Schlagwort-Archive: R’n’B

20 Millionen Plays als Newcomer auf Soundcloud und Youtube sind nicht weniger als äußerst beeindruckend!

Oh Wonder

20 Millionen Plays als Newcomer auf Soundcloud und Youtube sind nicht weniger als äußerst beeindruckend!

20 Millionen Plays als Newcomer auf Soundcloud und Youtube sind nicht weniger als äußerst beeindruckend!
20 Millionen Plays als Newcomer auf Soundcloud und Youtube sind nicht weniger als äußerst beeindruckend!
Es gibt sie ja immer wieder, diese Bands auf die sich aus irgendeinem Grund alle einigen können. So geht es bei Oh Wonder. Die von Josephine Vander Gucht und Anthony West eigentlich nur als Songwriter-Projekt gestartete Zusammenarbeit entwickelte sich, nachdem erste Songs bei Soundcloud hochgeladen wurden, in kürzesteter Zeit zur meistgebloggten Band der Netzwelt und die Plays explodierten förmlich.

Die ersten Shows in New York waren aus dem Stand sofort ausverkauft und auch terrestrische Medien wie z.B. BBC Radio 1 leckten Blut und begannen Tracks von Oh Wonder auf Rotation zu nehmen. Und ehe sich die beiden Musiker versahen, war ihr Debüt eines der vielversprechendsten neuen Alben des Spätsommers. Doch zurück zum Start:

Im Londoner Studio der Band hängt ein Blatt Papier an der Wand, das man durchaus als Pakt bezeichnen kann, unterschrieben von den beiden Bandmitgliedern im Winter 2012. Es ist keine Checkliste, kein Masterplan, sondern eher eine Zusammenfassung der gemeinsamen Träume für ihre musikalische Karriere. „Wir haben sie zu Papier gebracht, um uns klar zu machen, dass wir voneinander abhängig sind“, erklärt Josephine. „Dass es Dinge gibt, die wir erreichen wollen, und dass wir uns gegenseitig dabei helfen können.“

Dass Oh Wonder all diese Träume innerhalb des ersten Jahres nach ihrer Gründung verwirklicht haben, verdeutlich ihr Talent und ihre Beharrlichkeit. Und doch scheinen Josephine und Anthony selbst ein wenig erstaunt darüber, was sie bis dato alles erreicht haben: Über 20 Millionen Plays auf SoundCloud und YouTube werden nun von ihrem Debütalbum gekrönt – eine Sammlung von 15 makellosen Songs, die sich um London und um Einsamkeit, um Liebe und die Notwenigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen drehen.

Nachdem sich die beiden Musiker bei Konzerten und in Clubs hin und wieder über den Weg gelaufen waren, saßen sei eines Tages zusammen im Studio, um eine EP mit Josephines Solomaterial zu produzieren. Dabei stellten sie fest wie unglaublich sie musikalisch harmonierten und wie sehr sich ihre Einflüsse deckten.

Anthonys schlug also vor, gemeinsam ein paar Songs zu schreiben. Anfangs geschah das nur aus Spaß: Die beiden wollten sich in Sachen Songwriting und Kollaboration üben, während sie ihre eigenen musikalischen Projekte verfolgten. Der erste Song, den sie schrieben, hieß „Body Gold“ und er war, wie Josephine sagt „der Wegweiser für den Sound von Oh Wonder: Elektronisch und mit einem leichten R’n’B-Einfluss. Er klang komplett anders als unsere Solo-Sachen, was uns selbst überraschte. Wir waren unheimlich stolz darauf.“

Trotzdem passierte anschließend 18 lange Monate gar nichts. Anthony zog nach London und veröffentlicht als Hälfte eines Duos eine EP, während Josephine damit beschäftigt war unter dem Namen Layla Musik zu machen. „Bis wir zu dem Schluss kamen, dass es Verschwendung wäre, wenn ‚Body Gold’ ungehört bleiben würde“, so Anthony. Also beschlossen die beiden, das Stück im Internet zu posten – anonym.

Eines Tages gingen sie in ein Café in Ost-London, posteten den Song auf SoundCloud und emailten ein paar ihrer Lieblings-Musik-Blogs an. „Wir saßen in diesem Café“, erinnert sich Josephine, „und starrten auf diesen Play-Zähler. Anfangs waren es gerade einmal sechs Klicks, doch dann begannen diese Blogs über den Song zu schreiben – es waren echt tolle Beiträge, in denen Sachen standen wie ‚wer zur Hölle sind diese Leute? Sie sind dabei das Internet lahm zu legen’.“ Und so sahen Josephine und Anthony dabei zu, wie der Play-Zähler langsam aber sicher auf 100 wuchs. Ein paar Wochen später hatte er die 100.000 geknackt, und heute, gut zehn Monate später, sind es dutzende Millionen. Dazu können Oh Wonder auf ausverkaufte Headliner-Shows im Vereinigten Königreich, in Europa und den USA zurückblicken. „Es war wirklich bizarr. Und komisch. Und absolut unerwartet“, fährt Josephine fort.

Stilistisch reichen die Songs von Klavier-Balladen zu peitschendem Elektro. Eins haben sie dabei jedoch stets gemeinsam, und zwar ihre außerordentliche Menschlichkeit. „Wir haben es anfangs selbst nicht bemerkt, aber eine Menge unserer Songs handeln von Beziehungen und gegenseitiger Unterstützung“, so Josephine. Anthony verweist auf das Eröffnungsstück „Livewire“, „das davon handelt, dass man jemanden braucht, der einen aufmuntert. Jemanden, der dir hilft einen Tiefpunkt zu überstehen, der dich ins Leben zurück bringt und der Herzschlag ist, den du brauchst…“ Auch in „White Blood“ geht es um Zeiten im Leben – ob durch Krankheit oder andere Schwierigkeiten – in denen man „wirklich jemanden braucht“, während „Heart Hope“ von der fortschreitenden Gentrifizierung in Ost-London inspiriert ist: Der Song beschreibt das Gefühl, dass die Menschen – trotz all der neuen und glänzenden Gebäude – einander immer noch am meisten brauchen. „Im Grunde sagen wir darin, dass alles, was wir benötigen, ein Herz und eine Seele sind, und die Verbindung zu uns selbst und unseren Mitmenschen“, so Anthony.

„Die Songs handeln von uns Menschen, und von den Leuten, die in deinem Leben für dich da sind“, sagt Josephine. „Menschen brauchen einander. Damit beschäftigt sich dieses Album, aus all den unterschiedlichen Blickwinkeln. Es geht darum, für die unterschiedlichen Leute und Beziehungen in deinem Leben dankbar zu sein.“

Mit dem Album kündigt die Band außerdem erste Deutschland-Dates an:

23.-26.09. Hamburg – Reeperbahn Festival
06.11. Berlin – Gretchen
13.11. Köln – Club Bahnhof Ehrenfeld

http://ohwondermusic.com/