Laibach ALAMUT bei der Buchmesse

a/political und die Slovenian Book Agency präsentieren „Alamut“, ein symphonisches Original-Werk der „Ingenieure der menschlichen Seelen“ – der Retro-Avantgarde-Gruppe Laibach, das in Zusammenarbeit mit iranischen Komponisten und Interpreten entstanden ist. Bevor es in Teheran vorgestellt wird, wofür die diplomatischen Verhandlungen im Gange sind, wird „Alamut“ im Rahmen des slowenischen Ehrengastprogramms auf der Frankfurter Buchmesse am 19. Oktober 2023 in der Jahrhunderthalle Frankfurt uraufgeführt werden.

„Alamut“ ist ein multimediales Spektakel, das auf einer berühmten Geschichte aus dem Persien des 11. Jahrhunderts basiert, die der slowenische Schriftsteller Vladimir Bartol (1903 – 1967) in seinem gleichnamigen Roman neu erzählt. Die Hauptfigur ist Hassan-i Sabbāh, der charismatische religiöse und politische Führer der Nizari-Ismailiten und Gründer einer geheimnisvollen militärischen Formation, die als die Assassinen bekannt ist und deren Name noch heute gefürchtet wird. Hassan-i Sabbāh ist aber auch ein selbsternannter Prophet, der von seinem Hort aus  – der Burg von Alamut – einen heiligen Krieg gegen das Seldschukenreich führt.

Der Roman von Bartol untersucht hinter dem vordergründig historischen Stoff natürlich zugleich die Mechanismen der Propaganda der Gegenwart, den Aufstieg des Faschismus in Italien, den er als Angehöriger der slowenischen Minderheit in Triest miterlebte.

Das wiederkehrende Motiv „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ ist sowohl das oberste Prinzip der Ismaeliten als auch zentrale Leitidee des Romans, der 1938 veröffentlicht und sarkastisch Benito Mussolini gewidmet wurde.

Vor dem Hintergrund der scheinbaren Umwertung aller Werte in der Gegenwart, der Flut widersprüchlicher Informationen, die die Welt beherrschen, und der zerstörerischen Angriffskriege, die uns im 21. Jahrhundert beherrschen, muss man womöglich konstatieren, dass „Nothing Is True, Everything Is Permitted“ vielleicht aktueller ist denn je.

In Laibachs Anverwandlung von „Alamut“ verbinden sich die Ideen des radikalen Nihilismus der in diesem Leitsatz angelegt ist, mit der klassischen persischen Poesie von Omar Khayyam, die sinnlichen Verse von Mahsati Ganjavi verschmelzen mit minimalistischen, aus der iranischen Tradition stammenden Orchesterfarben. Hassan-i Sabbāhs Propagandamechanismen dagegen spiegeln sich nicht zuletzt im Klang Laibachs wider.

In Frankfurt wird das RTV Slovenia Symphony Orchestra von dem iranischen Dirigenten Navid Gohari geleitet. Außerdem treten die Vokalgruppe Human-Voice Ensemble aus Teheran, der Frauenchor Gallina (SLO) und Disharmonic Cohort auf. Die Musik wurde von Luka JamnikIdin Samimi Mofakham und Nima A. Rowshan komponiert.

Im November setzen Laibach ihre  im Frühjahr begonnene Love Is Still Alive-Tournee fort und sind an folgenden Orten zu sehen:

07.11.23 LU-Luxembourg,    De Atelier
08.11.23 UK-London, Sheperds Bush Empire
09.11.23 Coesfeld, Fabrik
10.11.23 NL-Heerlen, Poppodium Niewe Nor
12.11.23 SE-Malmö, Moriska Paviljongen
14.11.23 NL-Amsterdam, Melkweg
15.11.23 Nürnberg, Z-Bau
17.11.23 Glauchau, Stadttheater

18.11.23 PL-Katowice, P23
19.11.23 PL-Warschau, Progresja
20.11.23 CZ-Prag, Hypernia
21.11.23 AT-Wien, Arena
22.11.23 SI-Bratislava    Majestic Club
23.11.23 RO-Cluj, Form Space
24.11.23 RO-Bukarest, Quantic Club
26.11.23 BG-Sofia, Pirotska 5 Event Center

LAIBACH – ALAMUT
LIVE IM RAHMEN DER FRANKFURTER BUCHMESSE AM 19.10. IN DER JAHRHUNDERTHALLE,  FRANKFURT
AUF TOUR IM HERBST

 “I KNOW NEITHER CRUELTY NOR MERCY, I MERELY FOLLOW MY PLAN.” Hassan-i Sabbāh