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FICTION „Quatuor Ebène“

Wer möchte nicht hin und wieder aus seiner gewohnten Umgebung, aus notierten Musikwerken ausbrechen, wenn er kann? Das Quatuor Ebène kann!

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FICTION - QUATUOR EBÈNE aktuelle CD

Mit dem Album FICTION, der dritten Einspielung für Virgin Classics, erweitert das französische Streichquartett seinen Fokus mit einem Panoramablick auf die emotionalisierende Welt der akzentuierten Töne und rhythmischen Leidenschaften.

Den darf freilich nur wagen, wer sein Heimatverständnis längst gefunden hat. Man kennt die vier jungen, französischen Musiker als ungestümes und leidenschaftliches, der DNA der Kammermusik zugetanes Ensemble. Haydn, Bartók, Ravel, Debussy, Fauré, Brahms, Bach-Choräle – meisterhafte Werke entschlüsseln der Cellist Raphaël Merlin, der Bratschist Mathieu Herzog und die Geiger Pierre Colombet und Gabriel Le Magadure mit meisterhafter Frische und Offenheit. Ihre Klassikauffassung wird gelobt, weil sie kühn ist. Ihr Gespür für spielerische Nuancen und nonchalante Improvisationen machen FICTION zu einem Destillat, dessen Veredelung sorgsam vorbereitet wurde. Durch mehr als 120 Konzerte pro Jahr seit der Gründung des Quatuor Ebène 1999. Durch unzählige Probenstunden, in denen Schubert öfter auf Miles Davis traf. Die Adaption von Jazz-Werken wie Wayne Shorters Footprints ist entsprechend Herzensangelegenheit und Realitätsübung zugleich. Fernab von prätentiöser Coolness. Klischees und Vorurteile wurden aus dem Weg geräumt, bevor die vier Musiker einen Blick auf Brad Mehldaus Unrequited wagten, und aus dem Pianostück mit Sopran-, Alt- und Tenorstimmungen geschmeidige Interaktionen zwischen den Akkorden formten.

Das Präludium von FICTION, das man diesmal getrost als „Opener“ der neuen Einspielung des Quatuor Ebène bezeichnen kann, nimmt ein Paradoxon zum Gegenstand und Leitmotiv. Es ist ein Faszinosum, dass Geigen in Mythen, Volkssagen und mittelalterlichen Gravierungen mit Tod und Teufel assoziiert wurden. Paradoxerweise, weil die Geige gleichsam das engelsgleicheste Instrument sein kann. Irgendwo zwischen der Schwüle von orientalischem Bauchtanz, der Staubigkeit eines griechischen Dorffestes, instrumentalem Feuer und Schwefel, taucht der Teufel als MC, als Master Of Ceremonies auf. Zunächst bedrohlich, dann von grazilem Charme, bis er schließlich mit Spott und Hohn das Finale des Tanzes befiehlt, der Misirlou heißt.

Die Komposition, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts und nicht zuletzt durch ihr Auftauchen in Quentin Tarantinos Filmhit Pulp Fiction kultartige Verehrung findet, steht nicht zufälligerweise am Anfang von FICTION. Sie ist die furiose Freiheitsdeklaration des Streichquartetts Quatuor Ebène, die sprichwörtlich umgesetzte Fiktion, die Formung einer zusätzlichen Identität.

Die Song-Auffassung der Ebènes ist dank ausgefeilter Arrangements nie bloß geschmäcklerisches Kunsthandwerk. Come Together lässt den Teufel als MC wieder auftauchen. Diesmal hockt er wie weiland die Verzerrerpedale an John Lennons Füßen, auf den Schultern Colombets und gebietet ihm, die Geigensaiten im instrumentalen Mittelteil des Beatles-Songs zu einem infernalischen Crescendo zu streichen. Streets Of Philadelphia nimmt die Songfährte in kühler Eleganz wieder auf. Mit engelsgleicher Anmut führen die Geigen aus dem Song von Bruce Springsteen, der von ungelöster Spannung lebt, sowohl in harmonischer wie auch rhythmischer Hinsicht.

