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Asaf-Avidan-The-Mojos CD Cover

Asaf Avidan & The Mojos

In ihrer Heimat Israel sind Asaf Avidan & The Mojos längst ein TOP-Act mit Goldstatus und Charterfolgen. Schnell schafften sie es vom Newcomer zu einer Band deren Konzerte heute Wochen im voraus ausverkauft sind.

Asaf-Avidan-The-Mojos CD Cover
Asaf Avidan & The Mojos proudly present ”Poor Boy / Lucky Man
Bereits mit dem Debüt des Quintetts „The Reckoning“, das 2010 auch in Deutschland erschien, gelang den Musikern fern von Majorvertrag und Pressehype der Durchbruch.

Inzwischen haben auch die Medien und Musikliebhaber des Okzidents den talentierten Sänger, Songwriter und Gitarristen mit der außergewöhnlichen Stimme für sich entdeckt. Nach MTV-Award-Nominierungen, zahlreichen Festivalauftritten und Tourneen in Europa und den USA erscheint im April 2011 das Follow-Up „Poor Boy / Lucky Man“.

Die Arbeit daran hatte bereits in der Endphase der Produktion des Debütalbums „The Reckoning“ (2008) der Mojos begonnen. Wieder zeigte sich der unbändige Drang des 29-Jährigen Erlebnisse und Erfahrungen musikalisch zu verarbeiten, seine Gefühle in Worte zu fassen – sie regelrecht Herauszuschreien. Bereits frühzeitig hatte Avidan festgestellt, dass in Worte gefasste Emotionen Erleichterung bringen. Aus einer gescheiterten Beziehung heraus griff er vor fast fünf Jahren zur Gitarre und fand in der Musik seinen (gleichwohl preiswerteren) Therapieersatz. „Ich schrieb Songs, konnte aber den Schmerz, um den es ging, nicht richtig nachempfinden. Ich wollte meine Stimme zerreißen, genauso, wie es mein Inneres zerrissen hatte. Ich wanderte also auf der Gitarre immer höher und höher, bis mich das Singen fast physisch schmerzte.“ Das unverkennbare Merkmal von Asaf Avidan war geboren: seine Stimme. Vergleiche von Janis Joplin bis Robert Plant wurden um sie bemüht – teilweise richtig und doch hinkend. „Am Anfang haben mich diese ganzen Vergleiche mit Janis Joplin und Robert Plant ziemlich verunsichert. Mittlerweile habe ich aber gelernt, damit umzugehen“, sagt er in aller Bescheidenheit.

Internationale Aufmerksamkeit

Asafs sirenenartige, zuweilen androgyne Stimme bleibt neben dem Irokesenschnitt Erkennungsmerkmal des Sängers, der trotz seiner großen Erfolge zu Hause ohne Starallüren daher kommt. Sie lässt aufhorchen – verleiht den ohnehin emotionalen Texten des Sängers eine zusätzliche Dramatik und Intensität. „Wenn Asaf zu singen beginnt, dann reiben sich die Zuschauer ungläubig die Augen – es entsteht eine Magie, welche während des gesamten Auftritts anhält und die Seele eines jeden Zuschauers zutiefst berührt“, resümiert die Presse.

Zu der gehören inzwischen auch so renommierte Blätter wie der Rolling Stone oder ARTE TV. Längst haben sich die energetischen Live-Shows des Sängers herumgesprochen, denn „Asaf Avidan & The Mojos überstrahlen jedes Genre“ (Pennyblack, UK). Vor allem in Frankreich haben sie sich inzwischen eine treue Fangemeinde erspielt und traten letztes Jahr zur Abschlussfeier der renommierten Filmfestspiele in Cannes auf. Ihr Song „Weak“ vom Debütalbum „The Reckoning“ findet sich auf dem Soundtrack des Films „The Tree“ von Julie Bertucelli mit Charlotte Gainsbourg in der Hauptrolle.

Aber auch das Taubertal-Festival, der WDR Rockpalast, das Paleo Festival, die New Yorker Carnegie Hall oder das größte Festival Chinas standen auf dem Tourplan der Band. Morrissey wählte Asaf Avidan als special guest für sein Israelkonzert im Sommer 2008, da auch er von den musikalischen Qualitäten des Sängers beeindruck war.

„Poor Boy / Lucky Man“

Während die Lieder auf Asafs Solo-Debüt-EP „Now That You’re Leaving“ (2006) noch ganz unmissverständlich das Ende einer Liebesbeziehung zum Thema gehabt hatte und das Erstlingswerk mit The Mojos, eine Lebensphase mit diversen Fällen von Liebeskummer beschreibt, versuchte Asaf diesmal, sich selbst besser kennen zu lernen. „Das ganze Konzept von „Poor Boy / Lucky Man“ ist die Darstellung einer emotional zurückgebliebenen Person durch verschiedene Charaktere, die sie symbolisieren“, sagt Avidan über das bereits Ende 2009 in Israel erschienene Album.

So begegnen wir, einem Clown, dem Teufel und einem Geist. Avidan, dessen Songs stets sein Innerstes nach außen kehren, ergründet auf dem neuen Album jenen Menschen, der ihm so fremd ist wie sonst keiner: Er selbst. „Die Frau, der Berg, Ich, der Geliebte – das sind alles unterschiedliche Facetten meiner Persönlichkeit“, sagt Avidan. „Ich ist ein kleines Wort für eine große Sache. Auf Englisch gibt es zum Glück kein Geschlecht, wie im Hebräischen oder im Deutschen, deswegen rede ich oft aus unterschiedlichen Perspektiven mit mir selbst.“ Metaphern ermöglichen dem Zuhörer ganz unterschiedliche und eigene Interpretationen – schaffen Bilder, die musikalisch unterstrichen werden.

„Ich kann sagen, mir geht es schlecht und du wirst das verstehen. Aber wenn ich sage, dass mir die Eingeweide rausgerissen wurden, auf den Boden geworfen und dass ein Elefant darauf trat, verstehst du nicht nur, sondern fühlst, was ich fühle.“ Auch hier liegt eines der großen Talente von Avidan.

„Poor Boy / Lucky Man“ handelt vom Akzeptieren der Tatsache, dass es neben den hellen und freundlichen Seiten auch finstere Winkel in der eigenen Persönlichkeit gibt. Es beschreibt die Einsicht, dass es kein absolutes Gut und Böse gibt. Dass das Leben als Erwachsener viel komplexer ist und aus einer Verkettung endlosen Graustufen besteht.

Neue musikalische Herausforderungen

Musikalisch haben Asaf Avidan & The Mojos nicht versucht, einfach an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen und den Sound von „The Reckoning“ zu wiederholen. Wenngleich jeder Song von Asaf Avidan geschrieben, wurden sie in akribischer Detailarbeit zusammen mit der Band arrangiert, um die Essenz der Ursprungsidee möglichst exakt heraus zu arbeiten. Mit dem Erfolg der letzten Jahre, den vielen Wochen, die man auf Tour zusammen verbrachte, ist die Band regelrecht zu einer Familie zusammengewachsen.

„Hadas, Yoni, Roi and Ran sind Haut, Muskeln und Venen des Körpers meiner Musik“, sagt Asaf über seine Mojos. „Ohne sie, wäre der größte Teil von dem, der ich heute bin, nicht möglich gewesen.“ Somit zollt „Poor Boy / Lucky Man“ auch den einzelnen Musikern Tribut, die jeweils ihre ganz eigene Sensibilität und Instrument zur Gesamtheit des Albums beitrugen.

Wo ihre angestammten Instrumente nicht ausreichten, kamen ganz einfach neue zum Einsatz. So vergrößerte sich nach und nach das Instrumentarium der Band, vom Xylophon über Mandoline, bis hin zur Melodica und Harfe – keine Idee blieb unversucht. Hadas Kleinman übernimmt dabei mit ihrem zauberhaften Cello einen kongenialen Melodiepart, in dem man sich wunderschön selbst verlieren kann.

Musikalisch facettenreich spannt das Quintett den Bogen von Old School Blues, Folk und Rock’n‘Roll bis Indie-Rock und Americana. Verlieren sich gleichermaßen in 70er Romantik, gepaart mit klassischen Elementen und ausgelassener Zirkusmusik, wie sie sphärischen Rockklängen und verträumten Balladen Platz einräumen.

Asaf-Avidan-The-Mojos-Band Foto
Asaf Avidan & The Mojos
Bei „The Ghost of a Thousand Little Lies“ wagen sie sogar einen Ausflug in Richtung Jazz um den Hörer anschließend mit straightem Rock von Stuhl zu reißen. Erneut besticht Asaf Avidan nicht nur mit seiner Falsettstimme, sondern durch spannendes Songwriting mit Überraschungsmomenten und viel Tiefe.

Wenngleich durch den kommerziellen Erfolg des Albums „The Reckoning“ das Independent-Label der Band, in der Lage war, für die Produktion von „Poor Boy / Lucky Man“ wesentlich bessere und vielseitigere Aufnahme-Möglichkeiten auszuprobieren, entschied man sich für die Produktion am gleichen Ort (den Ogen-Studios, in einem Kibbutz nördlich von Tel Aviv) mit der gleichen Crew.

Die Produktion des Albums teilten sich einmal mehr Ori Winokur, der neben seiner Arbeit als Produzent auch mit seiner eigenen Band Coolooloosh arbeitet, und Asaf Avidan. Zum Mastern wählte man jedoch die legendären „Abbey Road Studios“ in London und Steve Rook (Teenage Fanclub, Beatles Re-mastering, Ultravox, Killing Joke).

Zwei Perspektiven Mit dem Albumtitel „Poor Boy/Lucky Man“ unterstreicht Avidan, dass er es dem Betrachter überlassen will, wie er die Realität individuell wahrnimmt und Situationen unterschiedlich bewertet. So wie das Gute und das Schlechte nicht fern voneinander sind und im Auge des Betrachters liegen, erschien das Album in einer zweifachen Ausgabe, mit zwei unterschiedlichen Covern und Titeln. „Das Publikum soll entscheiden, ob die Person, über die das Album berichtet, ihrer Meinung nach ein ‚Poor Boy’ oder ein ‚Lucky Man’ ist“, sagt Asaf.

Asaf Avidan

Eigentlich hält der Sänger Privates gern im Hintergrund, will seine Musik für ihn sprechen lassen – gibt durch sie bereits viel aus seinem Inneren preis. Dass er 1980 in Jerusalem geboren wurde, ist für ihn nur eine Randnotiz. „Ich bin zufällig Israeli, so wie Augen zufällig blau sind. Wir trinken aus dem kulturellen Brunnen unserer Historie, aber unsere Musik ist universell“, sagt er.

Seine Eltern, beide Diplomaten, nahmen ihn in jungen Jahren mit nach New York und Jamaika, fast seine gesamte Kindheit verbrachte er im Ausland. Die Eltern hatten jene Plattensammlung, die sich in der Musik ihres Sprösslings widerspiegelt.

„Anfang der Neunziger liebte ich Nirvana, Soundgarden und Pearl Jam – und fand im Schrank meiner Eltern die Ursprünge dieser Musik. Du hörst also Zeppelin, Hendrix, Joplin. Und dann gehst du weiter zurück und findest Muddy Waters, John Lee Hooker und Billie Holiday. Das alles hängt zusammen.“

Zurück in Israel studiert er zunächst Film in Tel Aviv und Jerusalem, wurde schnell zum gefragten Spezialisten für Animation. Noch heute, für die Arbeit an den Videoclips für die Band, kann er von diesen Fähigkeiten zehren.

Asafs Werke wurden auf Festivals herumgereicht, es hagelte Preise. Doch schnell hatte er genug vom Film, schmiss die Karriere hin und griff zur Gitarre. Aus einer tiefen Krise heraus entstand seine erste EP und Asaf Avidan tingelte als Solokünstler durch die Clubs und Bars seiner Heimat.

Obwohl die Medien dem Englischsingenden Musiker keine Beachtung schenkten, verbreitet sich die Kunde von dem Sänger mit der außergewöhnlichen Stimme rasend schnell im Land. „Erfolg war nie das Ziel. Er ist nur ein Werkzeug, mit dessen Hilfe wir tun können, was wir wollen“, sagt er heute.

Asaf Avidan & the Mojos – Poor Boy / Lucky Man – credits:
Lyrics and music by Asaf Avidan Arranged by Asaf Avidan & The Mojos and Ori Winokur Produced & Mixed by Ori Winokur and Asaf Avidan Recorded at Ogen Studio, Israel by Ori Winokur Mastered by Steve Rook at Abbey Road Studios

Asaf Avidan & The Mojos Websites:

www.mymojolove.com | www.myspace.com/findlovenow | www.youtube.com/mymojolove

Asaf Avidan & The Mojos Discography:

2006 “Now That You’re Leaving” (EP, Telmavar Records)
2008 “ The Reckoning” (Telmavar Records), 2010 Columbia/ Sony
2009 “Poor Boy / Lucky Man” (Telmavar Records), 2011 Columbia/ Sony

Tour „Poor Boy / Lucky Man“
präsentiert von Gitarre & Bass – Kulturnews – Melodie & Rhythmus – Rolling Stone

30.04.11 Frankfurt – Nachtleben
02.05.11 München – Ampere
03.05.11 Köln – Gloria
05.05.11 Bielefeld – Forum
07.05.11 Hamburg – Uebel & Gefährlich
09.05.11 Berlin – Frannz Club

Wasilewski-Trio-Faithful Cd Cover

Wasilewski „Faithful“

Hände senken sich auf Tasten, Finger greifen in straff gespannte Saiten, Holz fällt auf Metall und streicht über Trommelfelle. Musik ist stets ein außerordentlich physischer Prozess.

Wasilewski-Trio-Faithful Cd Cover
Marcin Wasilewski / S. Kurkiewicz / M. Miskiewicz - "Faithful"

Wenn es jedoch gelingt, die Schwerkraft und Kinetik, die Reibung und oberflächliche Beschaffenheit des Materials, wie auch die Unumkehrbarkeit des zeitlichen Ablaufs aufzuheben, dann setzt Transzendenz ein.

Das passiert nicht allzu oft. Das Trio um den polnischen Pianisten Marcin Wasilewski aber beherrscht genau diese Kunst bis zur Vollendung.

Doch was heißt hier schon Trio. Der europäische Jazz wird gegenwärtig von Piano Trios überschwemmt. Die Mehrzahl dieser Formationen ist kaum voneinander zu unterscheiden, weil sie sich nicht über die Limits ihrer Instrumente hinwegzusetzen vermögen.

Ein Klavier wird von Bass und Schlagzeug begleitet, fertig. Beim Wasilewski Trio kommen hingegen ganz andere Kräfte zum Wirken. Die drei Musiker kennen sich seit frühester Jugend. Sie haben schon gemeinsam musiziert, lange bevor sie von ihrem Mentor Tomasz Stanko aufs internationale Jazz-Parkett gehievt wurden.

So haben sie sich Geschichten zu erzählen, die aus dem tiefsten Inneren kommen und die narrative Routiniertheit vieler Jazzproduktionen weit hinter sich lassen. Diese Geschichten basieren auf dem jedem Menschen bekannten Urbedürfnis, die schönen Eindrücke des Lebens festzuhalten, mögen sie auch noch so flüchtig sein.

„Faithful“ ist nach „January“ und „Trio“ das dritte Album der drei jungen Polen für ECM. Sie haben sich von Anfang an durch eine starke Handschrift ausgezeichnet. Stilistische Grenzen waren ihnen unbekannt, das Persönliche hatte immer Vorrang vor der Konvention.

Auf ihrer neuen CD scheint auch ein neues Selbstvertrauen zu greifen. Der Titel bringt es zum Ausdruck: eine Band entdeckt sich selbst. Sie kann weniger sagen, um mehr auszudrücken. Der Minimalismus ist faszinierend. Jede Aussage wird auf das Notwendigste reduziert.

Die poetische Einfachheit der Einspielung und die intuitive Fähigkeit der drei Musiker, die Schönheit des Augenblicks in fließenden Klängen zu manifestieren, setzen eigene Maßstäbe. Piano, Bass und Schlagzeug vereinen sich zu einer einzigen Klangquelle. Es erscheint eher zufällig als zwangsläufig, dass gerade diese drei Instrumente erklingen.

Die Musik macht sich von der physischen Übertragung der Intention der Spieler auf die Instrumente unabhängig. Wenn beispielsweise Bassist Slawomir Kurilewicz ein Solo spielt, müssen Wasilewski und Drummer Michal Miskiewicz keinen Spot dafür schaffen, sondern dieser Raum ergibt sich aus der internen Logik des gemeinsamen Musizierens.

So wie bei einem ganz normalen Gespräch unter Freunden, bei dem auch keiner sagen würde: jetzt bis du dran.

Wasilewski, Kurkiewicz und Miskiewicz ersetzen Programmatik durch Klarheit und kanonisierte Verbindlichkeit durch Transparenz. Fünf Fremdkompositionen ganz unterschiedlicher Herkunft, vom Jazzstandard übers Kunstlied bis zum Popsong, mischen sich mit fünf Originalen aus der Feder des Pianisten.

Es geht dem Trio nicht darum, die eigenen Stücke durch Hits aufzuwerten, denn für einen solchen Aha-Effekt sind die Vorlagen von Hanns Eisler, Ornette Coleman, Hermeto Pascoal, Paul Bley und dem Beat-Musical „The Nervous Set“ wohl allgemein zu wenig bekannt. Es ist auch nicht jenes Kräftemessen der persönlichen Intuition mit den Errungenschaften der Vergangenheit, die gerade im Jazz immer noch für viele Musiker eine Herausforderung darstellt.

Nein, hier geht es um die Musik selbst, frei von allen Einschränkungen, seien sie nun stilistischer, geografischer oder merkantiler Natur. Es ist jedem Hörer selbst überlassen, ob er diese Stücke Jazz nennen will oder einfach nur Musik bzw. Klangdichtung. Wasilewski und Co. fordern beim Hören keine Voraussetzungen. Sie laden lediglich ein, sich auf die poetische Offenheit ihrer Exkurse einzulassen. Diese Musik entstand aus ihrem Leben heraus und wird im Alltag jedes einzelnen Hörers etwas völlig anderes auslösen.

„Faithful“ ist ein wohltuender Kontrapunkt zur pathologischen Beliebigkeit des aktuellen Musikbetriebs, egal ob Pop, Jazz oder Klassik, der sich nur allzu oft in kurzlebigen Parolen, aufgesetzten Haltungen oder platten Images verrennt. Wasilewski, Kurkiewicz und Miskiewicz nehmen sich die unerhörte Freiheit, einfach nur sie selbst mit ihren individuellen Lebensgeschichten und Schlussfolgerungen zu sein.

Die Konsequenz ist eine Musik, die sich gleichermaßen in der Zeit wie im Augenblick ausbreitet und somit ebenso zum Abschalten wie zur aufmerksamen Teilhabe auffordert. Vor allem ist „Faithful“ aber ein Kunstwerk, das vom ersten Ton an ganz und gar in den Besitz dessen übergeht, der es hört. Welch ein Geschenk!

www.wasilewski-trio.de

Live- Termine:

08.4.11 Bremen Sendesaal
09.4.11 Hannover Jazz Club
10.4.11 München Ampere
11.4.11 Leipzig Jazz Club
13.4.11 Köln Stadtgarten
14.4.11 Berlin A-Trane
15.4.11 Stuttgart Bix

KELLNER „The Road Session“ CD Artwork Cover

KELLNER „The Road Session“

Gefühlte 1000 Tage haben sie sich aus der Realität verabschiedet, stundenlang in verschworener Runde gefeilt und gebastelt, bis es den vier Herren an den Instrumenten endlich getaugt hat.

KELLNER  „The Road Session“ CD Artwork Cover
KELLNER „The Road Session“

Literweise Kaffee hat es auf dem Weg zu jedem einzelnen Song gebraucht, um ihn in Perfektion einzuspielen. Das Ergebnis dieser Mühen, die in Echtzeit zwei Monate gedauert haben und im nicht ganz so verborgenen SCM Studio in Sinzing bei Regensburg über die Bühne gegangen sind, heißt „The Road Sessions“ und steht ab 25. März in den Plattenläden.

„The Road Sessions“ ist innerhalb von drei Jahren das dritte Album der Band Kellner – jener Gruppe um den jungen Singer/Songwriter Mathias Kellner, den man zu Beginn seiner Auftritte spontan als niederbayerischen Mundart-Entertainer mit frecher Klappe abstempeln will. Ein Urteil jedoch, das dem Regensburger höchstens bis zum ersten Lied gerecht wird.

Denn wenn Kellner, wie er sich kurz nennt, wenn er mitsamt der Band auftritt, den Mund aufmacht, kommt neben flotten Sprüchen vor allem eines heraus: eine wohlig-tiefe Stimme, die zu Gitarre, Kontrabass und Drums irgendwo zwischen Folk, Blues und lupenreinem Pop singt.

Hauptsache eingängig, Hauptsache keine musikalische Schublade. Genau das beweist auch das neue Album, das sich in eine Liste an Erfolgen und Erfahrungen einreiht, die noch lange nicht zu Ende geschrieben ist.

Erfahrungen, die der neuen Scheibe schlichtweg guttun. „The Road Sessions“ ist komplexer als die Vorgänger „This Ocean Life“ (2009) und „Hey Dude“ (2010), die Jungs sind reifer geworden, als Musiker wie als Songwriter.

„Wir sind noch kritischer mit den Songs umgegangen, haben sie öfter überarbeitet und versucht, die Essenz aus den Stücken zu gewinnen“, erzählt Mathias, der seine One-Man-Show inzwischen hinter sich gelassen hat und am liebsten in voller Band-Besetzung auf die Bühne tritt.

Mit im Gepäck hat er Bassist und Sänger Johannes Molz, Florian Sprenger (Gitarre und Gesang) sowie Andreas Schechinger an den Drums. Bei jedem Song greift Kellner zudem selbst zur Akustikgitarre – ganz so, wie er es sich als kleiner Bub daheim in Straubing erträumt hatte, als er die Eltern um das geliebte Saiteninstrument anbettelte.

