Es gehört scheinbar zum guten Ton, erst einmal die Ellenbogen auszufahren und damit seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Hauptsache, das Ego gewinnt um jeden Preis. Egal, um was es in der Sache letztendlich geht. Da schütteln wir nur mit dem Kopf und wünschen uns wieder mehr Miteinander: Lasst uns zusammen chillen und gemeinsam gute Vibes verbreiten.
Und die dürfen durchaus fordernd sein, zum Beispiel auf der Tanzfläche. Genau dort, wo sich der Titeltrack „Less Elbows, More Vibes“ richtig wohl fühlt. Denn die Rhodes, das dezent eingesetzte Flute-Sample und der durchaus giftig wirkende Brass-Sound entwickeln durch das Drumgerüst eine gehörige Schubkraft. Bis zum Break, wo der Deep House Track von Streichern untermalt eine Verschnaufpause einlegt, bevor er wieder Fuß auf der Tanzfläche fasst.
„May“ steht dem Titeltrack in nichts nach, lässt es aber etwas dezenter angehen. Und auch etwas deeper. Langsam schlüpft das Gitarrenriff zwischen den Chords hervor und entfaltet seine volle Wirkung mit dem Einsetzen der Bassline. Gleiches Spiel nach dem Break, nur das hier Rhodes und ganz vornehm spiccatoartig spielende Streicher erst spät einsetzen. Den entspannten Vibes des Deep House Tracks tut das keinen Abbruch.