Mathieu Herzog setzt darin mit seinem Gesangsdebüt einen flehenden Kontrapunkt zu den vier Gastsängerinnen, die auf FICTION glänzen: Stacey Kent entführt in Jobims Corcovado im sinnlichen Bossa Nova-Schritt an den Zuckerhut, Luz Casal hebt deren Leichtigkeit in einer erdig-spanischen Version von Amado Mio auf, Fanny Ardant tritt in Lilac Wine die Nachfolge von Nina Simone an, und Natalie Dessay duelliert mit Mathieu Herzog in einer Version des Wizard Of Oz-Klassikers Somewhere Over The Rainbow.

Überhaupt scheint das Quatuor Ebène eine eingeschworene Cineasten-Clique zu sein. Man spürt in der Streicherversion des Out Of Rosenheim-Kernstücks Calling You förmlich das Blut Marianne Sägebrechts sehnsuchtsvoll rasen. Pierre Colombet setzt derweil solistische Farbakzente in den Kontext der Erinnerungen an den Filmmonolithen von Percy Adlon. Smile, aus Charlie Chaplins Film Moderne Zeiten, ist eine musikalische Epochenreise. Das Filmprojektorrattern dient dabei als rhythmisches Grundgerüst, dem der a cappella-Einstand des kompletten Quartetts folgt, bevor Zeiten gestreift werden, in denen Kaffeehaus-Jazz und Swing zur Konjunktur gehörten.

Schlagzeuger Richard Héry erfüllt dabei seine Rolle als rhythmischer Fundamentgeber des FICTION-Projekts mit perkussiver Feinmotorik, die dem Dynamikverständnis des Streicherensembles genauso Rechnung trägt, wie sein hörbares Streben nach Platz zwischen den Noten.

Standards und Songs dienen im Selbstverständnis des Quatuor Ebène nicht als bloße Vorwände für Improvisationen. Die Adaptionen von Filmmusiken und Jazz-Kompositionen unterstreichen vielmehr die musikalische Vielseitigkeit des Streichquartetts, dessen studentische Erfahrungen auch auf Jazz-, Pop- und Rockgruppen fußten.

„Crossover“ ist ein vielgenutzter Konsensus respektive ein gern zitierter Euphemismus, wenn der höchst unterschiedlich motivierte Freiheitsdrang von Musikern in ein vermeintlich verlockendes Logo-Mäntelchen gepresst werden soll. FICTION ist weder Grenzüberschreitung noch das Testament von vier Borderlinern. Wessen musikalische Weltanschauung nie an Genregrenzen halt machte, muss logischerweise auch keine überwinden, um dem allzu menschlichen Fortschrittsdrang gerecht werden zu können. Mit dem elektrisierenden Pulsschlag eines Jazzers kann nämlich durchaus die Präzision in der Interpretation des Werks eines großen Komponisten gesteigert werden. Addiert man dazu noch die spielerische Lässigkeit, mit der FICTION umgesetzt wurde, darf man einem Ensemble lauschen, das sich ein eigenes musikalisches Idiom schuf. Jenseits der Konventionen.

FICTION – QUATUOR EBÈNE

Pierre Colombet & Gabriel Le Magadure violin • Mathieu Herzog viola • Raphaël Merlin cello • Richard Héry drums
with Fanny Ardant • Luz Casal • Natalie Dessay • Stacey Kent vocals

Musikalische Weltanschauung ohne Genregrenzen:

with Fanny Ardant • Luz Casal • Natalie Dessay • Stacey Kent vocalsFICTION – das neue Album des Quatuor Ebène

