Schlagwort-Archive: Punk

Destiny Recs: Video "Eisenhüttenstadt" der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN

Acht Eimer Hühnerherzen – Eisenhüttenstadt

Sie brauchen keine Angeber und große Weltreisen oder einen Mister-the-sky-is-the-limit als Nachbarn, den ACHT EIMER HÜHNERHERZEN reichen schon 94,2 Kilometer bis Eisenhüttenstadt für ihren Nylon-Punk und die Liebhaberei.

Destiny Recs: Video "Eisenhüttenstadt" der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN
Destiny Recs: Video „Eisenhüttenstadt“ der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN
Das Wort „Nylon“ resultiert aus der Verwendung von ausschließlich Nylon-Saiten auf den Gitarren – die Westerngitarre wird verachtet.

Acht Eimer Hühnerherzen – Eisenhüttenstadt

Der charmant unterproduzierte Clip wurde allerdings gar nicht in Eisenhüttenstadt gedreht, sondern bei Teltow, nur 10 Kilometer vor Berlin. Kamera und Regie von König Siebart (Cut von Uli Sailor). Und es war Sommer.

https://de-de.facebook.com/AchtEimerHuehnerherzen/

DIE TRAKTOR – Arne Und Die Strümpfe

Nein, soviel wird deutlich, sobald man „Die Traktor präsentiert: Arne Und Die Strümpfe“ zum ersten Mal in der Hand hält – hier hat aber mal Niemand Kosten und Mühen gescheut.

DIE TRAKTOR – Arne Und Die Strümpfe (FBP Music/Souldfood)
DIE TRAKTOR – Arne Und Die Strümpfe (FBP Music/Souldfood)

Was ein tolles Booklet, wie ein kleines Büchlein, ein haptisches Erlebnis – für Kleine und Große.

Und was ist drauf? Gut, der Förster ist vielleicht nicht der Schlaueste. Er verbringt seine Tage damit, dem Maulwurf Strafzettel auszustellen, wenn er seine Erdhügel nicht angemeldet hat, er verwarnt die Eule für nächtliche Ruhestörung und das Eichhörnchen, weil es seine Nussschalen überall herumliegen lässt.

Aber einer echten Verbrecherin wie der bösen Zuckerhexe kommt er nicht auf die Spur, solch ein Förster ist er…“.  Ein munter trashiges Märchen und ein frecher Spaß mit ganz viel Musik für Kinder von 3 bis 103 Jahren (Info).

DAS ist drauf. Eine CD für Kinder? Wohl eben nicht nur. Für Kinder ist es gut, zu wissen, dass es auch andere Musik gibt, als die süßlich-schwülstigen Rolf-Zukowski Veröffentlichungen. Und Kinder sollen das hier auch hören, aber gut ist das auch für die Erwachsenen, die, die auf 103 Jahre zugehen, halt.

Die Musik machen DIE TRAKTOR, die allseits bekannten Hessen-Punks, 300 Gigs so far, die Geschichte, siehe oben, hat der hauseigene Drummer Stephan Fladung aufgeschrieben.

Für die wunderschönen Illustrationen zeichnet die freiberufliche Malerin Dessislava Grether verantwortlich, und mit Linus Koenig als Sprecher hat man sich einen Schauspieler an den Start gebracht, dem man anmerkt, dass er eben auch das Sprechermetier beherrscht. Ein rundum tolles Erlebnis, für kleine und große Kinder.

DIE TRAKTOR – Arne Und Die Strümpfe (FBP Music/Souldfood)

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GASTOPHON – Irgendwas Ist Immer (FNR/Itunes/Radar)

GASTOPHON – Irgendwas Ist Immer

Das Salzburger Trio Gastophon benannte sich nach dem selbsterfundenen Instrument von Gaston Lagaffe dem (Anti-)Helden aus André Franquins gleichnamiger Comicreihe.

GASTOPHON – Irgendwas Ist Immer (FNR/Itunes/Radar)
GASTOPHON – Irgendwas Ist Immer (FNR/Itunes/Radar)

Der Name schien passend, da das Gastophon (häufig auch Brontosaurophon) schließlich das lauteste Instrument der Welt sein soll und Lärm etwas ist, für das diese Band durchaus Sympathien übrig hat. Soweit steht es im Info zu Gastophon.

Und jetzt? Man erwartet doch irgendwie ein lautes, dröhnendes Ungeheuer, oder?! Und das trifft auf die Alpenjungs irgendwie überhaupt nicht zu. Gut, laut sans scho‘ … aber der Anspruch, den sie dabei verfolgen, alles live einzuspielen, keine überflüssigen Studio-Schnörkeleien, nichts Affektiertes, Falsches – da nötigt einem schon Respekt ab. Dazu kommen die Texte, die alles andere als NullAchtFuffzehn sind. Die können was.

Punk, Noise, Rock … das alles in den großen Topf geworfen, ist „Irgendwas Ist Immer“ ein Scheibchen, welches unbedingt neugierig auf mehr macht. Gut – fünf Euro in’s Phrasenschwein … stimmt aber. So.

GASTOPHON – Irgendwas Ist Immer (FNR/Itunes/Radar)

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Fotokamerabesitzer VERSUS Punkband

Affen-Selfie – the neverending Story – Teil XVI: Fotokamerabesitzer versus Punkband

Das Objekt der Gier des Kamerabesitzers
Die Band Terrorgruppe hatte im Jahr 2016 das berühmte Affenselfie des indonesischen Schopfmakaken Naruto als Plattencover ihres Albums „Tiergarten“ benutzt und dafür im Jahr 2015 das Bild von Wiki-Commons lizensiert.

Plötzlich und unerwartet und trotz mehrer verlorener Prozesse beansprucht nun im Februar 2018 aber wieder der Fotokamerabesitzer David Slater über eine (in einem Steuerparadies eingetragene) Firma und eine bizarre Argumentation  das Foto doch wieder für sich und versucht die Band und ihre Partner durch Mahnungen und Anwaltsbriefe einzuschüchtern.

Die Terrorguppe sieht dies als schweren Angriff auf ihren gesamten kreativen Output von 2014 bis 2017 im Zusammenhang mit dem Album „Tiergarten“ (nicht nur auf das Cover, sondern auch auf Bühnenbild, Filme, Plakat-Kunst, Dokus, Webauftritt…usw) und wird versuchen sich mit allen legalen Mitteln dagegen zu verteidigen.

Übrigens: Die Band hatte nicht nur im Jahr 2015 das Bild völlig legal von Wiki-Commons erworben, sondern im Jahr darauf auch Spendenaktionen, Publicity und Crowdfunding für eine Initiative zum Schutz der seltenen Makaken angeschoben.

FOTOKAMERABESITZER BEDROHT MUSIKER

Der Natur-Fotograf David J. Slater, bekannt durch zahlreiche verlorene Urheberrechtsstreitigkeiten gegen Wikicommons u.a. wegen des bekannte Affen-Selfies „Naruto“, versucht in diesem Moment über eine von ihm gegründete „Limited“-Firma gegen die Punkband „Terrorgruppe“ und ihre Partner mit Abmahnungen vorzugehen.

Die Band Terrorgruppe hatte schon 2015 das Makaken-Selfie als „Open Common Lizenz“ von Wikicommons völlig legal lizensiert und benutzte das von dem sulawesischen Affen „Naruto“ im Tangkoko-Reservat selbst erstellte Foto als Coverartwork des 2016 erschienen Albums „TIERGARTEN“

Soweit uns bekannt ist, war die Terrorgruppe auch die einzige Lizenznehmerin des Wikicommons Selfies, die (anstelle von Foto-Lizenzzahlungen) Spenden für den Schutz der Affen sammelte. Im Sommer 2016 sprachen sie in einem Video (https://youtu.be/G9oYEvHPJak) mit dem Primatologen Dr. Dirk Meyer über den Affen „Naruto“ als Fotografen und Urheber und spendeten anschliessend eine für Coverartworks übliche Summe über die Organisation „Chances for Nature e.V.“ an das Tangkoko Conservation Education Programm, welches sich nachhaltig für den Schutz und die Erhaltung der bedrohten Makaken in dem sulawesischen Naturreservat einsetzt, vor allem im Hinblick auf künftige Generationen. Darüberhinaus initiierte die Band zwei erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen für weitere nachhaltige Umwelt-Arbeit im Nordwesten der indonesischen Insel.

