MiDi-BiTCH – Transkosmos

„Dieses Album ist eine sehr angenehme Überraschung, dass uns vom Anfang bis Ende eine großartige kosmische Reise bietet.“

Ich muss zugeben, der Name MiDi BiTCH ist ziemlich seltsam mit seiner protestierenden und provokanten Attitüde! Die Musik auf TRANSKOSMOS ist jedoch ebenso interessant wie die von Martin Stürtzer, der sich aus dem kosmischen Ambiente eines bekannten französischen Musikers herauslöst.

Es brauchte einige Nachforschungen, um zu verstehen, dass MIDI-BITCH tatsächlich M!D! B!TCH geschrieben wird.

Es ist das Pseudonym von Fritz Carraldo aka Frza bzw. von Fredy Engel, dem ehemaligen Live-Keyboarder von Sankt Otten .

Diese neueste Veröffentlichung von Cyclical Dreams erweist sich , mit einer Vision von kosmischem Rock, die von Jean-Michel Jarre inspiriert wurde und an Martin Stürtzer mit seinen Space Groove- und Cosmic Dub-Ansätzen erinnert, als eine der interessantesten der letzten Zeit.

Es gleicht einem 75 minütigen elektronischen kosmischen Fels, der dicht mit einer bunten Vegetation bedeckt ist, der unsere Ohren bis zum Rand füllt.

Eine Reihe von Basspulsationen entweicht einem industriellen Post-Punk-Rumpeln, dass die elektronische und kinematografische Eröffnung von „Geradeaus bis zum Morgen“ schmückt.

Synth-Schichten bedecken dieses Bett statischer Pulsationen mit einer Kreuzung von Vangelis und JMJarre, der offensichtlich auch die perkussive Dekoration mit ihren Percussions im Zeichen der Klapperschlangenschwänze inspirierte.

Erschüttert von krampfartigen Impulsen und gespeist von einer interessanten Fauna perkussiver Elemente, einschließlich der eindringlichen Klapperschlangenschwänze, ist der Rhythmus ein solider kosmischer Fels, der für die Neuronen eingängiger ist als für die Füße.

Die Harmonien werden von Synthesizer-Schichten eingenommen, die sich in kreisförmigen Strahlen ranken. Ein sehr guter Track, der eine weitere großartige Entdeckung des argentinischen Labels verführerisch auf den Weg bringt.

„Augenblick und Ewigkeit“ sind an eine pulsierende Basslinie gebunden und folgen der gleichen Tangente des stationären kosmischen Felsens.

Die klingenden rotierenden Scheinwerfer des Synthesizers signalisieren eine gute apokalyptische Vision von Science Fiction-Musik. Eine filmische Textur, die wir überall auf dem Album finden. Ein kosmisches Funkeln, so lebhaft wie diskret, sind der Ursprung von „Das Prinzip der Fluechtigkeit„.

Eine Basslinie breitet ihren Schatten aus und löst eine Metamorphose von Glanz und Schimmern aus, die sich in große Blitzgewitter verwandeln. Diese Eröffnung haftet an einem synthetisierten Schleier, dessen ergreifender Aufstieg eine Spur von lautlos schreienden Emotionen in den sinnlichen Bewegungen dieser Basslinie hinterlässt.

„Das Prinzip der Fluechtigkeit“ spielt zwischen Rhythmus und Ambiente und wählt eine hohe Intensität, um den Faden der Emotionen des Zuhörers zu weben. Ein guter Space-Dub!

„Heilende Warheit“ ist ein kurzer Track, der gut in die Atmosphäre eines neuen Oxygene von Jean-Michel Jarre passen würde. Spannende Loop-Effekte treffen auf Synth-Solis, so dass entzückende Vangelis Vibes entstehen.

Eine Formel, die im sehr aggressiven „Der Satz vom Widerspruch“ erneut zu finden ist. Aggressiv wegen seiner Masse an Reverb, die eine chthonisches intergalaktisches Ambiente zum Knistern bringt.

Die solide Radioaktivität führt eine Transformation durch, die diesen Erhabenheit zu den opaleszierenden Arpeggios zurückbringt, die uns seit seiner Eröffnung geleiten.

Begleitet wird dies von Spracheffekte, die wir auch in anderen Titeln finden, die im eindringenden Universum von „Der Satz vom Widerspruch“ und seinem zweiten Teil verloren gehen, so dass man sich unter Kälte zusammenrollt.

„Der Nebel des Ungefaehren“ ist ein großartiger kosmischer Rock-Track, eingängig mit Soundflächen der Synth-Pop-Jahre. Großes Theater mit seinen in Aggressivität und Wildheit fallenden Tastaturakkorden, „Anspruch und Zumutung“ bietet einen elektronischen Punk-Rhythmus, der sich wie eine Grasschlange zu winden scheint. Auch die Stimmen der Kosmonauten gefallen in diesem kurzen Titel, der seine Wirkung zwischen „Der Nebel des Ungefaehren“ und „Nostalgie und Sehnsucht“, dem komplexesten und atmosphärischsten Titel von TRANSKOSMOS, voll entfaltet .

„Krater der Möglichkeit“ bietet eine Eröffnung, die in die Vokaleffekte eines Robert Schroeder eingewebt zu sein scheinen, bevor sie in einem guten, schweren und lebhaften kosmischen Mitteltempo aufblüht.

Der Track ist immer mit dieser dichten Klangflora bedeckt und befindet sich auf einer guten pulsierenden Basslinie und Percussions, die ihm diesen bezaubernden Aspekt des kreisförmigen Rhythmus verleihen, der in die entgegengesetzte Richtung der Fließfähigkeit seiner Basslinie rollt. Ein sehr guter Track mit Effekten aus den Flower Power Jahren.

„Glückliche schwarze Tage“ bezaubert uns mit seinem entspannten Rythmus und gummiartigen Textur. Die „Zweitastengesellschaft“ gehört zum Genre Cosmic Ambient House mit einem Psybient-Schleier aus einer anderen Galaxie.

„Die Logik des Opferns“ , das letzte Juwel dieses imposanten Reigens aus 12 Titeln, konfrontiert uns mit der Klangstruktur von „Geradeaus bis zum Morgen“ in einer viel langsameren Vision.

Es ist ein Titel ohne wirkliches rhythmisches Leben, aber angetrieben von diesen riesigen Impulsen von Synth-Layern. Ein wahrer kosmischer Stein, der mit Klapperschlangen als Reisebegleiter schwebt. Dann noch diese Synthesizer-Klingen, die sich wie diese rotierenden Scheinwerfer drehen und eine wahrscheinliche menschliche Katastrophe ankündigen.

TRANSKOSMOS ist eine sehr angenehme Überraschung von M!D! B!TCH, der uns hier eine kosmische Reise von Anfang bis Ende anbietet.

Die Reihenfolge der Titel macht die Reise sehr interessant, da Fredy Engel seine Umgebungsstrukturen zwischen Rhythmen platziert, deren variable Tonhöhen eine Schachtel voller Überraschungen sind. Auch nach 4 mal Anhören!

Ich schätze dieses Album dieses Künstlers sehr, das eine Erweiterung von Jarre ist, die zu Martin Stürtzer und seinem futuristischen Psybient-Universum aufsteigt.

Sylvain Lupari (7. Februar 2021)
Übersetzt aus dem Englischen.
SynthSequences.com