FICTION – QUATUOR EBÈNE

CD 50999 6286680 4 – VÖ 19. November 2010

FICTION – QUATUOR EBÈNE Tracklisting

1. Misirlou after Pulp Fiction (Milton Leeds / Fred Wise / N. Roubanis / S. K. Russell)

2. Amado mío (Doris Fisher / Allan Roberts)
Luz Casal (vocal)

3. Nature Boy (Eden Ahbez)
Raphaël Merlin, Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

4. Come together (John Lennon / Paul McCartney)
Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

5. Unrequited (Bradford Mehldau)
Pierre Colombet (solo)

6. Intro Calling you
Richard Héry (drums solo)

7. Calling you after Bagdad Café (Bob Telson)
Pierre Colombet (solo), Richard Hry (drums)

8. Corcovado (Antonio Jobim)
Stacey Kent (vocal)

9. Nothing Personal (Don Grolnick)
Gabriel Le Magadure, Pierre Colombet (solo), Richard Hry (drums)

10. Footprints (Wayne Shorter)
Pierre Colombet (solo), Richard Héry (drums)

11. Lilac Wine (James Shelton)
Fanny Ardant (vocal)

12. Smile (John Turner-Geoffrey Parsons/Charles Chaplin)
Quatuor Ebène (voices), Raphaël Merlin (solo), Richard Héry (drums, chorus)

13. Someday my prince will come after Snow White and the seven dwarfs (Larry Morey/Frank Churchill)
Pierre Colombet (bass), Mathieu Herzog, Gabriel Le Magadure (lead voices), Raphaël Merlin (solo), Pierre Colombet (solo)

14. Somewhere after « Over the rainbow » after The Wizard of Oz
Natalie Dessay (vocal), Mathieu Herzog (solo)

15. 7-29-04 The Day Of after Ocean’s 12 (David Holmes)
Mathieu Herzog (Funk guitar and Solo), Pierre Colombet (Ruggieri Violin from the 17th century), Richard Héry (drums)

16. Streets of Philadelphia after Philadelphia (Bruce Springsteen)
Mathieu Herzog (vocal), Richard Héry (drums)

All bass parts played by Raphaël Merlin

Paolo Fresu "Blue Note Years" CD Cover

Paolo Fresu „Blue Note Years“

Der 1961 in Berchidda auf Sardinien geborene Trompeter, Flügelhornist, Komponist und Bandleader Paolo Fresu gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den meistbeschäftigten und vielseitigsten Musikern der europäischen Jazzszene.

Paolo Fresu "Blue Note Years" CD Cover
Paolo Fresu "Blue Note Years"

Sein eindrucksvolles stilistisches Spektrum reicht vom Modern- und Mainstream-Jazz über traditionelle Musik seiner Heimat bis hin zu Experimenten mit elektronischen und nordafrikanischen Klängen.

Zudem hat er ein Ennio-Morricone-Tribut aufgenommen, schreibt Musik für Film, Fernsehen, Theater und Ballett, leitet und organisiert renommierte Jazzfestivals und gibt Seminare an Musikhochschulen in aller Welt.

Bei aller Umtriebigkeit, (Fresus Diskographie umfasst rund 220 Alben, darunter über dreißig als Leader), gab es gleichwohl so etwas wie eine Konstante im künstlerischen Leben des vielfach preisgekrönten Ausnahmemusikers: das Paolo Fresu Quintet, mit dem er über 20 Jahre lang zusammenspielte und große Erfolge feierte.

Zu Ehren dieses Ausnahmemusikers veröffentlicht Blue Note Italy jetzt auf einer Doppel-CD mit insgesamt 32 Tracks, eine Auswahl der besten Stücke Fresus, zusammengestellt aus dem Fundus seiner bisher bei Blue Note veröffentlichten acht Alben, aufgenommen zwischen 2004 und 2009.

Ein Hochgenuss für jeden Jazzliebhaber!

www.paolofresu.it

Erik-Truffaz-In between CD Cover

Erik Truffaz „In Between“

Erik Truffaz zählt zweifellos zu den umtriebigsten Jazzmusikern unserer Zeit.