Im Mittelpunkt steht für Mathias Kellner heute die Tour, die meisten der 15 Songs des neuen Albums sind im Hotel oder „on the road“ im Tour-Bus entstanden. Träume und seltsame Geschichten sind es, die den Musiker beim Schreiben beeinflussen und mitunter seine Fantasie mit ihm durchgehen lassen.

„Es gibt Songtexte darüber, wie jemand Dracula in seinem Keller findet und versucht, ihn zum Leben zu erwecken. Oder wie in der Zukunft eine Festplatte gefunden wird, auf der nur ein einziger Song ist, der die alte Zeit dokumentiert.“ Wenn es nach Kellner und seiner Truppe geht, könnte „The Glow“ ein solcher Song sein. Denn der Opener von „The Road Sessions“ sei ein Song, wie die Band schon immer einen haben wollte, erklärt Mathias.

Kellner Band Foto
KELLNER

Noch wissen die vier jungen Herren nicht, ob das Publikum in den Clubs und Konzerthallen das genau so sieht. „Keiner der neuen Songs war live erprobt, so wie es auf ,Hey Dude‘ der Fall war“, sagt Mathias Kellner. Grund zum Selbstzweifel hat der 26-Jährige trotzdem nicht.

Die Erfolge seit seinen Anfängen als „Popmusik-Ich-AG“ im Jahr 2009 sprechen für sich: Da sind Einstiegserfolge wie die Wahl zum „Bayern 3“-Newcomer des Monats, da sind aber auch Konzerte im Vorprogramm von Ten Years After, Claudia Koreck oder Mannfred Mann’s Earth Band – und natürlich ein Plattenvertrag bei südpolrecords, bei denen auch die Bananafishbones oder die Killerpilze unterschrieben haben. Um diese Liste noch lange weiterzuführen, dürfen sich Kellner und seine Jungs gerne öfter in ein einsames Studio zurückziehen.

JarabeDePalo

Jarabedepalo „¿ Y ahora qué hacemos ?“

JARABEDEPALO, geführt von Mastermind Pau Donés, haben sich in den vergangenen zwölf Jahren ganz an die Spitze der spanischen Musikszene katapultiert.

JarabeDePalo
Jarabedepalo "¿ Y ahora qué hacemos ?"
Sieben Alben, die zu zahlreichen Latin Grammy, Grammy Preisen und Nominierungen führten, weltweit mehr als vier Millionen verkaufte Tonträger und die Zusammenarbeit mit Stars wie Celia Cruz, Compay Segundo, Chrissy Hynde und Ricky Martin haben sie als einen der weltweit führenden Mestizo Acts etabliert.

Mestizo steht für eine sehr eigenständige Mischung aus Rock, Blues, Funk, Pop, Flamenco, kubanischem Son, puertoricanischer Salsa, Samba und Bossanova – eine Melange aus Stilen und Sounds, getragen von einer Message, die die Musik über reine Unterhaltung hinausträgt und bei Pau Donés auch immer politisch und sozial engagiert ist.

¿Y AHORA QUE HACEMOS ?, in Spanien ab dem 1. März auf Tronco Records und in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Benelux wieder bei SKIP Records: 12 brandneue, extrem rockige Songs und eine wundervolle spanische Version des legendären Klassikers „Je l’aime a mourir“ von Frances Gabrel zusammen mit dem aktuellen Best Latin Pop Album Grammy-Gewinner Alenjandro Sanz, wozu es auch das erste Video gibt.

Im Booklet erzählt Pau Donés auf Englisch mit Charme von der Idee zum Album – in allen Songs geht es um die Liebe und die Freiheit als Präambeln für das Glück – außerdem sind die spanischen Liedtexte komplett enthalten.

Pau hat sich neben Alejandro Sanz aber noch weitere illustre Gesangspartner eingeladen: Den hoch verehrten Liedermacher Joaquín Sabina aus Andalusien auf „Hice Mal Alguneas Cosas“, den rebellischen Singer-Songwriter Antonio Orozco aus Barcelona auf „Frio“ sowie Carlos Tarque, den Sänger der populären Rockband M Clan aus Murcia für „Fin“ – damit hat Jarabedepalo Vokalisten vom Norden bis in den Süden des Landes auf diesem Album vereint – für die vielen „lokalpatriotischen“ Spanier ein wichtiges Statement!

Pau Donés beschreibt die Quintessenz des neuen Albums so: “Jarabedepalo makes a return to the pop-rock sound. Thumping drums, heavy bass, irreverent guitars, good lyrics and great tunes.”
Jarabedepalo sind live: Sänger, Gitarrist, Komponist und Texter Pau Donés, Carmen Niño am Bass, Dani Baraldes und Jordi Busquets an den Gitarren und Alex Tenas an den Drums; auf dem Album außerdem mit den Studiogästen Toni Saigl am Piano und Jimmy Jiménez am Saxophon.

In Spanien und Mexiko präsentiert sich die Band live bereits ab März, aber gleich danach, passend zur wärmeren Jahreszeit, auch bei uns:

Jarabedepalo „¿ Y ahora qué hacemos ?“
04.05.11 Karlsruhe – Tollhaus
05.05.11 Köln – Gloria Theater
06.05.11 Berlin – Lido
07.05.11 München – Muffathalle
09.05.11 Freiburg – Jazzhaus Freiburg
10.05.11 Darmstadt – Centralstation
11.05.11 Bremen – Schlachthof
12.05.11 Hamburg – Fabrik

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Tyler „Favorite Sin“ CD Cover Artworx

Tyler „Favorite Sin“

Die Indie-Pop Formation Tyler legt mit „Favorite Sin“ ein neues Album vor. Und nein, die drei Musiker halten nicht, was sie mit ihrem 2005 erschienenen Debütalbum „Don’t Play“ versprochen haben, sondern legen nach. Gehörig kraftvoll, Meister der Melodien – alles im wahrsten Sinne des Wortes.

Tyler „Favorite Sin“ CD Cover Artworx
Tyler „Favorite Sin“

„You left me time enough to see the future new“. Eine programmatische Textzeile, die Lukas Hillebrand, Leadsänger und Kopf der Band mit dem Vornamen eines soziopathischen Leinwandhelden, seiner Hörerschaft da auf einem der vierzehn Tracks des neuen Albums um die Ohren schmeißt.

Dass es nicht schaden kann, sich für ein Nachfolgealbum Zeit zu lassen, stellen Tyler mit „Favourite Sin“ eindrucksvoll unter Beweis.

Über zwei Jahre bastelte die Band, deren Musik sich nur schwer in das viel geliebte Genrekorsett pressen lässt und die sich selbst als „omni-direktionaler Hybrid aus Pop, Rock und Alternative“ bezeichnet, an der am 28.01.2011 erscheinenden Platte.

„Wir haben das gesamte Album zwei Mal aufgenommen. Da fragt man sich natürlich schon hin und wieder, ob man es nicht ein bisschen übertreibt mit der Perfektion. Aber es war uns wichtig, klar herauszuarbeiten, was Tyler ausmacht. Einen roten Faden zu finden, der sich durchzieht, ohne dabei Gefahr zu laufen eine durch und durch saubere Platte abzuliefern, die keine Ecken und Kanten hat“, meint Hillebrand.

Ein Mann, ein Wort. Durch und durch sauber ist „Favourite Sin“ in puncto Produktion – die ist auf so hohem Niveau angesiedelt, dass man den internationalen Vergleich keineswegs scheuen muss.

Wer jedoch aalglatten Gitarrensound erwartet, wird sich schnell eines Besseren belehren lassen. Denn musikalisch präsentieren sich Alex Pohn (Schlagzeug), Peter Schönbauer (Bass) und Lukas Hillebrand (Songwriting, Vocals und Gitarre) auf ihrem zweiten Album dichter, facettenreicher und ein gutes Stück erwachsener als je zuvor.

Dass seit der Veröffentlichung ihres Debutalbums „Don’t Play“ 2005 und dem aktuellen Werk eine nicht zu überhörende Evolution in puncto Sound stattgefunden hat, ist Ergebnis eines Reifeprozesses. An handwerklichen Fähigkeiten mangelte es den drei Bandmitgliedern nämlich nie – lediglich an thematischer und musikalischer Einheit fehlte es streckenweise. Bassist Peter Schönbauer bringt das Dilemma der viel beschworenen Köche und deren Brei auf den Punkt: „Wir haben unterschiedliche Zugänge zu unserer Arbeit, unterschiedliche musikalische Backgrounds, und am Anfang haben wir mehr Zeit damit verbracht, uns einig zu werden, als Musik zu machen. Aber irgendwann hat sich ein Schalter umgelegt, wir sind ins Studio gegangen und haben einfach drauf los gearbeitet. Und da haben wir erst gemerkt, wie viel wir tatsächlich rausholen können, wenn wir diese Unterschiede nicht ausmerzen sondern einfließen lassen.“

Tyler Bandfoto
Tyler „Favorite Sin“

Ja, man hat den Eindruck, auf dieser Platte passt einfach alles zusammen, jedes Wort bettet sich am richtigen Akkord und passt zum nächsten „tsching“ der Hi-hat.

Urban und mit ausgetüftelten, schönen Arrangements, mal düster-melancholisch, mal schwungvoll aber stets kantig, klar und kreativ kommt „Favourite Sin“ daher – ein gehörgängiges, lebendiges Konglomerat unterschiedlicher Stilmittel und Genres, das vor allem eines ist: Ein beeindruckender Beleg, dass eine Platte Pop sein kann ohne auf dreckige Sounds zu verzichten.

Dass zornige Gitarren und schöne Melodien einander nicht ausschließen. Und dass man Singer-Songwriter Qualitäten mit denen einer Rock Band zu einem musikalisch dichten Netz spinnen kann, ohne an Authentizität zu verlieren.

30 Sekunden mit Tyler oder: Ein Schnelldurchlauf

… Vorstellung, bitte
Alex Pohn (Schlagzeug), Peter Schönbauer (Bass), Martin Lukas Hillebrand (Gitarre/Songwriting/ Lead Vocals)
… Gründung?
2003.
… Erste Platte?
2005, „Don’t Play“.
… Wie viel Live-Konzerte in den letzten 3 Jahren?
Hundert, circa.
… die nächste Tour?
Wird es geben. Details stehen aber noch nicht fest.
… Tyler ist
mehrdimensional, urban, leidenschaftlich
… „Favourite Sin“ kommt
28.01.2011 bei Cosmix Records / Rough Trade raus

KEREN ANN "101" CD Cover

KEREN ANN „101“

Ich bin erst spät auf Keren Ann gestoßen. Sie hatte sich schon längst in Chelsea, New York vernarrt und bereits viel Wasser die Seine herunterfließen sehen, als mich „Lay Your Head Down“ von ihrem gleichnamigen Album aus dem Jahr 2007 an verschlafene Sommernachmittage im Park denken ließ und mir Songs wie „It’s All A Lie“, „The Harder Ships Of The World“ und „Where No Endings End“ in langen wachen Nächten Gesellschaft leisteten.

