ALLISON WEISS - New Love

ALLISON WEISS – New Love

Spätestens seit ihrem Album „Say What You Mean“ gilt ALLISON WEISS nicht nur als große Hoffnung einer neuen Generation von Singer/Songwritern, sondern durch ihren offenen Umgang mit ihrer eigenen Sexualität auch als eine der musikalischen Galionsfiguren für die queere Community in den USA.

ALLISON WEISS - New Love
ALLISON WEISS – New Love
Mit „New Love“ steht jetzt ihr drittes Album in den Startlöchern, auf dem Weiss ihre um akustischen Pop-Punk gestrickte Komfortzone verlässt und ihren Horizont in Richtung Synthie-Pop und flächigen Indierock erweitert – mit genug Drive und Herz, um Anhängern von Künstlern wie Waxahatchee oder Amanda Palmer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Dabei sind Weiss‘ Anfänge rückblickend mehr als bescheiden und bodenständig. Ausgehend von Youtube-Covern von MGMT-Songs und in Eigenregie veröffentlichten EPs startet Weiss 2009 ein Experiment, das heute beinahe zum Standard geworden ist: Was, wenn ein neues künstlerisches Projekt nicht durch eine große Firma, sondern allein durch die Fans finanziert wird? Der Erfolg von Weiss‘ Kampagne zu ihrem Debütalbum „…Was Right All Along“ gibt ihr schnell Recht: Statt der eigentlich angesetzten 2.000 flossen am Ende der Kampagne über 7.500 Dollar in die Produktion ihres Debüts. Das Presseecho (u.a. New York Times, Wired Magazine) nutzt Weiss, um ihren Mix aus Folk, Punk und Pop an eine noch größere Öffentlichkeit zu tragen – und um mit ihrer persönlichen Geschichte queeren Jugendlichen Mut zu machen: 2010 feiert sie in der LGBT-positiven Video-Reihe „It Gets Better“ ihr öffentliches Coming-out und engagiert sich seitdem aktiv für Gleichberechtigung und Akzeptanz. Eine Tatsache, die ihre Fans ihr mehr als danken: 2011 sammelt sie für ihr Album „Say What You Mean“ via Kickstarter statt 12.000 ohne Probleme knapp 30.000 Dollar.

2013 beschreitet Weiss schließlich doch ein Stück weit den traditionellen Weg und unterschreibt bei No Sleep Records, die ihr Album samt dem komplett akustischen Gegenpart neu auflegen. Diesen Oktober wagt Weiss mit „New Love“ den nächsten Schritt auf Side One Dummy Records. Vom Punk-Rotz der frühen Jahre ist weniger zu spüren, genug Wumms legt Allison Weiss aber immer noch in ihre Songs über Liebe, Beziehungen, Trennungen und die Zeit danach. „I’m a sucker for an aching heart/ Gotta suffer for the sake of art/ I want you because you make it hard” – Schon die ersten Zeilen aus dem Opener „The Sound” legen die Marschrichtung für den Rest der Platte vor.

Auch musikalisch steht der sich schleichend aufbauende Song, der sich seine raumgreifenden Gitarren und Background-Chöre aus dem theatralischen Indierock zieht, wie kein anderer für die neue Allison Weiss. Statt Folk-Pop-Punk dominieren auf „New Love“ verstärkt elektronische Schlenker wie die Synthie-Flächen in „Back To Me“ oder der pulsierende Beat von „Counting Down“ und das perfekt eingepegelte Gefühl für tanzbare Ohrwürmer, deren poppige Melancholie in Mark und Bein geht. Dass Weiss aber auch noch vier Akkorde und fuzzigen Gitarrenkrach kann, beweist sie in „Motorbike“, der sich nahtlos in das Gesamtkonzept des Albums einfügt und damit erfolgreich die Brücke zwischen Alt und Neu schlägt.

Vom Akustik-Pop-Punk zum elektronisch verspielten Indiepop und dabei immer noch so glaubwürdig und geerdet wie zur Zeit ihrer Youtube-Cover-Videos – im Fall von Allison Weiss macht Erfolg eben nicht faul, sondern fit. Für ein neues Kapitel, für eine größere Öffentlichkeit und vor allem für neue Musik auf altbewährten Pfaden, die eben immer noch direkt ins Herz gehen.

„New Love“ erscheint am 2. Oktober auf Vinyl, Digital und CD bei Side One Dummy Records.

Video „Who We Are“ auf Vimeo: https://vimeo.com/140206979
Gratis-Download „Golden Coast“ auf purevolume.com
„Golden Coast“, „Back To Me“ & „Who We Are“ auf Spotify.