Viele träumen vom Musiker-Leben, aber nur die wenigsten ziehen es auch wirklich durch. Sons of Morpheus gehören zu Letzteren. Und wissen: Schweisstreibende Shows und nach Autogrammen fragende Fans bringt das genauso mit sich wie mühseliges Equipment-Schleppen, DIY-Ethos, Visumstress und korrupte Grenzbeamte.
Das Musikerleben ist ein Auf und Ab und für Sons of Morpheus trotzdem (oder vielleicht auch ein wenig deshalb) ein Leben, dass es sich zu leben lohnt.
Aber gehen wir der Reihe nach: Bevor Sons of Morpheus quer durch Europa tourten (u.a. mit Karma to Burn, Kamchatka oder Coven) und Konzerte in mittlerweile 17 verschiedenen Ländern inklusive den USA zockten, war da zuerst mal eine einfache Sache: Bock drauf, die Verstärker aufzudrehen und Rockmusik zu machen.
Einzig und alleine darum ging es Sänger und Gitarrist Manuel Bissig, als dieser vor einigen Jahren als «Rozbub» begann, die Bühnen der Schweiz unsicher zu machen. Der Name stand dabei programmatisch für den Sound: ehrlich, laut und ungeschliffen – wobei schon von Beginn weg klar war: Hier weiss jemand, was er macht.
Denn so laut Bissig seine Gitarre krachen liess, so gekonnt wusste und weiss er diese auch zu spielen. Ob Bissig deshalb von Beginn weg auf die klassische Formation des Power-Trio setzte? Die grösstmögliche Konzentration mit den grösstmöglichen Freiheiten, rohe Riffs kombiniert mit Platz für virtuoses Ausufern und abgedrehte Jams – und an Rock-Ikonen wie The Jimi Hendrix Experience
und Cream in der goldenen Ära bis hin zu Nirvana in den 90ern und Kadavar in der Jetzt-Zeit anknüpfend.
Die positive Resonanz jedenfalls liess nicht lange auf sich warten. Bald konnte auf eine treue Fanbase ebenso gezählt werden wie auf die positiven Reaktionen der Medien. Als 2013 dann das Debüt «S‘esch Ziit» erschien, kletterte das gleichmal in die Schweizer Charts.
Ganz bequem wärs wohl gewesen, diese Sache einfach so weiterlaufen zu lassen. Doch Bequemlichkeit ist so wenig Rock ‚n‘ Roll wie Bissigs Sache und als die Riffs wuchtiger wurden und die musikalische und persönliche Beziehung verschweisst war, erschuf das Gespann «Sons of Morpheus» als eingeschworene Einheit. Auf ihrem Trip in die USA mit Shows in der Rock-Republik Kalifornien und während einer zweiwöchigen Recording-Session in Tucson AZ bei Produzent Jim Waters (Jon Spencer Blues Explosion/Sonic Youth) im Frühjahr 2014 gossen sie auch ihren Sound in klare Formen.
Das Resultat, ein schlicht «Sons of Morpheus» betitelte Debüt, überraschte mit seiner harten Gangrichtung ebenso, wie es mit ausgefeiltem Songwriting begeisterte und verspielten Jams zum Abdriften einlud. Unzählige Shows im In- und Ausland waren die Folge, sodass das Jahr 2015 für das Trio vor allem in schweissnassen Kellerclubs und auf Festivalbühnen stattfand.
Der Plan für 2016 war danach klar: zurück in den Proberaum, um neues Material zu schreiben. Doch wie schon zuvor galt für die drei Jungs: die Chancen packen, wenn sie kommen und so fand man sich im Frühjahr plötzlich auf einer Fähre nach Grossbritannien wieder, um mit dem US-amerikanischen Stoner Rock-Schwergewicht Karma to Burn eine grosse Tournee zu spielen und dabei mal kurz 37 Shows über ganz Europa verteilt zu zocken. Und das war noch nicht alles: Im Herbst wurde bereits wieder Spanien und Deutschland bespielt.