KEREN ANN  "101" CD Cover
KEREN ANN aktuelles Album "101"

Die Schönheit der Melancholie, kein bisschen deprimierend, aber höchst inspirierend.

Klanglandschaften, die mit jedem Gitarrenwirbel, mit jedem mitreißenden Refrain und gespenstischem Keyboard stiegen und fielen – und dann war da ihre Stimme, die so intim, so nah wirkte, als sänge sie nur für mich.

Ich spürte all das von ihr auf, was ich verpasst hatte, und schwelgte in dem geheimnisvollen Zauber von „Nolita“, „Not Going Anywhere“ und „End Of May“ und dem schwarzen Humor von „Sailor & Widow“.

Und nun, vier Jahre nach ihrem letzten Album, kehrt Keren Ann mit „101“ zurück. Sie hat sich in den 101. Stock zurückgezogen, von wo aus sie auf die Bruchstücke ihres Lebens hinunterblickt und neue Geschichten ausheckt.

Jeder Song ist ein Fenster zur Welt, wie die Fenster des Apartmentgebäudes, auf das James Stewart in „Das Fenster zum Hof“ blickt. Jedes Bild, von einem ganz anderen Licht beleuchtet, ist ein zum Leben erwecktes Gemälde, ein Gemälde aus Klang und Worten, das eine Geschichte erzählt.

Durch ein Fenster sieht man einen Mann und eine Frau den Raum betreten. Sie waren aus und sind vielleicht ein bisschen betrunken. „My Name Is Trouble“, sagt sie unmissverständlich. Sie ist von ihm besessen, will ihn besitzen, bis in den Tod. Aber für einen kurzen Augenblick, bevor sie im Schatten verschwindet, erkennt man ihren Gesichtsausdruck, ihre Angst vor der Leere, die sie antreibt, und ihre Verletzlichkeit hinter all dem Draufgängertum. Ihre Vergangenheit birgt irgendein Geheimnis.

Nebenan hört eine Frau ein altes Musikstück und blättert langsam durch ein Fotoalbum, während sie versonnen lächelt. Ihre Finger gleiten über eines der Fotos. Sie erinnert sich an etwas, vielleicht an eine alte Liebesaffäre. Das Leben ist weitergegangen, sie ist nicht unglücklich, aber für einen Moment wünscht sie, sie könnte die Uhr noch einmal zurückdrehen. Zu ihr dringt Partylärm aus dem luxuriös ausgestatteten Untergeschoss herauf. Hier sieht es aus wie bei einem Treffen mit Andy Warhol. „All The Beautiful Girls“ in ihren farbenfrohen Kleidern, die sich an Möbeln lehnen und Wein trinken. Ein riesiges Bild von Jackson Pollock hängt an der Wand, dass es fast schon den Augen weh tut. Die Stimmung in den Gesprächen schwankt verdächtig, das Gelächter wirkt schon zu schrill und laut, es riecht förmlich nach Gefahr. Irgendwo hört man ein Glas klirrend zerschellen.

„Sugar Mama“ betritt einen anderen Raum. Hier lungert ein junger Bursche auf dem Sofa herum und klimpert auf der Gitarre. Er trägt zerschlissene Jeans, ein schwarzes T-Shirt und er hat sich seit drei Tagen nicht rasiert. Die Frau wirbelt einen Autoschlüssel um ihren Zeigefinger, zwinkert ihm zu, hat die Hände auf ihre Hüften gestützt. Er verlässt mit ihr den Raum, denn sie hat ein tolles Auto und einen verlockenden Plan.

Aber nicht alle Fenster gehören zu Wohnräumen. Der Mord, der einfach irgendwo passieren musste, hat sich in einem Nachtclub zugetragen, durch dessen Fenster wir nun blicken. Die Sängerin steht auf der Bühne und überall um sie herum ist Blut, Blut auf ihren Schuhen, auf dem Piano, dem Mikro, den Instrumenten, der ganzen Band, selbst auf den Wänden. „My God, there’s Blood On My Hands“, denkt sie mit dem Ausdruck des Erstaunens auf ihrem Gesicht. Sie lässt die Schultern hängen und kann nicht glauben, was hier angerichtet wurde. Die blutüberströmten Körper auf dem Boden sind doch real genug. Oder etwa nicht? Sie blickt aus dem Fenster vom Tourbus und erkennt ihr Spiegelbild, das sich unwirklich von der vorüberziehenden Landschaft abhebt. New York. Sofia. Paris. Venedig. London. Sie fühlt sich frei, aber ihr Herz ist leer.

Am Ende steigt sie all die Treppen vom 101. Stock hinab. Jede Etage hat eine andere Nummer und jede Zahl vermittelt ihr ein anderes Gefühl oder ein anderes Bild: 89 Kugeln, 46 menschliche Chromosomen, 22 Gitarren … es ist, als sage sie, während sie hinuntergeht, einen Kinderreim auf.

Aber all diese Bilder aus Worten und Zahlen, selbst die Melodien, sind Teil einer größeren Klanglandschaft. All den Geschichten mit ihren unterschiedlichen Stimmungen haftet ein stetig oszillierender Soundtrack an, der ebenso stetig Licht und Farbe wechselt. Der funky Beat von „Sugar Mama“, der eine skurrile Geschichte antreibt. Die zarte akustische Schönheit von „All The Beautiful Girls“, die etwas an „Not Going Anywhere“ erinnert. „You Were On Fire“, das sich Schicht um Schicht auftürmt, von den ersten Streichern und den geisterhaften Chören an. Die ätherischen Keyboards, schwelenden Streicher und verhallenden Chöre, die in „Strange Weather“ ihren unter die Haut gehenden Höhepunkt erreichen. Über allem liegt diese Schönheit der Melancholie, in den von Verlustängsten, Herzschmerz und Verlangen getriebenen Geschichten, die sich stets einen Funken Hoffnung aufheben.

Man spürt auch eine ganz neue Energie, eine größere Bandbreite, das Gespür für neu erobertes Terrain. Keren Anns Stimme holt mehr aus, ohne ihre rätselhafte Eigenart, die intimen Bande mit dem Zuhörer, zu verlieren. Weiterhin werfen die Vignetten genauso viele Schatten wie sie erhellen. Nichts wird geopfert. Schließlich verkörpert 101 all das, was Keren Anns Musik ausmacht: die Songs, die Stimme, den Sound.

Peter Robinson

KEREN ANN

Keren Ann Zeidel (geb. am 10. März 1974) ist Sängerin und Songwriterin, Komponistin, Produzentin und Toningenieurin zugleich. Die vielseitige Künstlerin lebt abwechselnd in Paris, Tel Aviv and New York. Seit Jahren schon nimmt Keren Ann ihre Songs sowohl in Frankreich als auch in New York auf, und sie besitzt noch immer die niederländische und die israelische Staatsbürgerschaft.

Keren Ann hat bis dato fünf Soloalben veröffentlicht: „La Biographie De Luka Philipsen“ (2000), „La Disparition“ (2002), „Not Going Anywhere“ (2003), „Nolita“ (2005) und „Keren Ann“ (2007).
Ihr sechstes Soloalbum „101“ wird im Frühjahr 2011 weltweit veröffentlicht.

Songs von Keren Ann sind bereits von einer Vielzahl internationaler Künstler interpretiert worden, darunter Henri Salvador, Jane Birkin, Francoise Hardy, Rosa Passos, Jacky Terrasson, Emmanuelle Seigner und Benjamin Biolay.

Ihre Songs werden auch in etlichen Filmen und Fernsehserie eingesetzt („Grey’s Anatomy“, „Six Feet Under“, „Big Love“…).
Ihr Song „Beautiful Day“ untermalte die „Skyteam“-Kampagne und „Lay Your Head Down“ im Jahr 2008 einen weltweiten H&M TV-Spot. Im selben Jahr 2008 erneuerte sie gemeinsam mit dem Komponisten Tibo Javoy das gesamte Klang-Design des Kulturfernsehsenders „ARTE“.

Keren Ann bildet mit Bardi Johannsson das Duo Lady & Bird, das 2003 das gleichnamige Debütalbum veröffentlichte und seitdem an diversen Projekten gearbeitet hat. Dazu zählt eine Show mit dem isländischen Sinfonieorchester unter der Leitung von Daniel Kawka. Die Show inszenierten sie mit einem anderen Orchester später noch einmal in Paris. Lady & Bird komponierten auch die Musik für diverse Kampagnen des TGV.

Gemeinsam mit dem Musiker Doriand produzierte Keren Ann das zweite Album der Sängerin und Schauspielerin Emmanuelle Seigner, das im Januar 2010 erschien. Im selben Jahr produzierte sie das Album der französischen Chansonlegende Sylvie Vartan.

KEREN ANN Kompositionen und Aufnahmen:
2010: „101“ @ Delabel/Blue Note/ EMI
2010: „Soleil Bleu“ / Sylvie Vartan @ Sony Music France
2009/2010: „Thelma, Louis & Chantal“ Original Soundtrack
2009: „Dingue“/ Emmanuelle Seigner w/ Doriand @ Sony Music France
2008: „ARTE“ new sound design w/Tibo Javoy
2006-2007: „Keren Ann“ @ Metro Blue/ Blue Note U.S and EMI
2004-2005: „Nolita“ @ Metro Blue/ Blue Note U.S and EMI
2004-2005: „The Isis Projects“ with Guy Chambers and Sophie Hunter @ Sleeper Music U.K
2003: „Lady & Bird“ with Bardi Johannsson @ Labels
2003: „Not Going Anywhere“ @ Capitol Records
2002: „La Disparition“ @ EMI
2000-2001: „Chambre Avec Vue“/ Henri Salvador @ Source-Virgin France
2001-2000: „La Biographie De Luka Philipsen“ @ EMI

Fernsehen und Werbung:
Grey’s Anatomy (song: Not Going Anywhere)
Skyteam Advertisement (song: Beautiful Day)
HBO Six Feet Under (song: Jardin D’hiver)
HBO Big Love (song: L’onde Amere)
SHO The L Word (song: Do What I Do / Lady & Bird)
TGV Advertisement (song: Malmo Livs / Lady & Bird)
H&M Advertisement (song: Lay Your Head Down)

www.kerenann.com

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Michael Franti & Spearhead „THE SOUND OF SUNSHINE“

The Sound Of Sunshine, das zugleich inspirierte und inspirierende neue Album von Michael Franti & Spearhead, ist wie eine Art musikalisches Bad in der Sonne, ein glänzender, wunderschöner und oftmals überschäumender Songzyklus, der geschaffen wurde, um allen möglichen Menschen, die im Moment vielleicht stürmische und unruhige Zeiten erleben, einen Schwung guter Hoffnung zu bringen.

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Michael Franti & Spearhead – "The Sound Of Sunshine"

“Musik ist Sonnenschein”, sagt Michael Franti, einer der zeitgenössischen Künstler, die stets äußerst positiv und bewusst agieren. “Wie der Sonnenschein ist auch die Musik eine ungeheure Kraft, die deine Stimmung sofort und nahezu chemisch nachvollziehbar verändern kann. Musik gibt uns neue Energie und hilft bei der Sinnfindung.”

