KLEEBERG EP „IDEE 1000“

Ich bin halt nicht aus Bronze, merke, wie mein Herz schlägt…“

Kleeberg EP „Idee 1000“
Kleeberg EP „Idee 1000“
Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 legen sich Benjamin (Gesang, Gitarre), Dominik (Gitarre), Sebbo (Klavier), Jannis (Bass) und Tobias (Schlagzeug) nun schon ins Zeug, ihre Band Kleeberg für all die zum festen Begriff zu machen, die sich die Köpfe an eben den festen Begriffen stoßen: Unendlichkeit und Vergänglichkeit, Moment und Du – gehandelt wird mit harter Währung, doch scheut man sich nicht, den Pop/Rock-Lärm der lauten, grauen Welt bei Bedarf gegen dezente Liedermacher-Motive einzutauschen.

Dabei kitten die fünf Jungs Klampfe und Kästner, singen von Augenrändern bis zum Kinn und zimmern sich ihren Weg zur Sonne. Ergebnis ist ein grundehrlicher Wechselkurs auf der Suche nach der Harmonie, in zahllosen Konzerten in den engen und weiten Räumen ihrer Heimatstädte erprobt, gewogen und vom Newcomer Contest Bayern mit einem Sonderpreis für der Auszeichnung wert befunden.

Leitmotiv des selbstverschuldet-handgemachten Zickzacklaufs bleibt bei allem das Motto ihres aktuellen Albums: Ob bodenloses Schweben oder allmächtige Fantasie, ob Eis oder Sonne –

„Das alles nennt sich Leben… das alles nennt sich Welt.“

Kleeberg
Kleeberg

Song-Hintergrundinfos „Idee 100“

Rom:
„Viele Wege führen nach Rom“ ist ein geflügeltes Wort in der deutschen Sprache – egal welchen Weg man wählt, irgendwie kommt man schon an sein Ziel. In Rom werden vier verschiedene Typen Mensch vorgestellt. Typ Nummer eins wagt den Schritt nach vorn, stürzt dabei übel ab und liegt erstmal da, ob er Rom jemals erreichen wird, ist völlig unklar. Typ Nummer zwei hat Angst vorm Hinfallen und geht gar nicht erst los, er wird Rom nie erreichen. Typ drei, der im Refrain beschrieben wird, ist der Freigeist, der sich keine Gedanken macht und einfach losspaziert, ein Idealbild des freien Menschen. Typ Nummer vier ist der Glückpilz dem alles zufällt, der Günstling – er muss nicht hart arbeiten um weiter zu kommen, „für Ihn geht’s nur bergauf“. Die Bridge nagelt das Thema fest: man muss losgehen, um weiterzukommen, anfangen, um etwas zu Ende zu bringen, ob man ankommt oder nicht, ist egal. Manchmal ist der Weg das Ziel!

Theorie, die:
2015 saß ich über meiner Bachelorarbeit über Songwritinglehrwerke. Ich habe über das Songsschreiben in der Theorie nachgedacht und praktisch nichts zu Papier bekommen. Da entstand Theorie, die, ein Song im einfachen Blues-Schema, der sich musikalisch der klassischen Klischees bedient. Textlich prangert er das ständige Vage-Bleiben an. Niemand sagt mehr, dass etwas einfach gemacht wird. Alles ist zwar theoretisch möglich aber selbst im Alltag bleiben wir lieber beim „theoretisch“ Zeithaben, „theoretisch“ Treffenkönnen, „theoretisch“ Leben. Funfact: Das Wort „theoretisch“ kommt im Text 36 Mal vor, Ohrwurm quasi!

Niemand kann die Liebe binden:
Ein wunderschöner Text eines Liedes von Konstantin Wecker über zwei Liebende die sich voneinander entfernt haben. Ich habe Konstantin 2012 bei einem Songwritingseminar im Rahmen meines Studiums kennenlernen dürfen. Er gab uns damals die Aufgabe einen seiner älteren Texte neu zu vertonen und diese Version ist bei mir dabei rausgekommen. Vom Original ist sie ganz weit weg aber Konstantin gefiel es, glaube ich…

Leben gelernt:
Ein Song über die Stationen des Lebens, die jeder durchläuft. Man lernt zu Leben nicht aus Schulbüchern und von Binomischen Formeln, sondern vom Hinfallen, Heulen, wieder Aufstehen und Lachen von gescheiterten Beziehungen, von Enttäuschungen und Glücksmomenten. Am Ende ist die Frage doch immer: Was machen wir daraus, wo geht’s weiter. Und das Schöne am Leben ist doch, dass man nie weiß wie es richtig geht!

Idee 1000:
Ein Song, bei dem jeder etwas Anderes hört und für sich entscheiden kann worum es geht. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher was der Song erzählen will, die Worte kamen beim Schreiben irgendwie aus allen Richtungen und ich habe sie nur aufgefangen und zu Papier gebracht. Die einzige klare Aussage ist für mich, dass Ideen gesponnen und begonnen werden müssen um etwas daraus zu machen – wenn es bei der Idee bleibt, geht nichts voran. Dabei können gescheiterte Ideen und Träume auch manchmal enttäuschen.

So gut wie noch nie:
Ein Song, von dem ich niemals gedacht hätte, dass ich ihn schreiben kann, aber die Situation hat es erfordert. Es ist ein Aufschrei gegen all das was in Deutschland gerade politisch und gesellschaftlich passiert, der enorme Rechtsruck der Gesellschaft, die AfD im Bundestag, die Verrohung der Sprache und der Verlust der Menschlichkeit. Im Neoliberalismus geht es nur noch um Profit und unsere Regierung trägt das eigennützig mit. Anstoß zu diesem Song war die Aussage Angela Merkels zu Beginn des Jahres, Deutschland ginge es so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Wenn allein wirtschaftliche Faktoren entscheidend sind um eine Aussage über den Zustand des Landes treffen zu können, dann müssen wir klar sagen, dass das absolut nicht stimmt!

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