2017 wirken Sons of Morpheus auf «Nemesis» noch treibender, noch dringlicher, ihr Sound düsterer und gleichzeitig auch explosiver. Ob es daran liegen mag, dass dieses Mal kein Geringerer als David Weber an der Neve-Konsole sass, der auch schon den bedrohlich brodelnden Sound der Schweizer Düster-Rocker The Young Gods für die Ewigkeit festgehalten hat? Oder doch vielleicht ein wenig an der Welt, in der wir heute leben?
Unaufhaltsam sprudelt die Kreativität aus den Sons weiter: Die Band verbarrikadiert sich im Januar 2018 im abgelegenen «Schüxenhaus» und nimmt dabei in Eigenregie kurzerhand 8 Titel auf. Drei davon finden noch im selben Jahr zusammen mit drei Titeln der Berliner Heavypsychos von «Samavayo» auf die «Fuzz Charger Split LP» des Labels «Sixteentimes Music». Mit dem Split Release steckte der Labelboss die beiden Powertrios ebenfalls zusammen in einen Van und schickt sie auf EU-Tour. Das restliche Material der Session wird unter gleichem Label 2019 als «The Wooden House Session» in den Äther geschickt.
Es ist unverkennbar und erfreulich zu hören, wie sich die Morpheus’sche Sumpfigkeit der Riffs verdichtet, getragen von einem Drive und einer Dringlichkeit, wie sie Bands entwickeln, die für die Ewigkeit gemacht sind.
Freunde der Schubladisierung verorten die Band mehr und mehr in der aktuell sehr vitalen Stoner/Psych-Szene, wobei Sons of Morpheus’ Hang zur Abgefahrenheit den gemeinen Stoner-Pothead unter Umständen etwas überfahren könnte… zum Guten!
Nur weiter so: das Abgrasen von Gemeinplätzen war eh noch nie des Trio’s Bestimmung und so drischt es weiter mit der Brachialität der Neuzeit in die Überschwänglichkeit und Freiheit der 70‘s, der goldenen Ära der Gitarrenmusik. Der Antrieb – und das spürt man – ist dabei aber immer noch derselbe wie vor vier Jahren: die Lust darauf, den Verstärker aufzudrehen und die Wände zittern zu lassen und das so krachend wie gekonnt.
Distribution: Soulfood (Germany, Austria), Audioglobe SRL (Italy),
Soundworks (France), Suburban (Benelux), NonStop Music (Switzerland),
Sound Pollution (Sweden), Border Music (Norway), Supersounds (Finland),
Target (Denmark), Mystic Production (Poland, Czech Rep., Slovenia, Slovakia),
mail@czarofcrickets.com / czarofcrickets.com / facebook.com/czarofcrickets
Artist: Sons Of Morpheus
Homebase: Basel, Switzerland
Label: Czar Of Revelations
Catalog Nr: SIXT025 (CD) / SIXT026 (LP)
Labelcode: LC-78170
Format: CD / LP
Barcode: 4260559710256 (CD) / 4260559710263 (LP)
Run Time: 33:50 Min
Release: 22nd February 2019
Genre: Psychedelic Blues Rock
For Fans of; Kadavar, Queens of the Stone Age, Soundgarden, Kamchatka, Black Sabbath, Led Zeppelin, Jimi
Hendrix, Kyuss
Tracklist:
1. Doomed Cowboy
2. Loner
3. Paranoid Reptiloid
4. Nowhere To Go
5. Sphere
6. Slave (Never Ending Version)
Discography:
2014: SONS OF MORPHEUS Sons Of Morpheus (CD/
LPl)
2017: SONS OF MORPHEUS Nemesis (CD/LP)
2018: SONS OF MORPHEUS/SAMAVAYO The Fuzzcharger (Split LP 12’’)
LineUp:
Manuel Bissig – vocals & guitar
Lukas Kurmann – bass
Rudy Kink – drums
Internet:
http://www.sonsofmorpheus.com
facebook.com/sonsofmorpheus
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