“Musik kann man nicht in Händen halten, riechen, schmecken oder sehen, und doch braucht man nur zusammenkommen und schon fühlt man diese Vibration, es kitzelt in der Ohrtrommel und plötzlich fühlen wir uns aus den schwierigsten Momenten herausgehoben, als würden wir uns in die höchsten Höhen hinaufschwingen.”

Ironischerweise entstand das oft glückselig und erhebend klingende The Sound Of Sunshine tatsächlich aus einer sehr düsteren und schwierigen persönlichen Erfahrung heraus. “Letzten August hatte ich plötzlich mitten während einer Tour einen Blinddarmdurchbruch und fand mich acht Tage lang in einem Krankenhaus wieder, während die Ärzte versuchten, herauszufinden, was mit mir los war”, erinnert sich Franti. “Ich wäre fast gestorben, und viele der Songs schrieb ich noch im Krankenhaus, in der darauffolgenden Woche, als dieses Erlebnis mich noch stark erschütterte. In der Zeit habe ich mir noch einmal vor Augen geführt, was wirklich zählt im Leben, und letztendlich geht es um die Menschen, die mir etwas bedeuten. Selbst im Krankenhaus konnte ich mit meinen Liebsten lachen und weinen und fing an, die Sonne wieder wahrzunehmen.”

Franti, dem durchaus bewusst ist, dass zahlreiche Menschen mit viel dramatischeren Problemen zu kämpfen haben, möchte mit The Sound Of Sunshine ein Gefühl von Hoffnung verbreiten und jene, die es brauchen, wissen lassen, was alles möglich ist. Frantis ungewöhnlich offenherziger und spiritueller Zugang ist sicherlich auch durch seine außergewöhnliche Herkunft bedingt. Michaels Mutter entstammt einer irisch-deutsch-französischen Familie, sein Vater ist afro-amerikanischer und indianischer Herkunft. Franti wurde in Oakland geboren und dann von einer finnisch-amerikanischen Familie adoptiert, wo er mit den drei leiblichen Kindern der Familie und einem weiteren afro-amerikanischen Sohn aufwuchs. Als Student an der University of San Francisco gründete Franti die Punkband The Beatnigs und später die mehr vom HipHop beeinflussten The Disposable Heroes of Hiphoprisy. Bei allen Projekten hat Franti stets jegliche musikalischen und physischen Grenzen überschritten, um mit seiner Musik möglichst jeden erreichen zu können.

Mitte der 90er gründete er zunächst Spearhead, und in den letzten Jahren hat er zunehmend seine eigene musikalische Stimme gefunden und seine eigene, organische Art des Publikumserfolgs geschaffen. Das letzte Album von Franti und Spearhead aus dem Jahr 2008, All Rebel Rockers, das sie auf Jamaika mit den legendären Produzenten und Musikern Sly & Robbie aufnahmen, wurde der bislang größte Hit in Frantis Karriere, erreichte in den Billboard 200 die Top 40 und bescherte ihm die Top-20-Hitsingle “Say Hey (I Love You)”.

“Ich hatte schön viel Zeit, um mich auf diesen ersten Hit vorzubereiten, und als es dann soweit war, war ich sehr dankbar”, erzählt Franti. “Als wir gerade dabei waren, das neue Album zu mastern, sagte ich zu meinem Manager, ‘Mensch, wäre es nicht großartig, so einen Zehntklässler-Hit zu schreiben?‘ Und er sagte, ‘Zehntklässler? Was willst du, Mann, du hast diesbezüglich sogar schon einen Uniabschluss.“ Ja klar, ich musste auch meinen Beitrag leisten, aber dass wir so weit gekommen sind – und immer noch hier sind – das bedeutet mir sehr viel. Das Komische ist, dass ‘Say Hey’ genau in dem Moment in die Top 20 einstieg, als ich in den OP geschoben wurde. Ich kriegte die Nachricht und dachte, ‘Wow, endlich hab ich mal einen Hit gelandet und jetzt lebe ich noch nicht einmal lange genug, um den Erfolg zu genießen.’ Auch das hat die Perspektiven erheblich zurechtgerückt.”

Michael Franti ist nicht gerade jemand, der zielstrebig auf Erfolg aus ist – er trägt seit gut zehn Jahren noch nicht einmal mehr Schuhe. Aber das heißt nicht, dass es ihm nicht gefällt, wenn ab und an mal seine Musik im Radio läuft. “Als Kind, wenn wir im Auto in die Ferien fuhren, hörten wir AM Radiosender, und wenn wir mit der Familie grillten, hatten mein Papa und ich auch das Radio an. So kriegten die ganzen albernen Sommerpophits eine wichtige Bedeutung für mich als Kind – und auch als Erwachsener, noch heute. Wenn ich daran denke, dass da vielleicht irgendwo eine Familie ist, die den Sommer am Strand verbringt und gemeinsam ‘Say Hey’ hört, das ist ein echt schöner Gedanke. Ein guter Popsong, der es schafft, dass man sich gut fühlt, kann für Menschen wirklich sehr wichtig und wertvoll sein.”

The Sound Of Sunshine ist zweifelsohne das zusammenhängendste, romantischste und lebensbejahendste Album das Franti und Spearhead je gemacht haben. Es spiegelt die Tatsache, dass man laut Franti “mit der Zeit einen besseren Sinn dafür bekommt, wer man ist, und wie man all seine musikalischen Leidenschaften in den eigenen Sound einbringen und zusammenfügen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich lange Zeit in ‚anderen‘ Sounds gegraben habe. Etwa, ‘Lass uns hier mal was mit einem Reggae-Vibe machen.’ Oder ‘Jetzt wird aber richtig gerockt.’ Inzwischen aber komponiere ich erst einmal alles mit der Akustikgitarre, irgendwie bleibt man dabei ehrlich. Dann nehmen Jay Bowman, mein Partner beim Songwriting, und ich uns viel Zeit und überlegen, wie man diesen Song am besten präsentieren kann, damit jedes einzelne Wort auch rüberkommt und ehrlich und wahrhaftig klingt.”

Selbst der Aufnahmeprozess von The Sound Of Sunshine spiegelt Frantis Wunsch, direkt mit seinem Publikum zu kommunizieren. “Wir fingen an, auf Jamaika ein paar Stücke mit Sly und Robbie aufzunehmen. Die beiden sind natürlich großartig, und wir benutzten ein paar dieser Aufnahmen. Dann fuhren wir nach Hause und machten uns daran, das Album zu mischen. Dann reiste ich nach Bali und schrieb dort noch ein paar Songs, aber wir waren noch immer nicht fertig. Also sagten wir uns, warum nehmen wir nicht ein portables Aufnahmestudio mit auf Tour? Die Drums zum Beispiel haben wir tatsächlich in der Umkleidekabine von den Toronto Raptors und in der Dusche irgendeines NHL Teams aufgenommen. Dann gingen wir direkt auf die Bühne und spielten den Song um zu schauen, wie die Leute darauf reagieren. So konnten wir sehen, was funktioniert und es dann am nächsten Tag wieder aufnehmen. Diese Songs sind also tatsächlich live auf Herz und Nieren geprüft worden.”

“Wenn man vor Publikum spielt und den Leuten seine Songs darbietet, dann entsteht eine ganz enge Bindung. Deswegen spielen wir bei unseren Shows auch immer draußen für die Leute, die sich keine Tickets leisten können. Sie brauchen diese Songs auch – vielleicht sogar mehr noch als das Publikum drinnen. So ist die Realität. Ein Musiker, mit dem ich kürzlich auf Tour war, sagte ganz treffend: ‘Unsere Fans hier kommen nicht aus einer Reality Show, sie sind die Realität!‘ Wir haben eine Bedeutung in deren Leben. Wir sind die Musik, die sie hören, wenn sie ihre Kinder in die Schule fahren, oder den Abend mit dem Menschen, den sie lieben, verbringen. Es gibt keine größere Ehre. Sie haben einen Anteil an der Musik. Und das ist für mich sehr wichtig, denn auch mir persönlich bedeutet sie viel.”

Wavemusic EN ROUTE #2 – A Trip To Hawaii CD Cover

EN ROUTE 2 – A Trip To Hawaii

Die En Route CD-Serie ist unser musikalischer Trip durch die Welt und für diese zweite Edition haben wir uns von den Wellen von Kalifornien bis nach Hawaii tragen lassen. „Wie klingt Hawaii?“, wollten wir wissen und waren überrascht, welche musikalische Welt sich auf der Inselgruppe auftut.

Wavemusic EN ROUTE #2 – A Trip To Hawaii CD Cover
EN ROUTE #2 – A Trip To Hawaii
Mit En Route # 2 wird man ganz ohne Flugticket direkt an den Strand der Hanalei Bay geschickt. Hier geht es nicht um Folklore, sondern um wirkliches Hawaii-Feeling. Sonnige Singer/Songwriter-Gitarren à la Jack Johnson treffen auf traditionelle Ukulelen-Klänge oder HipHop. Einen sehr großen Einfluss hat auch der auf den Inseln historisch gewachsene Reggae, genannt Jawaiian.

Schon die ersten Töne von Hookoa’s „I’m Leaving“ entführen direkt in eine andere Welt. Sonnige Reggea Grooves gehen Hand in Hand mit klassischeren Titeln wie Keali Reichel‘s „Hanohano O’Maui“ oder Brett Dennen’s verpieltem „Blessed“. Zur „Tropical Escape“ läd Jason Ho, ein Song der gar nicht mehr nach Hawaii klingen könnte. Seiner Einladung würde man nur zu gerne folgen.

Für die grafische Untermalung der Compilation konnte man den kalifornischen Maler und Illustrator Tyler Warren gewinnen. Die Ölbilder des begeisterten Surfers fangen die ganze Farbenpracht und Leichtigkeit der Inseln bestens ein.

On the island, we do it island style”, singt John Cruz zum Ausklang der CD und bringt es damit charmant auf den Punkt: Hawaii ist einzigartig, so wie diese Compilation.

Tracklisting: EN ROUTE 2 – A Trip To Hawaii

1. HO’OKOA – I’m Leaving 4:37
2. THREE PLUS – Honey, Baby 3:49
3. NATURAL VIBRATIONS – Shawty 3:18
4. BRETT DENNEN – Blessed 3:19
5. PAULA FUGA – Lilikoi 3:41
6. KEALI`I REICHEL – Hanohano O’Maui 4:13
7. KAULANA KANEKOA – Somewhere Over The Rainbow 4:15
8. JASON HO – Tropical Escape 3:48
9. SCOTT KRIPPAYNE – Sun Just Shine 3:47
10. ERNIE CRUZ, JR. – Gotta Get Away 3:09
11. TEN FEET – I’m Yours 3:59
12. KAWAO – One Heart, One Sound 3:28
13. MAOLI Feat. BRADDAH VINCE – Write Me A Letter 3:54
14. JOHN CRUZ – Island Style 4:01

SMILE STYLE VOL. 4 CD Cover

SMILE STYLE VOL. 4

Wie klingt Champagner? In den schönsten Bars und Lounges aufgelegt, entfaltet die SMILE STYLE 4 die Wirkung des französischen Edelstoffs – es prickelt, es duftet, es schmeckt und es turned an.

