Es ist gerade mal wenige Monate her, dass wir das letzta Album der Elektronikers MIDIBITCH hier vorstellen durften. Seine Produktivschub scheint ungebrochen und nun liegt bereits der Nachfolger von „Kosmose“ vor.
Nach seiner letzten Veröffentlichung „Kosmose“ Anfang 2019 kommt nun der zweite Teil „Kosmophobie“ per digitalem Download via Bandcamp. Der ehemalige SANKT OTTEN Keyboarder bewegt sich weiterhin in der Tradition der elektronischen Berliner Schule von Klaus Schulze, Peter Baumann und Tangerine Dream.
Allerdings begnügt er sich nicht die alten Meister zu zitieren oder gar zu kopieren, sondern es gelingt ihm vielmehr auf dem Grundgerüst der frühen elektronischen Phase des deutschen Krautrocks und der kosmischen Musik sein eigenes Süppchen zu kochen.
Kosmische Musik ist vielleicht auch die passende musikalische Schublade, wenn mann denn unbedingt eine benötigt.
Tragende Elemente sind nahezu in allen Tracks wabernde Synthesizer-Flächen und entspannt, repetitive Rhythmen aus elektonischen Retro-Klangerzeugern, die den Hörer in orbitale Spähren entführen.
Hier und da scheint der Meister des elektronischen Kitsches Jean-Michel Jarre mit seinem Seelenverwandten Vangelis um die Ecke zu schauen um seinen Feen-staub wie ein Zuckerguss über die Pattern der Sequenzermusik rieseln zu lassen.
Mittlerweile scheint auch ein Michael Rother mit seinem kongenialen Gegenspieler Klaus Dinger (beide Kraftwerk, NEU! und La Düsseldorf) sporadisch Gast bei den Aufnahmen gewesen zu sein um dem Ganzen noch den krautig-rohen Feinschliff zu geben.
Darüber hinaus fallen die dezent und zielgerichtet eingesetzten Sprachsamples auf, die immer wieder den Hörer aus dem Malstrom der Patterns und Flächen erwecken.
Freunde der eben genannten elektronischen Charakterköpfe werden an „Kosmophobie“ ihre Freude haben, auch wenn immer wieder in den Tracks Element der modernen Elektronischen Tanzmusik zu finden sind, wie z.B. eine pumpende und knarrzende 303 oder eine nervöse 808. Insgesamt ein sphärisches, hier und da schrulliges und liebevoll arrangiertes elektronisches Instrumental-Album, welches unter Umständen entfernt mit dem Neo-Kraut Künstler „Kosmischer Läufer“ in einer Schublade gut aufgehoben wäre.
Das aktuelle Album „Kosmophobie“ des deutschen Elektronik-Musikers FRZA, der unter dem Namen „Midi Bitch“ veröffentlicht kann hier vorab gehört und bestellt werden.
Midi Bitch „Kosmophobie“
1. Kein Zeit – Kein Raum
2. Kurven Jungs
3. Tannhäuser Tor
4. Roter Engel
5. Das harte Zeug
6. Ungehalten
7. Die Anderen
8. Tronomatic
Ab dem 01.06. exklusiv via Bandcamp Digital Download erhältlich.
Exklusive Prelistening: