren zu ihrer Zeit durchaus anerkannte Autoritäten und nicht nur bezüglich ihrer Orgelkompositionen. Hans von Bülow schreibt über Friedrich Kiel (1821 – 1885) folgendes Charakteristikum: „Kiel hat mit Arbeiten debütiert, die eine solche Reife des Geistes, einen so seltenen Fonds des Wissens und Könnens offenbaren, dass die Unbekanntschaft mit denselben nur einem Dilettanten zu verzeihen ist.“ Bülow stellt Kiel in die erste Reihe der bedeutendsten Kontrapunktisten und nennt ihn den würdigen Schüler Bachs und Beethovens.

Karl August Haupt (1810 – 1891) lehrte am Königlichen Institut für Kirchenmusik. Seine Orgelschule war lange Zeit unter den führenden Lehrwerken. Im Tonkünstler-Lexikon von Freiherr von Ledebuhr (1861) steht: „…selten versäumen es fremde Künstler, wenn sie nach Berlin kommen, ihn seines vortrefflichen Spiels Bach‘scher Kompositionen wegen aufzusuchen.“

Während die Chor- und Kammermusik Friedrich Kiels wieder neu entdeckt wird, sind die Opern, Oratorien, Klavierstücke und Lieder von Adalbert Ueberlée (1837 – 1897) völlig vergessen. Er war königlicher Musikdirektor, Gesangslehrer, Organist und Kantor in Berlin. Studiert hatte er ebenfalls am Königlichen Institut für Kirchenmusik und an der Akademie und gewann sogar Kompositionspreise.

Otto Dienel (1839 – 1905), seit 1869 Organist der Marienkirche, ausgebildet am Königlichen Institut für Kirchenmusik und der Akademie, ist ein Komponist, dessen Lebenswerk neben einigen Männerchören fast ausschließlich der Orgel galt.

Dr. Wolfgang Goldhan

Roland Münch *1936, studierte 1954 – 1958 an der Musikhochschule Leipzig, seit 1969 spielt er die Amalien-Orgel in Berlin-Karlshorst, 1986 wurde er Kirchenmusikdirektor in Berlin.

ANNA AMALIA OF PRUSSIA ROLAND MÜNCH
ROLAND MÜNCH Migend-Orgel der Prinzessin Anna Amalia von Preußen Migend Organ of the Princess Anna Amalia of Prussia

CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714 – 1788) Sonate g-Moll Wq 70,6 · Sonata in G minor Wq 70,6 1.
I. Allegro moderato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4’57]
2. II. Adagio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’41]
3. III. Allegro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4‘57]

WILHELM FRIEDEMANN BACH (1710 – 1784) Aus: Drei Fugen für Orgel und Pedale From: Three Fugues for Organ with Pedal
4. Fuge I g-Moll / Fugue I in G minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[2’06]
5. Fuge III c-Moll / Fugue III in C minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’40]

JOHANN PHILIPP KIRNBERGER (1721 – 1783) Aus: Acht Fugen für Orgel oder Cembalo From: Eight Fugues for Organ or Harpsichord
6. Fuge VII d-Moll / Fugue VII in D minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4’03]
7. Fuge IV f-Moll / Fugue IV in F minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[2’06]

CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714 – 1788)
8. Adagio per il organo d-Moll / in D minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’13]
9. Fuge d-Moll / Fugue in D minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [2’48]

ADALBERT ÜBERLÉE (1837 – 1897)
10. Pastorale B-Dur / in B flat major . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[1’49]

AUGUST HAUPT (1810 – 1891)
11. Kanon in der Oktave / Canon at the Octave . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4’07] (zu dem Choral / to the chorale: “Der lieben Sonne Licht und Pracht”)

FRIEDRICH KIEL (1821 – 1885)
12. Fantasie II h-Moll / Fantasia II in B minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[9‘10]
13. Fantasie III c-Moll / Fantasia III in C minor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[5‘09]

OTTO DIENEL (1839 – 1905)
14. Concert-Fuge c-Moll op. 1 / Concert Fugue in C minor . . . . . . . . . . . . . . . .[5’13]

FRIEDRICH II "DER GROSSE“ und seine Hofkomponisten Cover CD

FRIEDRICH II „DER GROSSE“ und seine Hofkomponisten

„In vorigen Zeiten wurde die Setzkunst nicht so gering geachtet, wie in gegenwärtigen Zeiten… Die Alten glaubten nicht, dass man die Setzkunst ohne Unterweisung lernen konnte… Heut zu Tage aber will fast ein jeder, der nur etwas mittelmäßiges auf einem Instrument zu spielen weis, zu gleicher Zeit auch die Komposition erlernt haben.“

FRIEDRICH II "DER GROSSE“ und seine Hofkomponisten Cover CD
FRIEDRICH II "DER GROSSE“ und seine Hofkomponisten
Als Johann Joachim Quantz (1697-1773) um die Mitte des 18. Jahrhunderts diese Zeilen in Berlin für die Einleitung seines Lehrwerkes Versuch einer Anleitung die Flöte traversière zu spielen niederschrieb, meinte er gewiss nicht die „Lehrlinge“ seines früheren Schülerkreises und schon gar nicht seinen berühmtesten musikalischen Zögling, Friedrich II. von Preußen, dem er in „tiefster Untertänigkeit“ eben jene „gegenwärtigen Blätter“ widmete.

Friedrich hatte sich als 16-jähriger 1728 den berühmten Flötisten als Lehrer ausgewählt. Noch an die Dresdner Hofkapelle gebunden konnte Quantz vorerst seine Lektionen nur vereinzelt geben – auch zwischen 1732 und 1740 in Ruppin und Rheinsberg, wo Friedrich seinen musischen und wissenschaftlichen Neigungen nachging und ein Kammerorchester unterhielt.

Der hierfür 1735 als Dirigent aus Braunschweig verpflichtete Komponist Carl Heinrich Graun (1703/04 bis 1759) dürfte dem Kronprinzen den ersten Kompositionsunterricht erteilt haben.

Als Friedrich Il. 1740 die Regierungsgeschäfte Preußens übernahm, zeigte sich bald, dass er sich in dem Kronprinzen-Idyll von Ruppin und Rheinsberg nicht nur mit Musik und der bildenden Kunst, mit der Literatur und der Philosophie beschäftigt hatte, sondern dass dort auch die Pläne für kommende militärische Aktionen geschmiedet worden waren.

Noch bevor 1742 das neu erbaute Opernhaus Unter den Linden eröffnet werden konnte, war der 1. Schlesische Krieg schon vorbei – ein Krieg, der weitere nach sich zog. Voltaire, das prominenteste Mitglied der von Friedrich neu gegründeten Akademie der Wissenschaften in Berlin, spottete enttäuscht „Der Fürst wirft seinen Philosophenmantel ab und greift zum Degen, sobald er eine Provinz erblickt, die ihm gefällt.“

Während seiner Feldzüge pflegte Friedrich stets eine seiner Flöten und ein Reiseclavichord mit sich zu führen. Schlachtenlärm vertrug sich offenbar recht gut mit Flötenklang im Ohr des Königs.

Die Musikbegeisterung Friedrichs II. ließ ein „musicalisches S(a)eculum nunmehr in Berlin angehen“ (Johann Elias Bach). Die aus Rheinsberg übernommenen oder neu verpflichteten Musiker, wie die Brüder Graun und Benda, J. J. Quantz, C. Ph. E. Bach, Chr. Nichelmann, C. Fr. Fasch und J. Fr. Agricola, J. Ph. Kirnberger und Fr. W. Marpurg, genossen als Komponisten und Musiktheoretiker über die Grenzen Preußens hinaus hohes Ansehen. Berlin wurde durch ihr Wirken ein schulebildendes Musikzentrum.

Die schöpferische Begabung seiner Musiker vermochte Friedrich freilich weniger zu erkennen, vor allem nicht die Bedeutung des Bach- Sohnes Carl Philipp Emanuel (1714-1788), der als 1. Hofcembalist zu seinen engsten „Capellbedienten“ gehörte und als solcher – so vermerkte er in seiner Autobiographie – des Königs erstes „Flötensolo in Charlottenburg mit dem Flügel ganz allein begleitete.“ Mit einseitig-konservativer Musikanschauung bestimmte der König das Repertoire von Hofoper und Hofmusik.

In dem Opernhaus Unter den Linden wurden Opern Hasses und vor allem Grauns gespielt, deren Textbücher Friedrich zum Teil selbst verfasst hatte (darunter das zu „Montezuma“). In den Hofkonzerten bevorzugte er eigene Kompositionen und die seines Flötenmeisters Quantz, den er sich von Anfang an als musikalisches Idol erkoren hatte und der ihm auch in kompositionstechnischen Fragen der vertraute Berater war. Das Streben nach dem „vermischten Geschmack“, d. h. nach der Verschmelzung von Stileigenheiten italienischer, französischer und deutscher Musik hinderte Quantz nicht daran, von italienischen Vorbildern auszugehen, um – ganz im Sinne Friedrichs – den Weg zu einem sich der deutschen Vorklassik annähernden empfindsam geplanten Stil zu finden.

Als Berliner Eigenart schließt er die Kunst improvisierter Verzierung von melodischen Linien, Themen und Motiven ein, aber auch ein beseeltes Adagiospiel, das die rhetorische Kraft der Musik dokumentieren soll, den „die Musik“ so notierte Friedrich schon als Kronprinz in Rheinsberg, „kommt der gewaltigsten und leidenschaftlichsten Beredsamkeit gleich, sie spricht zum Gemüt, und wer davon Gebrauch zu machen weiß, der vermag sein Gefühl dem Hörer mitzuteilen“.

Kompositionen für Flöte dominieren unter den Werken Friedrichs II. 121 Sonaten und 4 Konzerte sind erhalten, dazu noch 2 Sinfonien (in der Art kleiner dreiteiliger Opernsinfonien), einige als Einlage zu Graunschen Opern gedachte Arien, die Serenade „II Ré pastore“ und 3 Märsche. Besonders in den beiden größer angelegten Konzerten zeigen sich deutlich sowohl Begabung als auch Grenzen des komponierenden Königs. Seine Kompositionen schrieb er nur für sich und seine Hofkonzerte. An eine Veröffentlichung dachte er nicht – wohl wissend, dass er als Komponist nicht zu den Großen zählte.

Horst Richter

Erwin Schulhoff CD Cover Artwork

ERWIN SCHULHOFF KLAVIERSONATEN

Der Vielsprachige: Klaviermusik von Erwin Schulhoff. Erwin Schulhoff, ein Prager Jude, wurde Opfer des Nationalsozialismus, kam am 24. August 1942 in einem süddeutschen Internierungslager um.

Erwin Schulhoff CD Cover Artwork
Der Vielsprachige: Klaviermusik von Erwin Schulhoff

Seit etwa 20 Jahren wird er wieder entdeckt, und es zeigt sich, dass ohne ihn eine entscheidende Facette in der Musik des 20. Jahrhunderts fehlen würde. Er ist keinem Mainstream zuzuordnen, sondern saugt wie ein Schwamm alle Strömungen seiner Zeit auf. Dadurch wird er zum Polystilisten.

Einen gewichtigen Teil seines Schaffens nimmt die Klaviermusik ein, denn er war selbst ein Pianist von hohen Graden. Die Jahre 1917-1919 sind bei ihm die Zeit der -esken: Grotesken, Burlesken, Humoresken, Arabesken, Pittoresken. Es sind alles sehr tänzerische Stücke. Seit Anfang 1919 lebte Schulhoff in Dresden und scharte um sich Leute aus allen Künsten: Literaten, Maler, Architekten. Man erwärmte sich für den Dadaismus, den Schulhoff aus Berlin importierte.

Er hatte dort den Maler George Grosz kennen gelernt, der sich an den Vor- und Frühformen des Jazz begeisterte. Neben den kleinen, meist tänzerischen Formen hat Schulhoff auf dem Klavier auch die Großform der Sonate gepflegt. Die 1. Sonate, eigentlich schon seine 3., widmete er Thomas Mann. Sie ist durchlaufend notiert, prägt jedoch deutlich, durch Zäsuren getrennt, die vier Satzcharaktere der traditionellen Sonate aus: Sonatenhauptsatz, langsamer Satz, Scherzo, Rondo-Finale.

Der Kopfsatz verzichtet allerdings auf den herkömmlichen Sonaten- Dualismus, bleibt einheitlich in der Thematik. Er wird eröffnet von clusterhaften Akkorden, die sich durch die ganze Sonate ziehen. Der langsame Satz ist eine Passacaglia, deren Thema, in Quartstrukuren angeordnet, alle 12 Töne enthält. In dem hochchromatischen Satz schwingt noch das Erbe von Schulhoffs Lehrer Max Reger nach. Trockene Trommelrhythmen intonieren als Scherzo einen Geschwindmarsch mit jazzigen Synkopen. Das Finale ist nichts anderes als eine Variante des Kopfsatzes, dessen Elemente neu montiert werden. Alles mündet in ein unheimlich rotierendes Perpetuum mobile. Die 3. Klaviersonate beendete Schulhoff am 26.5.1926.

In dem fünfsätzigen Werk kreiert er wiederum neue Stile. lm Kopfsatz restituiert er nun wieder den alten Sonatendualismus, aber mit umgekehrten Vorzeichen. Das erste Thema ist das sangliche, erinnert mit seiner Terzenseligkeit an die Ungarischen Tänze von Brahms, das zweite ist rhythmisch pointiert, graziös, etwas burlesk. Zum Signum der Sonate wird das häufige Verlöschen der Musik. Seit 1919 hatte Schulhoff immer wieder improvisatorische Musik ohne Taktstrich geschrieben, meist in herber Atonalität. Hier nun ist der 2. Satz eine Improvisation ohne Metrum, die auf drei Systemen drei Schichten übereinander lagert: Glockentöne im Bass, volle Akkorde in der Mitte und vogelrufartige Girlanden im Diskant.

Der 3. Satz ist ein Scherzo als Perpetuum mobile. Der Trauermarsch des 4. Satzes ist ein absolutes Novum bei Schulhoff. Wieder drei Systeme, drei Schichten: Lastende Akkorde in der Tiefe, eine sehr kleinintervallige, stockende Melodie in der Mittellage, darüber achttönige Akkorde, die bis in den äußersten Diskant reichen. Der letzte Satz nennt sich „Finale retrospettivo“, d.h., er ist eine Variante des Kopfsatzes. Gottfried Eberle 1930 erhielt Schulhoff durch Vermittlung eines Freundes – Karel Boleslav Jirák, Programmchef des Prager Radiojournals – die Möglichkeit, Jazzkompositionen auf zwei Klavieren im Rundfunk aufzuführen. Als Klavierpartner wurde Oldrich Letfus vorgeschlagen, der bereits durch sein Spiel auf der elektrischen Jazzorgel bekannt war. So entstand eine langjährige Zusammenarbeit der beiden Musiker, die bis zu Schulhoffs Weggang nach Ostrava im Jahr 1935 andauerte.

Schulhoff und Letfus waren erstmals am 13. November 1930 als Jazz-Klavierduo im Rundfunk zu hören, im Jahr darauf regelmäßig einmal im Monat in der Sendezeit nach 22 Uhr, ab 1932 alle vierzehn Tage und später noch häufiger, auch vormittags. Schulhoff arbeitete diese Jazz-Kompositionen dahingehend aus, dass ein Klavierpart vollständig auskomponiert war und dem zweiten Klavier die Rolle des improvisatorischen Umspielens und Erweiterns zukam und veröffentlichte seine Kompositionen für Jazz-Klavierduo unter dem Pseudonym Hanus Petr.

Zu seinen Schlagern zählten u.a. Butterfly und Mitternachtsgespenster, die auch in der vorliegenden Aufnahme enthalten sind. Da leider keine Aufnahmen dieser Rundfunkübertragungen vorhanden bzw. erhalten sind, entstanden die vorliegenden Aufnahmen im Spannungsfeld zwischen einer möglichen Interpretation im Rahmen der damaligen Auffassung von Jazz und einem heutigen Blickwinkel der vieles, bis hin zur Persiflage, zulässt. Andreas Wykydal Margarete Babinsky, Pianistin „Der Mittelweg ist der einzige, der nicht nach oben führt!“ Dieser Satz von Jeanne d‘Arc passt genau auf den Werdegang der Pianistin Margarete Babinsky.

Bereits während ihres Studiums konnte sie aufgrund zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbspreise, unter anderem in Großbritannien, Italien und in den USA, eine umfangreiche Konzerttätigkeit beginnen. Diese führte die Künstlerin zu den meisten führenden Veranstaltern Österreichs sowie nach Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Moldawien, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, in die Türkei, nach Tschechien und Ungarn sowie nach Ägypten, Marokko, Israel, nach Pakistan, in den Senegal, nach Ostafrika, China, Japan, Brasilien sowie in die USA. Bekannte Orchester wie zum Beispiel die Wiener Symphoniker, das Salzburger Mozarteum- Orchester, die Niederösterreichischen Tonkünstler, die Budapester Symphoniker, das Wiener Kammerorchester und die Wiener Kammerphilharmonie, das Kammerorchester der Wiener Volksoper, das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim, das RSO Berlin, das BBC Welsh Symphony Orchestra, das Orchestre d‘Auvergne, das Philharmonische Orchester Lublin, die Philharmonie Bohuslav Martinu, die Staatliche Philharmonie Aserbaidschan und das Cairo Symphony Orchestra haben die Pianistin zu Soloauftritten eingeladen. Stellvertretend für die zahlreichen Dirigenten, mit denen Margarete Babinsky zusammengearbeitet hat, seien an dieser Stelle Lord Yehudi Menuhin und Vladimir Fedosejew genannt.

Margarete Babinsky ist in Wien geboren, sie studierte an der Wiener Musikuniversität und am Salzburger Mozarteum unter anderem bei den Professoren Renate Kramer-Preisenhammer, Michael Krist, Karl-Heinz Kämmerling und Rudolf Kehrer. Aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung und außergewöhnlichen Begabung hat sie sich sowohl als Interpretin des klassischen Klavierrepertoires, als auch der zeitgenössischen Literatur einen Namen gemacht. Ihre Discografie repräsentiert alle Facetten des Repertoires. Bereits für ihre erste CD-Einspielung mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart wurde sie 1999 von der Mozart- Gemeinde Wien mit der „Wiener Flötenuhr“ ausgezeichnet. Als Ergänzung zu ihrer solistischen Tätigkeit unterrichtet Margarete Babinsky an der Wiener Musikuniversität und beschäftigt sich auch intensiv mit Kammermusik.

Ihre Partner sind international anerkannte Künstler wie Prof. Werner Hink, Karin Adam, Elisabeth Jess-Kropfitsch, Stefan Jess-Kropfitsch, Luz Leskowitz, Christoph Stradner, Wolfgang Panhofer, Karin Leitner und Andreas Schablas. www.babinsky.at Andreas Wykydal, Pianist Andreas Wykydal wurde in Wien geboren und erhielt seine pianistische Ausbildung am Konservatorium Wien bei Helene Sedo-Stadler. 1993 legte er die staatliche Lehrbefähigungsprüfung mit Auszeichnung ab. Seither unterrichtet er an den Musiklehranstalten Wien und ist seit 1998 Schulleiter der Musikschule in Wien / Alt Erlaa. Sein pianistischer Schwerpunkt liegt bei der Musik des 20. Jahrhunderts, zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Werke sowie die Vergabe von Auftragskompositionen belegen dies.

Als Komponist schreibt er für verschiedenste Besetzungen, seine Werke werden im Inund Ausland, so zum Beispiel im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, bei den Bregenzer Festspielen, im Kunsthaus Bratislava, im Österreichischen Kulturforum New York, im Rahmen des Budapester Frühlingsfestivals regelmäßig mit großem Erfolg gespielt. 1997 erhielt er den Förderungspreis des Theodor Körner Fonds für sein Kammerkonzert für Gitarre und Kammerensemble, 1998 ein Arbeitsstipendium der Stadt Wien für das Stück “…” (Puzzle 111-Etüde) für Schlagwerkensemble. Sein Interesse für Jazz, bzw. Improvisation führte zu den vorliegenden Aufnahmen mit Margarete Babinsky. Andreas Wykydals Improvisationen über die Jazzstücke Schulhoffs stehen in einem interessanten Spannungsfeld zwischen einer möglichen Interpretation im Rahmen der Schulhoffschen Auffassung von Jazz und dem Blick darauf aus der heutigen Zeit. Vieles, bis hin zur Persiflage, schien in diesem Spannungsfeld möglich und wurde von Andreas Wykydal auch konsequent umgesetzt.

ERWIN SCHULHOFF KLAVIERSONATEN · PIANO SONATAS Nos. 1 & 3 JAZZ IMPROVISATIONS MARGARETE BABINSKY

MARGARETE BABINSKY, Klavier / piano ANDREAS WYKYDAL, Klavier 2 / piano 2 (10 – 17)

Klaviersonate Nr. 1 · Piano Sonata No. 1 (1924)
„Thomas Mann zu eigen“ / „devoted to Thomas Mann“

1 Allegro molto . [4‘18]
2 Molto tranquillo . [4‘51]
3 Allegro moderato grotesco . [2‘45]
4 Allegro molto . [3‘36]

Klaviersonate Nr. 3 · Piano Sonata No. 3 (1927) “à Henri Gil-Marchex”
5 Moderato cantabile . [5’54]
6 Andante tranquillo quasi Improvisazione . [3’48]
7 Allegro molto . [1’33]
8 Marcia funebre . [2’59]
9 Finale retrospettivo: Allegretto moderato . [3’35]

Jazzimprovisationen für 2 Klaviere · Jazz Improvisations for 2 pianos
10 Dein kokettes Lächeln (Slowfox) . [4’01]
11 Capricciolette . [2‘22]
12 Butterfly . [3‘33]
13 Tango . [3‘37]
14 Melody Waltz . [3‘16]
15 A Musical Flips . [3‘19]
16 Mitternachtsgespenster (Blues) . [3‘42]
17 Humoreska . [3‘21]

CRIPPLED BLACK PHOENIX CD Cover

CRIPPLED BLACK PHOENIX – (Mankind) The Crafty Ape

Die britischen Underground Helden Crippled Black Phoenix sind hierzulande längst keine Unbekannten mehr. Durch intensives Touren in den letzten beiden Jahren und die Veröffentlichung ihres letzten Werks ‚I, Vigilante‘ im Frühjahr 2011, konnten die Briten mit ihrem Mix aus Post Rock, Folk- und Progressive Rock immer mehr neue Fans hinzugewinnen.

