Archiv der Kategorie: Musik

24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL Plakat Artwork

24. European Media Art Festival 2011

Ausstellung: 27. April – 29. Mai 2011 – Cinema 2011 – Das Filmprogramm des 24. EMAF

24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL Plakat Artwork
24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

Für das Programm des 24. European Media Art Festivals in Osnabrück hat die Film- und Videokommission aus mehr als 2200 eingesandten Beiträgen etwa 110 Kurz- und Langfilme, Musikvideos und Animationsfilme ausgewählt.

Sonderprogramme wie „Japanese Media Art Now“, die Retrospektive mit Filmen des amerikanischen Experimentalisten Standish Lawder und die Auswahl des Media Campus ergänzen das Filmprogramm.

Ein Trend, der sich schon im vergangenen Jahr abzeichnete, lässt sich auch an den Einreichungen 2011 ablesen: Die Zeit der rein formalen Experimente scheint passé. Verstärkt beschäftigen sich die Filme mit dokumentarischen, narrativen Themen, wobei der Formaspekt eher als Gerüst oder Vehikel zum Transport der filmischen Inhalte dient.

Ein Thema, mit dem sich viele Filmemacher beschäftigen, ist das Ende einer Ära des Fortschrittsglaubens an die absolute Beherrschbarkeit technischer Entwicklungen und des Willens mithilfe dieser, in neue Welten vorzustoßen. Anna Abrahams verwendet historisches Material einer Arktisexpedition, um den Mythen und Behauptungen, schon in der Antike seien Menschen am Nordpol angelangt, einen (Gegen-)Beweis zu liefern.

Sputnik, Challenger, Voyager und der vor kurzem in Rente geschickte Spaceshuttle sind Beispiele technischer Abenteuer, die ganze Generationen begeisterten. „The Voyagers“ von Penny Lane beschreibt anhand historischen NASA Materials die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden Initiatoren, deren Idee der Voyager-Rakete eine ‚Golden Disc‘ mitzugeben, heute noch erstaunt. Auf die Disk wurden Musik, Sprache und Geräusche aufgespielt, um möglicher außerirdischer Intelligenz einen auditiven Eindruck unserer zivilisierten Welt zu geben.

Wider besseren Wissens hält der Mensch sich und die Erde scheinbar immer noch für das Zentrum der ihn umgebenden Welt. Siegfried Fruhauf hat mit seinem visuell beeindruckenden Film „Tranquility“ dafür ein schönes Bildtableau gefunden – Dädalus lässt grüßen.

Häufig behandeln die Videos auch sozialkritische, politische oder komplexe historische Zusammenhänge. Dabei werden Schauplätze, z. B. der Kolonialgeschichte, in den Kontext der eigenen Person und Sozialisation gesetzt. Die Portugiesin Raquel Schefer setzt im Film „Avó (Muidumbe)“ altes Super-8 Filmmaterial in einen politisch motivierten, persönlichen Kontext, indem sie die Kleidung, die ihre Großmutter bei der Reise in die damals portugiesische Kolonie Mosambik trug, nachschneidern lässt – und damit bekleidet – die teils burlesque Ankunftsszene re-inszeniert.

‚Re-enactment’ ist auch in vielen anderen Filmen der formale Ansatz, um Geschichte und Geschichten anders auf die Spur zu kommen. In „?wie?e wi?nie/Fresh Cherries“ lässt Anna Baumgart eine bedrückende – und oftmals unterdrückte – Wahrheit in den Konzentrationslagern der Nazis nachspielen. In einer stilisierten Baracke inszeniert Baumgart die Leidensgeschichte zweier jüdischer Polinnen, die in Auschwitz zur Prostitution gezwungen wurden und selbst über 50 Jahre danach aus Scham nie darüber sprechen konnten.

Pip Choderov präsentiert seinen Film „Free Radicals“ – ein Rückblick auf die eigene Biografie und eine Hommage an den neuseeländischen Großmeister des Handmadefilms Len Lye. Aufgewachsen in einem amerikanischen Filmemacherhaushalt, kam Choderov schon in seiner Jugend mit dem Experimental- und Avantgardekino in Berührung. Ikonen wie Stan Brakhage, Jonas Mekas und Robert Breer wurden seine Bezugspersonen und geben in diesem Film ihrem Gefühl des neuen, progressiven Filmemachens und gesellschaftlichen Aufbruchs in den 60er Jahren in Interviews und Filmausschnitten Ausdruck.

Neben den thematisch geordneten Programmen zeigt das EMAF natürlich auch wieder Unterhaltsames wie zum Beispiel die POP-Parade, ein Programm mit Musikclips der besonderen Art. Auch der Fruit Basket ist kein gewöhnliches Kurz- und Animationsfilmprogramm, vielmehr eine „Tour de Force“ durch das visuelle Schaffen einer jungen Art-Clip Generation.

Die Retrospektive ist Standish Lawder gewidmet, der auch heute, im Alter von 75 Jahren, noch in seinem „Denver Darkroom“ jungen Fotografen und Filmemachern den Umgang mit analoger Bildgestaltung lehrt. Als Deutschlandpremiere präsentiert er sein filmisches Gesamtwerk, allerdings nicht auf einer DVD sondern als Original 16mm Kopien.