Nun wird mit einem im Offshore- und Geldwäsche-Paradies Guernsey „eingetragenen“ Urheberrecht von David J. Slater an den Affenselfies versucht gegen die Band vorzugehen. Grundlage und Ermächtigung dieses Dokuments sind rätselhaft. Und anstatt mit diesem Papier den globalen Lizenzgeber Wikicommons/Wikimedia anzugreifen, beginnt die von Slater gegründete „Limited“ nun bei vermeintlich kleinen, schwächeren und juristisch weniger gut aufgestellten Lizenznehmern des Fotos mit einer Strategie von Emails, Abmahnungen und Einschüchterung.

Wäre dieser juristische Angriff erfolgreich, würde er gegebenfalls nicht nur ein Verbot der Platte „Tiergarten“ bedeuten, sondern auch ein Verbot aller Berichte darüber, Features, Reviews, Listungen, Shopangebote, Konzertbesprechungen, Filme, Plakate, Kataloge, Archive, Postings und sogar Chroniken, sofern immernoch im Internet abrufbar (also faktisch „alle“).
Und ebenso für alle Printmedien, die noch im Handel bestellbar sind. (!!)

Die Band betrachtet diesen Angriff daher nicht nur als einen Angriff auf die Platte „Tiergarten“ und auf alles was die Terrorgruppe zwischen Herbst 2014 und Januar 2017 an kreativem Output erschaffen hat, sondern auch als einen Angriff auf viele Strukturen der Independent- und Alternative-Musikszene in Mittel-Europa.

Die Band wird sich gegen die behaupteten Urheberrechte weiterhin verteidigen.

Die beiden Bandgründer MC Motherfucker und Johnny Bottrop in einer kurzen Stellungnahme:

„Nein Mr. David Slater, das Gesicht, die Hände, der Körper und die Geschicklichkeit des Makaken Naruto gehören einzig und alleine ihm selber und niemanden anders. (!!!) Und wer immer versucht aus diesem Umstand irgendwelche Eigentums- / Besitz-Ansprüche für sein persönliches Ego (bzw. Bankkonto) abzuleiten, der sollte sich hinter die Ohren schreiben: Eine grosszügige Spende in Richtung Tangkoko National Park, Tangkoko Conservation Education oder Macaca Nigra Project zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Makaken ist die einzig legitime Art und Weise von finanzieller Transaktion!“

(Pressetext der Punk-Band Terrorgruppe)

Auch interessant: Weltweite Aufmerksamkeit erhielt ein Urheberrechtsstreit zwischen David J. Slater und der Tierschutzorganisation PETA. Vor ein paar Jahren gelangte ein Schopfmakaken-Männchen namens Naruto auf indonesischen Insel Sulawesi in einer unbeaufsichtigten Situation in den Besitz der Kamera von David J. Slater und schoss unter anderem ein Selfie von sich. Der Kamerainhaber vermarktete die Aufnahmen regulär. Die Tierschutzorganisation PETA verklagte 2015 den Fotografen daraufhin wegen einer Urheberrechtsverletzung, da der Affe die Person sei, der den Auslöser betätigt habe und nach internationalem Recht der Inhaber der Bildrechte sei. (…) Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/David_J._Slater

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2011051/Black-macaque-takes-self-portrait-Monkey-borrows-photographers-camera.html

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Die Skeptiker – Gas 14/18

Das Thema des Videos „Gas 14/18“ wird im Songtext schon angesprochen: der „Wahnsinn der normalen Leute“, welche heute Bäcker sind und morgen losziehen und übermorgen in einem blutigen Krieg Menschen umbringen – und ihr „Mitleid schweigen“ lassen.

Dieser Schizophrenie, diesem Widerspruch, dass die Grenze von Gut und Böse nicht zwischen unterschiedlichen Menschen oder Menschengruppen verläuft, sondern mitten durch jeden Einzelnen hindurch, kann man am Besten mit einer Art von „Anti-Logik“ begegnen, und dies ist die Handlung des Videos: „Gas ist gut, wir brauchen noch mehr davon!“

Das Wort „Gas“ ist ähnlich düster mit den Geschehnissen der deutschen Vergangenheit besetzt, wie der Begriff „Autobahn“. Es gibt ein Lied von Kraftwerk das heißt „Vom Himmel hoch“ – wie das Weihnachtslied, in dem die Band mit ihren Synthesizern Motorengeräusche von Flugzeugen, fallende Bomben und Detonationen nachahmt.

In diese Richtung zeigt auch der Video: Mit der Punk-Strategie der „Umwertung der Werte“ – häßlich ist schön – schlecht ist gut – negativ-Negativ ist Positiv  – wird ein klares „Nein“ zur deutschen Vergangenheit zu formuliert

Die Skeptiker – Gas 14/18
Regie: Brezel Göring
Text: Eugen Balanskat 
Musik: Luna Behrens / Christopher Zabel / Wieland Wehr / Eugen Balanskat
vom Album „Kein Weg zu weit“ / Destiny-177 / Broken Silence & Finetunes

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Dream Wife steigen zum Weltfrauentag in den Wrestling-Ring! Ab morgen auf Tour!

Dream Wife steigen zum Weltfrauentag in den Wrestling-Ring!

Zum Welfrauentag veröffentlichen Dream Wife ein phänomenales Wrestling-Video in Kooperation mit den Londoner Frauen-Wrestlern „EVE Wrestling“ – Rock’n’Roll als Extremsport!

Letztes Jahr setzten Dream Wife am Weltfrauentag bereits ein Zeichen, als sie mit „Somebody“ einen Track veröffentlichten, welcher der später im Jahr folgenden #metoo-Bewegung den Soundtrack vorweg nahm.

Dream Wife steigen zum Weltfrauentag in den Wrestling-Ring! Ab morgen auf Tour!
Dream Wife steigen zum Weltfrauentag in den Wrestling-Ring! Ab morgen auf Tour!

Genau ein Jahr später erscheint heute das Video zum Album Track „F.U.U.“, welcher bei den Liveshows stets einen Höhepunkt darstellt: Während dieses Songs ruft Sängerin Rakel alle weiblichen Konzertbesucherinnen auf, sich vor der Bühne zu versammeln und kreiert einen Safe-space für ihre Fans.
Für das Video stiegen Dream Wife mit dem Londoner Punkrock-Frauen-Wrestling-Kollektiv EVE Wrestling zusammen in den Ring und schufen eine grandioses Video voller Schweiß und actiongeladener Wrestling-Moves. Dank der aktuellen Netflix-Serie „Glow“ und enormen Medieninteresses (u.a. The Guardian, Time Out, The New York Times, Buzzfeed etc.) erfuhr EVE einen solchen Zulauf, dass über die monatlichen Wrestling Shows nun auch eine eigene Wrestling Academy ins Leben gerufen wurde. Im Video sind unter anderem Sportlerinnen wie Charlie Morgan, Livii Grace, Bea Priestley, Erin Angel, Jamie Hayter zu sehen. Ebenfalls im Ring steht Rhia O’Reilly, welche gerade den Titel XWA British Heavyweight Champion verliehen bekam.