CRIPPLED BLACK PHOENIX CD Cover
CRIPPLED BLACK PHOENIX - (Mankind) The Crafty Ape

2011 trennte man sich auch von ihrem einstigen Label Invada, um einen neuen Vertrag mit der Mascot Label Group zu schliessen. Das Doppelalbum ‚(Mankind) The Crafty Ape‘ markiert die erste Veröffentlichung auf dem Cool Green Label und wird in Deutschland via Rough Trade am 27. Januar 2012 veröffentlicht.

Aufgenommen wurde ‚(Mankind) The Crafty Ape‘ in den berühmten Chapel Studios im tiefsten Lincolnshire. Dieses neue Werk setzt im Bezug auf Songwriting und Soundqualität einen positiven Wendepunkt in der Karriere von Crippled Black Phoenix dar.

Mastermind Justin Greaves: „Wir wollten diesmal alles richtig machen. Die Aufnahmequalität sollte eine große Rolle spielen, deshalb entschieden wir uns für die Chapel Studios. Mit unseren neuen Songs wollten wir diesmal mehr auf den Punkt kommen, ohne natürlich unsere typischen Trademarks zu verleugnen. ‚Mankind‘ ist für mich unsere beste Arbeit bisher.“

Was aus ‚(Mankind) The Crafty Ape‘ geworden ist, kann man am besten als musikalischen Opus in drei Akten verteilt auf zwei CD’s beschreiben. Ein neues Meisterwerk, welches der Band eine neue und größere Hörerschaft bescheren wird. Mit dieser Veröffentlichung und einer ausgedehnten Tour im März und April 2012 werden Crippled Black Phoenix schlussendlich aus dem Underground hervorsteigen.

Ein kurzer Rückblick:

Im Jahr 2004 schnappte sich Justin Greaves (Ex-Drummer von Iron Money, Electric Wizard, Teeth Of Lions Rule The Divine, The Varukers u.v.m.) eine geliehene Gitarre und begann, einige simple Demos aufzunehmen. Nur ein Jahr später schloss sich sein guter Freund Dominic Atchison (Mogwai) mit seinem Bass an und zusammen konnten sie etwas professionellere Aufnahmen einspielen.
Greaves setzte die Songs zu einem kompletten Album zusammen und bat einige seiner Freunde um musikalische Unterstützung. Zusammen gingen sie ins SOA Studio in Bristol und begaben sich auf einen Weg, von dem sie noch nicht wissen würden, wohin er sie führen würde.

2006 stellten sie mit Sänger Joe Volk (Gonga) das Debüt „A Love Of Shared Disasters“ fertig – Crippled Black Phoenix war geboren. Nach der Veröffentlichung des Debütalbums 2007 folgten einige kleinere Shows und die ersten Tourneen in Großbritannien und Europa, auf der die Band mehr noch als auf Platte, ihre experimentellen Elemente einbauen konnte.

Mastermind Greaves begann noch im gleichen Jahr mit dem Songwriting zum nächsten Album und Crippled Black Phoenix verbrachten 2008 damit neben weiteren Konzerten das Album ‚The Resesurrectionists & Night Raider‘ einzuspielen. Die besten Songs des Doppelalbums wurden unter dem Titel ‚200 Tons Of Bad Luck‘ ebenfalls 2009 veröffentlicht. Es folgte eine drei wöchige Tour durch Nordamerika und Kanada. Das britische Classic Rock Magazine nominierte die Band als „Best New Band“.

Im Frühjahr 2010 erschien mit ‚I Vigilante‘ ihr bis dato erfolgreichstes Werk. Weitere Tourneen festigten den Ruf eine außergewöhnliche Band zu sein. Neben Konzerten in Deutschland, Niederlanden, Polen und der Schweiz ging es 2011 für die Band auch zum ersten Mal nach China.

Im Sommer unterschrieb die Band den neuen Vertrag mit Mascot Records und ging für die Aufnahmen ins bereits erwähnte Chapel Studio in Lincolnshire. Nach den Aufnahmen begab sich die Band erneut auf Tour um ihr neues Material vor einem begeisterten Publikum zu testen.

JENS BUCHERT INTERSTELLAR CD Cover

JENS BUCHERT INTERSTELLAR

JENS BUCHERT ist schon seit einigen Jahren unterwegs, wie seine zahlreichen Alben und Projekte „Fruit Machine“, „Sunrider“, „Amberland“, „My Heaven“, „Intersphere“, „Fata Morgana“, „Electronic Space Odyssey“, „Aeon In Motion“ oder „Noah – Charisma“, „Magec – Natural Spirit“, „Hydra – Rendezvous In Space“ und „Dakini Mandarava – Chakra Meditation“ beweisen.

JENS BUCHERT INTERSTELLAR CD Cover
JENS BUCHERT INTERSTELLAR

Mit seinem neuen Album „Interstellar“ dringt er in ausserordentliche Sphären vor und beweist auf ein Neues, das Talent sich selbst neu zu definieren und zu erfinden. Man erlebt episches Science Fiction- und Fantasy-Kino für den Kopf und die Ohren.

Unvergleichlicher, progressiver Lounge und Downbeat, der die Handschrift eines Entdeckers trägt, der einen berührt, wenn man es möchte und zulässt, findet man besonders in den Tracks „Parabolic“, „Sleepwalker“ und „Interstellar“.

Interstellar symbolisiert die mentale, durchaus spirituelle Reise und kreative Suche des Musikers und Produzenten Jens Buchert durch phantasievolle Klangwelten – unabhängig von Raum und Zeit.

Dabei ist durchaus auch eine Art spirituelle Reise in den eigenen Mikrokosmos, der Synapsen und Chakren gemeint. Aber auch ein Soundtrip durch Heliossphären, Sternencluster, ferne Planeten und Galaxien, wie beispielsweise bei der Nummer „Causality“.

Im Areal der Downbeats, den Sphären des Ambient, den Weiten des Chillout und den Gefilden des „Loungesounds“ ist JENS BUCHERT einer der umtriebigsten Produzenten dieser Genres. Electronic Deep Moods Music vom Feinsten ist sein Motto.

Der Komponist, Produzent mit eigenem Tonstudio, Label, Videoartist und Filmwissenschaftler ist mittlerweile seit 20 Jahren mit Leib und Seele dabei.

Der Radiosender „Chillout 2 New York“ nennt ihn auch den „Wizard Of Sounds“. Den Beweis dafür untermauert Buchert mit seinem neuen Album „Interstellar“.

Tracklisting JENS BUCHERT INTERSTELLAR:

01 Silkstream 6:00 DEZ010400601
02 The Vortex 5:27 DEZ010400602
03 Venus Nights 3:24 DEZ010400603
04 Helios 3 4:53 DEZ010400604
05 Spaceglider 4:59 DEZ010400605
06 Causality 5:22 DEZ010400606
07 Echospheres 5:25 DEZ010400607
08 Fluffy Time 4:04 DEZ010400608
09 Never Ending 5:51 DEZ010400609
10 Phoenix Sleeping 4:22 DEZ010400610
11 Swift 5:25 DEZ010400611
12 Interstellar 4:23 DEZ010400612
13 Sleepwalker 5:02 DEZ010400613
14 Parabolic 5:21 DEZ010400614
15 Amour Noblesse 5:18 DEZ010400615
16 Endless Dark 2:34 DEZ010400616

DEATH BY CHOCOLATE „From Birthdays To Funerals“ CD Cover Artworks

DEATH BY CHOCOLATE „From Birthdays To Funerals“

Lange Jahre auf Namenssuche, wurde das Schweizer Quintett in London fündig, auf einer Speisekarte. „Wir waren auf einem Ausflug nach England“, berichtet Mathias Schenk, Sänger und Gitarrist der Kapelle.

DEATH BY CHOCOLATE „From Birthdays To Funerals“ CD Cover Artworks
DEATH BY CHOCOLATE „From Birthdays To Funerals“

„Irgendwann saßen wir in einem Restaurant, das als Dessert „Death By Chocolate“ anbot. Ich hab´s probiert, es ist ein Mörder-Schokoladenkuchen, der sich wie ein Faustschlag in den Magen anfühlt.“ Eine süße Versuchung, nicht frei von Gefahr, diese Idee gefiel den Mannen aus Biel und so wählten sie Death By Chocolate zu ihrem Namen.

Bereits seit 2003 machen vier von ihnen zusammen Musik, sie lernten ihr Handwerk mit Hilfe des klassischen Rock´n´Roll der 50er. „Am Anfang konnten wir noch keine Instrumente spielen und auch noch nicht richtig singen. Wir haben dann mit Klassikern von Elvis und Chuck Berry begonnen. Little Richards „Good Golly Miss Molly“ spielen wir heute noch“, erzählt Mathias.

„Ich persönlich mochte auch immer Led Zeppelin und Deep Purple. Später entdeckten wir den Black Rebel Motorcycle Club, den wir alle gerne hörten.“ Aus zahlreichen Einflüssen wie diesen destillierten Death By Chocolate ihren eigenen Sound, den man als „zeitlosen Rock´n´Roll“ bezeichnen könnte.

„Neben Coversongs haben auch stets eigene Lieder gespielt. Über die Jahre wurden unsere Nummern immer eigener“, urteilt Schenk. Lange Zeit hatten die Bieler kein Interesse an Plattenaufnahmen, erst nach dem Einstieg von Schlagzeuger Julien Pinheiro entwickelte der Fünfer Ambitionen, ins Studio zu gehen. Das erste Resultat war die EP „My Portable Love“, jetzt folgt das Debütalbum „From Birthdays To Funerals“/ VÖ 20.01.2012. Elf Songs, die mitreißen und den Hörer mit ihrer fesselnden Energie packen, raffiniert und robust zugleich.

Die Ideen, meist von Mathias Schenk, werden im Proberaum von der gesamten Band zu kompletten Songs ausgearbeitet. Auch die Texte stammen vom Frontmann. In „Our Fathers Ghosts“ singt er etwa über das Verhältnis von Vätern und Söhnen, dabei widmet er sich speziell der Kritikfähigkeit der verschiedenen Generationen. „Curtain Call“ dreht sich um die Beziehung eines Einzelgängers zur Masse, während „Demopolis“ von Hoffnung, Enttäuschung und Heimweh handelt.