Das Japan-Programm „Japanese Media Art Now“ umfasst eine Auswahl an neuen Filmen des Japan Media Arts Festivals in Tokyo, Kinofilme sowie eine Retrospektive von einem der führenden Experimental-Filmemacher des Landes, Takashi Ito.

„In der Ferne, so nah“ zeigt Filme und Videos von Künstlern aus verschiedenen Ländern der arabischen Welt, zum Beispiel aus Ägypten, Syrien, Tunesien, Palästina, Libanon und dem Irak. Sie stellen eine Vielzahl von ästhetischen und experimentellen Ansätzen dar und werden von der Kuratorin Charlotte Bank vorgestellt.

Das Filmprogramm des diesjährigen EMAF behandelt zahlreiche Inhalte und repräsentiert die experimentelle Medienkunst aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Getreu dem Motto: This Is Media Art.

www.emaf.de

Alle Neuigkeiten und Infos sowie einige Pressefotos gibt es unter www.emaf.de und regelmäßig auch auf facebook, twitter, vimeo und flickr.

European Media Art Festival

Das EMAF in Osnabrück zählt zu den bedeutendsten Foren internationaler Medienkunst und ist ein offenes Labor für kreative und künstlerische Experimente, die zur Weiterentwicklung der Medien und der Ästhetik ihrer Inhalte beitragen.

Als lebendiger Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und ein interessiertes Fachpublikum hat es Thematik und Ästhetik der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt.

// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG

Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.

// FÖRDERER

nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH

Stadt Osnabrück

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Auswärtiges Amt

Kulturstiftung des Bundes

Kulturstiftung der Länder

Stiftung Niedersachsen

Europa fördert Niedersachsen

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

EU/Kulturprogramm

150 Jahre Freundschaft Deutschland – Japan

Universität Osnabrück

Mondriaan Foundation

Botschaft von Kanada

Grenswerte, gefördert durch Euregio

Cybob Communications

// MEDIENPARTNER

arte

le monde diplomatique

// KULTURPARTNER

NDR Kultur

Tom Beck Superficial Animal CD Cover Artworks

Tom Beck „Superficial Animal“

Sehr verehrte Damen und Herren, jetzt kommt der große Moment auf den mit Sicherheit niemand von Ihnen gewartet hat. Wir haben lange überlegt, wen wir Ihnen heute präsentieren können – und niemanden gefunden, was uns dazu bewegte einen halbwegs bekannten Fernsehfuzzi anzusprechen.

Tom Beck Superficial Animal CD Cover Artworks
Tom Beck Superficial Animal

Er singt gerne, trifft selten den richtigen Ton… sieht dafür aber verdammt gut aus!!!! Und das ist schließlich die Hauptsache im Showbiz.

So hat er es zumindest geschafft, die Hauptrolle bei „Alarm für Cobra 11“ zu bekommen.
Bleibt also nur noch Ihnen viel Spaß mit Tom Beck und seinem ersten Album „Superficial Animal“ zu wünschen!

So, oder so ähnlich könnte man, wenn man wollte, einen Künstler vorstellen. Zum Beispiel, wenn man jemanden hätte, auf den das Gütesiegel „TALENTFREI“ zuträfe.

Wenn man mit der Tür ins Haus fallen wollte, weil der Künstler weniger Musiker als Interpret oder Performer ist. Nichts von all dem trifft es im Falle von Tom Beck (32).

Tom Beck, der wöchentlich über vier Millionen Menschen vor dem Fernseher begeistert, ist Sänger, Musiker (Gitarre, Klavier, Drums, Orgel, Akkordeon) und Songwriter.

Dennoch ließ er sich bei einer großen Veranstaltung der Musikindustrie, bei der er zum ersten Mal Songs seines Debüts Superficial Animal einem fachkundigen Publikum vorstellte, so anmoderieren. Warum? Weil er es lustig fand. Beck liebt es zu überraschen, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen. Am Ende des Tages will er nämlich nur eins: „… Schweinerock machen, spielen, spielen spielen und dabei Spaß haben!“

Spaß, kreative Leichtigkeit, Lässigkeit, eine gesunde Portion Selbstironie und diese gewisse Coolness verleihen Superficial Animal eine lebensbejahende Grundstimmung, ohne dass es Tiefgang vermissen lässt.

Superficial Animal ist rockig, kantig, sanft und vor allem vielseitig – so wie Beck selbst. Das wird einem spätestens dann klar, wenn man Tom mit seiner Band live erlebt! Musikalisch facettenreich treffen sich hier auf der Basis des easy Westcoast Rocks Oldschool und Classic, Country, Rockpop, Blues und Funk – jeweils garniert mit Singer-Songwriter-Elementen.

Superficial Animal bietet mitreißende Up-Tempo-Nummern wie Useless, Drive My Car oder die erste Singleauskopplung Sexy, Midtempo-Balladen wie Sit Tight Here With Me, Spread Your Wings oder Alive, sowie schnörkellose Rocksongs wie Higher, Barneaked Ladies oder Life’s Too Short, klassische Blues-Country-Balladen wie Melt Away oder Country-Rock bei Whiskey And Wine.