Dream Wife – F.U.U. ft. Fever Dream

Die Band sagt über den Clip: „In unserem neuen Video stellen wir uns Rock and Roll als Extremsport vor. Ein Ort wo jeder die Volle Punktzahl bekommt, es gibt nur Gewinner, keine Verlierer, nur eine Menge Adrenalin und eine extrem gute Zeit!
„F.U.U. ist eine teils augenzwinkernde, teils sehr ernste Erkundung einer Art fröhlichen Aggression. Und wo könnte man diese besser ausleben als in einem Ring?
Wir bedanken uns bei allen Bad Bitches, Aidan & the Dream Team und der Gang von EVE Wrestling aus tiefstem Herzen. Denn wie sie uns beigebracht haben, ist jeder ein Wrestler, vielleicht haben die meisten es nur noch nicht bemerkt.“

Ebenso im Video zu sehen ist die isländische Rapperin Fever Dream, die, wie auch schon auf dem Album, mit ihrem rotzigen Rap-Feature in ihrer Landessprache dem Song noch zusätzliche Schärfe verleiht.

Live sind Dream Wife im März zu sehen. Wer hin will, sollte sich beeilen, denn Berlin ist ausverkauft und auch in Hamburg und Berlin werden die Tickets knapp!

09.03. Berlin – Badehaus (ausverkauft)
14.03. Hamburg – Molotow
15.03. Köln – Blue Shell

Dream Wife sind mehr als eine Band. Es ist eine Lebenseinstellung.

Ihren Anfang nahm die Band wie bereits erwähnt an der Brighton University wo Sängerin Rakel – in Island geboren, in Kalifornien aufgewachsen – und Bella als Zimmergenossinnen nach ein paar Jägerbombs auf dem Dancefloor eine Indie Disco entschieden, dass sie Gitarristin Alice für Ihr Projekt rekrutieren müssen. Alice reagierte prompt auf ihre Facebook Nachricht und die schillernde Welt von Dream Wife war geboren.

Ursprünglich als Performance Kunstprojekt gestartet, realisierten sie, dass ihre Chemie zu kraftvoll ist, um nur ein einmaliges Ding zu sein. Sie brachten sich selbst auf die Straße, tourten in Kanada und Europa mit nur vier Songs und ohne jegliche Booking Agentur, Label, Promoter oder Tourmanager.

Sie wählten den Namen Dream Wife wegen des Wortspieles und wegen der ironischen Anspielung auf ihre feministischen Ansichten. Die gleichnamige Hollywood Komödie von 1953, hatte allerdings nichts damit zu tun – keine von ihnen hatte diese jemals gesehen, auch wenn man es vermuten könnte: „Es ist ein Kommentar auf die Objektivierung der Frau, auf die Stereotypen des American Dreams der 1950er Jahre. Ein Traumhaus haben, das Traumauto und halt die Traumfrau“, erklären sie. „Wir wollen das ändern. Frauen sind keine Objekte, wir passen nicht einfach in eine Schublade. Anfangs haben wir Witze darüber gemacht, uns gegenseitig als Ehefrauen zu rufen, aber indem wir uns gegenseitig unterstützen, die gemeinsamen Erfolge feiern und Stärke in der weiblichen Solidarität finden, wollen wir das Konzept der „Ehefrau“ auf diese Art wieder besetzen. In einer Band zu sein, ist wie in einer Ehe zu sein.“

Musikalisch huldigen Dream Wife einem Doppelaltar bestehend aus David Bowie und Madonna und ist fast eine Szene für sich. Ihre Gigs sind tumultartige Events mit handgemachten Requisiten und Bühnendeko, die alles sein kann von abgespaceten Stränden bis hin zu verfluchten Friedhöfen, wobei ihre penibel getimten Shows ein Resultat ihrer DIY Anfänge sind. Und es sind natürlich auch die Songs selbst, durch welche Dream Wife Shows gewinnen: Vom feurig-wütenden „F.U.U.“ über den New Wave Polit-Pop-Track „Somebody“ hin zum euphorischen Gitarren-Indie-Kracher „Fire“. Dabei teilen sich alle Songs die Eigenschaft, mit großen Melodien daher zu kommen und dadurch geradezu unverschämt eingängig zu sein. Jedoch verlieren sie dabei niemals ihre Roughness, was dazu beiträgt, dass die Band niemals in seichte Popgewässer abdriftet. Musikalisch ebenso wenig wie inhaltlich.

Bei einem Kern aus drei derart dynamischen Frauen auch kein Wunder. Alice Go ist fest davon überzeugt, dass der Drive und die Hingabe der Band in ihrem gemeinsamen astrologischen Element des Feuers begründet liegt. „Wir sind ein Power-Trio“, sagt sie. „Da ist eine verrückte Energie zwischen uns“. Bella Podpadec stimmt dem zu: „Wenn wir zusammen sind, ist es pure Magie“. Die Welt sollte sich bereit machen, dieser Band bald zu Füßen zu liegen.

Dream Wife sind: Rakel Mjöll (leadvocals), Alice Go (guitar and vocals) and Bella Podpadec (bass and vocals).

Pressestimmen:

„The UK rock band’s debut is a prime example of what happens when you grow up on Bikini Kill and the Slits” – Pitchfork

„Not since Yeah Yeah Yeahs burst out of Manhattan in the early 2000s in a blaze of fishnets and glitter has punk rock been as downright fun“ – NME 5/5 Stars

“…their live shows are 50% riot grrrl most pit, 50% pop rock disco and 100% amazing – and their debut album bristles with more of the same” – BEAT

“Marrying Courtney Love’s gritty, bittersweet vocal stylings with a touch of Kathleen Hannah’s energy, this record is a brimming riot of the expectedly unexpected.” – Loud & Quiet

“Punk rock trio Dream Wife make music that flips a middle finger to convention.” – The FADER

„a well-oiled machine worthy of the Strokes but performed with the righteous indignation of Bikini Kill…snappy, punk-informed rock ’n‘ roll.“ – Stereogum

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Schlossgarten Open Air 2018 - Line Up mit Fiddler's Green jetzt komplett!

Schlossgarten Open Air 2018 – Line Up mit Fiddler’s Green jetzt komplett!

Die dritte Band steht fest: Fiddler’s Green werden neben Dropkick Murphys und Donots die Bühne rocken!

Schlossgarten Open Air 2018 - Line Up mit Fiddler's Green jetzt komplett!
Schlossgarten Open Air 2018 – Line Up mit Fiddler’s Green jetzt komplett!
Dieses Jahr wird es rockig auf dem Schlossgarten Open Air und erstmals ist eine international gefragte Band aus den USA mit dabei: DROPKICK MURPHYS aus Boston verbinden seit über 20 Jahren erfolgreich Folkmusik mit deftigem Punk.

Die zweite von drei Bands sind die DONOTS! Für die fünf Jungs aus Ibbenbüren ist es ein absolutes Heimspiel. Die Band ist landesweit bekannt für ihre mitreißenden und schweißtreibenden Liveshows! Seit über einem Jahrzehnt sind ihre Jahresabschlusskonzerte im Rosenhof innerhalb weniger Minuten ausverkauft. „Lauter als Bomben“ heißt ihr aktuelles Album, welches im Januar 2018 veröffentlicht wurde und ist auch das Motto der DONOTS für den 10.08.2018 auf dem Schlossgarten Open Air!

FIDDLER’S GREEN stehen für ihre ganz eigene musikalische Kunstform, die sie inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat. Kurz und einprägsam IRISH SPEEDFOLK nennt das Sextett aus Erlangen seine kreative Mischung, in der sich Folk, Ska, Punk, Reggae und Einflüsse des Rock verbinden.

Schlossgarten Open Air 2018 – Freitag, 10.08.2018 / Schlossgarten Osnabrück

Tickets gibt es unter: www.deinticket.de
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The Baboon Show (Rock 'n' Roll/Punkrock; SWE) - RADIO REBELDE - VÖ: 16.02.18

The Baboon Show – RADIO REBELDE

Am 16. Februar 2018 erscheint mit RADIO REBELDE das 8. Studioalbum von THE BABOON SHOW auf Kidnap Music (Vertrieb Cargo Records).