Erik-Truffaz-In between CD Cover
Erik Truffaz "In Between" CD

Seit seinem Blue-Note-Debüt aus dem Jahr 1997 hat der in der Schweiz geborene Franzose auf mehr als zehn höchst abwechslungsreichen Alben demonstriert, zu welch abenteuerlichen Grenzüberschreitungen er mit seinem Jazztrompetenspiel in der Lage ist.

Dass dieser kosmopolitische Jazzer bei seinen Reisen und Tourneen durch die Welt immer wieder ungewöhnliche Begegnungen mit Musikern aus ganz anderen Bereichen sucht, zeigte sich besonders beeindruckend auf seinem letzten Werk, dem Dreifachalbum „Rendez-vous“, auf dem er in Paris mit dem Rapper Sly Johnson artistische Vokalstücke, im indischen Benares mit dem Tabla-Spieler Apurba Mukherjee und der Sängerin Indrani Mukherjee elegische Ragas und in Mexiko mit Murcof elektronische Vexierspiele aufnahm.

Im Gegensatz zu diesem höchst experimentellen Unterfangen ist das neue Album „In Between“ eher eine Rückbesinnung auf alte Stärken – und das in mehrfacher Hinsicht.

Die Aufnahmen entstanden nicht nur mit jenem altbewährten Quartett, mit dem Truffaz auch seine frühen Meisterwerke wie „Out Of A Dream“ (1997) und „The Dawn“ (1998) sowie „The Walk Of The Giant Turtle“ (2003) einspielte, sie strahlen auch mitunter diese stoische Ruhe und Gravität aus, die mit dazu beigetragen haben, dass der Trompeter in der Vergangenheit so oft mit Miles Davis verglichen wurde.

Neben den beiden Gründungsmitgliedern Marcello Giuliani (Bass) und Marc Erbetta (Schlagzeug) ersetzt diesmal jedoch Benoît Corboz, der bis dato als Toningenieur für Truffaz arbeitete, den langjährigen Keyboarder Patrick Muller.

Prägend für das Gesamtwerk von Truffaz sind auch Kollaborationen mit Gastsängerinnen und -sängern, deren Stilrichtungen Truffaz auf seinen jeweiligen Alben ins eigene Klangkonzept integrierte.

Beste Beispiele aus der Vergangenheit sind der Rapper Nya, der auf „The Dawn“ und dem Bestseller „Bending New Corners“ (1999) mitwirkte, sowie der französische Sänger Christophe und der britische Singer/Songwriter Ed Harcourt, die auf dem Album „Arkhangelsk“ (2007) zu hören waren.

Auf „In Between“ ist die Schweizerin Sophie Hunger zu bewundern, eine stilistische Grenzgängerin zwischen Folk, Chanson und Jazz, die zuletzt mit ihrem Album „1983“ Furore machte.

Sie verleiht dem Truffaz-Album mit ihren beiden superben Beiträgen „Let Me Go“ und der Bob-Dylan-Coverversion „Dirge“ (vom Album „Planet Waves“) einen zauberhaften Pop-Appeal.

Erik Truffaz, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, zeigt sich mit dem atmosphärisch dichten „In Between“ auf der Höhe seiner künstlerischen Schaffenskraft.

„The Secret Of The Dead Sea“ changiert mit spannendem Basslauf, klagender Trompete und einfühlsam repetitiver Percussion zwischen Filmmusik und Rockmythos. „Mechanic Cosmetic“ glänzt mit psychedelisch anmutenden Texturen, „Lost In Bogota“ mit der Aufgeregtheit des Jazzrocks.

Aber es ist vor allem die Wiederentdeckung der Langsamkeit, die die Faszination von „In Between“ ausmacht. Tracks wie „Fujin“. „Les gens du voyage“ und der Titelsong „In Between“ strahlen eine Souveränität und Ruhe aus, deren meditativer Ausstrahlungskraft man sich kaum entziehen kann.