Bereits 140 Gigs haben Death By Chocolate bereits absolviert, das Spektrum reichte von kleinen Clubs wie dem White Trash in Berlin über das Gurten Festival und die Winterthurer Musikfestwochen bis zum Support von Bon Jovi vor 40.000 Zuschauern in Zürich.

Angesichts der hohen Qualität ihres Albumdebüts können es die fünf Bieler kaum erwarten, auf die Straße zu gehen und ihre explosiven Hymnen in möglichst vielen Ländern live zu zünden. „Wir haben hart gearbeitet und etwas Gutes geschaffen“, sagt Mathias selbstbewusst, „nun wollen wir die Bühnen möglichst vieler Länder rocken.“

DEATH BY CHOCOLATE

Mathias Schenk (vocals, guitar)
Thomas Schläppi (guitar)
Daniel Schläppi (bass-guitar)
Daniel Wyttenbach (synth, organ, piano)
Julien Pinheiro (drums)

VIKTOR ULLMANN KLAVIERSONATEN Nos. 5 – 7

Ullmanns letzte drei Klaviersonaten: Lebe in der Ewigkeit Die letzten drei Klaviersonaten des Viktor Ullmann (1898-1944) sind zutiefst anthroposophische Werke.

Viktor Ullmann Klaviersonaten | LALA ISAKOVA, Klavier / piano
Insofern, als die von Rudolf Steiner begründete Philosophie argumentiert, dass eine intellektuell fassbare, vergeistigte Welt durch eine von Sinneserfahrungen abhängige Meditation spürbar wird.

Ullmanns letzte Sonaten sind spirituell aufgeladene Werke und ihre Struktur, besonders die der siebten Sonate, ist ausgesprochen schwerfällig und bringt ein bestimmtes Bildungsideal zum Ausdruck.

Ullmanns Sonaten können direkt mit der Architektur von Steiners zweitem Goetheanum verglichen werden, welches 1928 aus sichtbarem Gussbeton im schweizerischen Dornach errichtet wurde und bis heute das weltweite Zentrum der anthroposophischen Bewegung bildet. Man könnte Ullmanns letzte Sonaten sogar als klangliche Goetheanäen begreifen, da sie von Meditationen durchzogen sind, die auf Goethe Bezug nehmen.

Die Notwendigkeit einer metaphysischen Flucht vor den Erfahrungen von Theresienstadt wird in Ullmanns Text „Goethe und Ghetto“, den er kurz vor seinem Tod verfasste, erklärt. In der Tradition von Goethe und Schiller definiert Ullmann darin Kunst folgendermaßen: „Hier ist die wahre Meisterschule, wenn man mit Schiller das Geheimnis des Kunstwerks darin sieht: den Stoff durch die Form zu vertilgen – was ja vermutlich die Mission des Menschen überhaupt ist, nicht nur des ästhetischen, sondern auch des ethischen Menschen.“

Das ist vor allem in Theresienstadt unerlässlich, wo „alles Musische in vollem Gegensatz zur Umwelt steht“. Mut war von Nöten um sich diesen Ansatz zu Eigen zu machen und Sonatensätze mit den Bezeichnungen „Allegro con brio,“ „Vivace“ und „Allegretto grazioso“ an diesem lebensfeindlichen Ort voller Unterdrückung zu komponieren. Ullmann war im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger an der Isonzo Front im heutigen Slowenien für seine Tapferkeit ausgezeichnet worden. Jenem Ort, an dem zwischen 1915-17 jene zwölf blutigen Schlachten von Österreich- Ungarn und der Italienischen Armee geschlagen wurden, die Hemingway zu „A Farewell to Arms“ und Ungaretti zu seinem autobiographischen Buch „I Fiumi“ inspirierten.

Ullmanns Sonaten wurden von unterschiedlichsten musikalischen Gattungen beeinflusst, was verständlich wird wenn man bedenkt, dass er als Chorleiter am Neuen Deutschen Theater in Prag 1921 so unterschiedliche Werke wie Schönbergs „Gurrelieder“ und Mozarts „Bastien und Bastienne“ einstudierte. Ullmanns zahlreiche Musikzitate sind zutiefst komplex und facettenreich. Der finale Satz von Ullmanns siebter Klaviersonate „Variationen und Fuge über ein hebräisches Volkslied“ bezieht sich auf „Song of Rachel“ von Yehuda Sharettt (1901–1979), einem israelischen Komponisten der es genoss schwere Bücher zu den Arbeitern im Jezerell Tal zu tragen. Einem Freund erklärte er: „Die Idee, dass der Geist Gewicht hat, gefällt mir!“; einer Idee, der auch der vom Goetheanum beeinflusste Ullmann zustimmen konnte.

Der Text zu Sharettts „Rachel“ stammt von Rachel Bluwstein (1890-1931), der russischstämmigen jüdischen Dichterin: „Darum sind die Wände dieses Hauses eng/ und die Stadt ist fremd,“ schreibt sie und liefert damit eine weitere Version der Trennung von Protagonist und Umgebung im Stil der Winterreise. Der Liedtext von „Nun danket alle Gott“, den Ullmann ebenfalls in seiner siebten Sonate verwendete, stammt von Martin Rinkart, einem lutherischen Pastor der im 17. Jahrhundert zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges im sächsischen Eilenburg lebte, als die von Mauern umgebene Stadt belagert wurde und Seuche und Hunger um sich griffen.

Die von außergewöhnlichen historischen Parallelen gezeichneten Kompositionen Ullmanns spiegeln eine Goethe-Maxime wieder, die er in „Goethe und Ghetto“ zitiert: „Lebe im Augenblick, lebe in der Ewigkeit“; und tatsächlich, Ullmanns Werk wird ewig leben. Benjamin Ivry Lala Isakova, geboren in Baku, Aserbaidschan. Beginn der musikalischen Ausbildung im Alter von vier Jahren. Erstes Konzert im Alter von acht Jahren. Erster Soloauftritt mit Azerbaidschan National Symphony Orchestra im Alter von 13 Jahren. 1 Preis des Nationalen Klavierwettbewerbs. Studium am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau bei Lev Vlassenko und Mikhail Pletnev, mit „Auszeichnung“ abgeschlossen. Studium bei Annerose Schmidt. Meisterkurse bei Vitalij Margulis, Leon Fleischer, M. Peraya.

Seit 1991 Auftritte als Solistin in Recitals und Konzerten mit Orchester (Azerbaidschan National Symphony Orchestra, Kairo Symphony Orchestra, Berliner Symphoniker, Ekhnaton Chamber Orchestra, HMH Symphony Berlin, Deutsch-Polnisches Jugendorchester, Philharmonisches Orchestra Vilna, Aomori Chamber Orchestra) in Russland, Deutschland, Japan, Italien, Schweiz, Portugal, Ägypten, Azerbaidschan, Litauen, Ungarn. Auftritte als Mitglied von mehreren Kammermusik- Ensembles.

Teilnahme bei diversen Festivals wie „Settimana musicale“ in Lugano, „Lubuska Camerata“ in Polen, „Spring of Classic“ in Baku. Siegerin des SFB Wettbewerbs 2000. Aufnahmen für verschiedene Fernsehstationen, Rundfunkaufnahmen bei dem Radiosender RIAS Berlin und beim SFB. Projekt „Viktor Ullmann“ zusammen mit der berümten Künstlerin Dessa (Schweiz) im Berliner Dom sowie im Paderewsky-Saal in Lausanne.

VIKTOR ULLMANN KLAVIERSONATEN Nos. 5 – 7

Klaviersonate Nr. 5 Op. 45 · Piano Sonata No. 5 (1943)
1 I. Allegro con brio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4’43]
2 II. Andante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[5’16]
3 III. Toccatina · Vivace . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[0’49]
4 IV. Serenade · Tempo I: Comodo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’12]
5 V. Finale fugato · Allegro molto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’26]

Klaviersonate Nr. 6 Op. 49 · Piano Sonata No. 6 (1943)
6 I Allegro molto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[4’52]
7 II Allegretto grazioso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[2’43]
8 III Presto, ma non troppo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[2’52]
9 IV Tempo I (Allegro molto) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[2’45]

Klaviersonate Nr. 7 · Piano Sonata No. 7 (1944)
10 I. Allegro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’47]
11 II. Alla marcia, ben misurato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3’08]
12 III Adagio, ma con moto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[5’00]
13 IV Scherzo · Allegretto grazioso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .[3’32]
14 V. Variationen und Fuge über ein hebräisches Volkslied – Variations and Fugue about a hebrew folk-song . . . . . . . . . . .[6‘38]

LALA ISAKOVA, Klavier / piano C L A S S I C S

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LOS BASTARDOS FINLANDESES CD Cover Artworx

LOS BASTARDOS FINLANDESES

Die Helsinki Headbanger Los Bastardos Finlandeses kehren mit ihrem vierten Album “Saved By Rock n Roll” ins Schlachtgetümmel zurück. 2010 war ein “Bastard-Jahr” für die Bastardos.

LOS BASTARDOS FINLANDESES CD Cover Artworx
LOS BASTARDOS FINLANDESES Saved By Rock N Roll

Es fing alles sehr gut an. Tourte man doch nicht nur erstmals durch Großbritannien gefolgt von einer triumphalen Supportshow für Lynyrd Skynyrd.

Auch “Motor Rock Meltdown” die Single des letzten Albums erhielt die dritthöchste Nachfrage seitens der Rockradio-Hörer die es jemals in Finnland gab. Unglücklicherweise war das auch der Anfang einer Krise (meltdown) der Band.

Im April 2010 sprang Bandleader, Gitarrist und Songwriter Don Osmo dem Tod gerade nochmal von der Schippe, trug aber ein gebrochenes Genick davon. Der Kämpfer, der er schon immer ist, war er auf wundersame Weise bis zu den Festivals im Sommer wieder fit, um dann mitzuerleben, wie Lead-Gitarrist El Diablo nach der ersten Show der Band den Rücken kehrte.

Bon Amigo und Gitarrenlegende El Gringo aka Ben Granfelt (ex-Whishbone Ash, -Leningrad Cowboys) sprangen jedoch sofort in die Bresche um auszuhelfen.

Für einige Wochen lief dann alles hervorragend… aber nicht lange… da wurde Bassist El Muerte plötzlich mit akutem Blindarmdurchbruch ins Krankenhaus eingeliefert. So schnappte sich kurzerhand Sänger El Taff den Bass und man spielte die nächsten Shows. Nachdem El Muerte aus gesundheitlichen Gründen beschloss nicht mehr weiter zu machen blieb es bei dieser Besetzung.

Der Fakt, dass die Band es dennoch schaffte das neue Album im Herbst einzuspielen unterstreicht den Zusammenhalt und die Willenskraft der aktuellen Besetzung der Los Bastardos Finlandeses.

Elf röhrende und nach Sprit stinkende Rockhymnen sind daraus entstanden und allen voran der Titelsong des neuen Albums “Saved By Rock N Roll”.

Nun ist es 100% sicher, dass man einen Bastardo nicht so leicht unterkriegt!

LOS BASTARDOS FINLANDESES DISKOGRAPHIE:

My Name is El Muerte | 2007
Return of El Diablo | 2008
El Grande’s Saloon | 2009
Saved by Rock n Roll | 2011

LOS BASTARDOS FINLANDESES VIDEOS:

www.youtube.com/watch?v=yCY2X_TwEDs
Motorock Melt Down

www.youtube.com/watch?v=dzK3hLcpaQc
My name is el Muerte

TRACKLISTING – LOS BASTARDOS FINLANDESES

Saved By Rock N Roll

01. Saved By Rock n Roll
02. Heartbreaker
03. Anna-Liisa
04. S.O.B.
05. Acapulco
06. Crazy
07. My Baby’s Yours To Ride
08. Twin Sister
09. Hop On Your Harley
10. Drive-By Loverboy
Bonustrack
11. Skulls And Guitars

Mark Brandis – 17 + 18 „Alarm Für Die Erde“

Ohrkanus-Gewinner 2011″Bestes Sounddesign“: die Science Fiction-Hörspielserie MARK BRANDIS – neue Folgen „Alarm Für Die Erde“ (2 CDs)

MARK BRANDIS "Alarm für die Erde" Teil 1 und 2

Bereits 1975 schrieb Mark Brandis-Erfinder Nikolai von Michalewsky die Geschichte „Operation Sonnenfracht“, die erschreckenderweise nichts an Brisanz verloren hat und unübersehbare Parallelen zum tragischen Erdbeben in Japan und seinen Folgen aufweist.

Skrupellose Politiker und Geschäftemacher haben vor Jahren heimlich Atommüll im Kibo-Krater des Kilimandscharo entsorgt. Schon ein kleines Erdbeben würde den Vulkan ausbrechen lassen und eine verheerende radioaktive Strahlenwolke über ganz Afrika verteilen.

Gemeinsam mit einem großen Team versucht Mark Brandis, den Müll rechtzeitig aus dem Vulkankrater zu bergen und mit Hilfe seiner Weltraummüllkutscher in die Sonne zu schießen. Doch mitten in der Bergungsaktion kommt die Druckwelle eines Bebens der Stärke 9 auf sie zu…

Die Geschichte wurde auf 3 Folgen ausgelegt, um Nikolai von Michalewskys visionärer Romanvorlage genügend Raum zu geben. Der erste Teil „Operation Sonnenfracht“ wurde meines Erachtens nicht zu Unrecht von vielen Fans und Kritikern als bislang beste Folge der Mark Brandis-Hörspielreihe bewertet und findet jetzt in den neuen Folgen seine dramatische Fortsetzung:

Das Unvorstellbare ist passiert! Der Atommüll konnte vor Ausbruch des Vulkans nicht rechtzeitig geborgen werden und nun breitet sich die nukleare Verseuchung in Afrika immer weiter aus… Mark Brandis wird als Hochkommissar eingesetzt, um die Evakuierung der Bevölkerung zu organisieren – gleichzeitig beschießen Freiheitskämpfer die Evakuierungsfrachter, politische Gegner machen sich das Chaos zunutze, um Land zu annektieren, vermeintliche Helfer plündern Diamantminen in Südafrika.

Diese katastrophalen Ereignisse übersteigen Commander Brandis‘ Kräfte. Schließlich kommt auch noch der Auftrag, den Vulkankrater zu sprengen, um die weitere Verseuchung zu stoppen…

Endlagerung von Atommüll, Aufnahme der Flüchtlingsströme, verbrecherische Macht- und Geldgier im Angesicht des Elends, Burn-Out-Syndrom – all diese aktuellen Themen sind in „Alarm Für Die Erde“ zu einer hochdramatischen Story verwoben, die in der INTERPLANAR-Hörspielproduktion akustisch-cineastisch erstklassig umgesetzt wurde.

Mark Brandis - Alarm für die Erde CD Cover
Mark Brandis - Alarm für die Erde Teil 2 von 2

17: ALARM FÜR DIE ERDE (TEIL 1 VON 2)

Die Zukunft – trotz aller Errungenschaften so ungewiss wie nie zuvor.

Im 22. Jahrhundert hat die Menschheit Raumstationen in der Unendlichkeit errichtet und erforscht das Sonnensystem – bemüht, im Weltall das zerbrechliche Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, das auf der Erde zwischen den zwei Machtblöcken existiert: der „Union“ und den „Republiken“.

Mark Brandis ist Testpilot und fliegt im Dienste der neutralen Venus-Erde Gesellschaft für Astronautik, kurz VEGA.

Immer wieder sieht er sich vor Gefahren gestellt, in denen er sich entscheiden muss: seinem Befehl zu gehorchen, oder seinem Gewissen – für sein eigenes Wohl oder für das, woran er glaubt …
2129: Kein ruhiges Weihnachten für Commander Brandis und seine Crew. Die Evakuierungs-maßnahmen eines Gebiets von 500 km² um den Kilimandscharo in Ostafrika stellt die Logistik der Helfer bereits vor unüberwindbare Probleme. Anscheinend immun gegen die radioaktive Strahlung schießen selbsternannte Freiheitskämpfer, die »Fliegenden Löwen«, auf die Hilfstruppen. Und Ruth wartet verunglückt in einem gestrandeten Transporter bei Nairobi auf Rettung …

Diese Geschichte setzt „Operation Sonnenfracht“ fort & findet ihren Abschluss in „Alarm für die Erde (Teil 2 von 2)

18: ALARM FÜR DIE ERDE (TEIL 2 VON 2)

2130: Die tödliche Mischung aus Vulkanlava und hochradioaktivem Atommüll verseucht immer größere Teile Afrikas. Hochkommissar Mark Brandis hat alle Hände voll zu tun, um die Evakuierungs-maßnahmen mit den eintreffenden Katastrophenmeldungen zu koordinieren. Allen Bemühungen zum Trotz haben die »Fliegenden Löwen« zunehmend Erfolg damit, die Menschen in den betroffenen Gebieten zum Bleiben zu bewegen. In Peking reift ein Plan, wie man sich das Chaos am besten zunutze machen könnte …

Diese Geschichte ist die Fortsetzung von „Alarm für die Erde (Teil 1 von 2)“.

Alfred Schnittke Piano Concerts

Alfred Schnittke Piano Concert

Die Variation ist eines der ältesten und beliebtesten Kompositionsverfahren der Musikgeschichte. Claudio Monteverdis berühmtes Lamento della Ninfa variiert die Klage in Form einer Passacaglia über einer gleichförmigen Ostinato-Basslinie.

Alfred Schnittke Piano Concerts
Alfred Schnittke Piano Concerts
Variationen können aber auch einen unveränderlichen Cantus firmus in immer neuen Formen umspielen, wie in zahlreichen Kompositionen der Renaissance. Es ist vermutlich die Gleichzeitigkeit von Konstanz und Veränderung, die die Faszination des Variationsprinzips ausmacht.

Der gebürtige Wolgadeutsche Alfred Schnittke bedient sich in seinem 1964 für das avantgardistische Warschauer Herbstfestival komponierten Konzert für Klavier und Kammerorchester in drei Sätzen jeweils unterschiedlicher Variationsformen. Der erste Satz des atonalen Kammerkonzerts, dessen Tonfall an Anton Webern erinnert – der 30-jährige Schnittke komponierte zu dieser Zeit noch unter dem Eindruck der Zweiten Wiener Schule –, eröffnet mit einem sechstönigen, vom Vibraphon vorgetragenen Motiv. Es ist die Keimzelle, aus der heraus sich das Geschehen des Satzes organisch entwickelt. Das Motiv wandert durch die Instrumente und erfährt dabei Abwandlungen und Erweiterungen.

Mit kraftvollen Akkorden fällt das Klavier nach einiger Zeit in den Variationsreigen ein. Spannungsgeladene Triller weisen auf den zweiten Satz voraus. Dieser beginnt mit einem Cantus firmus, der bedächtig vom Klavier intoniert wird. Erneutes Trillern und nach einem gespenstisch-leisen Glockenschlag übernimmt der Kontrabass den Cantus firmus. Die Pizzicati der Streicher greifen auf den letzten Satz vor, der durch eine ausgedehnte, auf dem Sechstonmotiv des ersten Satzes aufbauende Kadenz des Klaviers vorbreitet wird. Der Schlusssatz ist der einzige, der in der gedruckten Partitur einen Titel trägt: Basso ostinato. Ähnlich einem Walking Bass im Jazz entspinnt sich eine delikat-bewegte Pizzicato-Linie, die – eine Spezialität Alfred Schnittkes – praktisch unmerklich zwischen den verschiedenen Instrumenten hinund herwandert.

Der Satz verdichtet sich zu einem organisierten Chaos, das am Ende nach einer kurzen Pause in solistischen Glissandi in alle Richtungen zerstreut wird. Zu Beginn der 70er Jahre beschließt Alfred Schnittke sich stilistisch neu zu orientieren. Die strikten Stildogmen der Avantgarde schränken ihn zu sehr ein. „Ich begann immer mehr, mich nicht darauf zu konzentrieren wie ich etwas sagen wollte, sondern darauf, was ich sagen wollte“, erklärt er rückblickend.

Aus der Annahme heraus, dass das Zitieren von tradierten Formen und Klängen ein konstitutives Merkmal der gesamten Musikentwicklung ist, erarbeitet Schnittke eine polystilistische Schreibweise, in der Altes und Neues nebeneinander existieren, miteinander kommunizieren und sich verbinden: „Polystilistik“, so Schnittke, „ist für mich eine bewusste Ausspielung der Stilunterschiede, wodurch ein neuer musikalischer Raum entsteht und eine dynamische Formgestaltung wieder ermöglicht wird, die durch Überholung des tonalen Denkens im Laufe der Avantgarde-Entwicklung unmöglich geworden war.“ Zitate, Allusionen und stilistische Anleihen prägen fortan die Werke Schnittkes. Es ist ein Spiel mit den Stilen, in dem die Erinnerung zu einem zentralen Motiv wird.

So auch in seinem 1992 entstandenen Klaviertrio, das auf dem Streichtrio aus dem Jahr 1985 basiert. Ein Hauch von romantischer Wehmut eröffnet das Moderato, doch sofort verzerren markante Dissonanzen das idyllische Bild der fernen Vergangenheit. Ein eng kreisendes Motiv taucht wie der mäandrierende Schatten einer schwachen Erinnerung immer wieder auf. Nach einer expressiven Violinkadenz kontrastiert Schnittke die Ruhe des Satzes mit kraftvollen, auffallend konsonanten Akkorden in gleichmäßigem Dreiermetrum (Ein Anklang an seine frühere Betätigung als Filmmusikkomponist?), um gleich darauf abrupt wieder in die träumerische Verklärtheit des Satzbeginns zurückzufallen.