The Baboon Show (Rock 'n' Roll/Punkrock; SWE) - RADIO REBELDE - VÖ: 16.02.18
The Baboon Show (Rock ’n‘ Roll/Punkrock; SWE) – RADIO REBELDE – VÖ: 16.02.18
2003 in Stockholm gegründet, hat die Band es in den letzten Jahren dank großartiger Veröffentlichungen und noch beispielloseren Live-Shows geschafft, Presse, Kolleg*innen und Hörer*innen gleichermaßen umzuhauen. Und das neue Album RADIO REBELDE bringt alles mit, die bisherige Entwicklung von THE BABOON SHOW zu krönen. Nach unzähligen Konzerten und Touren durc

h Deutschland, Spanien, Kuba und Italien, egal ob als Support für DIE TOTEN HOSEN, BROILERS oder als Headliner auf der eigenen Clubtour, die Band zählt mit Fug und Recht zu einem der spannendsten Live Acts Europas und diese „Naturgewalt“ findet sich auf RADIO REBELDE wieder.

Das wiederum von PELLE GUNNERFELDT (The Hives, Randy) produzierte Album steckt voller Hingabe und Schweiß und zeigt eine deutliche Weiterentwicklung der Band, ohne die eigenen Trademarks in Sound und Songwriting zu verwässern. Große Grooves, starke Refrains und eine Produktion, die auch nach mehrmaligen Durchgängen immer wieder überraschende Details preisgibt.

Die Zeichen stehen gut für THE BABOON SHOW und RADIO REBELDE! Die Tourdaten findet ihr weiter unten.
Das Album erscheint als LP und CD, jeweils als Regular- und als Special Edition.

THE BABOON SHOW – Radio Rebelde Tour 2018
Präsentiert von Ox Fanzine/livegigs.de, Guitar & Finest Vinyl
21.03.2018 Hannover – Faust
22.03.2018 Berlin – SO36
24.03.2018 Leipzig – Conne Island
25.03.2018 Dresden – GrooveStation
27.03.2018 CZ – Praha – Rock Cafe
28.03.2018 AT-Wien – Arena
29.03.2018 Lindau – Club Vaudeville
31.03.2018 CH-Zürich – Dynamo
01.04.2018 Freiburg – Walfisch
02.04.2018 München – Kranhalle im Feierwerk
04.04.2018 Wiesbaden – Schlachthof
05.04.2018 Köln – Gebäude 9
06.04.2018 Bremen – Lagerhaus
07.04.2018 Hamburg – Uebel & Gefährlich

Tickets für die (meisten) Konzerte vorbestellen: http://bit.ly/2l41ixB

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THE MAGNETTES – Ugly Youth (Digsin/Universal)

THE MAGNETTES – Ugly Youth

Man darf wohl mit Fug und Recht behaupten, dass „Pop-Musik“ sich im Laufe der letzten Jahre zu einem schwedischen Exportschlager entwickelt hat.

THE MAGNETTES – Ugly Youth (Digsin/Universal)
THE MAGNETTES – Ugly Youth (Digsin/Universal)

In den letzten Jahren wurde aber auch oft Kritik dahingehend laut, dass eben diese aus eben jenem Lande allzu konstruiert, allzu sehr nach Schema-F klingt und nicht mehr wirklich innovativ sei.

Jetzt macht sich ein Duo aus dem allerhöchsten Norden des Landes – der kleine Ort Pajala, liegt in Lappland, nahe der finnischen Grenze und deutlich näher am russischen Murmansk als an der eigenen Hauptstadt Stockholm – um mit einer Mischung aus Elektro, Pop und Riot-Girl-Punk der Szene frischen Wind einzuhauchen.

Rebecka und Sanna gehen dabei sehr frisch und nassforsch zu Werke, lassen allzu gewohnte und abgetretene Pfade gerne unbeschritten und könnten so dem Genre, dem ein wenig die Luft auszugehen scheint, ein wenig neuen Schwung verpassen. Ab April sind die beiden mit Band auf Tour.

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EGO SUPER – Ego Politur – Track by Track

Mit ihrem neuen Album “Ego Politur” stellen Ego Super ihr aktuelles Therapieprogramm vor.

Ego Super - Psycho-Rap-Rock Trio aus Hannover mit neuem Album "Ego Politur" am 20. April
Ego Super – Psycho-Rap-Rock Trio aus Hannover mit neuem Album „Ego Politur“ am 20. April

Der Untertitel des psychoaktiven Frontcovers lautet “10 ml Antiegokomplexikum. Kann Spuren von Narzissmus und Größenwahn enthalten”. Das suggeriert bereits, dass es sich bei der Ego Politur um eine pharmakologisch unterstützte Psychotherapie mit Risiko zum Übers-Ziel-Hinausschießen handelt. 10 Stücke kreisen um das Spannungsfeld zwischen Selbstzweifel und Megalomanie. Was passiert, wenn das Ego sich in einer Krise befindet und Gedanken von Insuffizienz, Bindungs-, Vesagens- oder Ängsten, Verlassen zu werden, überhand nehmen? Was passiert, wenn das Ego bis zum Platzen aufgepimpt ist und man praktisch keinerlei Selbstzweifel mehr aufkommen lässt und vollkommen immun gegen jede Kritik von außen wird und sich folglich aufführt wie das omnipotente Alpha-Tier der hippsten Representer- Straße der Stadt? Genau um dieses Spannungsfeld geht es bei Ego Politur. Und natürlich um die zweifelhaften Bemühungen, den Zustand des Egos händisch zu verbessern, also das Ego zu polieren oder sich (deutlich besser noch!) aufpolieren zu lassen. Es geht um all die Höhenflüge, die so eine Ego Politur mit sich bringen kann, aber auch die Miseren, in die einen riskante Ego-Politur-Versuche stürzen können. Denn eine Ego Politur bleibt Chefsache! Man sollte sie besser in professionelle Hände geben, die wissen, sie fachgerecht durchzuführen. Machen Sie sich nicht mit stümperhaften Selbstrettungsversuchen zum Beta-Affen; konsultieren Sie den Therapeuten ihres Vertrauens.

Die Ego Politur beginnt mit einem sich wie ein Phoenix aus dem Gitarrensynthie-Geschwurbel-Sumpf erhebenden fiesen Stolperbeat, der nicht bekennt, ob er gerade oder geshuffled gemeint ist und darüber fängt Es‘ Rap an zu pöbeln und das heimlich winzigkleine Ego eines anonymen Styleopfers auseinanderzupflücken und sich gleichzeitig schamlos selbst zu feiern. Offensichtlich geht’s darum, sich erstmal Therapiekundschaft zu kreieren. Es geht um das Stück „Trend“. Es geht um Authentizität, um Individualismus vs. Mitläufertum, um die Rechtfertigung, unbeirrt weiter auf krachende Gitarren-Riffs zu pogen (wozu sich der Refrain bestens eignet). Scheißegal, dass sie gerade (bzw. wahrscheinlich schon seit mehr als 10 Jahren) nicht gerade im Trend liegen. Hauptsache die Bude brennt!

Aktuelles Video “Geilah Stylah“:

Musikalisch etwas überraschend geht das Album weiter mit „Geilah Stylah“, einer Art Dancehall-Persiflage. Thematisch schließt sich das Stück aber nahtlos an Trend an, denn es geht auch hier um Posertum und Fassade vs. Substanz in durchgentrifizierten In-Vierteln. Frei nach dem Motto: wie wär’s, wenn man all den Posern einfach mal die Ego-Luft ablässt oder in freudscher Symbolik: man ihnen einfach mal die Hosen runterzieht und nachguckt, wie groß er denn ist? Aber, wenn sie es bei einem selbst tun? Oh weia, na hoffentlich passiert es nicht… Geilah Stylah ist auch die erste Single-Auskopplung aus Ego Politur. Im Video zeigen Ego Super, dass sie nicht nur Style-Kritik sondern auch probate Remidur im Gepäck haben! Es ist zu sehen, wie die Style-lose und unsichere Wurst (Haupt-Darsteller und Regisseur Golo Hennig) in seiner Kackkarre vorfährt und im Style-Institut von Ego Super einfach mal eine Ego Politur und ein Streifenshirt verpasst bekommt. Seine dreckig-weiße Schrottkarre wird indes durch schwarze Gaffer-Streifen vollkommen Ego-mäßig aufpoliert. Am Ende ist Golo der heißeste Typ der Stadt. Streifen machen geil. So einfach ist die Welt.

