Sophie Zelmani

Sophie Zelmani – Everywhere

„In der Gegenwart anderer Menschen bin ich fröhlicher, als wenn ich mit meiner Gitarre alleine bin“, sagte Sophie Zelmani einmal. Und ja – man wünscht es ihr, wenn man ihr neues Werk hört.

Sophie Zelmani
Sophie Zelmani
Die akustischen Gitarren werden gestreichelt, Klavier und Streicher stehen weit hinten im Raum, lediglich die Pedal-Steel darf von Zeit zu Zeit mit dem Gesang auf Tuchfühlung gehen. Auf ihrem mittlerweile elften Album ist die zurückgezogen lebende Schwedin in leiser, unaufdringlicher Intimität dem Hörer ganz nah. Wie eine sanftere Emmylou Harris, die Henry Mancini-Titel interpretiert, wirkt sie bisweilen; denn die Stiltreue der klassischen Interpreten des Singer/Songwriter-Genres mit gediegenen Country & Western-Anleihen trägt Zelmani mit einer Bescheidenheit vor, die ihren Songs den besonderen Hauch Zeitlosigkeit verleiht.

Nahbar und aufrichtig ist die Musik auf „Everywhere“: Themen wie Verlust, Spiritualität und menschliche Beziehungen bewegen sich hier im filigranen Spannungsfeld von Melancholie und liebevoller Zärtlichkeit.

Man kann förmlich den kreativen Schaffensprozess nachspüren, der Zelmani und ihren Langzeit-Produzenten und Gitarristen Lars Halapi in der persönlichen Atmosphäre des programmatisch betitelten „Almost Heaven-Studios“ beflügelte.

Sophie Zelmani - Everywhere
Sophie Zelmani – Everywhere
Extra in jene alte Schule in Schwedens Einöde gebaut, die Halapi auch bewohnt, entstand hier ein Großteil der Musik direkt während der Aufnahmen, und darf somit als eine Kooperation zwischen zwei vertrauten Menschen und einem ihnen vertrauten Ort verstanden werden.

Das Ergebnis ist ein Album, das bewusst keine Filter zwischen die Künstlerin und den Zuhörer stellt, ein Album, das zwar nur an einem Ort so entstehen konnte, aber an jedem funktioniert:

„Everywhere“ eben.