Erik Truffaz ist fraglos einer der sinnlichsten Jazzmusiker und „In Between“ eine seiner entsprechend schönsten Klangoasen.

Gregory-Porter-CD-Cover-Water

Gregory Porter Water

Mit einer Stimme die liebkost oder konfrontiert, umarmt oder ermahnt, beweist Gregory Porter ein so hohes Maß an gesanglicher Kunst, dass Jazz-Star Wynton Marsalis ihn als „einen fantastischen jungen Sänger“ beschrieb. Ein Fakt, der viel für Porters Debütalbum „Water“ erwarten lässt.

Gregory-Porter-CD-Cover-Water
Gregory Porter "Water"

„Water“ reflektiert Porters Talent für die Giganten des Blues, Gospel und Soul, die ihn während seiner gesamten Karriere beeinflusst haben.

Nat King Cole, Joe Williams und Donny Hathaway haben ihn genauso geprägt wie der Pastor der Kirche, in die er als Kind immer ging.

Sie alle werden nie erahnen, wie mächtig ihr Anteil daran war, dass aus Gregory Porter ein hochtalentierter Künstler wurde.

In dem er Song von Hathaway und Cole sang, half es ihm seinen eigenen Gesangsstil zu schärfen und seine eigene Weltansicht zu finden. Die sieben eigenen Kompositionen sowie seine Interpretationen von „But Beautiful“ und „Skylark“ enthalten eine so hohe emotionale Intensität, dass sie „Water“ zu einem äußerst eloquenten Debütalbum machen.

Für die Aufnahme des Werkes engagierte Porter einen kraftvollen Kader starker Musiker wie beispielsweise die Ikone der Alt-Saxophone-Spieler James Spaulding (Max Roach, Freddie Hubbard and Bobby Hutcherson, u.a). Er hat in den Songs „Wisdom“ und „Black Nile“ sogar eine Solo Rolle bekommen. Auch der Saxofonist, Pianist und Komponist Kamau Kenyatta, einer der engsten Freunde von Porter, hat am Album mitgearbeitet.

Er trägt viel Verantwortung für den Karriereweg Porters und kennt ihn schon seit den frühen Jahren in denen Porter singend im Jazz Club in San Diego auftrat. Als Kenyatta seine Talente entdeckte, lehrte er ihm gemeinsam mit Saxophonist Daniel Jackson (Ray Charles, Buddy Rich, Art Farmer) alles, was Porter als herausragender Performer wissen muß.

Kenyatta lud Porter in sein Studio in Los Angeles ein, während er das Album des Flötisten Hubert Law „Remember the Unforgettable Nat King Cole“ produzierte. Kenyatta wusste von Porters Kindheit und der Verbindung zu Cole und er nahm auch Cole´s weichen Bariton in Porters eigener Stimme wahr.

Was niemand hätte planen können, geschah als Hubert Law Porter den Charlie Chaplin Song „Smile“ singen hörte. Der Flötist war so beeindruckt vom jungen Sänger, dass er beschloss den Titel als Bonus Track auf sein Album zu nehmen.

Law´s Schwester Eloise besuchte ihren Bruder im Studio während der Aufnahmen. Als sie Porter hörte, war auch sie sogleich beeindruckt und erzählte ihm von einem Musical „Ain´t nothing but the Blues“.

Hierfür wurde Porter dann für eine der Hauptrollen gecastet und spielte so auf dem Broadway. Das Stück wurde mit in der Folge mit dem Drama Desk Award ausgezeichnet.

Nach dem ersten Theater Erfolg am Broadway kam es im Anschluss zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Eloise Law. In einer für ihn fast autobiographischen Aufführung „Nat King Cole and Me“ spielt er einen jungen Musiker, dessen Mutter feststellt, welche Ähnlichkeit seine Stimme mit der von Cole hat.