Danach geht’s weiter mit easy Disco Vibes in dem tanztherapeutischen Kopfnicker-Groove-Hit “Tanzen”. Ego aufpolieren durch Versprühung von Libido, kosmischen Gemeinschaftsgefühls und universal Love in the Discoteque und selbst-empfundener Über-Freshness der eigenen Dance-Moves.

Wie der Kater am nächsten Tag nach der Feierei, folgt direkt auf “Tanzen” der Amotivations-Song “Kein Bock”. Kein Bock auf Stress, kein Bock auf Karriere-Terror, kein Bock auf Arbeit, kein Bock auf den ewigen Schwanzvergleich. Einfach mal auf alles scheißen und die Seele baumeln lassen. “Kein Bock” ist wahrscheinlich der straighteste Rock-Song auf dem Album mit Anleihen bei Surf, Stoner-Rock und (ja, tatsächlich) ein bisschen Indie. Perfekt, um der crazy Welt mal eine Absage zu erteilen, blau zu machen und sich einfach mit ‘ner Flasche Rum an den Strand zu legen und den Wellen zuzugucken.

„Das Wagnis“ ist gewissermaßen die „Power-Ballade“ des Albums. Die nachdenklichen, und klanglich durch lange Kellergänge geschickten Strophen erinnern wegen der ungewöhnlichen Gitarrenakkorde und elegischen Stimmung ein wenig an Radiohead. Die Refrains sind möglicherweise die einzigen Stellen auf dem Album, in denen beinahe eine Spur von Pathos aufzukommen scheint. Klar, es geht um ernste Themen. Das  wiederkehrende Muster von Ups and Downs in Beziehungen und die Frage, wann man endlich die Eier hat und sich traut, wichtige Fragen zu stellen bzw. wichtige Bekenntnisse zu machen.

Die „Frühlingsgefühle“ sind auf dem Album der Einstig in die dunkle Seite und die erste explizite Thematisierung des Egokomplexes. Irgendwo zwischen oldschooligem Rap und den ironischeren Stücken von Sido ordnet sich dieser stark Groove-betonte und hookige Track ein und handelt von der Macht der Hormone im Frühling, die dazu verleiten (natürlich auf der Suche nach Ego Politur) übertrieben dem anderen Geschlecht nachzustellen und sich üppigen Sauf- und Feierexzessen hinzugeben. Und, naja, auch von (nur) Teilerfolgen…

Der Titeltrack „Ego Politur“ ist eine Hommage an das bretternde und schlackernde tiefergelegte Gitarren-Riff und handelt von der Schattenseite der Ego Politur oder dem Resultat davon, zu viel Ego zu haben. Rap in abgehangenster, demotiviert-überheblicher Proleten-Attitüde durch das runtergefahrene, verdunkelte Fenster des tiefergelegten mattiert golden schimmernden Benz’, die fette goldene Uhr am behaarten Unterarm. Unantastbarer End-Boss im eigenen egozentrischen Kosmos.

Der „Geräteschuppen“ ist der Abstieg in die dunkelsten Kammern der Psyche und der textlich gewagteste Track auf dem Album. Scheinbar in Metaphern zensiert das Ich kryptische Wünsche von ganz unten und artikuliert sie über einen verschrobenen Sound zwischen dengeligem Rock, Dubstep und schiebend bouncendem Industrial Rap. Nicht verhindern kann es, dass verstörende runtergepitchte Botschaften, Hämmern, Schweißen und Sägen aus dem Geräteschuppen hervordringen und Einblicke in das rätselhafte Geschehen im Inneren des Heimwerkers zulassen.

„Amputation“ ist ein crisper, tanzbarer, treibender Rock Song über psychische Selbstverstümmlung und die Trennungsphase von Beziehungen, die immer mehr zur Qual werden. Die Phantomschmerzen, die der Amputation folgen, sollen im Refrain im Techno Club weg gestept werden.

Das Album endet mit der winterlichen Vanitas Ballade „Reste“, einer merkwürdig mäandernden, vielschichtigen Komposition, die von Sehnsucht, Kommunikationsstille und unverstandenem Kontaktabbruch, aber auch von Kapitulation und Akzeptanz zu handeln scheint. Es schichten sich etliche Gitarrenebenen, Synthies und Chöre, die untermauert werden von künstlichen und programmierten Drums, die einen Herzschlag andeuten. Schließlich endet das Stück in einem ausgedehnten Outro und mit ihm zusammen endet das Album in einem weiten, verhallenden Nebel.

Mitgewirkt an Ego Politur haben unter anderem Produzent David Raddish (Moop Mama, Leyya) und Mischer Johannes “Giovanni” Maurer (u.a. Bilderbuch). Das Mastering stammt von Ludwig Maier, GKG Mastering. Das Artwork wurde von Arif Demir entwickelt und das Bandfoto im Digipak Inneren stammt von Nils Brederlow.

Mehr Infos unter:
www.egosuper.de
www.facebook.com/egoistsuper
www.instagram.com/ego_super_band

DEBÜT-ALBUM der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN - "s/t"kommt am 23. März 2018

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN – „s/t“

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN sind ein halbakkustisches Nylon-Saiten Trio mit den drei Musikstilen Powerviolence-Folk, Kakophonie und Bindungsangst.

DEBÜT-ALBUM der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN - "s/t"kommt am 23. März 2018
DEBÜT-ALBUM der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN – „s/t“kommt am 23. März 2018

Sie spielen Wandergitarren-Punk mit Fuzz-Driver für alle Heiter-Depressiven … und für alle anderen. Die 13 Songs auf dem Debut-Album des Kreuzberger Trios strotzen vor anarchistischer Unbekümmertheit.

Die Regeln von Punk, Folk und Songwritertum eiskalt ignorierend haben sie hier alles in einen Topf – nein – in einen Eimer geschmissen und kräftig durchgerührt und eine Platte geschaffen, auf der ein gutes und unverwechselbares Lied auf das Nächste folgt. Und das nicht nur in Dur.

Acht Eimer Hühnerherzen by Veruschka Bohn
Acht Eimer Hühnerherzen by Veruschka Bohn

LP mit DL-card, die ersten 500 ltd. coloured pink Vinyl , die CD kommt im Digipack.

Live in Berlin: „Mittelmass“

Das DEBÜT-ALBUM der ACHT EIMER HÜHNERHERZEN – „s/t“kommt am 23. März 2018
via Destiny Recs und Broken Silence / Finetunes – Destiny-178 CD / LP / digit.DL

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN auf FB:
www.facebook.com/AchtEimerHühnerherzen

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Ego Super

Sigmund Freud gelang ein unbeabsichtigter Geniestreich, als er mit seinem “Strukturmodell der Psyche” nicht nur eine Erklärung für die merkwürdigen und teilweise abgründigen Vorgänge im menschlichen Oberstübchen präsentierte, sondern en passant auch eben mal das Konzept für eine Psychoraprockband lieferte, die sich erst 100 Jahre später formieren würde. Respekt an Siggi selig!

Die legendären Begriffe aus seinem Strukturmodell sind quasi ein populärwissenschaftlicher Mega-Erfolg: das Es, das Ich und das Über-Ich (englisch: id, ego, super ego).