Das anschließende Adagio ist thematisch eng mit dem Moderato verknüpft. Nach einer kurzen Einleitung entwickelt sich ein zartes kanonisches Thema zwischen Klavier und Violine – das Echo als Versinnbildlichung der Erinnerung. Leise, zerbrechlich-gläserne Dreiklänge des Klaviers bewegen sich später über einem dissonanten Streicherteppich. Immer wieder taucht eine archaisch anmutende Trillerwendung auf, die neben der Dualität tonal-atonal die historische Polystilistik untermalt. Zum Ende hin häufen sich die erinnernden Zitate aus dem Moderato.

Die energische Akkordpassage taucht wieder auf, ebenso die Kreisfigur und das Anfangsmotiv des ersten Satzes, nun auch in gespiegelter Gestalt. Das Trio endet mit einem flatternden Violinton, der in der Ferne verklingt. In seinem Klavierquartett aus dem Jahr 1988 setzt sich Alfred Schnittke mit Gustav Mahler auseinander, dessen Tonsprache er als „Leitbild“ für sein eigenes Schaffen empfand. Das Werk ist die Fortsetzung eines fragmentarischen Klavierquartetts, das Mahler vermutlich 1876 schrieb. Schnittke bezeichnet seine Komposition als den Versuch, eine historische Distanz zu überbrücken und „sich an etwas [zu] erinnern, was gar nicht zustand kam […], an eine Klangqualität, die nicht zu Ende gedacht werden konnte.“ Zunächst inspirierte ihn das kurze Scherzo-Fragment, das er im Sinne Mahlers vollenden wollte. Doch schon bald merkte er, dass dieser Ansatz kein zufrieden stellendes Ergebnis lieferte.

Im zweiten Anlauf findet Schnittke einen Tonfall, der den Mahler‘schen Quartettklang in schemenhafter Gestalt stets durchschimmern lässt, da er vor allem die Scherzo-Gestik und die wiegende Begleitmotivik erhält. Durch Clusterbildungen und polyphone Strukturen wird die spätromantische Tonsprache jedoch zunehmend verfremdet und verzerrt. Es erweist sich als unmöglich, den Mahler- Ton unmittelbar zu vergegenwärtigen und folgerichtig kann nur ein direktes Zitat aus der Vorlage das Quartett beschließen. Jedoch vermeidet Schnittke dabei einen endgültigen Abschluss. Das Ende bleibt offen; das Quartett bewahrt den Charakter eines Fragments, das einer weiteren Fortführung harrt.

Eines der frühesten polystilistischen Werke Schnittkes und wohl das am häufigsten gespielte ist das zwischen 1972 und 1976 entstandene Klavierquintett, das der Komponist in memoriam seiner verstorbenen Mutter widmete. Auch hier bildet ein eng in sich selbst kreisendes Motiv die Keimzelle, nämlich die Tonfolge cis-d-his-cis, die sich an das berühmte b-a-c-h-Motiv Johann Sebastian Bachs anlehnt. Der Ton cis (c#), der das Quintett eröffnet, ist bei Bach eng verbunden mit dem Bild des Kreuzes, was beispielsweise aus seiner Kantate Ich will den Kreuzstab gerne tragen deutlich hervorgeht. Nachdem Schnittke den ersten Satz des Quintetts zu Papier gebracht hatte, plante er zunächst, ein komplettes Requiem anzuschließen, in dem er jeden der lateinischen Textabschnitte rein instrumental vertonen wollte. Der Verzicht auf den Text schien jedoch unpassend und so entstand das Requiem als separate Komposition.

„Es gab eine Menge Varianten und Skizzen“, berichtet Schnittke über die Folgezeit, „[Erst] Anfang 1976 ist es weitergegangen, als ich den zweiten Satz gefunden habe, diesen B-A-C-HWalzer. Bis dahin ging es nicht.“ Das berühmte Motiv, das Schnittke als eine „magische Notwendigkeit“, ein „musikalisches Zentrum“ beschrieb, beherrscht den gesamten zweiten Satz des Quintetts. Er ist ein beklemmender Totentanz in der Tradition des leiernden Walzers wie man ihn bei Dmitri Schostakowitsch findet. In einer Trillerkette zitiert Schnittke den Beginn des Dies irae aus dem gregorianischen Choral des Requiems und verdeutlicht damit die Anlehnung des Quintetts an den formalen Aufbau der Totenmesse, in der die Sequenz ebenfalls an zweiter Stelle steht. Eng verknüpft mit dem Gedanken der Erinnerung ist im Klavierquintett das Motiv des Spiegels.

Der gesamte vierte Satz ist auf einem Akkord aufgebaut und wie an einer Spiegelachse ausgerichtet symmetrisch angelegt. Der fünfte Satz schließlich, im Gestus einer friedlichen Pastorale und äquivalent zum abschließenden Requiem aeternam der Totenmesse, ist eine gespiegelte Passacaglia: „Der Satz hängt sozusagen am Thema. Der Baß ist oben, alles hängt nach unten“, erläutert Schnittke und fügt hinzu: „Der Spiegel ist ja – nun, es ist ja auch ein Stück in memoriam – das, was uns von der anderen Welt trennt. […] Er hat auch einen symbolischen, einen tiefen Sinn, der Spiegel als solcher.“ Die Passacaglia fasst die vorangegangen Sätze zusammen, doch am Ende tut sich ein kompositorisches Problem auf: Wohin löst sich das cis des Anfangs auf? Schnittkes Lösung besteht genau genommen in der Vermeidung einer Auflösung, denn er deutet das cis um in ein des, das als Orgelpunkt wie eine klingelnde Metapher des Paradieses erscheint. „Diese enharmonische Wendung hat für mich einen sehr großen Sinn“, erklärt der Komponist. „Sie ist ein dritter Ausweg: das Problem fällt einfach weg durch das Umdeuten eines Tones.“

Dieser dritte Ausweg könnte paradigmatisch die polystilistische Kompositionsweise Schnittkes charakterisieren, in der er stets nach dem Gemeinsamen im Verschiedenen suchte. Am Ende seiner Ausführungen über das Klavierquintett offenbart der Komponist dem Interviewer seine hierin enthaltene Vision von einer neuen Tonsprache: „Wenn ich mir die Überwindung der Lebensprobleme und der Widersprüche im Jenseits vorstellen kann, dann ist es so ein Steigen auf ein anderes Niveau, auf eine andere Stufe, wo sie unwesentlich werden und wo keine Widersprüche mehr sind. Der Satz von dem Lamm und dem Löwen, die zusammenliegen – das ist nicht mehr paradox dort, es gibt dann eben keinen Widerspruch zwischen Löwen und Lamm, es gibt keinen Widerspruch zwischen tonal/atonal. Man steigt in die Höhe und von dort aus sieht man alles ganz anders. Von einem Flugzeug aus sieht man ja die Dinge unten ganz anders, man sieht die Bezüge zwischen den Extremen, die sich unten räumlich widersprechen. Oben ergeben sie ein harmonisches Bild.

Und so ähnlich, dachte ich mir, müsste das auch mit diesem tonal/atonal, traditionell und neu sein. Also: das ist mein utopischer Traum: eine neue Tonsprache, in der alles ist.“ Susanne Ziese Die “pure Substanz” attestiert Ewa Kupiec das Fono Forum, Deutschlands führendes Klassik-Magazin. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt über sie: „Kupiec‘ Spiel ist eine in dieser Perfektion seltene Mischung aus Temperament, grenzenloser Technik, Gestaltungsvermögen und vollständiger Durchdringung der musikalischen Faktur bei größtmöglicher Transparenz und nicht minder bewundernswertem Farbenreichtum. Ihr Spiel ist brillant und dennoch unaufdringlich, atmosphärisch dicht und völlig frei von virtuoser Kraftmeierei.“

Interesse und Bewunderung erweckt sie mit ihrer außerordentlich raffinierten Klaviertechnik – ebenso wie mit ihren äußerst eigenen und originellen Interpretationen. Sie bewegt sich auf internationalem Niveau in der Musikszene, gab Kammermusikabende und Solorecitals u. a. in New York, London, Berlin, München, Mailand, St. Petersburg, Stockholm, Helsinki, Utrecht. In Schweden und Deutschland spielte sie Radio- und Fernsehkonzerte. Ihr großes Repertoire beinhaltet Musik vom Barock bis in die Gegenwart. Neben Brahms, Schumann, Liszt, Schnittke entwickelte sich seit 2002 das Werk Skrjabins zu einem ihrer Schwerpunkte.

ALFRED SCHNITTKE PIANO CONCERTO NO.2 PIANO QUINTET · PIANO QUARTET EWA KUPIEC · MARIA LETTBERG PETERSEN QUARTETT

03 Quintett für Klavier, 2 Violinen, Viola und Violoncello (1972 – 1976) Quintet for piano, 2 violins, viola and cello

1. I. Moderato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [5’35]

2. II. In Tempo di Valse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [5’34]

3. III. Andante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [5’14]

4. IV. Lento . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3’56]

5. V. Moderato pastorale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [4’06]

Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello (1988) Quartet for piano, violin, viola and cello

6. I. Allegro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [7‘35]

Trio für Klavier, Violine und Violoncello (1992) Trio for piano, violin and cello

7. I. Moderato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [13’12]

8. II. Adagio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [11’39]

Kammerkonzert (Klavierkonzert Nr. 2) für Klavier und Orchester (1964) Chamber Concerto (Piano Concerto No. 2) for piano and orchestra

9. I. (Ohne Bezeichnung / without indication) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3’56]

10. II. (Ohne Bezeichnung / without indication) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [6’45]

11. III. Basso ostinato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [3‘46]

EWA KUPIEC, Klavier / piano (1 – 5) MARIA LETTBERG, Klavier / piano (6 – 11) PETERSEN QUARTETT Conrad Muck, Violine I / vioin I · Daniel Bell, Violine II / violin II Friedemann Weigle, viola · Henry Varema, Violoncello / cello MITGLIEDER DES RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTERS BERLIN FRANK STROBEL, Dirigent / conductor (9 – 11)

Goya-Sinfonie – Vier dramatische Gesänge

Als jüngster Sohn von Fritz Gurlitt (1854 – 1893), einem führenden Galeristen und Leiter eines jüdischen Buchverlags in Berlin, wuchs Manfred Gurlitt unter Künstlern und Intellektuellen auf.

Goya-Sinfonie (1938 - 1939) - Vier dramatische Gesänge für Sopran und Orchester (1950 - 1952)
Der Junge war, wie sich bald herausstellte, hochbegabt. Nach dem Kompositionsstudium bei Engelbert Humperdinck und einer Assistenz in Bayreuth bei Carl Muck stand ihm eine glänzende Karriere bevor.

1914 wurde er als Erster Kapellmeister nach Bremen berufen und zehn Jahre später zum dortigen Generalmusikdirektor befördert.

Mit der Uraufführung seiner Oper ‚Wozzeck‘ am 22. April 1926 erreichte seine Bremer Karriere ihren Höhepunkt.

Fast unverzüglich folgte der Niedergang: Verleumderischer Tratsch – Gerüchte von Ausschweifungen und lockerem Lebenswandel – machte seine Stellung in der Hansestadt unhaltbar.