Gregory Porter wurde in Los Angeles geboren, wuchs in Bakersfield auf und lebt nun in der Bedford-Stuyvesant Gegend von Brooklyn. Die Welt sei seine musikalische Heimat, sagt Porter. Ein Fakt, der auch für sein Privatleben, steht. So war er zum Beispiel bereits 17x in Russland und ist nun in der Lage, wie er sagt, „eine wunderbare und echte Borscht zu machen.“

Momentan spielt Gregory in dem Musical „Low Down Dirty Blues“, das von den Jam-Sessions von Muddy Water, Ma Rainy, Sophie Tucker, Howlin´Wolf und Pearl Bailey inspiriert ist.

Ende September erscheint Gregory Porters Debütalbum „Water“ in Deutschland und wird auch hier nicht nur Jazz-Fans begeistern.

Eliane-Elias CD Cover

Eliane Elias „Eliane Elias Plays Live“

Die Pianistin / Sängerin / Songwriterin Eliane Elias ist für ihren charakteristischen, unverkennbaren Stil bekannt, der ihre brasilianischen Wurzeln und ihre sinnliche, verlockende Stimme mit ihren beeindruckenden instrumentalen Fähigkeiten als Jazzinstrumentalistin, klassische Musikerin und Komponistin kombiniert.

Eliane-Elias CD Cover
Eliane Elias neue CD "Eliane Elias Plays Live"

Geboren in Sao Paulo, Brasilien, zeigte sich Eliane Elias‘ musikalisches Talent schon früh. Ab ihrem siebten Lebensjahr nahm sie Klavierunterricht und transkribierte bereits mit zwölf Soli der großen Jazzmeister, darunter Bill Evans, Bud Powell und Art Tatum.

Mit fünfzehn unterrichtete sie Piano und Improvisation an einer der renommiertesten Musikschulen Brasiliens.

Ihre Karriere als Bühnenkünstlerin begann in Brasilien im Alter von siebzehn Jahren, als sie mit dem brasilianischen Sänger/Songwriter Toquinho und dem großen Dichter Vinicius de Moraes, unter anderem als Koautor/Texter von Antonio Carlos Jobim bekannt, zu arbeiten begann.

1981 ging sie nach New York, wo sie 1982 mit dem renommierten Ensemble Steps Ahead arbeitete.

Ihre erste Albumveröffentlichung war eine Zusammenarbeit mit Randy Brecker aus dem Jahr 1984, die den Titel Amanda trug. Kurze Zeit später begann ihre Solokarriere, die bis dato mehr als neunzehn Alben umfasst, von denen sechzehn bei Blue Note Records und drei bei SonyBMG erschienen sind. Elias‘ Arbeit ist in Dutzenden ihrer eigenen Kompositionen, ihrem herausragenden Pianospiel und ihren erstklassigen Arrangements sowie wunderschönen Gesangsinterpretationen dokumentiert. Sämtliche Aufnahmen sind von den Kritikern hoch gelobt worden und haben die Billboard- and Jazz Radio-Charts erobert.

1988 wurde sie von den Jazzkritikern der Zeitschrift JAZZIZ als Best New Talent ausgezeichnet. Zusammen mit Herbie Hancock wurde sie mit ihrer 1995er Veröffentlichung Solos and Duets in der Kategorie Best Jazz Solo Performance für einen Grammy nominiert. Diese Aufnahme wurde in der Zeitschrift Musician als „ein Meilenstein in der Geschichte des Piano-Duos“ gefeiert.

In den 1997er Leserpolls der Zeitschrift DownBeat wurde ihre Veröffentlichung The Three Americas zum besten Jazzalbum gewählt, und Eliane Elias selbst wurde in fünf weiteren Kategorien nominiert: Beyond Musician, Best Composer, Jazz Pianist, Female Vocalist und Musician of the Year.
Ihr Release Eliane Elias Sings Jobim (1998) hielt sich als erfolgreichstes Gesangsalbum über drei Monate lang in den japanischen Charts und wurde in der Jazziz Critics Poll 1999 zum besten brasilianischen Album gewählt.