Die erwähnte Psychoraprockband ist natürlich Ego Super! Und die Freud’sche Trinität bilden die Ingredienzen des Band-Konzepts. Das Es wird verkörpert durch Daniel (Rap, Gesang, Gitarre). Er ist quasi das Biest, dessen dunkel brodelnden Energien ständig im Zaum gehalten werden müssen, damit sie nicht in Form einer gewaltigen Eruption hirnlosen Exzesses aus Sex, Drugs and Rock’n’Roll explodieren. Es ist Bauchgefühl, Es ist Straße, Es ist RRROCK mit drei R. Aber Es ist auch der Untergang—wenn nicht das Engelchen auf der linken Schulter jede Gelegenheit nutzen würde, zu ermahnen, dass man Fernseher schon aus Prinzip nicht aus dem Hotel-Fenster wirft und, dass der Erwerb einer Doppelhaushälfte den rechtzeitigen Abschluss eines Bausparvertrages voraussetzt. Gemeint ist das Über-Ich, repräsentiert durch Pit (Schlagzeug, E-Drums). Doch wie sollen Feuer und Wasser, Punk und Kleingartenkolonist koexistieren statt sich gegenseitig den Garaus zu machen? Wie Freud bereits sagte: es geht nicht – es braucht einen Vermittler. Einen, der den Laden zusammen hält und abwägt, wann der einen, wann eher der anderen Stimme gefolgt werden sollte. Dieser Mediator, der alle Konflikte aushält und in sich austrägt, ist das Ich—bei Ego Super Xaver (Bass, Live-Elektronik). Das Ich versucht zu vermitteln und vernünftige Kompromisse zu finden und dabei gute Miene zum bösen Spiel zu machen und so freundlich & kompetent und zwischenmenschlich professionell rüberzukommen wie der zahnlose Otto-Normal-Angestellte bei der örtlichen Bank.

Aber wie kommen Daniel, Pit und Xaver zu diesen Rollen von fraglichem Glamour? Und vor allem: was hat das mit Musik zu tun?

Der Drei-Komponenten-Kleber der “Egos” ist ihre gemeinsame Zeit in der beschaulichen Studentenstadt Marburg, wo sie sozusagen ihre orale Phase durchliefen und dies und das probierten und eine Weile darauf rumkauten: ein bisschen Psychologie studieren, ein bisschen zusammen feiern, aber vor allem eben musizieren. In der analen Phase hatte das alles mit Psychoraprock noch wenig zu tun. Stattdessen wurden komplexe Jazz-Kopfgeburten in krummen Takten komponiert und bis zur Selbstkasteiung geprobt, obwohl das ja doch keiner hören wollte. Heutzutage sind die Egos Diplom-Psychologen und Ego Super in der genitalen Phase und damit bereit, zu kommen wohin sie wollen, zu säen und zu ernten. Ja, genau: Ego Super sind auf großer Mission! “Das Land musikalisch zu therapieren” haben sie sich verschrieben. Und in diesem Statement steckt auch drin, was Ego Super besonders wichtig ist: eine gute Portion Übertreibung, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, allem mit Humor und einer guten Dosis Ironie zu begegnen. Es stellt sich die Frage: “wer therapiert hier denn eigentlich wen?”. Es ist Teil des Spiels, dass diese Frage offen bleibt. Aber eines ist klar: die Therapie ist die Musik. Psychoraprock bedeutet eine Melange aus Deutschrap und Rock mit psychologisch fundierten Texten. Rap und Rock zu mischen bedeutet aber nicht, einen lauwarmen Aufguss von Nu Metal bzw. Crossover aus den frühen 2000ern zu präsentieren in dem sich Harte-Männer-Verse mit Teenie-Mädchen-Herzen zum springen bringenden Pathos-Refrains abwechseln. Nein, Psychoraprock heißt für Ego Super zu fusionieren, was man einfach geil findet und was einen seit den 90ern geprägt hat und weiterhin prägt: bretternde Riffs wie bei Rage Against The Machine; abgehangener Stoner-Rock mit einer dicken Schicht Dreck drauf wie bei Queens of the Stone Age; verworrene Melancholie und Orchestralität in Klangfarben aus mäandernden Synthesizer-Geweben und Effektschichten à la Radiohead. Die Rap-Seite orientiert sich an zeitgenössischem Deutschrap mit doppelbödigem Wortwitz wie bei Marteria, Antilopen Gang, Fatoni oder Moop Mama, in melancholischen Stücken ein bisschen wie bei Maeckes (Die Orsons). Auch eine Portion Pop ist dabei, die zum hotten Dance ermuntert und an Bilderbuch oder Phoenix erinnert. Das alles aber immer im guten Kopfnickertempo. Zuletzt lassen sich die Spuren der Auseinandersetzung mit Jazz hören, denn es kommen immer wieder vielschichtige Arrangements und komplexe Harmonik, filigrane mit Ghostnotes angereicherte Drumbeats sowie merkwürdige Stolper-Grooves vor, die von Künstlern wie D’Angelo, The Roots, Jim Black und Chris Dave inspiriert sind.

Textlich verschreiben sich Ego Super meist psychologischen Themen, wie der Vielgestaltigkeit von Ego Problemen und Versagensängsten, Selbstdarstellung vs. Authentizität, (Kritik am) Mitläufertum und symbolischer Selbstergänzung, aber es geht auch um Trennung, Sehnsucht, Liebeslebensfrust, innere Leere oder der Suche nach einem Platz im Leben. Das mag nach hartem Tobak und nicht nach all zu viel Spaß klingen. Aber auch die ernsten Themen werden meist in einer groovenden Verpackung und mit einer Portion an Humor und Selbstdistanz präsentiert und zwischendrin geht auch ein Stück einfach mal geradeaus um Tanzen und Party, ganz ohne doppelte Böden oder ironische Mehrebenenarchitektur.
Psychologie und die Verschrobenheit unserer Wahrnehmung will die Band auch durch ihre visuelle Präsentation thematisieren, bei der sie sich in irritierenden Mustern aus schwarz-weißen Streifen zeigen und in ihrer Symbolik visuelle Illusionen verwenden, bei denen zum Beispiel Bewegungen oder Formen gesehen werden, die so gar nicht da sind oder bei denen sich das Gehirn an unmöglichen oder mehrdeutigen Formen aufhängt.

Ego Super - Psycho-Rap-Rock Trio aus Hannover mit neuem Album "Ego Politur" am 20. April
Ego Super – Psycho-Rap-Rock Trio aus Hannover mit neuem Album „Ego Politur“ am 20. April
Es klingt also ganz danach, als wäre die “Therapie”, die Ego Super hier anzubieten haben, auch keine ganz leichte Kost oder jedenfalls eine etwas durchwachsene Mischung. Aber durchwachsen sind wir alle und verspult sind unsere Psychen! Keine Therapie ist einfach, aber sie lohnen sich. Ego Super jedenfalls wünschen sich, dass möglichst viele Menschen zu ihnen kommen und, dass zu ihrer Musik getanzt, gepoged, geschmust und Libido versprüht wird.

Mehr Infos unter:
www.egosuper.de
www.facebook.com/egoistsuper
www.instagram.com/ego_super_band

MR. IRISH BASTARD „The Desire For Revenge“

Die Anfänge einer Band sind zumeist wenig glorreich. Als MR. IRISH BASTARD 2006 antraten, die Welt mit schnell getakteten und hochprozentigen Hymnen positiv zu erschüttern, waren die Bühnen so klein, dass die Hälfte der musikalischen Überzeugungstäter hinten runterfiel.

MR. IRISH BASTARD „The Desire For Revenge“
MR. IRISH BASTARD „The Desire For Revenge“
Heute, drei Studioalben und gute 700 Konzerte später, die sie unter anderem bis nach China, Japan und auf sattsam Platz bietende Festivalbühnen neben The Pogues, Flogging Molly, Dropkick Murphys und The Levellers führten, ist die Truppe längst eine international gefeierte Folk-Punk-Instanz geworden. Mit ihrem neuen Album „The Desire For Revenge“ (VÖ 02.03.2018), starten MR. IRISH BASTARD mit der Energie von frischentzückten Musikverrückten ins zweite Jahrzehnt ihres Bestehens. Aber auch mit dem Drang, neue Details ihres Klangkörpers zu beleuchten. „The Desire For Revenge“ ist Standortbestimmung, Fortsetzung, Neubeginn und Reflexion zugleich.