Fast alle Songs sind auf der Gitarre entstanden (bis auf Alive, das Stück hat Beck am Klavier geschrieben), bevor sie ihr individuelles Soundgewand erhielten. Oftmals wurden die Arrangements mit dreistimmigen Chören angereichert. Tom: „Ich liebe diese Harmonien. So simpel es ist, eine Terz drüber zu singen, aber dabei geht mir das Herz auf.“

Bei der Arbeit zu Superficial Animal entstand die Musik immer zuerst. „Meistens hatte ich eine Melodie im Kopf, die ich dann schnell aufgenommen habe. Wenn ich keine Gitarre zur Hand hatte, dann habe ich in irgendeinem Phantasieenglisch aufs Handy gesungen.

Die Themen und Inhalte der Songs kamen dann später über die Melodie und aus dem jeweiligen Gefühl. Lustig war allerdings, dass oft auch eine Zeile aus dem eigentlich sinnlosen Gesinge auf Band dann doch den Aufhänger für den Song gegeben hat.“ Es geht um Liebe und Leben, Schein und Sein – mit allen Facetten, aus vielseitigen Blickwinkeln. Klar, nicht verkopft.

Tom: „Das Album geht nach vorne. Es strahlt, ist positiv – so wie ich es bin, Gott sei Dank. Ich bin kein schwerer Typ, ich bin ein echt alberner Mensch. Und ich bin eher jemand, der sich gerne treiben lässt und schaut, was als nächstes kommt. Natürlich habe ich einen gewissen Plan, einen Anspruch und Disziplin bei den Dingen, die ich mache – ich weiß schon, was ich will.

Aber ich kann gut mit neuen Situationen umgehen und darauf eingehen. Klar habe auch ich Phasen, die nicht so toll sind, natürlich denke ich viel nach, aber immer positiv. Ich bin mehr der Typ, der fragt: Wie kann ich jetzt das Beste daraus machen?“, anstatt an dem „Warum?“ zu verzweifeln.“ Und das hört man in jedem Takt, in jedem Akkord, in jedem Riff seiner Songs.

Jetzt Musik zu machen, mit seinem ersten musikalischen Baby Superficial Animal rauszukommen, bezeichnet Tom als „wichtigen Schritt zur mir selbst“. Obwohl: Musik stand nicht so auf seinem Plan…. Doch, eigentlich schon.

„Früher wollte ich Rockstar werden, oder Fußballprofi. Aber ich bin in einem 600-Seelen-Dorf groß geworden, da ist „Rockstar“ soweit entfernt, überhaupt nicht greifbar. Und für Fußballprofi haben die Knie nicht gehalten, die waren mit 19 hin.“ Tatsächlich begann Tom Beck ziemlich früh die Grundsteine für eine Musikerlaufbahn zu legen.

Tom Beck Foto
Tom Beck Superficial Animal

Zuerst brachte ihm seine Mutter Akkordeonspielen bei, bevor er mit sieben E-Piano lernte. „Nach zwei Jahren habe ich gemerkt, dass ich alle Lieder im Radio relativ schnell nachspielen kann. Auf die Originaltonart habe ich dabei gepfiffen, die Songs so in meine Tonlage transponiert, dass ich sie auch schön singen konnte.“, erinnert er sich.

Man könnte sogar sagen, dass „Musiker“ sein erster Beruf war. Mit 12 spielte er auf einem Vereinsfest – seitdem besserte er sich sein Taschengeld jedes Wochenende als musikalischer Alleinunterhalter auf, spielte bis zu neun Stunden auf Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Festen.

Im Programm: Schlager, Oldies, Volksmusik, Rockklassiker wie „Born To Be Wild“ „Satisfaction“ oder Popperlen wie „Love is all around“. Alles LIVE! Damals schrieb er auch schon Songs, für sich. Live’s Too Short entstand in dieser Zeit. In der Schule lernte Tom, noch Schlagzeug und mit 16 brachte er sich selbst Gitarre bei.

Er spielte und sang in zwei Bands, die letzte, „King Schlayer“, verließ er 2001, nach dem zweiten Studienjahr an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und widmete sich erst seinem Studium, dann der Schauspielerei.
Es sollte bis zum Herbst 2009 dauern, bis sich die Idee von der Musik wieder ihren Platz im Leben von Tom Beck suchte. Damals lernte er zufällig auf einem Dreh den Musiker und Produzenten Timo Schmid kennen. Man kam ins Gespräch, Tom spielte ihm einige seiner Skizzen vor und Schmid gab Tom den Schubs in die richtige Richtung.

Gemeinsam mit seinem Partner Michael Dorniak gab er Tom das Umfeld, sich künstlerisch frei und eigenverantwortlich auszutoben und zu entfalten. „Ich weiß auch nicht, warum es so lange gedauert hat, bis ich tatsächlich ein Album gemacht habe …“, sagt er rückblickend und lachend.