Zum weiteren Beweis für die Qualität ihrer Stücke hat die renommierte dänische Radio Big Band Elias‘ Kompositionen, arrangiert und dirigiert von dem legendären Bob Brookmeyer, aufgeführt und aufgenommen. Die CD-Aufnahmen dieses Projekts sind bei Stunt Records unter dem Titel Impulsive erschienen. 2001 wurde Impulsive in der Kategorie Best Large Jazz Ensemble Album für einen Grammy nominiert.
Im selben Jahr wurde auch Calle 54, die viel gelobte Filmdokumentation des spanischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Fernando Trueba mit Eliane Elias‘ Interpretation von ‚Samba Triste‘, ebenfalls mit einer Grammy-Nominierung als Best Latin Jazz Album ausgezeichnet.
2002 arbeitete Eliane Elias mit Opernsensation Denyce Graves. Für die Aufnahme The Lost Days arrangierte Eliane zwei Klassikstücke aus Brasilien und schrieb mit ‚Haabia Tupi‘ eine Originalkomposition eigens für Denyce Graves.

Als eine der besten Interpretinnen von Jobims Musik ist Eliane Elias bei zahlreichen Jobim-Tributkonzerten aufgetreten und hat mit Plays Jobim und Sings Jobim zwei Alben, die ausschließlich den Werken des großen Komponisten gewidmet sind, veröffentlicht.
2002 unterschrieb Elias bei RCA Music Group/Bluebird, wo sie Kissed by Nature herausbrachte.

Dreamer, ihre zweite, 2004 erschienene Aufnahme für dieses Label, ist eine erfrischende Mischung aus amerikanischen Melodien, brasilianischen Bossa novas und zwei neuen Originalaufnahmen, alle auf Englisch und Portugiesisch gesungen und mit einem kompletten Orchester eingespielt.

2004 wurde Dreamer vergoldet und in Japan zum Besten Gesangsalbum gewählt. In Frankreich gelangte es auf Platz 3 der Popcharts und in Amerika auf Platz 4 der Billboard-Charts.
Auf Dreamer folgte das im August 2006 bei RCA Victor erschienene Around the City, das Bossa-nova-Elemente mit Pop-, Jazz-, Latin- und Rock’n’Roll-Schattierungen mischt. Auf Around the City arbeitete Eliane Elias als Sängerin und Songwriterin mit den Produzenten Andres Levin und Lester Mendez zusammen und überzeugte durch neue Herangehensweisen an Popklassiker wie Tito Puentes ‚Oye Como Va‘ und Bob Marleys ‚Jammin‘.

Als Gastkünstlerin hat Eliane Elias live und im Studio mit Künstlern wie Joe Henderson, James Taylor, Michael Franks, Mingus Dynasty, Andy Summers, den Brecker Brothers auf ihrem mit einem Grammy ausgezeichneten Album Out of the Loop, Earl Klugh, Toots Thielemans Brazil Project, Denyce Graves, Steps Ahead und Calle 54 zusammengearbeitet. In jüngerer Zeit hat sie Marc Johnsons bei ECM Records erschienenes Instrumentalalbum Shades of Jade koproduziert, zu dem sie auch eigene Kompositionen beisteuerte. Shades of Jade wurde im März 2006 mit dem Danish Music Award in der Kategorie Best Foreign Release ausgezeichnet.

Darüber hinaus ist Eliane Elias in der jährlich im Fernsehen ausgestrahlten zweiten ‚Celebration of America’s Music‘ des Thelonious Monk Institute im Kennedy Center in Washington DC aufgetreten, mit den Los Angeles Philharmonic in der Hollywood Bowl, dem Carnegie Hall Jazz Orchestra, beim JVC Festival im New Yorker Lincoln Center mit Sting, Gilberto Gil, Gal Costa und Caetano Veloso, der im Fernsehen anlässlich des 300. Geburtstags des Pianos ausgestrahlten Galafeier ‚Piano Grand‘ in Washington DC, sowie als Gast neben Herbie Hancock und Ivan Lins bei einer Hommage an Toots Thielmans in der Carnegie Hall .

