Project Mama Earth ‘Mama Earth’

Impulsiv und spontan – so lassen sich die Aufnahmesessions für das erstaunliche Debüt von Project Mama Earth beschreiben.

Project Mama Earth mit Joss Stone - Mini Album am 10. November!
Project Mama Earth mit Joss Stone – Mini Album am 10. November!
Fünf weltbekannte Musiker trafen sich im Juni 2017 im britisch-ländlichen Devon ohne Songs, Noten oder eine Strategie. Die meisten Bands wäre an dieser Aufgabe gescheitert, doch das Allstar-Line Up von Joss Stone (Gesang), Nitin Sawhney (Gitarre), Jonathan Joseph (Schlagzeug), Étienne M’Bappe und Jonathan Shorten (Keyboards) nahm die Herausforderung an und meisterte sie mit Bravour.
„Die Chance, dass alles in einer musikalischen Katastrophe enden würde, war groß.“, gibt Joseph zu. „Doch als wir dann gemeinsam im Studio standen, wusste ich, dass das Ergebnis großartig werden würde.“

Das Mini Album erscheint am 10.11.2017 bei Provogue / Mascot Label Group. „Mama Earth“ wurde innerhalb von zehn aufregenden Tagen aufgenommen, doch die Wurzeln des Projekts reichen bis ins Jahr 2003 zurück. Jonathan Joseph eilte damals nicht nur sein Ruf als talentierter Drummer und Percussionist voraus (u. a. Jeff Beck, Pat Metheny, Ricky Martin). Zu dieser Zeit begann er, mit der erst 16-jährigen Stone zusammen zu arbeiten. Ihr Debüt „The Soul Sessions“ verkaufte sich daraufhin weltweit über fünf Millionen Mal und die Freundschaft der beiden blieb bis heute bestehen.
„Ich unterhielt mich mit Joss über ein Drumbook namens ‚Exercises In African-American Funk‘, das ich geschrieben hatte.“, erklärt Joseph. „Es konzentriert sich auf zwei sehr alte kamerunische Rhythmen, ‚Mangambe‘ und ‚Bikutsi‘. Dabei kam mir die Idee zu diesem Album. Ich war schon immer ein großer Fan von Joss, es ist jedes Mal wie ein Segen, mit ihr zusammen arbeiten zu dürfen. Wie hätte ich nein sagen können, als sie mir anbot, die Lead Vocals zu singen?“

Als er die Mama Earth Band zusammenstellte, erinnerte er sich an seinen langjährigen Freund Étienne M’Bappé. Der in Kamerun geborene Multiinstrumentalist spielte bereits mit John McLaughlin und Robben Ford. „Er ist einer der besten Bassisten dieser Welt.“, schwärmt Joseph. „Er spielt sowohl elektrische als auch akustische Gitarren und singt auch.“

Jonathan Shorten produzierte bereits viele Songs aus Stones Studiokatalog und schrieb einige Hits für die britische Sängerin Gabrielle. Nitin Sawhney arbeitete mit Größen wie Sting, Paul McCartney und dem London Symphony Orchestra zusammen.

Schließlich trafen sich das Quintett in Joss Stones Heimstudio im ländlichen Devon. „Es war alles sehr spontan.“, erinnert sich Sawhney. „Es ging darum, in kurzer Zeit einen neuen Vibe zu kreieren, den anderen zuzuhören, Ideen einzubringen und kreativ zu sein. Jedes Mal, wenn Du mit so großen Musikern zusammen arbeitest, entwickelst Du Dich selbst weiter, egal wie lange Du selbst schon spielst.“

„Wir hatten nichts vorbereitet.“, fügt M’Bappé hinzu. „Die Herausforderung war, ins Studio zu gehen und eine kleine Idee weiterzuentwickeln, die Jonathan Joseph am Schlagzeug gehabt hatte. Alles wurde wirklich erst in diesem Moment erschaffen, das war eine atemberaubende Erfahrung. Wir sammelten diese kreativen Momente. Sobald einer von uns eine Idee hatte, griffen die anderen sie auf. Es ist wie beim Kochen: Du öffnest Deinen Kühlschrank, siehst Dir an, was darin liegt und kochst plötzlich ein großartiges neues Menü.“

Joss Stone separierte sich zunächst von den vier Musikern. „Ich ließ sie alleine im Studio arbeiten, während ich das Abendessen für uns kochte. Ich wollte mich absichtlich nicht musikalisch einbringen, sonst wäre nur Hip Hop und RnB dabei herausgekommen. Schließlich kamen sie zu mir ins Haus, überreichten mir einen neuen Track und ich schrieb zusammen mit meiner Mutter Texte und Melodien dazu. Ich sagte ‚Jungs, macht Ihr Euer Ding, ich mache meines und dann fügen wir es zusammen.‘ Und so funktionierte es auch.
Manchmal setzte ich mich auch an den Fluss und schrieb im Gras am Ufer. Eine gute Idee, denn das ganze Projekt handelt schließlich von Mutter Natur und ihrer Sicht der Dinge.“

Bald schon nahm das Album Formen an. Die Mangambe und Bikutsi-Rhythmen verschmolzen bald mit Rock, Funk und Soul. „‘Bikutsi‘ bedeutet ‚auf den Boden stampfen‘.“, erklärt Joseph. „Auch Mangambe
ist dazu gemacht, sich zu bewegen. In Kamerun tanzen die Menschen bei festlichen Anlässen dazu, aber auch, wenn sie versuchen, mit ihren Ahnen in Kontakt zu treten.“