„Aber mir war wichtig, dass ich das alleine auf die Beine stellen konnte, dass ich mein Ding mache konnte. Ich wollte mir kein Image überstülpen lassen, bevor die Musik überhaupt da ist. Und ich wollte mir bei der Musik nicht reinquatschen lassen. Und so ist es jetzt eben auch gelaufen. Ich bin super happy, mit dem Ergebnis und kann aus vollem Herzen sagen: „O.k., hier bin ich!“

„Mmmmh“, mögen jetzt die ein oder anderen von Ihnen und Euch vielleicht noch denken, „Ob der Albumtitel hier Programm ist?“ Wer sagt denn, dass hier der Künstler Sender und Adressat ist? Vielleicht lautet die richtige Frage ja „Wer?“, oder „Was?“. Gefolgt von einem „Wirklich?“… Verkopft? Nein, auf keinen Fall! Hören Sie einfach hin! Superficial Animal erklärt sich auf spannende Weise und mit Humor aus sich selbst!

KELLNER „The Road Session“ CD Artwork Cover

KELLNER „The Road Session“

Gefühlte 1000 Tage haben sie sich aus der Realität verabschiedet, stundenlang in verschworener Runde gefeilt und gebastelt, bis es den vier Herren an den Instrumenten endlich getaugt hat.

KELLNER  „The Road Session“ CD Artwork Cover
KELLNER „The Road Session“

Literweise Kaffee hat es auf dem Weg zu jedem einzelnen Song gebraucht, um ihn in Perfektion einzuspielen. Das Ergebnis dieser Mühen, die in Echtzeit zwei Monate gedauert haben und im nicht ganz so verborgenen SCM Studio in Sinzing bei Regensburg über die Bühne gegangen sind, heißt „The Road Sessions“ und steht ab 25. März in den Plattenläden.

„The Road Sessions“ ist innerhalb von drei Jahren das dritte Album der Band Kellner – jener Gruppe um den jungen Singer/Songwriter Mathias Kellner, den man zu Beginn seiner Auftritte spontan als niederbayerischen Mundart-Entertainer mit frecher Klappe abstempeln will. Ein Urteil jedoch, das dem Regensburger höchstens bis zum ersten Lied gerecht wird.

Denn wenn Kellner, wie er sich kurz nennt, wenn er mitsamt der Band auftritt, den Mund aufmacht, kommt neben flotten Sprüchen vor allem eines heraus: eine wohlig-tiefe Stimme, die zu Gitarre, Kontrabass und Drums irgendwo zwischen Folk, Blues und lupenreinem Pop singt.

Hauptsache eingängig, Hauptsache keine musikalische Schublade. Genau das beweist auch das neue Album, das sich in eine Liste an Erfolgen und Erfahrungen einreiht, die noch lange nicht zu Ende geschrieben ist.

Erfahrungen, die der neuen Scheibe schlichtweg guttun. „The Road Sessions“ ist komplexer als die Vorgänger „This Ocean Life“ (2009) und „Hey Dude“ (2010), die Jungs sind reifer geworden, als Musiker wie als Songwriter.

„Wir sind noch kritischer mit den Songs umgegangen, haben sie öfter überarbeitet und versucht, die Essenz aus den Stücken zu gewinnen“, erzählt Mathias, der seine One-Man-Show inzwischen hinter sich gelassen hat und am liebsten in voller Band-Besetzung auf die Bühne tritt.

Mit im Gepäck hat er Bassist und Sänger Johannes Molz, Florian Sprenger (Gitarre und Gesang) sowie Andreas Schechinger an den Drums. Bei jedem Song greift Kellner zudem selbst zur Akustikgitarre – ganz so, wie er es sich als kleiner Bub daheim in Straubing erträumt hatte, als er die Eltern um das geliebte Saiteninstrument anbettelte.

Im Mittelpunkt steht für Mathias Kellner heute die Tour, die meisten der 15 Songs des neuen Albums sind im Hotel oder „on the road“ im Tour-Bus entstanden. Träume und seltsame Geschichten sind es, die den Musiker beim Schreiben beeinflussen und mitunter seine Fantasie mit ihm durchgehen lassen.

„Es gibt Songtexte darüber, wie jemand Dracula in seinem Keller findet und versucht, ihn zum Leben zu erwecken. Oder wie in der Zukunft eine Festplatte gefunden wird, auf der nur ein einziger Song ist, der die alte Zeit dokumentiert.“ Wenn es nach Kellner und seiner Truppe geht, könnte „The Glow“ ein solcher Song sein. Denn der Opener von „The Road Sessions“ sei ein Song, wie die Band schon immer einen haben wollte, erklärt Mathias.

Kellner Band Foto
KELLNER

Noch wissen die vier jungen Herren nicht, ob das Publikum in den Clubs und Konzerthallen das genau so sieht. „Keiner der neuen Songs war live erprobt, so wie es auf ,Hey Dude‘ der Fall war“, sagt Mathias Kellner. Grund zum Selbstzweifel hat der 26-Jährige trotzdem nicht.

Die Erfolge seit seinen Anfängen als „Popmusik-Ich-AG“ im Jahr 2009 sprechen für sich: Da sind Einstiegserfolge wie die Wahl zum „Bayern 3“-Newcomer des Monats, da sind aber auch Konzerte im Vorprogramm von Ten Years After, Claudia Koreck oder Mannfred Mann’s Earth Band – und natürlich ein Plattenvertrag bei südpolrecords, bei denen auch die Bananafishbones oder die Killerpilze unterschrieben haben. Um diese Liste noch lange weiterzuführen, dürfen sich Kellner und seine Jungs gerne öfter in ein einsames Studio zurückziehen.