Man könnte im neuen Album die Anleitung zum Idealismus finden, wenn man unbedingt nach einem Hinweis auf den Status Quo des Punkrock suchen muss, dem die DNA der Irish Folk Music längst mit dem Stolz des Verliebten ins Blut übergegangen ist. Selbstverständlich bedienen MR. IRISH BASTARD auf „The Desire For Revenge“ nicht die Unsitte, einen Chart-Hit im Folk-Punk-Stil zu spielen. Dafür ist ihr Mitteilungsdrang in den neuen Eigenkompositionen viel zu überbordend. Und wenn doch mal in die Cover-Kiste gegriffen wird, dann nur als wahlweise sublime oder knallharte Parodie. Aber das ist eine Live-Geschichte…

„The Desire For Revenge“ wurde vom festen Stamm der Band aufgenommen: Mr. Irish Bastard, Gran.E.Smith (Mandoline, Banjo, Bouzouki), Beouf Strongenuff (Bass) und Schlagzeuger Ivo K’Nivo. Zu den so genannten „Travelling Bastards“, die in wechselnder Konstellation live dazu stoßen, schauten diesmal im Studio auch die Gitarristen P und Moe Leicester, B.B. am Akkordeon und die Tin Whistle-Expertin Kate vorbei. Eine neue Dimension im Klang addieren die Geigerinnen Laura Zimmermann und Mona Kaczmarczyk. „Die Geige ist eine neue Klangfarbe in unserem Sound und transportiert Emotionen, die bislang bei uns keine offensichtlichen Rollen spielten“, erklärt Mr. Irish Bastard. “Wir zelebrieren und definieren auf dem neuen Album unsere bisherige Geschichte als Band. Gleichzeitig verfeinern wir unseren Sound aber auch, denn nur wer sich verändert, bleibt sich letztendlich treu und bleibt auch seinen Zuhörern gegenüber ehrlich. Kurz gesagt, bleiben die Sehnsüchte, wie in jeder Folk-Deutung, überall auf der Welt, die Gleichen. Menschen brauchen alle das Gleiche, Freunde, etwas zu trinken und zu essen, Liebe. Und manche“, lacht er, „lüstern hin und wieder auch nach Rache, Vergeltung, Schuld und Sühne. ‚The Desire For Revenge‘ könnte deren Platte werden.“

Einen Vorgeschmack gibt es ab jetzt im kompletten Pre-Listening unter folgendem Link:
http://amzn.to/2C4NdDv

Video Premiere zu “We Are The Drunks“

Auch live geht es natürlich ziemlich rund in 2018… hier die aktuellen Dates…

MR. IRISH BASTARD live:

(Veranstalter EXTRATOURS KONZERTBÜRO)
Präsentiert von: Ox, Slam, eventim.de, livegigs.de
09.03. Hamburg, Logo
10.03. Braunschweig, Eulenglück
16.03. Essen, Turock
17.03. München, Backstage
23.03. Frankfurt, Nachleben
24.03. Köln, Jungle
29.03. Magdeburg, Factory
30.03. Berlin, Musik + Frieden
31.03. Rostock, MauClub
06.04. Hannover, Lux
07.04. Dresden, Scheune

Veranstalter: The Living Proof Agency

Tickets u.a. über: www.eventim.de

Festivals:
14.04.18 Dächingen – Rocknacht / Frühlingsfest
27.04.18 Aarburg – CH – Musigburg
28.04.18 Saarwellingen – Antattack
26.05.18 Visbek Visbek rockt
1.-3.06.2018 Kiew – Irish Fest
23.06.18 Abenberg – Feuertanz Festival
30.06.18 Würzburg – Mission Ready F.
14.07.18 Büsum – Irish im Koog
21.07.18 Weiler – Krawall im Stall
03.08.18 Feraltorf CH – Highlandgames
31.08.18 Gießen – Freudentanz Festival

Mehr Infos unter:
www.mririshbastard.com
www.facebook.com/mririshbastard

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Robert Görl - The Paris Tapes. Album am 21.04. via Grönland/RTD

ROBERT GÖRL – THE PARIS TAPES

Alles beginnt damit, dass etwas endet, allerdings nicht für alle Zeit. Zu Beginn der Achtzigerjahre feiern Robert Görl und Gabi Delgado in dem Duo Deutsch-Amerikanische Freundschaft (D.A.F.) ungeheure Erfolge, dann streiten sie und gehen auseinander, zum ersten Mal im Jahr 1982 und, nach dem schnell gescheiterten Versuch einer Wiedervereinigung, 1986 zum zweiten Mal und nunmehr für lange Zeit.

Eine sehr schwere Episode sei das für ihn gewesen, sagt Robert Görl, er war tief enttäuscht von seinem künstlerischen Partner und Freund: Während der Arbeit an dem Album 1st Step to Heaven hätten sie sich derart entzweit, dass ihm die Lust an der Musik völlig verging.

Darum will er danach etwas anderes versuchen, er geht nach New York und studiert Schauspiel an der namhaften Schule von Stella Adler. Ein Semester lang erprobt er sich an Shakespeare und anderen Klassikern und hätte vielleicht eine Bühnenkarriere begonnen – hätte man ihn nicht eines Tages, nach einem kurzen Aufenthalt in der Heimat, bei der Einreise nach New York festgehalten und verhört: Was er in der Stadt eigentlich mache, will der Sicherheitsbeamte wissen. Er studiere Schauspiel, sagt Görl. Das sei ja interessant, sagt der Beamte. Vier Tage später hat Görl einen Bescheid in der Post: Weil er in den USA einer geregelten Ausbildung nachgehe, aber nur ein Touristenvisum besitze, habe er gegen das Einwanderungsgesetz verstoßen. Darum müsse er das Land sofort verlassen; die Wiedereinreise sei ihm während der nächsten zehn Jahre verboten.

Robert Görl - The Paris Tapes. Album am 21.04. via Grönland/RTD
Robert Görl – The Paris Tapes. Album am 21.04. via Grönland/RTD
Nun hat er also nicht nur keine Band mehr. Er kann nicht weiter studieren und darf in der Stadt, die er gerade lieben gelernt hat, nicht bleiben; aber damit fangen seine Probleme erst an. Als er nämlich wieder nach Deutschland einreisen will, wird er auch hier am Flughafen festgehalten: Die Bundeswehr, sagt der Sicherheitsbeamte, fahnde schon seit längerem nach ihm, weil er sich dem Wehrdienst entzogen habe; er dürfe das Land nun nicht mehr verlassen und müsse sich binnen weniger Tage bei der Armee melden, sonst würden ihn die Feldjäger holen.

Görl überlegt ein paar Tage, dann packt er seine wenigen Habseligkeiten in einen Koffer, nimmt einen gerade gekauften neuen Synthesizer unter den Arm und steigt in den Nachtzug von München nach Paris; schlaflos und mit klopfendem Herzen wartet er auf die Grenzkontrollen, aber sie öffnen nicht einmal die Tür zu seinem Abteil. So steht er am nächsten Morgen am Gare de l’Est und geht auf die Suche nach einer billigen Bleibe; er findet schließlich eine in Levallois, einem Vorort im Pariser Nordwesten. Etwa ein Jahr lang will er dort bleiben – bis er das Alter erreicht hat, in dem man ihn nicht mehr einberufen kann. Er hat ein kleines Zimmer mit einer Kochnische und einer Waschgelegenheit. Er kennt niemanden in der Stadt und will auch niemanden kennenlernen; und selbst wenn er wollte, wäre es schwierig, weil er kein Französisch spricht.

Also sitzt Robert Görl nun allein in dieser Vorortpension und verbringt die Tage und vor allem auch Nächte damit, wieder Musik zu machen: Mit seinem neuen, damals gerade auf den Markt gekommenen Synthesizer – dem ESQ-1 von der Firma Ensoniq – kann er acht musikalische Spuren bespielen, es gibt einen eingebauten Sequenzer und tausende von vorprogrammierten Sounds. Das Gerät lässt sich fast schon wie jene Workstations nutzen, die Ende der achtziger Jahre dann die elektronische Musikproduktion vereinfachen und wesentlich verändern sollen.