‘Mama Earth‘ ist keine Durchschnittsmusik. Einen Rockvibe mit einem afrikanischen Rhythmus zu kombinieren, ist ein Kunststück, denn der Gegensatz zwischen den beiden Kulturen ist wirklich stark. Es beginnt erst sanft, doch dann knallen die Türen. Mit Joss‘ und Étiennes Gesang, den Tablas und anderen Percussion Elementen und dem Bikutsi verschmelzen diese Kulturen miteinander. Es ist wirklich unglaublich.“

„Breathe“ ist eine Ballade und basiert auf Mangambe, doch das Tempo ist fast schon meditativ. Ich spiele dazu auf dem Cajón, auf Shakern und Holzblöcken. Dazu ist Étiennes eindringlicher Gesang zu hören.“

„Das ist der einzige Song, mit dem wir uns bereits vorab beschäftigt hatten.“, fügt Shorten hinzu. „Ich schlug ihn vor, doch jeder brachte seine eigenen Ideen ein und es entwickelte sich etwas Eigenständiges. Auf dem Album ließen wir alle unser Ego außen vor und arbeiteten stattdessen zusammen. Wir vertrauten einander und hörten uns zu. Das trieb uns gegenseitig an und es gab viele herausfordernde Elemente. Auf ‚What Would She Say‘ besteht der Refrain z. B. aus einem 13/8 Takt und die Verse aus 5/4.“

Besonders bemerkenswert sind die Interludes: fünf atmosphärische Klanglandschaften, in denen ethnische Instrumente mit modernen Soundeffekten verschmelzen. „Es ging darum, eine natürliche Stimmung zu schaffen.“, sagt Sawhney. „Étienne saß zum Beispiel oft auf der Veranda und hörte den Vögeln beim Singen und den Hunden beim Bellen zu. Das arbeiteten wir in die Musik ein.
Joss ging bei den Texten und Melodien völlig in sich auf. Eigentlich ist sie es gewohnt, ihre Stücke komplett selbst zu schreiben. Doch je mehr sie sich daran gewöhnte, dass ein Song sich tatsächlich nur aus einem Groove und einem Gefühl entwickeln konnte, umso begeisterter war sie.“

Joss Stone stellte bei ‚Mama Earth‘ einen gewagten Anspruch an sich selbst: „Ich schreibe oft über irgendwelche Dramen, die in meinem Leben passieren. Das wollte ich diesmal vermeiden, genauso wie romantische Themen. Ich schreib über Mutter Natur, denn sie ist viel wichtiger als der ganze Bullshit. ‚Spring‘ handelt von Feen im Garten, ‚Waterfall‘ von den Menschen in Botswana, die verzweifelt auf Regen hoffen. Also schrieb ich aus der Perspektive der Erde: „I’m dry and breaking and I need you to water me’.
‚Entanglement‘ erzählt davon, wie wir alle miteinander verbunden sind. Als ich in Los Angeles war, schmerzte mein Handgelenk. Ich rief meine Mutter an und erzählte ihr davon. Und sie fragte: ‚Ist das Dein Ernst? Mein Handgelenk bringt mich auch fast um.‘ Ich kann es natürlich nicht beweisen, doch ich glaube fest daran.

Dann versuchte ich diese Songs so zu singen, dass sie sowohl gefühlvoll als auch authentisch klangen.“, fügt sie hinzu. „Die Rhythmen waren komplett neu für mich. Bei einigen von ihnen kam ich auch ins Stocken und brauchte mehrere Anläufe. Dann begann ich sie zu spüren, zu fühlen und zu genießen und plötzlich funktionierte es.“

„Das war einer meiner Lieblingsmoment.“, freut sich M’Bappé. „Joss hörte die Musik und plötzlich konnte man die Inspiration in ihren Augen sehen. Sie fühlte den Song und was sie daraus gemacht hat, hat mich umgehauen! In ihrer Stimme steckt pure Magie.“

„Joss‘ Stimme hat sich in letzten Jahren sehr verändert.“, fügt Shorten hinzu. „Sie ist erfahrener und reifer, einfach wunderbar. Doch auf dem Album gab jeder einzelne von uns sein Bestes. Man kann die Chemie zwischen uns spüren und sie auch hören. Es war eine großartige Erfahrung.“

Nach nur zehn Tagen waren die Aufnahmen von „Mama Earth“ vorbei, doch die Geschichte dieser einzigartigen Band hat gerade erst begonnen. Dynamisch, impulsiv und absolut ungewöhnlich in den Vitae der fünf Musiker. Sawhney bringt es schließlich auf den Punkt: „‘Mama Earth‘ handelt davon, offen für den Moment zu sein. So sollte Musik wirklich sein und das ist genau das, was ich an diesem Projekt so liebe.“

Project Mama Earth unterstützt das Community Development Network in Kamerun. http://www.codevnet.org/

Setlist
1 Mama Earth
2 Interlude 1
3 Waterfall
4 Interlude 2
5 Spring
6 Interlude 3
7 What Would She Say?
8 Interlude 4
9 Entanglement
10 Interlude 5
11 Breathe

Project Mama Earth
‘Mama Earth’
VÖ: 10.11.2017 durch Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade als CD, LP und Digital

www.jossstone.com

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