Tumba-ito-gozando-la-Vida CD Cover

Tumba-Ito „Gozando la Vida“

Die in sämtlichen lateinamerikanischen Gewässern bade-erprobte Band bringt eine besondere Perle auf den Markt: „Gozando la Vida“ wartet mit authentischem Sound, ausgefeilten Arrangements und einer stilistischen Bandbreite von Salsa und Rumba über Bossa Nova, Cha Cha bis hin zu Jazz-Samba und Merengue auf.

Tumba-ito-gozando-la-Vida CD Cover
Tumba-Ito „Gozando la Vida“
Dass es sich hierbei ausschließlich um Eigenkompositionen handelt, fällt erst beim näheren Hinhören auf, denn was die Dresdner Musiker da fabriziert haben, kann sich mit internationalen Größen messen lassen!

Die Grundbesetzung von Piano, Gesang, Bass, Drums, Percussion und Saxofon/Flöte wird bei einzelnen Tracks um Gastmusiker an Gitarre/kubanischer Tres (Tilman Droste, „The Shy Boys“) und Gesang (Arnaldo Perez, Havanna) erweitert.

Die in Leipzig und Amsterdam ausgebildete Sängerin Elena Janis (Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, u. a. mit niniwe vocal art) verleiht mit ihrer eleganten und leichtfüßigen Art sowohl den portugiesischen als auch den spanischen Songs besondere Würze und Authentizität.

Axel Schüler, gefragter Spezialist für afro-kubanische Percussion, Dozent an der Musikhochschule Leipzig und Autor (AMA Verlag, „Drumheads“ Fachmagazin, etc.), bereichert den Bandsound durch farbenfrohes und virtuoses Einsetzen der vielfältigsten Original-Instrumente und -Rhythmen aus dem afro-kubanischen und brasilianischen Raum.

Ein überraschender Facettenreichtum kommt durch die allesamt von Rainer Zeimetz (Musikhochschulen Dresden und Warschau) eingespielten Blasinstrumente von Flöte über Alt-, Tenor- und Sopransaxofon bis Klarinette zustande.

Pianist Wolfgang Torkler, der u.a. am Berklee College Boston studierte und langjähriger musikalischer Begleiter von Schauspieler Rolf Hoppe ist, prägt das Klangbild von tumbaito nicht allein durch seine vielseitigen Kompositionen und Arrangements, auch sein feinfühliges und lebendiges, die Instrumente verbindendes Montuno- und Solospiel trägt maßgeblich zum gelungenen Gesamteindruck von „Gozando la Vida“ bei.

Arne Rudiger am Bass und Danny Schmidt, Drums, verleihen dem Sound von tumba-ito zudem noch einen angenehmen Druck durch mitreißende Rhythmen und die nötigen tiefen Frequenzen, und vermögen es gemeinsam, so manche Nummer auf der Platte zum echten Party-Hit zu machen. Das ist das reife Zeugnis einer traumwandlerisch schön aufeinander eingespielten Band, der man die langjährige live-Erfahrung und Spielfreude anhört.

Referenzen: 2000 „Fiesta Latina“-Tour mit Kubanischen Gästen und Streichern der Dresdner Sinfoniker, Konzerte u.a. Alter Schlachthof Dresden, Tränenpalast Berlin 2004 Bandreise und Tour durch Kuba, Konzerte mit Musikern des Buena Vista Social Club, Band-Feature „tumba-ito“ (mdr-Fernsehen), Musikvideo „Malecón – live in Havanna“ 2005 Konzert im Rahmenprogramm der Buena-Vista-Tournee in Deutschland 2005 CD „Viajantes“ 2008 Finalisten beim Weltmusik-Wettbewerb Creole Mitteldeutschland 2009 Auftritt bei der internationalen Musikmesse Frankfurt/Main Weiterführende Informationen finden sich unter : www.tumba-ito.de

JarabeDePalo

Jarabedepalo „¿ Y ahora qué hacemos ?“

JARABEDEPALO, geführt von Mastermind Pau Donés, haben sich in den vergangenen zwölf Jahren ganz an die Spitze der spanischen Musikszene katapultiert.

JarabeDePalo
Jarabedepalo "¿ Y ahora qué hacemos ?"
Sieben Alben, die zu zahlreichen Latin Grammy, Grammy Preisen und Nominierungen führten, weltweit mehr als vier Millionen verkaufte Tonträger und die Zusammenarbeit mit Stars wie Celia Cruz, Compay Segundo, Chrissy Hynde und Ricky Martin haben sie als einen der weltweit führenden Mestizo Acts etabliert.

Mestizo steht für eine sehr eigenständige Mischung aus Rock, Blues, Funk, Pop, Flamenco, kubanischem Son, puertoricanischer Salsa, Samba und Bossanova – eine Melange aus Stilen und Sounds, getragen von einer Message, die die Musik über reine Unterhaltung hinausträgt und bei Pau Donés auch immer politisch und sozial engagiert ist.