SMILE STYLE VOL. 4 CD Cover
SMILE STYLE 4 Compilation, präsentiert von dem Hamburger Label California Sunset Records/wavemusic und DJ Gärtner der Lüste
Die SMILE STYLE 4 Compilation, präsentiert von dem Hamburger Label California Sunset Records/wavemusic und DJ Gärtner der Lüste, ist pauschal keinem Anlass, Ort oder Genre zuzuordnen. Im Gegenteil, mit ihrer Mischung aus NuJazz, Chanson, Swing & Elektro hat sich die SMILE STYLE 4 nur einem Ziel verschrieben: dem Hörer ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

„Mein Job als DJ ist es, »Good Vibrations« unter die Menschen zu bringen“, sagt DJ Gärtner der Lüste über sein Werk. „Bars und Lounges sind meine Welt und wenn die Songs, die ich auflege, zu Fingerschnippen, einem breiten Lächeln und guter Laune führen, dann weiß ich: »That’s the stuff«. Beseelter Hörgenuss ist die Mission für SMILE STYLE VOL. 4.“

Für die vierte Ausgabe der Compilation-Serie SMILE STYLE hat der DJ „Gärtner der Lüste“ die schönsten Songperlen handverlesen. Aufgezogen zu einem schillernden Schmuckstück aus abwechslungsreichen Genres, Tempi und Sprachen, das uns die Tage versüßt, verliert die SMILE STYLE nie das Gespür für eine gefühlvoll ausgewogene Stimmung.

Charmante Cover wie Pink Turtles „Walk on the Wild Side“ oder die wunderbare akustische Version von Amy Winehouse’ “Valerie” räkeln sich neben clubbig-jazzigen Tracks wie „Lady“ des französichen Duos The Mighty Bob oder der Essential Remix von „Please Don’t Leave“ des Italieners Paolo Fedreghini. Ein besonderes Highlight ist die Instrumental-Version von Peter Fox Hit „Haus am See“. Hier merkt man, dass seine Beats derart gut produziert und die Kompositionen so ausgereift sind, dass selbst die Instrumental-Version wohl jeden zum mitswingen bringt. Und Sommerfeeling pur kommt bei Gecko Turners erfrischendem Song „Dime Que Te Quéa“ oder der Dub/Reggae Version des Prince-Titels „Boys & Girls“ von The Dynamics auf.

Etwas Besseres hätte uns gar nicht passieren können, um uns auf die sehnsuchtsvoll erwartete Sommersaison einzustimmen!

Smile Style. Don’t take life too serious. Compiled by DJ Gärtner der Lüste für California Sunset Records/wavemusic

SMILE STYLE VOL. 4 Tracklisting
01. HAMEL – March, April, May 3:38
02. LISTEN2 – Valerie 3:44
03. GECKO TURNER – Dime Que Te Quéa 4:16
04. TAPE FIVE – Pousse L’amour 3:58
05. MARCEL AMONT & AGNES JAOUI – Décalage Horaire 3:05
06. PINK TURTLE – Walk on the Wild Side 4:02
07. THE MIGHTY BOB – Lady (Tom’s Remix) 5:35
08. PAOLO FEDREGHINI– Please Don’t Leave (Essential Mix) 5:12
09. JULIA LEE – When You’re Smiling 2:56
10. PETER FOX – Saint Tropez (Haus am See – Instrumental) 3:35
11. THE DYNAMICS – Girls & Boys 4:38
12. BOB SINCLAR – Kiss My Eyes 4:22
13. DOUSK – Serenata Deluxe 3:35
14. ROMAN ANDRÉN – Bumblebee 4:08
15. ULRICH SCHNAUSS – As If You’ve Never Been Away 6:54

Die Compilation Serie SMILE STYLE

Die Smile Style Serie zaubert mit Stücken aus Swing, Nu Jazz, Lounge Brasil & Chanson ein Lächeln aufs Gesicht. Dean Martin und Peggy Lee grooven mit Mo’ Horizons und Gotan Project um die Wette – unwiderstehliche Klassiker und moderne Beats aufgezogen zu einem schillernden Schmuckstück aus eigenwilligen Genres, Tempi und Sprachen.

DJ Gärtner der Lüste

Ralf Ilgner aka. »Gärtner der Lüste« ist Musikredakteur beim WDR 5 und Experte in allem was in einer Lounge musikalisch passieren kann. Zuvor hat er das WDR Funkhaus Europa mitbegründet, knapp 5 Jahre mit Welt-Musik bestückt und die Partyreihe »Globalista« ins Leben gerufen, aus der sich das Projekt www.globalibre.de entwickelte. Seine Homebases liegen im Bochumer Bahnhof Langendreer, wo er seit über 20 Jahren auflegt, sowie im Kölner Konzeptstore APROPOS. Seit einigen Jahren beschränkt sich der Gärtner der Lüste allerdings nicht mehr darauf, die Zuhörerschaft in Deutschland zu berauschen, sondern legt auch auf in Griechenland, Mexiko, Ungarn, Barcelona – und immer wieder Ibiza.

„Der Titel meines neuen Lounge-Mix steht für ein vielfaches Lächeln. Beim Auflegen an den verschiedensten Orten der Welt habe ich immer wieder mit Freude beobachtet, dass bestimmte meiner Lieblingsstücke gute Laune auslösen: Beschwingte Bewegungen, Fingerschnippen, Mitpfeifen der Melodie, und lächelnde Gesichter sind die Reaktionen. Vor’m Mischpult tauchen dann Viele auf und fragen: „Was hören wir da gerade? Was ist das für Musik?“ So hat sich die vorliegende SMILE STYLE auf den Gigs fast von alleine zusammengestellt. Ich hab einfach sehr genau, das Ausmaß des Zaubers beobachtet, das einzelne Stücke auf die ZuhörerInnen ausüben, und sie gesammelt.“

Das Label California Sunset Records GmbH feat. wavemusic

Das renommierte Label California Sunset Records (Hamburg/Los Angeles) hat mit der premium music-brand wavemusic eine CD-Serie entwickelt, die genau den Ansprüchen eines gehobenen Lifestyle-Publikums entspricht. Durch außergewöhnlich hohe Qualität der Musikzusammenstellung in den Genres Lounge, Pop Jazz und Soul, feinste Verpackung und edles Design hat sich wavemusic zu einer Art Qualitätsversicherung in der Musik entwickelt – it’s a trustbrand. CDs, die man durchhören kann und die man sich und anderen gerne schenkt. wavemusic-CDs sind weltweit im Einzelhandel nur in führenden Outlets verfügbar.

The Love Bülow - 'Menschen sind wie Lieder' CD Cover

The Love Bülow „Menschen sind wie Lieder“

The Love Bülow schaffen es mit ihrem Debüt „Menschen sind wie Lieder“ innerhalb kurzer Zeit eine schnell wachsende Fan Base aufgrund ihrer mitreißenden Beats und Texte um sich herum zu scharen und zu begeistern! The Love Bülow beweisen gegenwärtig, dass partytaugliche Rap-Musik auch außerhalb von Genregrenzen gut ankommen kann.

The Love Bülow - 'Menschen sind wie Lieder' CD Cover
The Love Bülow - Album 'Menschen sind wie Lieder'
Erfrischende deutschsprachige Texte mit Wortwitz und Tiefgang sind das Markenzeichen der fünfköpfigen Berliner Band. Die Band erinnert an keine geringeren Interpreten als Clueso, Jan Delay & Fanta Vier, dennoch bewahren sich The Love Bülow ihre ganz eigene Note und definieren ihren Sound als „Indie-Rap“!

Mit den dreizehn Tracks auf „Menschen sind wie Lieder“ (47 Minuten) lassen The Love Bülow keine genretypischen Gangster-Klischees zu. Die Titel strotzen vielmehr nur so vor Euphorie und eloquenter Metaphorik. Diese wird mit funkigem, treibendem Disco- Beat à la Jan Delay & Disko No.1, angejazzten Gitarren oder souligem Hip-Hop-Groove unterlegt.

Heraus kommt ein zeitgenössischer Musikmix der eine immense Bandbreite aufweist.

Durch zahlreiche Soloauftritte, Erfolge bei Talent-Contests und die Unterstützung nationaler Radiosender mehrt sich der Bekanntheitsgrad der Crew um Vokalist und Frontmann Falk-Arne Goßler.

Ihr als „Indie-Rap“ betitelter Stil basiert auf Sprechgesang, Gitarre, Schlagzeug, Bass und Keyboard und spricht ein breit gefächertes Konzertpublikum an.


The Love Bülow – „Beste Newcomerband 2010 (Local Heroes)“ veröffentlicht zweite Single mit Videopremiere & Debütalbum im Rahmen einer Frühjahrstour!

The Love Bülow Band Foto
The Love Bülow - „Beste Newcomerband 2010 (Local Heroes)“ veröffentlicht zweite Single
Als „Beste Newcomerband des Jahres“ haben The Love Bülow 2010 eines bereits eindrucksvoll bewiesen: Partytaugliche Rap-Musik spricht, auch außerhalb von Genregrenzen, ein breites Publikum an!

Dass dies nicht nur live zutrifft, untermauern die Gewinner des „Local-Heroes-Awards“ Mitte Februar 2011 mit der Veröffentlichung der zweiten Single „Du schweigst“ und dem Anfang März 2011 erscheinenden Debütalbum „Menschen sind wie Lieder“ .

Auf dem CD-Erstling überzeugen die Berliner durch erfrischende deutschsprachige Texte mit Wortwitz und Tiefgang, die nur so vor Euphorie und eloquenter Metaphorik strotzen. Unterlegt werden die dreizehn Tracks mit funkigem, treibendem Disco- Beat à la Jan Delay & Disko No.1, angejazzten Gitarren oder souligem Hip- Hop-Groove.

Heraus kommt dabei ein zeitgenössischer Musikmix, den das Quintett für sich ganz speziell als „Indie- Rap“ definiert und bei einer Tournee im März/April 2011 unter dem Motto „Menschen sind wie Lieder-Tour“ hierzulande präsentiert.

The Royal Philharmonic Orchestra Plays Hits of QUEEN CD Cover

The Royal Philharmonic Orchestra Plays Hits of QUEEN

Queen gehört zweifelsohne zu einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten und hat durch ihre äußerst markanten Texte und Melodien inzwischen Kultstatus erreicht.

The Royal Philharmonic Orchestra Plays Hits of QUEEN CD Cover
The Royal Philharmonic Orchestra Plays Hits of QUEEN
Das neue Album „The Royal Philharmonic Orchestra Plays Hits of Queen“ vereint eine Auswahl der schönsten und erfolgreichsten Songs ihrer Bandgeschichte.