Im Sommer 1927 kehrte er nach Berlin zurück, wo er an der Staatsoper, an der Kroll-Oper, in Max Reinhardts Deutschem Theater und häufig auch in den Plattenstudios als freier Dirigent tätig war.

Von den lästigen Pflichten eines Theatervorstands befreit, fand er auch mehr Zeit zum Komponieren. 1933 erteilte ihm die NS-Obrigkeit vorerst Aufführungsverbot.

Da er sich jedoch bereit erklärte, seine Musik den neuen Gegebenheiten anzupassen, wurde er weiterhin in Berlin geduldet, allerdings mit der Auflage, für jedes neue Werk die Zustimmung der Reichsmusikkammer einholen zu müssen.

Um überhaupt noch gehört zu werden, gab er jegliches Fortschrittsideal preis und komponierte NS-gerechte Musik, u. a. ein Violinkonzert und ein Cellokonzert (im optischen Sinn erweckt selbst die Partitur der Goya-Sinfonie den Eindruck ‚angepasster‘ Musik). Seine Werke wurden zwar nicht mehr beanstandet, Aufführungen kamen jedoch nicht zustande.

Zwei Aufenthalte in Spanien, wo er Filmmusiken komponierte, verschafften kurzfristig Erleichterung. Deutschland war für Gurlitt zum offenen Gefängnis geworden: Als Komponist war er zum Schweigen verurteilt; als Dirigent stand er wegen der Rassengesetze unter Auftrittsverbot. Im April 1939 machte er sich auf den Weg nach Japan. Bei der Ankunft in Yokohama hatte er ganze acht Yen in der Tasche. Gurlitts Karriere als Komponist war von Rückschlägen gekennzeichnet. ‚Wozzeck‘, sein Meisterstück, wurde von Alban Bergs Vertonung des selben Stoffs alsbald in den Schatten gestellt.

Als Spektakel kommt seine Oper ‚Soldaten‘ (1929 – 1930) an Bernd Alois Zimmermanns vielschichtiges Simultanbühnenwerk, dem dasselbe Schauspiel von Jakob Lenz zugrunde liegt, nicht heran. ‚Nana‘ (1931 – 1932, nach einem Text von Max Brod) hätte sich gegen Bergs ‚Lulu‘ behaupten müssen, wenn nicht beide Opern in Deutschland als ‚entartete Musik‘ gebrandmarkt worden wären. Gurlitt ließ sich davon nicht entmutigen und verfasste zwischen 1933 und 1945 drei weitere, abendfüllende Opern sowie mehrere groß angelegte Instrumentalwerke.

Im japanischen Exil, wo seine Bemühungen als Dirigent und Pädagoge mit Erfolg gekrönt wurden, stieß seine Musik- inklusive der Goya-Sinfonie (UA in Tokyo am 14. Januar 1943) – auf taube Ohren. Eine Deutschland-Tournee im Jahre 1955, die seinen Ruf in Europa wieder festigen sollte, verfehlte gänzlich ihr Ziel: Für die Nachkriegsgeneration gehörte diese Kunst der Vergangenheit an.

Er kehrte nach Japan zurück, legte die Feder beiseite und komponierte nichts mehr. Die Idee zu einer Goya-Sinfonie entstand, so Gurlitt, nach einem Rundgang im Prado im Jahre 1933. Das Werk sei nicht als Programm-Musik konzipiert, betonte er, sondern als umfassender Einblick in Goyas Leben und Wirken.

Sowohl der erste Satz als auch das Adagio seien von spezifischen Gemälden angeregt, dafür entspreche die Variationsform des Finales verschiedener Etappen im Werdegang des großen spanischen Künstlers. Unter dem Schatten Stalins griff Schostakowitsch zu ähnlichen Täuschungsmanövern. In der Tat besteht kaum Zweifel, dass Gurlitts kurz vor der Reise ins Exil entstandene Sinfonie dazu diente, hinter der Maske Goyas die Unmenschlichkeit des Dritten Reichs anzuprangern und seine unhaltbar gewordene persönliche Lage plastisch darzulegen.

Szenen von biederer Galanterie und amourösem Abenteuer folgen im Kopfsatz dicht aufeinander, doch wie aus der Ferne, in einem nostalgischen Spiegel betrachtet. Schon mit dem zweiten Satz ist Spanien aus dem Blickfeld verschwunden, daran erinnert nur noch gelegentliches Kastagnettengeklapper. Bei einem durchgehenden 3+4-Metrum weicht die athletische Pose des ersten Teils einem elegischen Pseudo-Walzer. Gegen Ende verdüstert sich die Stimmung und wird zusehends aggressiver.

Im dritten Satz bleibt die Zeit stehen, eingefroren in quälend ausgedehnten Crescendo- und Diminuendo- Bögen. Den Höhepunkt, genau im ‚Goldenen Schnitt‘ des Satzes (sogar des ganzen Werks), markiert Gurlitt mit einer Gewehrsalve gekoppelt mit drei Schlägen auf dem Amboss: ein Augenblick des Schreckens. Der abschließende Variationssatz bewegt sich zwischen Trauer und Zorn. Die Schlussvariation gestaltet sich als Ricercar, im buchstäblichen Sinne eine Suche. Sie führt durch mehrere Tonarten, durch Bereiche ohne Tonart, durch jedes Register und jedes verfügbare Instrument.

Das Ziel, was immer es gewesen sein mag, wird niemals erreicht. Am Ende bleibt nur Schwermut und Resignation. Gurlitt ging ins Exil zusammen mit seiner dritten Frau, Wiltraut Hahn, die er im Jahre 1937 geheiratet hatte. 1952 löste er diese Verbindung auf, um eine Sopranistin in Fujiwaras Opernensemble, Hisako Hidaka (geb. 1927), zu heiraten.

Die Vier dramatischen Gesänge, entstanden 1946 – 1952, waren sein Geschenk an die Braut. Der Titel mag zwar eine dramatische Stimme vermuten lassen, doch verlangt der Vokalsatz eher nach einem lyrischen Spinto. Die Texte stellte Gurlitt aus vier Bühnendramen zusammen (daher eigentlich der Titel). Auf Ernst Hardts neo-romantisches Fortspinnen der Tristan-Legende, ‚Tantris der Narr‘, folgen zwei Gretchen-Lieder aus Goethes ‚Faust‘; abgerundet wird das Ganze mit einem Prosatext aus Gerhart Hauptmanns naturalistischer Neudeutung der Legende vom ‚Armen Heinrich‘.

Die Zusammenstellung ergibt eine ansprechende Symmetrie, mit zwei Texten des größten deutschen Klassikers, eingerahmt von neuzeitigen Glossen auf Stoffe des Mittelalters. Sollten die ersten drei Texte Gurlitts persönliche Situation widerspiegeln – die Untreue Tristans, der Kummer eines alternden Monarchen, die gequälte Liebe eines jungen Mädchens zu einem älteren Mann – dann eher im übertragenen Sinn. Ottegebes Monolog hingegen erweckt eindeutig autobiografische Assoziationen.

Wie Heinrich, der Leprakranke Ritter der Legende, musste Gurlitt Verfemung, Demütigung und Verbannung über sich ergehen lassen. In den Armen eines unschuldigen Mädchens findet er auf wundersame Weise Heilung; durch die junge Frau wird er wieder ganz.

Goya-Sinfonie (1938 – 1939)

1. I. Allegro deciso (La Pradera de San Isidro) …………………………………… [14’46]
2. II. Allegro (Volkstümliche Maskerade / Popular Masquerade) ………… [8’43]
3. III. Largo (Die Erschießung der Aufständischen / Execution Of Rebels) …………. [7‘15]
IV. Thema mit zehn Variationen / Theme with ten variations
4. Thema: Andante maestoso ………………………………………………………………. [1‘25]
5. Variation I: Adagio ……………………………………………………………………………. [1’05]
6. Variation II: Allegro ………………………………………………………………………….. [0’31]
7. Variation III: Andante ……………………………………………………………………….. [1’31]
8. Variation IV: Allegro tumultoso ………………………………………………………… [1’02]
9. Variation V: Andante ………………………………………………………………………… [2’06]
10. Variation VI: Allegro agitato ……………………………………………………………… [1’28]
11. Variation VII: Tranquillo ……………………………………………………………………. [1’30]
12. Variation VIII: Balladesk …………………………………………………………………… [1’31]
13. Variation IX: Allegro assai ………………………………………………………………… [1’32]
14. Variation X: Maestoso ……………………………………………………………………… [4’26]

Vier dramatische Gesänge für Sopran und Orchester (1950 – 1952) Four Dramatic Songs for soprano and orchestra (1950 – 1952)

15. I. Isolde singt: “Du Hündchen aus Purpur, aus Safran” (Ernst Hardt, Tantris der Narr)………………………………………………………….. [4‘06]

16. II. Gretchen singt: Es war ein König in Thule” (Goethe, Faust I) ………. [2‘51]

17. III. Gretchen singt: Ach neige, du Schmerzenreiche”(Goethe, Faust I) ………………………….. [4‘19]

18. IV. Ottegebe singt: “Er wird kommen! Heut! Gewiss!” (G. Hauptmann, Der arme Heinrich) …………………………………………………. [7‘59]

MANFRED GURLITT VIER DRAMATISCHE GESÄNGE · FOUR DRAMATIC SONGS CHRISTIANE OELZE RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN · ANTONY BEAUMONT GOYA-SYMPHONY

Jean-Philippe Rieu – "Secrets Of My Soul" CD Cover Artworx

Jean-Philippe Rieu „Secrets Of My Soul“

„Das Geschenk der Echtheit im Unerwarteten.“ Diesem künstlerischen Credo begegnet man auf Jean-Philippe Rieus offizieller Homepage (www.jp-rieu.com), und es passt hervorragend zu seinem beruflichen Werdegang und seinen Werken.

Jean-Philippe Rieu – "Secrets Of My Soul" CD Cover Artworx
Jean-Philippe Rieu – "Secrets Of My Soul"
Der vielseitige Niederländer, der in diversen Disziplinen zuhause ist, überrascht das Publikum gern mit unvorhersehbaren Ideen, und er liebt es, den Menschen mit authentischen Kunstwerken ein gutes Gefühl zu geben.

In seiner Antwort auf eine Fanzuschrift formulierte er die künstlerische Zielsetzung einmal so: „Meine Kompositionen und mein Klavierspiel, meine Texte, Filme und Gemälde sind der Ausdruck meiner ständigen Suche nach Ehrlichkeit, Reinheit und Liebe.“

Auf „Secrets Of My Soul“ findet man all das in seiner natürlichen, ungekünstelten Form. Rieu folgt hier seinem Herzen, alle Titel des Albums tönen glaubwürdig und grundehrlich. Diesmal erfreut der sensible Künstler die stetig wachsende Fangemeinde mit einer so bestimmt noch nicht gehörten Verbindung von eigenen Kompositionen und Klassikwerken.

Gemeinsam mit Catharina Marquet (Sopran), Manou Liebert (Harfe) und Inge Stallinga-Gorissen (Violine, Akkordeon) musiziert er am Klavier Selbstverfasstes und Partituren aus der europäischen Konzertmusik früherer Jahrhunderte sowie verblüffende Kombinationen aus beidem.

So werden etwa im Title-Track „Secrets Of My Soul“ auf entwaffnende Weise Zitate von Antonio Vivaldi mit neuen Einfällen verschränkt, Barockmusik trifft da wunderbar organisch auf Rieus heutige Sound-Sprache. Genauso zauberhaft klappt die Synthese in „Lavender – Thais – Barcarolle“, wo Eigenes, Auszüge aus Jules Massenets Oper „Thaïs“ und die weltberühmte Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach zur Trilogie musikalischer Traumbilder zusammengestellt werden.

Einige Klassikwerke hat Jean-Philippe Rieu eigens für sein Ensemble umarrangiert. Claude Debussys Harfentänze („Danses sacrée et profane“) und Giovanni Battista Pescettis „Sonata per Arpa“ wurden einfühlsam angepasst und „Deh vieni, non tardar“ (die Rosenarie der Susanna aus der Schlussszene von Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“) hat eine entzückende neue Gestalt angenommen.

Erwähnt werden müssen darüber hinaus noch drei großartige Eigenkompositionen. Unter dem Titel „Berceuse“ hat Rieu ein betont friedvolles Wiegenlied geschrieben, und „Beauty – I Believe In You And I“ streichelt die Seele mit einer wohltuenden Mischung aus Vokalise, Pianoklängen und Gedichtrezitation. Einen besonderen Coup hat der Holländer schließlich mit einer Ode zu Ehren des Sultans von Oman gelandet.

Die würdevolle Komposition wurde anlässlich des 40-jährigen Thronjubiläums von Qaboos Al Said uraufgeführt und basiert auf einem impressionistischen Leitmotiv und Bezügen zur Nationalhymne des Sultanats Oman.

War es womöglich ein Wink des Schicksals, dass Jean-Philippe Rieu am 16. Dezember 1956 in Maastricht ausgerechnet zu dem Zeitpunkt das Licht der Welt erblickte, als sein Vater André Rieu sen. gerade „Die Hochzeit des Figaro“ dirigierte? Man wird das Gefühl nicht los, dass bei dieser Geburt das Fatum seine Finger mit im Spiel hatte. Wie man die sonderbare Fügung auch dreht und wendet, sie nimmt die frühkindliche Begeisterung des Niederländers für klassische Musik und seinen späteren beruflichen Weg jedenfalls vorweg. Schon im Knabenalter besuchte Jean-Philippe mit seiner Mutter fast jeden Samstagabend die Konzerte des Limburgischen Symphonieorchesters, das sein Vater damals leitete.

Als Jugendlicher von nur siebzehn Jahren durfte er erstmals das Philharmonische Orchester der Stadt Lüttich dirigieren. In den Folgejahren studierte er Klavier, Komposition, Musiktheorie und Orchesterdirigat an den Konservatorien von Lüttich und Maastricht. Praxiserfahrungen sammelte das Multitalent im Verlauf der Ausbildung als Assistenzdirigent und Repetitor an den Opern von Berlin und Leipzig.

Nach Beendigung des Studiums erhielt Rieu eine Festanstellung als Dirigent und Dozent am Maastrichter Konservatorium. Fünfzehn Jahre blieb er der Bildungsstätte verbunden, in der Zeit organisierte er zahlreiche Opernproduktionen und Symphoniekonzerte. Das Repertoire umfasste dabei alles von Barock bis zur E-Musik des 20. Jahrhunderts, der unbestrittene Höhepunkt war mit Sicherheit die von Rieu dirigierte niederländische Premiere von Leonard Bernsteins Oper „The Quiet Place“, die erst wenige Wochen zuvor in Wien ihre Uraufführung erlebt hatte. Neben den Tätigkeiten als Hochschullehrer und Orchesterleiter entstanden viele eigene Kompositionen mit mal religiösen, mal romantischen Themen.

It’s a family affair – so könnte man das folgende Karrierekapitel überschreiben, das in den späten 1990ern begann und bis 2004 andauerte. Sechs Jahre lange arbeitete Jean-Philippe in dieser Phase intensiv mit seinem älteren Bruder, dem populären Geiger und Kapellmeister André Rieu, zusammen. Die beiden komponierten im Team mehrere Werke, Jean-Philippe agierte als Co-Produzent bei sechs CDs und führte bei zwölf Fernsehshows und DVDs von André Regie. Das innere Verlangen, eigene künstlerische Ideen zu verwirklichen, wurde nach und nach jedoch so groß, dass Jean-Philippe nach reiflicher Überlegung beschloss, die Musikkompanie seines Bruders zu verlassen und sich verstärkt auf seine Sololaufbahn zu konzentrieren. „Alle paar Jahre muss man einfach mal einen neuen Weg einschlagen, das gehört zum Reifeprozess im Leben“, so begründete er seinerzeit die Entscheidung.

Folgerichtig gründete Jean-Philippe Rieu seine eigene Produktionsfirma, seit 2004 ist er als selbstständiger Komponist, Filmemacher, Organisator und Autor von Liedertexten („Vendredi matin“, „Marie mon paradis“, „Je sais, je sens, c’est toi“) und Gedichten tätig. Zudem malt er in der französischen Dordogne eigene Bilder, und er konnte auch schon beachtliche Erfolge als Kinderbuchautor („Marie“) verbuchen. Seine von Mark Janssen illustrierte Geschichte der Fee Marie, die in einer Mohnblume lebt und aus Einsamkeit einen über ihr hinwegziehenden Ballon in einen Gefährten verwandelt, wurde inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt.

2005 gebar die kreative Unabhängigkeit das Solodebüt „Pour toi“, das die Zuhörer mit besänftigender Klaviermusik verwöhnte. Im Jahr darauf kam das Album „ROnde“ auf den Markt, 2007 folgte das in voller Orchesterbesetzung eingespielte dritte Solowerk „Azur“, das laut Rieu von den „Farben der Liebe“ inspiriert ist. 2009/10 wurde die dafür geschriebene Relaxmusik live in eine Multimedia-Show aus Film- und Fotoprojektionen, Lichtkunst und Gedichtrezitationen eingebunden.

Mit „Secrets Of My Soul“ legt der Tausendsassa jetzt wohl sein bislang ambitioniertestes CD-Opus vor. Mit seinem Gespür für Klassikklänge, die bei allem künstlerischen Gehalt niemals schwer wirken, holt er die Zuhörer bei ihren emotionalen Bedürfnissen ab. Ihre Sehnsucht nach Romantik und Sanftheit, nach Erholung in einer hektischen Welt nimmt Jean-Philippe Rieu ernst, mit „Secrets Of My Soul“ greift er die Wünsche des Publikums einfühlsam auf und schenkt ihm eine gefühlvolle Musik, die das Herz erwärmt.

Stacey KENT "Dreamer In Concert" CD Cover Artworx

Stacey KENT „Dreamer In Concert“

Stacey Kent singt ihre Songs aus tiefstem Herzen. Sie intoniert mit makelloser Phrasierung und einer glasklar verzaubernden Stimme.

Stacey KENT  "Dreamer In Concert" CD Cover Artworx
Stacey KENT "Dreamer In Concert"

Im letzten Mai trat Stacey im Pariser Club La Cigale auf und teilte mit einem auserlesenen und gebannten Publikum, das aus aller Welt für dieses Event eingeflogen worden war, einige der denkbar intensivsten und intimsten künstlerischen Momente, die nun das vorliegende Livealbum bilden.

Blue Note kann stolz sein auf Dreamer In Concert, das eine strahlende, großherzige und ernsthafte Künstlerin von ihrer besten Seite präsentiert.

Nach nunmehr acht Studiowerken markiert Dreamer In Concert das erste Album, das Staceys magische Bühnenpräsenz in einer geradezu einzigartigen Performance festhält.

Im La Cigale präsentierte sie taufrische Interpretationen von einigen der besten Songs ihres umfangeichen Repertoires, darunter einige der bekanntesten Standards des Great American Songbook wie The Best Is Yet To Come, They Can’t Take That Away From Me und It Might As Well Be Spring. Klassiker des französischen Chansons wie Ces Petits Riens, Samba Saravah und Jardin d’Hiver standen ebenfalls auf dem Programm.

Die Setlist überraschte außerdem mit vier bislang unveröffentlichten Aufnahmen von Stacey Kent, darunter Waters of March und Dreamer, zwei Klassiker von Antônio Carlos Jobim, sowie zwei neue Kompositionen ihres Ehemanns Jim Tomlinson, der bei dem Konzert Saxophon spielte und das Album auch produzierte: Postcard Lovers, mit einem Songtext des Schriftstellers Kazuo Ishiguro (Was vom Tage übrig blieb; Alles, was wir geben mussten) und O Comboio mit einem Text des portugiesischen Dichters Antonio Ladeira, ein Song, den Stacey Kent denn auch auf Portugiesisch singt.

Stacey KENT „Dreamer In Concert“

1. It Might As Well Be Spring 07.29 (Oscar II Hammerstein / Richard Rodgers)
2. Ces Petits Riens 04.01 (Serge Gainsbourg)
3. Postcard Lovers 06.20 (Kazuo Ishiguro / Jim Tomlinson) *
4. If I Were a Bell 04.07 (Frank Loesser)
5. Corcovado 05.31 (Gene Lees / Antonio Carlos Jobim)
6. Waters of March » 03.57 (Antonio Carlos Jobim) *
7. The Best Is Yet To Come 03.36 (Carolyn Leigh / Cy Coleman)
8. O Comboio 04.29 (Antonio Ladeira / Jim Tomlinson) *
9. Dreamer 05.16 * (Gene Lees / Antonio Carlos Jobim) *
10. Breakfast on the Morning Tram 05.29 (Kazuo Ishiguro / Jim Tomlinson)
11. They can’t take that away from me » 05.17 (Ira Gershwin / George Gershwin)
12. Samba Saravah 05.07 (Pierre Barouh / Vinicius de Moraes – Baden Powell)
13. Jardin d’Hiver 04.32 (B. Biolay – Keren Ann Zeidel)

* new songs : original compositions or previously unrecorded renditions.

Stacey Kents letzten beiden Alben sind auf Blue Note erschienen. Breakfast on the Morning Tram, veröffentlicht im September 2007, verkaufte sich weltweit mehr als 330.000 Mal. Im Jahr 2009 wurde es in Frankreich mit Platin ausgezeichnet und in Deutschland mit zweifachem Gold. Außerdem wurde es als Best Vocal Jazz Album für einen Grammy nominiert. Im selben Jahr erhielt Stacey Kent zudem den französischen Verdienstorden „Chevalier des Arts et des Lettres“.

Ihr Nachfolgewerk Raconte-moi wurde im Frühjahr 2010 veröffentlicht und in Frankreich mit Gold ausgezeichnet. Das weltweit hoch gelobte Album avancierte außerhalb Frankreichs zu einem der bestverkauften Alben in französischer Sprache.