Jörg Heiser - Doppelleben - Kunst und Popmusik

Jörg Heiser – Doppelleben – Kunst und Popmusik

Am 10. Dezember erscheint »Doppelleben. Kunst und Popmusik« von Jörg Heiser bei Fundus / Philo Fine Arts. Ein Grundsatzwerk, eine Genealogie des künstlerischen Arbeitens zwischen Kunst und Popmusik von den Sechzigern bis heute.

Jörg Heiser - Doppelleben - Kunst und Popmusik
Jörg Heiser – Doppelleben – Kunst und Popmusik
Was versprach sich Andy Warhol davon, als Produzent von The Velvet Underground im Musikgeschäft zu agieren, und was erhoffte sich umgekehrt die Band von diesem Produzenten?

Warum setzte Yoko Ono ihre Fähigkeiten, die sie schon vor der gemeinsamen Zeit mit John Lennon in der künstlerischen Avantgarde entwickelt hatte, in der Popmusik ein – und was zog Lennon im Gegenzug in die Kunst?

Warum nahm Joseph Beuys 1982 eine Single mit dem Titel »Sonne statt Reagan« auf? Und warum gingen Künstlerinnen wie Michaela Melián etwa um die gleiche Zeit in die Popmusik? Wie wichtig sind Utopien der Synthese zwischen Musik und Kunst für Brian Eno, Laurie Anderson oder Fatima Al Qadiri?

Und welche subversive Dystopie, ausgedrückt in transgressiven Bildern und Noise, ließ aus der britischen Künstlergruppe COUM Transmissions Mitte der 70er-Jahre die Band Throbbing Gristle werden? Interviews, Lektüren, Beobachtungen, Thesen.

Der Kontextwechsel zwischen Kunst und Popmusik – so argumentiert Jörg Heiser in »Doppelleben«, seinem zweiten großen Buch nach »Plötzlich diese Übersicht. Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht« (Berlin 2007) – ist der Versuch, für Widersprüche, die in dem einen Zusammenhang auftauchen, Lösungen im anderen zu finden. Heiser richtet seinen Blick darauf, welcher Art diese Widersprüche sind und wann der Kontextwechsel einer Suche nach Lösungen gleichkommt und wann einer Flucht vor Problemen. Denn im digital verflüssigten 21. Jahrhundert haben sich die jeweiligen Betriebsblindheiten nicht in Luft aufgelöst. Besitzen jene, die sich ein Doppelleben in beiden Kontexten erlaubt haben, ein besonderes Sensorium dafür, wie man sich gegen die Zumutungen der Gegenwart wendet?

»Das Kapitel über Warhol und The Velvet Underground liest sich wie ein Krimi.« Oliver Koerner von Gustorf (DB-Artmag)

»Jörg Heiser verfügt sowohl über einen klaren Verstand als auch über die Lust an schönen Geschichten und über die Begabung, beides so miteinander zu verbinden, dass der Leser immer wieder hineingezogen wird in den intelligenten Strudel seiner Sätze.« Arno Widmann über Heisers »Plötzlich diese Übersicht« (Frankfurter Rundschau)

Jörg Heiser ist Co-Chefredakteur des internationalen Kunstmagazins frieze, Herausgeber von frieze d/e und Kunstkritiker u.a. für die Süddeutsche Zeitung. Er ist Gastprofessor an der Hochschule der Bildenden Künste Hamburg. In den Neunzigern studierte er in Frankfurt Philosophie, war Mitgründer des Kulturmagazins Heaven Sent und schrieb u.a. für taz, Berliner Zeitung, Züricher Tagesanzeiger, Spex und Texte zur Kunst. Musiker war und ist er auch: Texter und Sänger der Band Svevo, Tourgitarrist der Lassie Singers, heute Mitglied von La Stampa.

Jörg Heiser
Doppelleben
Kunst und Popmusik
608 Seiten, gebunden mit Lesebändchen
zahlreiche Abbildungen, 28 €
ISBN 978-3-86572-691-9