Auf diesem Album finden sich Queens Hits wie „We Will Rock You“, „Bohemian Rhapsody “, „I Want It All “, „ Another One Bites The Dust “ oder „ Innuendo “ u.v.a. „The Royal Philharmonic Orchestra plays Hits of Queen“ steht für den Auftakt einer Wiederauflage der bereits in den 90ern sehr erfolgreichen Albumreihe.

Der Sound von Künstlern wie Pink Floyd, Elton John, Prince, Genesis oder Queen trifft auf klassische Melodien und erlebt eine einmalige Interpretation der anderen Art.

The Royal Philarmonic Orchestra – Plays Hits Of Queen

1 / 1 Bohemian Rhapsody
1 / 2 I Want It All
1 / 3 A Kind Of Magic
1 / 4 We Will Rock You
1 / 5 Another One Bites The Dust
1 / 6 Innuendo
1 / 7 Flash
1 / 8 Save Me
1 / 9 Killer Queen
1 / 10 I Want To Break Free
1 / 11 Radio Ga-Ga
1 / 12 We Are The Champions
TOTAL TIME 00:48:37

Marianne Rosenberg „Regenrhythmus“ CD Cover

Marianne Rosenberg „Regenrhythmus“

Marianne Rosenberg – Sie ist nicht wieder da, sondern sie war in ihrer 40jährigen Ausnahme-Karriere nie weg – Deutschlands Kultdiva Nummer eins gehört einfach zum Leben dazu, wie die Einschulung, der erste Sex und die Führerscheinprüfung. Und das alles 100 Prozent comebackfrei.

Marianne Rosenberg „Regenrhythmus“ CD Cover
MARIANNE ROSENBERG - Neues Album "Regenrhythmus"

Jetzt präsentiert die gebürtige Berlinerin mit der unverwechselbaren Stimme ihr neues Album „Regenrhythmus“ (edel records, VÖ 25. Februar 2011): Dreizehn Titel, die unter die Haut gehen. Songs wie sie nur eine mit unverschämt viel Talent gesegnete Frau schreiben kann, deren Leben und Karriere in jeder Hinsicht außergewöhnlich sind.

Gemeinsam mit Produzent und Co-Autor Dirk Riegner (Peter Heppner, Guano Apes, HIM) kreierte Marianne Rosenberg einen hoch modernen, mal dunklen, mal hellen Pop-Sound mit ausgefeilten Arrangements. Exemplarisch dafür ist „Rette mich durch die Nacht“ (VÖ 18. Februar 2011). Die erste Single von „Regenrhythmus“ zeigt einmal mehr, dass Marianne Rosenberg wie keine andere Sängerin die Entwicklung des deutschen Pop verkörpert und den Zeitgeist begleitet.

Marianne Rosenbergs Stimme ist dabei so verführerisch klar wie immer und überrascht mit unerwarteten Nuancen. Gebettet auf dem oft sphärischen Klang synthetischer und akustischer Instrumente lassen einen die tiefgründigen Texte nach und nach immer mehr entgegengesetzt zum Mainstream driften.

Marianne Rosenberg: „Ein zentraler Titel meines Albums ist ‚Genau entgegengesetzt’. Darin habe ich mich damit auseinandergesetzt, wonach wir in unserer konstruierten Welt streben und wie wir uns darin definieren. Ich denke, dass sich unser Leben immer mehr von dem entfernt, was wir eigentlich erreichen wollen. Genau entgegengesetzt ist deshalb die Richtung.“

Der Song „Lauf Kleine“, der vorab schon im Internet veröffentlicht wurde, geht mehr ins Detail, insbesondere dahin, wo es jungen Menschen weh tut: in die Musik- und Model-Casting-Shows. Marianne Rosenberg: „Wir haben hier bewusst ein Arrangement und Sounds gewählt, die sich an die richten, für die ich diesen Titel geschrieben habe.“

Geschickt stellt Marianne Rosenberg das Einzige bloß, worum es dabei geht: den kalten Profit. Gleichzeitig feuert sie die Leidtragenden an, selbstbewusst und unabhängig ihr Ding zu machen.

Marianne-Rosenberg Foto
Marianne Rosenberg
Marianne Rosenberg: „Beim Zappen blieb ich bei einer Casting-Show hängen, da sang eine ‚Kleine’ um ihr Leben. Ihre Lippen bebten und sie weinte bitterlich, als ihr Traum zerplatzte. Das ist heutzutage viel schlimmer als früher und ich weiß, wovon ich rede. Denn schließlich war ich auch mal die ‚Kleine’, die zu den vermeintlich besseren Tagen hart für ihre Selbstbestimmung kämpfen musste.“

So rot wie Marianne Rosenbergs atemberaubender neuer Look ist dann auch die bittersüße Ballade „Liebe tief erfunden“. Mit unverblümter Lyrik bringt sie das Schmerzpotenzial dieser einzigartigen Form der Zuneigung schonungslos auf den Punkt, allerdings nicht ohne sich im gleichen Atemzug mit der Frage, „wer weiß, wann ein Glück beginnt“, als romantische und unverbesserliche Wiederholungstäterin zu outen.

Doch „Platte machen“ alleine reicht Marianne Rosenberg nicht: Bereits ab Mitte März stellt sie ihren Fans „Regenrhythmus“ und viele ihrer großen Hits im neuen Gewand auf ausgewählten Bühnen vor. Marianne Rosenberg: „Ich wollte diesmal unbedingt eine Club-Tour machen. Die intime Atmosphäre passt zu den neuen Songs. Außerdem kann dort der Funke in Richtung Publikum umso schneller überspringen und natürlich auch entgegengesetzt.“

Marianne Rosenberg Club-Tour 2011

18.03.11 Hamburg (Fabrik)
19.03.11 Berlin (C-Club)
20.03.11 Leipzig (Theaterfabrik)
31.03.11 München (Kesselhaus)
01.04.11 Nürnberg (Hirsch)
02.04.11 Mannheim (Capitol)
03.04.11 Köln (E-Werk)

www.rosenberg.de

Blitzkids_Blinded CD Cover

Blitzkids „Blinded“

Wer sind Blitzkids? Um das zu beantworten, müssen wir zunächst einen Blick in das New York Ende der Siebziger Jahre werfen: Erinnert ihr euch an die Zeit, als sich die Menschen in einen Außerirdischen verliebten? Sein Name war Klaus Nomi.

Blitzkids_Blinded CD Cover
BLITZKIDS Blinded EP

Ein schwuler, deutscher Opernsänger, der, gekleidet wie eine Figur aus dem Zauberer von Oz, die Popwelt mit avantgardistischer Strangeness verzauberte. Man staunte, als käme er von einem anderen Stern – vom Planeten Nomi. Einer, der zur Erde gekommen war, „to entertain the children of the night“, um die Kinder der Nacht zu unterhalten.

„Nomi“, so nennt sich auch die Sängerin von Blitzkids. Eine Hommage? Ein Ansatzpunkt. Eine Inspiration. Ihr Gesicht ist ebenso weiß geschminkt, ihre Haltung gerade, ihre Miene stolz. Sie könnte seine Schwester sein. Achtet mal auf die Augen – ziemlich ausserirdisch! Wie wäre es mit einem kleinen Lächeln? Nö. Das überlassen wir den Lady Dingsbums. Denn bei Nomi und den Blitzkids geht’s nicht ums Posen, hier geht’s um Haltung.

Und wenn Nomi vom gleichen Stern gefallen ist wie Klaus dann sind die Blitzkids das kulturelle Auffangbecken. Das Zuhause der Außerirdischen! Wo anderswo die bunten Fetzen flattern, gebleichtes Haar und Zähne präsentiert werden, schwören die Blitzkids dem gefälligen Krimskrams ab. Hier wird sich nicht verkleidet. Im Gegenteil, es geht darum, durch die Masken, das Wesentliche sichtbar zu machen. Häh? Anderes Beispiel: Kennt ihr den Modedesigner Gareth Pugh? Der mit den aufblasbaren Latexärmeln? Ein weiterer Außerirdischer vom Planeten Nomi. Seine Kreationen bestechen durch klare Kontraste und den Gedanken, dass seine Mode kein Schmuckwerk, sondern Performance ist. Genauso wie es bei der Musik von Blitzkids nicht um Style geht, sondern um Stil.

Beide benutzen sowohl modisch als auch musikalisch starke Kontraste. Schwarz und Weiß. Wie ein Beat, der schlägt und die Musik mit Stromstößen vorantreibt. Es geht nicht um Design. Es geht nicht um Musik. Es geht um den Kampf zwischen Licht und Schatten. Und das ist das Wesentliche.

Denn die Idee Popmusik, Performance und Haltung zu verschmelzen ist immer noch da und hat die Achtziger überlebt. Kraftwerk, Spandau Ballett, Steve Strange, Boy George, Vivienne Westwood: das ist die erste Generation der Blitzkids. Ein Haufen damals junger Menschen, die in einem Londoner Club namens Blitz ihre musikalische Heimat fanden. Einige sagten auch „New Romantic“ dazu, eine Bewegung, die sich als eine Reaktion auf den Punk verstand. Doch wenn es dem Punk darum ging Formen aufzulösen, ging es den „New Romantics“ darum Formen, neu zu belegen.

Blitzkids 2011 nehmen den Ansatz auf, ohne zu verkrampfen. „Blinded“ heißt der erste Blitzkids-Song. Und vielleicht ist es Absicht, dass es in diesem Song nicht ums Sehen, sondern ums Blindsein geht. Vielleicht müssen wir das Sehen und Hören erst wieder lernen. Oder es ist mal wieder die Zeit gekommen, sich in Außerirdische zu verlieben. Und endlich mal wieder richtig gut zu tanzen.

Klaus Nomi sagte mal: „Es ist doch schön, ein bisschen magisch zu sein!“ – und wer weiß, vielleicht hätte er in den Blitzkids ein paar Verwandte entdeckt, die wie er von einem anderen Planeten gekommen sind , um die neue Generation der Kinder der Nacht zu unterhalten.

www.myspace.com/blitz-kids | www.blitzkids.eu

You-Say-France-I-Whistle-Angry-Boy CD Cover

You Say France & I Whistle „Angry Boy“

YOU SAY FRANCE & I WHISTLE starteten bereits 2006 ihre ersten musikalischen Gehversuche als Band – mit viel Spaß an der Freude ging es daran, sich musikalisch nicht auf eine Richtung festzulegen und für alle möglichen Einflüsse offen zu sein – und dieses Credo hat auch anno 2010 bestand!

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You Say France & I Whistle EP-CD: Angry Boy

Viele Einflüsse der schwedischen Indiepopszene, aber auch Künstler wie Justice oder die Beach Boys haben den sympathischen Fünfer beeinflusst, ihren eigenen, sehr ungewöhnlichen Style zu kreieren.

Nachdem 2007 ein erstes Demo erschien ging die Band die nächsten ungewöhnlichen Wege für eine Band in derem Stadium und begann sich für Mode und Kunstausstellungen zu involvieren.

Und dann natürlich für die etwas kuriose Einbindung ihrer Bühnenmaskottchen – bunte Plüschtiere, die mit ihren vielen Farben die Vielfalt der Bandmusik interpretieren sollen.