¿Y AHORA QUE HACEMOS ?, in Spanien ab dem 1. März auf Tronco Records und in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Benelux wieder bei SKIP Records: 12 brandneue, extrem rockige Songs und eine wundervolle spanische Version des legendären Klassikers „Je l’aime a mourir“ von Frances Gabrel zusammen mit dem aktuellen Best Latin Pop Album Grammy-Gewinner Alenjandro Sanz, wozu es auch das erste Video gibt.

Im Booklet erzählt Pau Donés auf Englisch mit Charme von der Idee zum Album – in allen Songs geht es um die Liebe und die Freiheit als Präambeln für das Glück – außerdem sind die spanischen Liedtexte komplett enthalten.

Pau hat sich neben Alejandro Sanz aber noch weitere illustre Gesangspartner eingeladen: Den hoch verehrten Liedermacher Joaquín Sabina aus Andalusien auf „Hice Mal Alguneas Cosas“, den rebellischen Singer-Songwriter Antonio Orozco aus Barcelona auf „Frio“ sowie Carlos Tarque, den Sänger der populären Rockband M Clan aus Murcia für „Fin“ – damit hat Jarabedepalo Vokalisten vom Norden bis in den Süden des Landes auf diesem Album vereint – für die vielen „lokalpatriotischen“ Spanier ein wichtiges Statement!

Pau Donés beschreibt die Quintessenz des neuen Albums so: “Jarabedepalo makes a return to the pop-rock sound. Thumping drums, heavy bass, irreverent guitars, good lyrics and great tunes.”
Jarabedepalo sind live: Sänger, Gitarrist, Komponist und Texter Pau Donés, Carmen Niño am Bass, Dani Baraldes und Jordi Busquets an den Gitarren und Alex Tenas an den Drums; auf dem Album außerdem mit den Studiogästen Toni Saigl am Piano und Jimmy Jiménez am Saxophon.

In Spanien und Mexiko präsentiert sich die Band live bereits ab März, aber gleich danach, passend zur wärmeren Jahreszeit, auch bei uns:

Jarabedepalo „¿ Y ahora qué hacemos ?“
04.05.11 Karlsruhe – Tollhaus
05.05.11 Köln – Gloria Theater
06.05.11 Berlin – Lido
07.05.11 München – Muffathalle
09.05.11 Freiburg – Jazzhaus Freiburg
10.05.11 Darmstadt – Centralstation
11.05.11 Bremen – Schlachthof
12.05.11 Hamburg – Fabrik

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Killerpilze Ein bisschen Zeitgeist CD Cover Artworks

Killerpilze „Ein bisschen Zeitgeist“

Kaum sind die über 60 Konzerte zum im März 2010 veröffentlichten Album „Lautonom“ gespielt, legen Jo (21), Fabian (18) und Mäx (22) nach. Ein unglaubliches Tempo! „Ein bisschen Zeitgeist“ – das vierte Studioalbum wird am 11. März erscheinen, die nur digital erscheinende Single „Komm komm.com“ wird erster Vorbote dazu sein.

Killerpilze Ein bisschen Zeitgeist CD Cover Artworks
Killerpilze "Ein bisschen Zeitgeist"

Nur ein Jahr nach dem großen Umbruch: denn das dritte Album „Lautonom“ wurde erstmalig auf dem bandeigenen Label „killerpilzerecords“ veröffentlicht. Konsequent geht die Band seither den Do-It-Yourself-Weg. Die Drei nutzten die wenigen freien Minuten in den letzten Monaten und arbeiteten fleissig am Nachfolger von „Lautonom“, den sie ebenfalls komplett in Eigenregie auf ihrem Label „killerpilzerecords“ veröffentlichen werden.

Allerdings wagen sie mit „Ein bisschen Zeitgeist“ auch noch den nächsten Schritt in Richtung Autonomie: sie sind ihre eigenen Produzenten – ohne Kompromisse und mit erweitertem musikalischen Horizont.

Sänger und Gitarrist Mäx: „Nachdem das letzte Jahr uns in so vielen Bereichen Unabhängigkeit gebracht hat und wir mittlerweile über das technische Know-How verfügen, war für uns klar, dass wir das vierte Album komplett selbst in Angriff nehmen wollen und selbst Hand an die Regler legen!“

Killerpilze Band Foto
Killerpilze: Verstecken ist zwecklos! 2010 war ein (Neu-)Anfang. Die Devise für 2011: „Was wir jetzt brauchen ist „Ein bisschen Zeitgeist“!“

Schlagzeuger Fabian fügt hinzu: „Die Arbeit zu dritt hat uns kreativ noch mal neue Horizonte eröffnet. Wir kennen keine Genregrenzen mehr und stehen auf alles, was neu und andersartig ist. Genau deshalb macht auch sonst keine Band diesen Sound. Wir freuen uns darauf, ein Album zu präsentieren, das zu hundert Prozent so klingt, wie wir uns fühlen: energisch und bereit für ein aufregendes Jahr 2011 und süchtig nach fetten Rockshows!“

Keine Wartezeit für die Fans bedeutet aber auch keine Verschnaufpause für die Band. Und das obwohl die Killerpilze wirklich eine Pause verdient hätten: Die an die „Lautonom“-Veröffentlichung im März 2010 anschließende „Lautobahn“-Tour führte die Band durch die Clubs und auf die Festivalbühnen der Republik und des angrenzenden Umlands.

Nebenprojekte wie Fabians Schauspielerei (3 Kinofilme), die Songwriting-Jobs von Jo und Mäx, sowie musikalische Beiträge für Filme und Modeschauen sind nur „Nebenbei-Projekte“ für die umtriebigen Jungs.

Sänger und Gitarrist Jo erklärt: „Wir sind zwar schon 9 Jahre als Band zusammen und haben wirklich viel erlebt. Dennoch: das letzte Jahr war für uns ein Neustart!

Deshalb fühlt es sich zwar im ersten Moment komisch an als „Newcomer“ bezeichnet zu werden, aber die Leute haben total recht. Das ist alles erst der Anfang!“ Schon fast vergessen ist die Zeit bei einer Major-Plattenfirma, die dort verkauften 180.000 Alben und die goldene Auszeichnung für das 2006er-Debüt „Invasion der Killerpilze“.

KOMM KOMM.COM TOUR 2011

++präsentiert von myspace, kulturnews, guitar und regioactive++

25.03.2011 FR – Lyon – Kao
26.03.2011 FR – Tourcoing (Lille) – Le Grand Mix
27.03.2011 FR – Paris – Le Trabendo
08.04.2011 A – Wien – B72
09.04.2011 A – Wörgl – Komma
15.04.2011 Kaiserslautern – Kammgarn
16.04.2011 Frankfurt a.M. – Nachtleben
17.04.2011 Recklinghausen – Vest Arena
18.04.2011 Leipzig – Moritzbastei
19.04.2011 Hamburg – Beatlemania
20.04.2011 Hannover – Musikzentrum
21.04.2011 Marburg – KFZ
26.04.2011 Köln – Werkstatt
27.04.2011 Berlin – Magnet/Comet
28.04.2011 Reutlingen – Franz K
29.04.2011 Augsburg – Kantine
30.04.2011 München – 59to1

Tyler „Favorite Sin“ CD Cover Artworx

Tyler „Favorite Sin“

Die Indie-Pop Formation Tyler legt mit „Favorite Sin“ ein neues Album vor. Und nein, die drei Musiker halten nicht, was sie mit ihrem 2005 erschienenen Debütalbum „Don’t Play“ versprochen haben, sondern legen nach. Gehörig kraftvoll, Meister der Melodien – alles im wahrsten Sinne des Wortes.

Tyler „Favorite Sin“ CD Cover Artworx
Tyler „Favorite Sin“

„You left me time enough to see the future new“. Eine programmatische Textzeile, die Lukas Hillebrand, Leadsänger und Kopf der Band mit dem Vornamen eines soziopathischen Leinwandhelden, seiner Hörerschaft da auf einem der vierzehn Tracks des neuen Albums um die Ohren schmeißt.

Dass es nicht schaden kann, sich für ein Nachfolgealbum Zeit zu lassen, stellen Tyler mit „Favourite Sin“ eindrucksvoll unter Beweis.

Über zwei Jahre bastelte die Band, deren Musik sich nur schwer in das viel geliebte Genrekorsett pressen lässt und die sich selbst als „omni-direktionaler Hybrid aus Pop, Rock und Alternative“ bezeichnet, an der am 28.01.2011 erscheinenden Platte.

„Wir haben das gesamte Album zwei Mal aufgenommen. Da fragt man sich natürlich schon hin und wieder, ob man es nicht ein bisschen übertreibt mit der Perfektion. Aber es war uns wichtig, klar herauszuarbeiten, was Tyler ausmacht. Einen roten Faden zu finden, der sich durchzieht, ohne dabei Gefahr zu laufen eine durch und durch saubere Platte abzuliefern, die keine Ecken und Kanten hat“, meint Hillebrand.

Ein Mann, ein Wort. Durch und durch sauber ist „Favourite Sin“ in puncto Produktion – die ist auf so hohem Niveau angesiedelt, dass man den internationalen Vergleich keineswegs scheuen muss.

Wer jedoch aalglatten Gitarrensound erwartet, wird sich schnell eines Besseren belehren lassen. Denn musikalisch präsentieren sich Alex Pohn (Schlagzeug), Peter Schönbauer (Bass) und Lukas Hillebrand (Songwriting, Vocals und Gitarre) auf ihrem zweiten Album dichter, facettenreicher und ein gutes Stück erwachsener als je zuvor.

Dass seit der Veröffentlichung ihres Debutalbums „Don’t Play“ 2005 und dem aktuellen Werk eine nicht zu überhörende Evolution in puncto Sound stattgefunden hat, ist Ergebnis eines Reifeprozesses. An handwerklichen Fähigkeiten mangelte es den drei Bandmitgliedern nämlich nie – lediglich an thematischer und musikalischer Einheit fehlte es streckenweise. Bassist Peter Schönbauer bringt das Dilemma der viel beschworenen Köche und deren Brei auf den Punkt: „Wir haben unterschiedliche Zugänge zu unserer Arbeit, unterschiedliche musikalische Backgrounds, und am Anfang haben wir mehr Zeit damit verbracht, uns einig zu werden, als Musik zu machen. Aber irgendwann hat sich ein Schalter umgelegt, wir sind ins Studio gegangen und haben einfach drauf los gearbeitet. Und da haben wir erst gemerkt, wie viel wir tatsächlich rausholen können, wenn wir diese Unterschiede nicht ausmerzen sondern einfließen lassen.“

Tyler Bandfoto
Tyler „Favorite Sin“

Ja, man hat den Eindruck, auf dieser Platte passt einfach alles zusammen, jedes Wort bettet sich am richtigen Akkord und passt zum nächsten „tsching“ der Hi-hat.