In der Einsamkeit des aus der Zeit gefallenen Eremiten erobert Robert Görl so die musikalische Zukunft: Nacht für Nacht versenkt er sich immer tiefer in die Möglichkeiten des Synthesizers; er komponiert und legt musikalische Schichten übereinander; er gestaltet Klänge, bearbeitet sie, und manchmal löscht er sie auch wieder; er arrangiert Rhythmen und Bässe und moduliert besonders die tiefen Töne derart, dass sie zischender und schmutziger klingen. Immer dramatischer werden die Lieder auf diese Weise und auch persönlicher: Sie sind Spiegel der Lebenskrise, in der Görl sich befindet; aber auch ein gerade noch rechtzeitig gefundenes Heilmittel gegen den Glauben, in einer misslingenden Existenz festzustecken.

Er bleibt ein halbes Jahr in der Pension in Levallois, dann kommt er noch für eine Weile bei zwei Freundinnen seiner Schwester unter, aber nach einem Dreivierteljahr in Paris hat er das Gefühl, dringend nach Hause zurück zu müssen.

Und er hat Glück: Als er wieder in München ist, wird er von der Bundeswehr in Ruhe gelassen. Es geht bergauf, die Zeit in Paris hat ihm seinen Lebensmut wiedergegeben und auch die Lust an der Musik; aus den Songs, die er auf dem ESQ-1 komponiert und auf handelsüblichen Kompaktkassetten gespeichert hat, möchte er jetzt ein Pop-Album machen.

Er fliegt nach London und trifft Daniel Miller, auf dessen Mute Label dereinst die ersten DAF-Platten erschienen; Miller vermittelt ihn an Dee Long, einen Progressive-Rock-Musiker, der inzwischen in einer New-Wave-Gruppe spielt. In seinem Studio im Süden Englands arbeiten Görl und Long an neuen Arrangements für die Pariser Stücke; in den Air Studios des Beatles-Produzenten George Martin soll die Musik dann eingespielt und aufgenommen werden. Bevor es soweit ist, fährt Görl noch einmal nach München und besucht in der Nähe der Stadt seinen Bruder; auf dem Heimweg verliert er auf eisglatter Straße die Kontrolle über sein Auto und prallt in hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum.

Ein halbes Jahr verbringt er im Krankenhaus und in einer Reha-Station; mit Mühe und Not retten die Ärzte sein Leben, sein rechter Arm ist zertrümmert und muss mit stählernen Implantaten rekonstruiert werden; auch seine Beine kann er wochenlang nicht benutzen und muss das Gehen dann wieder neu lernen. Aus dem tiefen Tal der Lebenskrisen ist Robert Görl also nur kurz wieder emporgekrochen, um erneut in das Nichts zu fallen; aber diesmal zeigt ihm das Nichts sofort seine Möglichkeiten. Als er aus dem Krankenhaus entlassen wird, findet er seine Wohnung leer. Die Münchener Freunde haben nicht mit seinem Überleben gerechnet und den Besitz darum unter sich aufgeteilt, noch Jahre später wird ihm eine Frau stolz erzählen, dass sie unter seiner alten Bettdecke schläft.

Aber er vermisst nichts, weder die Bettdecke noch seine sonstigen Habseligkeiten; und auch das Musizieren ist ihm gleichgültig geworden: An das Album, an dem er vor dem Unfall gearbeitet hat, denkt er in dieser Zeit nicht ein einziges Mal. Stattdessen geht er nach Thailand, um Mönch in einem buddhistischen Kloster zu werden; dreieinhalb Jahre bringt er dort herum, bis er begreift, dass er das, was er sucht, in einem Kloster nicht finden kann, sondern nur in sich selbst. So kehrt er – inzwischen schreiben wir den Sommer 1992 – nach Deutschland zurück und tanzt in Berlin auf der Love Parade zu einer Musik, die wie das Erbe von D.A.F. klingt; die nächsten Jahre wird er als Techno-DJ verbringen, aber das ist eine andere Geschichte.

Die unvollendeten Songs aus Paris, diese dramatischen, strahlenden, manchmal giftig zischenden, aber doch immer ganz zärtlich gewirkten Lieder, die Robert Görl in der Zeit seiner tiefsten Lebenskrise aufnimmt, finden sich Jahre später auf einer Kassette in einem Koffer, den er in der Scheune seines Bruders deponiert hatte. Es sind immer noch nur musikalische Skizzen, er habe nie wieder den Wunsch verspürt, ein richtiges Album daraus zu machen, sagt Görl. Es sind Skizzen – aber solche, aus denen eine ganze Zeit zu uns spricht und ein Leben, das an einem Wendepunkt steht; und das Licht, das über dem dunklen Grund der giftigen Beats schimmert, leitet uns in die Zukunft: Alles endet damit, dass etwas beginnt.

ROBERT GÖRL – THE PARIS TAPES Tracklisting:
01 Part 1
02 Part 2
03 Part 3
04 Part 4
05 Part 5
06 Part 6
07 Part 7
08 Part 8
09 Part 9
10 Part 10 (Ghost Track)

Web:
www.groenland.com
http://www.robert-goerl.de/

SCHLOSSGARTEN OPEN AIR 2018 – DROPKICK MURPHYS + DONOTS 10.08.2018

Lange war es ein Geheimnis, doch jetzt wird es endlich gelüftet: Neben den legendären DROPKICK MURPHYS aus Boston/ USA steht nun auch die zweite von drei Bands fest… und das ist niemand geringeres als die DONOTS!

Für die fünf Jungs aus Ibbenbüren ist es ein absolutes Heimspiel! Wer seit über 22 Jahren mit vollem Elan und Do-It-Yourself-Arbeitsethos im Dienste von Punkrock, Sportgitarre, positiver Message, Bodenständigkeit und Weiterentwicklung unterwegs ist und sich dabei mit jeder neuen Show und jedem Album noch zu steigern weiß, der hat mehr als nur ein anerkennendes Schulterklopfen verdient.

Dass die DONOTS zuletzt die größten Shows ihrer Laufbahn spielen durften, haben sie aber nicht allein ihrem Ruf als eine der besten Live-Bands (mindestens) dieser Galaxis zu verdanken. Seit über einem Jahrzehnt sind ihre Jahresabschlusskonzerte im Rosenhof innerhalb weniger Minuten ausverkauft und die Band legt immer wieder nach.

Mit ihrem zehnten Studioalbum „Karacho“ ist den fünf Westfalen so eindrucksvoll der Wechsel von der englischen zur deutschen Sprache gelungen, als hätten sie nie zuvor etwas anderes gemacht.
„Lauter als Bomben“ heißt das aktuelle 11. Album, welches im Januar 2018 Platz 4 der Deutschen Albumcharts erreichte und ist auch das Motto der DONOTS für den 10.08.2018 auf dem Schlossgarten
Open Air!


Erstmals ist nun auch eine international gefragte Band aus den USA beim Open Air mit dabei: DROPKICK MURPHYS aus Boston verbinden seit über 20 Jahren erfolgreich Folkmusik mit deftigem Punk!

Eine weitere Band folgt in Kürze…

Schlossgarten Open Air 2018
Freitag, 10.08.2018: Dropkick Murphys + Donots + Opener
Samstag, 11.08.2018: Sarah Connor + Nena + Wirtz
Einlass: ab 16.00 Uhr an beiden Tagen.

Tickets gibt es ab sofort unter www.deinticket.de

Die beliebten HARD Tickets und VIP Ticket gibt es ausschließlich in den Geschäftsstellen der NOZ in Osnabrück, Georgsmarienhütte, Melle und Bramsche.

Mehr Infos unter: www.schlossgarten-openair.de