2008 meldete sich Eliane Elias bei EMI und Blue Note mit zwei neuen Aufnahmen zurück, die sich einmal mehr mit Elianes brasilianischem Erbe und ihren Jazz-Wurzeln beschäftigten und ihre Position als Künstlerin von einzigartiger Spannbreite und konkurrenzlosem Talent bewiesen. Das erste ist eine unwiderstehliche, tief empfundene Hommage an den legendären Pianisten Bill Evans und trägt den Titel ‚Something For You‘, Eliane Elias Sings and Plays Bill Evans. Dabei handelte es sich um eine Sammlung von Gesangs- und Instrumentalstücken, die Evans‘ Karriere seit Mitte der 1950er bis zu seinem Tod im Jahr 1980 umspannt und zwei neu entdeckte, noch nie zuvor veröffentlichte oder aufgenommene Werke aus Evans‘ Feder enthält. Die zweite Veröffentlichung feierte fünfzig Jahre Bossa nova mit einer Auswahl von klassischen Songs, die dieses Genre beim Publikum weltweit so beliebt gemacht haben, sowie typisch brasilianischen Versionen amerikanischer Standards, allesamt von Eliane arrangiert und produziert.

Am 01.10.2010 veröffentlicht EMI nun ihr neues Album ‚Eliane Elias Plays Live‘. Das Album wurde am 31. Mai 2002 in Amsterdam aufgenommen, mit Eliane am Piano, Marc Johnson am Bass und Joey Baron am Schlagzeug.

Spätestens nach dieser Veröffentlichung dürfte Eliane Elias sich als Crossover-Künstlerin, die sämtliche Genregrenzen überschreitet, und musikalisches Genie mit zahlreichen Talenten als virtuose Pianistin, mehrsprachige Sängerin, Komponistin und Arrangeurin etablieren.

Eliane Elias – „Eliane Elias Plays Live“ / VÖ: 01.10.2010
Blue Note [ LC : 00133 ] | im Vertrieb bei EMI

Geri Allen & Timeline - Live CD

Geri Allen & Timeline – Live

„Geri Allen & Timeline – LIVE“ ist das erste Live aufgenommene Album in Geri Allens zwanzig Jahre währender Karriere. Aufgenommen wurde dieses Meisterwerk im Oberlin Konservatorium in Ohio und am Reed College in Portland, Oregon.

Geri Allen & Timeline - Live CD
Geri Allen & Timeline - Live

Diese zwei großartigen Live-Performances zeigen Allen’s Arbeit in ihrer realen Form als Interaktion von Musik, Tanz und Trommeln.

Das Album lässt den Tanz und die Musik miteinander verschmelzen.

Allen lässt verschiedene Stile zusammenfließen und woraus etwas ganz Neues, unerwartet Großes entsteht. Die Einflüsse des Bebob sind deutlich zu hören, überraschen aber in dem Mix mit HipHop-Einflüssen.

Neben Geri Allen haben bei den Live-Aufnahmen große Künstler wie der Meister am Bass, Kenny Davis, der Drummer Kassa Overall und der Steptänzer Maurice Chestnut mitgewirkt und die Kunst ihres Schaffens höchster Qualität zur Geltung gebracht.

Geri Allen, die in Pontiac/Michigan geboren wurde, ist eine der ersten Musikerinnen ihrer Generation, die eine so unglaublich große Range besitzt, das sie graziös von einem zum nächsten Jazz Universum spielen kann.

Allen sagt „Ich habe immer gewusst, dass ich das gesamte Spektrum des Jazz umarmen kann und meinen Frieden damit habe“.

Allen ist Professorin für Jazz und zeitgenössische Improvisationen an der University of Michigan. Mit ihrem Live-Album krönt sie ihre bisherige Arbeit und wird die Türen weltweit noch ein bisschen weiter für sich öffnen.