Gewagt, aber gelungen, denn im Heimatland von YOU SAY FRANCE & I WHISTLE tanzen vielfach die Konzertbesucher mit den Plüschtieren vor der Bühne – für unsereins vielleicht verwunderlich, aber im hohen Norden werden ja auch zu gewissen Zeiten Möbilare zum Fenster geworfen; von daher…

You-Say-France-I-Whistle Band Foto
You Say France & I Whistle

Nach großen Shows bei Festivals wie „Peace & Love“ oder dem „Rookie Festival“ sind YSF&IW nun auch im deutschsprachigen Raum an der Reihe und debütieren mit ihrer außergewöhnlich tollen Debüt-EP-CD namens „Angry boy“, die eindeutig das riesige Potenzial der Band beweist, einerseits „Pop-Musik“ zu machen, aber immer eine eindeutige Independent-Färbung zu bewahren.

Nicht allein deshalb wird die Band auch hier eine große Zukunft haben.

Und als Vorboten des im Sommer 2011 erscheinenden Debütalbums ist „Angry Boy“ mit seinen 5 Songs der perfekte Einstieg, um auch im Frühjahr bereits das Live-Debüt zum Geschmackstest der deutschen Indie-Szene zu liefern.

Seid gespannt, denn Hits wie „OMG“ (Oh my god) oder „When lovers die“ werden euch alle packen !!

www.yousayfrance.com | www.myspace.com/yousayfrance

Ficition-Quatuor-Ebene-CD-Cover

FICTION „Quatuor Ebène“

Wer möchte nicht hin und wieder aus seiner gewohnten Umgebung, aus notierten Musikwerken ausbrechen, wenn er kann? Das Quatuor Ebène kann!

Ficition-Quatuor-Ebene-CD-Cover
FICTION - QUATUOR EBÈNE aktuelle CD

Mit dem Album FICTION, der dritten Einspielung für Virgin Classics, erweitert das französische Streichquartett seinen Fokus mit einem Panoramablick auf die emotionalisierende Welt der akzentuierten Töne und rhythmischen Leidenschaften.

Den darf freilich nur wagen, wer sein Heimatverständnis längst gefunden hat. Man kennt die vier jungen, französischen Musiker als ungestümes und leidenschaftliches, der DNA der Kammermusik zugetanes Ensemble. Haydn, Bartók, Ravel, Debussy, Fauré, Brahms, Bach-Choräle – meisterhafte Werke entschlüsseln der Cellist Raphaël Merlin, der Bratschist Mathieu Herzog und die Geiger Pierre Colombet und Gabriel Le Magadure mit meisterhafter Frische und Offenheit. Ihre Klassikauffassung wird gelobt, weil sie kühn ist. Ihr Gespür für spielerische Nuancen und nonchalante Improvisationen machen FICTION zu einem Destillat, dessen Veredelung sorgsam vorbereitet wurde. Durch mehr als 120 Konzerte pro Jahr seit der Gründung des Quatuor Ebène 1999. Durch unzählige Probenstunden, in denen Schubert öfter auf Miles Davis traf. Die Adaption von Jazz-Werken wie Wayne Shorters Footprints ist entsprechend Herzensangelegenheit und Realitätsübung zugleich. Fernab von prätentiöser Coolness. Klischees und Vorurteile wurden aus dem Weg geräumt, bevor die vier Musiker einen Blick auf Brad Mehldaus Unrequited wagten, und aus dem Pianostück mit Sopran-, Alt- und Tenorstimmungen geschmeidige Interaktionen zwischen den Akkorden formten.

Das Präludium von FICTION, das man diesmal getrost als „Opener“ der neuen Einspielung des Quatuor Ebène bezeichnen kann, nimmt ein Paradoxon zum Gegenstand und Leitmotiv. Es ist ein Faszinosum, dass Geigen in Mythen, Volkssagen und mittelalterlichen Gravierungen mit Tod und Teufel assoziiert wurden. Paradoxerweise, weil die Geige gleichsam das engelsgleicheste Instrument sein kann. Irgendwo zwischen der Schwüle von orientalischem Bauchtanz, der Staubigkeit eines griechischen Dorffestes, instrumentalem Feuer und Schwefel, taucht der Teufel als MC, als Master Of Ceremonies auf. Zunächst bedrohlich, dann von grazilem Charme, bis er schließlich mit Spott und Hohn das Finale des Tanzes befiehlt, der Misirlou heißt.

Die Komposition, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts und nicht zuletzt durch ihr Auftauchen in Quentin Tarantinos Filmhit Pulp Fiction kultartige Verehrung findet, steht nicht zufälligerweise am Anfang von FICTION. Sie ist die furiose Freiheitsdeklaration des Streichquartetts Quatuor Ebène, die sprichwörtlich umgesetzte Fiktion, die Formung einer zusätzlichen Identität.

Die Song-Auffassung der Ebènes ist dank ausgefeilter Arrangements nie bloß geschmäcklerisches Kunsthandwerk. Come Together lässt den Teufel als MC wieder auftauchen. Diesmal hockt er wie weiland die Verzerrerpedale an John Lennons Füßen, auf den Schultern Colombets und gebietet ihm, die Geigensaiten im instrumentalen Mittelteil des Beatles-Songs zu einem infernalischen Crescendo zu streichen. Streets Of Philadelphia nimmt die Songfährte in kühler Eleganz wieder auf. Mit engelsgleicher Anmut führen die Geigen aus dem Song von Bruce Springsteen, der von ungelöster Spannung lebt, sowohl in harmonischer wie auch rhythmischer Hinsicht.

Mathieu Herzog setzt darin mit seinem Gesangsdebüt einen flehenden Kontrapunkt zu den vier Gastsängerinnen, die auf FICTION glänzen: Stacey Kent entführt in Jobims Corcovado im sinnlichen Bossa Nova-Schritt an den Zuckerhut, Luz Casal hebt deren Leichtigkeit in einer erdig-spanischen Version von Amado Mio auf, Fanny Ardant tritt in Lilac Wine die Nachfolge von Nina Simone an, und Natalie Dessay duelliert mit Mathieu Herzog in einer Version des Wizard Of Oz-Klassikers Somewhere Over The Rainbow.

Überhaupt scheint das Quatuor Ebène eine eingeschworene Cineasten-Clique zu sein. Man spürt in der Streicherversion des Out Of Rosenheim-Kernstücks Calling You förmlich das Blut Marianne Sägebrechts sehnsuchtsvoll rasen. Pierre Colombet setzt derweil solistische Farbakzente in den Kontext der Erinnerungen an den Filmmonolithen von Percy Adlon. Smile, aus Charlie Chaplins Film Moderne Zeiten, ist eine musikalische Epochenreise. Das Filmprojektorrattern dient dabei als rhythmisches Grundgerüst, dem der a cappella-Einstand des kompletten Quartetts folgt, bevor Zeiten gestreift werden, in denen Kaffeehaus-Jazz und Swing zur Konjunktur gehörten.

Schlagzeuger Richard Héry erfüllt dabei seine Rolle als rhythmischer Fundamentgeber des FICTION-Projekts mit perkussiver Feinmotorik, die dem Dynamikverständnis des Streicherensembles genauso Rechnung trägt, wie sein hörbares Streben nach Platz zwischen den Noten.

Standards und Songs dienen im Selbstverständnis des Quatuor Ebène nicht als bloße Vorwände für Improvisationen. Die Adaptionen von Filmmusiken und Jazz-Kompositionen unterstreichen vielmehr die musikalische Vielseitigkeit des Streichquartetts, dessen studentische Erfahrungen auch auf Jazz-, Pop- und Rockgruppen fußten.

„Crossover“ ist ein vielgenutzter Konsensus respektive ein gern zitierter Euphemismus, wenn der höchst unterschiedlich motivierte Freiheitsdrang von Musikern in ein vermeintlich verlockendes Logo-Mäntelchen gepresst werden soll. FICTION ist weder Grenzüberschreitung noch das Testament von vier Borderlinern. Wessen musikalische Weltanschauung nie an Genregrenzen halt machte, muss logischerweise auch keine überwinden, um dem allzu menschlichen Fortschrittsdrang gerecht werden zu können. Mit dem elektrisierenden Pulsschlag eines Jazzers kann nämlich durchaus die Präzision in der Interpretation des Werks eines großen Komponisten gesteigert werden. Addiert man dazu noch die spielerische Lässigkeit, mit der FICTION umgesetzt wurde, darf man einem Ensemble lauschen, das sich ein eigenes musikalisches Idiom schuf. Jenseits der Konventionen.

FICTION – QUATUOR EBÈNE

Pierre Colombet & Gabriel Le Magadure violin • Mathieu Herzog viola • Raphaël Merlin cello • Richard Héry drums
with Fanny Ardant • Luz Casal • Natalie Dessay • Stacey Kent vocals

Musikalische Weltanschauung ohne Genregrenzen:

with Fanny Ardant • Luz Casal • Natalie Dessay • Stacey Kent vocalsFICTION – das neue Album des Quatuor Ebène

FICTION – QUATUOR EBÈNE

CD 50999 6286680 4 – VÖ 19. November 2010

FICTION – QUATUOR EBÈNE Tracklisting

1. Misirlou after Pulp Fiction (Milton Leeds / Fred Wise / N. Roubanis / S. K. Russell)

2. Amado mío (Doris Fisher / Allan Roberts)
Luz Casal (vocal)

3. Nature Boy (Eden Ahbez)
Raphaël Merlin, Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

4. Come together (John Lennon / Paul McCartney)
Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

5. Unrequited (Bradford Mehldau)
Pierre Colombet (solo)

6. Intro Calling you
Richard Héry (drums solo)

7. Calling you after Bagdad Café (Bob Telson)
Pierre Colombet (solo), Richard Hry (drums)

8. Corcovado (Antonio Jobim)
Stacey Kent (vocal)

9. Nothing Personal (Don Grolnick)
Gabriel Le Magadure, Pierre Colombet (solo), Richard Hry (drums)

10. Footprints (Wayne Shorter)
Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

11. Lilac Wine (James Shelton)
Fanny Ardant (vocal)

12. Smile (John Turner-Geoffrey Parsons/Charles Chaplin)
Quatuor Ebène (voices), Raphaël Merlin (solo), Richard Héry (drums, chorus)

13. Someday my prince will come after Snow White and the seven dwarfs (Larry Morey/Frank Churchill)
Pierre Colombet (bass), Mathieu Herzog, Gabriel Le Magadure (lead voices), Raphaël Merlin (solo), Pierre Colombet (solo)

14. Somewhere after « Over the rainbow » after The Wizard of Oz
Natalie Dessay (vocal), Mathieu Herzog (solo)

15. 7-29-04 The Day Of after Ocean’s 12 (David Holmes)
Mathieu Herzog (Funk guitar and Solo), Pierre Colombet (Ruggieri Violin from the 17th century), Richard Héry (drums)

16. Streets of Philadelphia after Philadelphia (Bruce Springsteen)
Mathieu Herzog (vocal), Richard Héry (drums)

All bass parts played by Raphaël Merlin