Urban und mit ausgetüftelten, schönen Arrangements, mal düster-melancholisch, mal schwungvoll aber stets kantig, klar und kreativ kommt „Favourite Sin“ daher – ein gehörgängiges, lebendiges Konglomerat unterschiedlicher Stilmittel und Genres, das vor allem eines ist: Ein beeindruckender Beleg, dass eine Platte Pop sein kann ohne auf dreckige Sounds zu verzichten.

Dass zornige Gitarren und schöne Melodien einander nicht ausschließen. Und dass man Singer-Songwriter Qualitäten mit denen einer Rock Band zu einem musikalisch dichten Netz spinnen kann, ohne an Authentizität zu verlieren.

30 Sekunden mit Tyler oder: Ein Schnelldurchlauf

… Vorstellung, bitte
Alex Pohn (Schlagzeug), Peter Schönbauer (Bass), Martin Lukas Hillebrand (Gitarre/Songwriting/ Lead Vocals)
… Gründung?
2003.
… Erste Platte?
2005, „Don’t Play“.
… Wie viel Live-Konzerte in den letzten 3 Jahren?
Hundert, circa.
… die nächste Tour?
Wird es geben. Details stehen aber noch nicht fest.
… Tyler ist
mehrdimensional, urban, leidenschaftlich
… „Favourite Sin“ kommt
28.01.2011 bei Cosmix Records / Rough Trade raus

MARIZA “FADO TRADICIONAL” CD Cover

MARIZA „Fado Tradicional“

Sind tatsächlich schon zehn Jahre vergangen? Zehn Jahre, seitdem Mariza förmlich aus dem Nichts auftauchte, und die Art und Weise, wie Menschen in aller Welt den Fado erleben, vollkommen veränderte?

MARIZA “FADO TRADICIONAL” CD Cover
MARIZA “FADO TRADICIONAL”

Ihr atemberaubendes Aussehen und ihre künstlerische Leidenschaft, ihr intuitives Bühnen-Know-how und ihre schwindelerregende Stimme haben den Fado, Lissabons musikalische Form der Melancholie, von aller Patina befreit und ihm einen weltweiten Siegeszug beschert.

Die Zahlen sprechen für sich. Vier hoch gelobte Studioalben, unzählige Welttourneen und umjubelte Shows in einigen der weltweit bekanntesten Konzertsäle wie New Yorks Carnegie Hall, Londons Royal Albert Hall, der Oper in Sydney oder dem Olympia in Paris; dazu drei BBC Awards als beste europäische Künstlerin und unter anderem zwei Nominierungen bei den Latin Grammy Awards.

Nach mehr als einer Million verkaufter CDs und 32 Platinauszeichnungen hat sich für Mariza der Kreis förmlich geschlossen.

Auf ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2001,“Fado em Mim”, lautete der Tenor noch sehr persönlich „Fado steckt in mir“. Ihre Folgewerke “Fado Curvo” (2003), “Transparente” (2005) und “Terra” (2008) präsentierten dagegen einen höchst modernen und erfrischenden Ansatz, dieses Jahrhundert-Genre, das man gern mit Portugals Hauptstadt gleichsetzt, neu zu gestalten,.

Ganz so, als wolle sie ihre zehnjährige Reise feiern, kehrt Mariza mit “Fado Tradicional” nun zu ihren Wurzeln zurück. Auf ihrem fünften Studioalbum nähert sie sich den Ursprüngen dieses Genres und adaptiert eine Reihe zeitloser Fado-Klassiker, die über Generationen von Sängern weitergereicht wurden.

Es heißt, dass erst derjenige ein „echter“ Fado-Sänger ist, der sich an jenen Klassikern versucht und sie sich zu Eigen gemacht hat.

Dieser Herausforderung stellt sich Mariza auf “Fado Tradicional”, indem sie sich all jener klassischen Melodien annimmt, die von etlichen stilprägenden Fadokünstlern vor ihr interpretiert wurden.

Mariza meistert ihre Aufgabe mit Bravour. Da spürt man, dass sie bereits als Kind in Lissabons altem Stadtviertel Mouraria mit Fado infiziert wurde und seitdem dieses Gefühl in sich trägt.

Mariza mag in den letzten zehn Jahren die ganze Welt bereist haben, in ihrem Herzen bleibt sie ein Geschöpf Lissabons – und wenn man sie all diese Klassiker singen hört, wird klar, wie weit sie sich entwickelt hat und wie sehr sie gereift ist, ohne ihre einzigartige Identität zu verlieren.

Marizas unverwechselbare Mischung aus Alt und Neu, schreibt der Musikhistoriker Rui Vieira Nery in den Liner-Notes des Albums, ist der beste Beweis, dass sich für sie der Kreis geschlossen hat, ohne dass sie einen Schritt zurück gemacht hat. Es ist die Erkenntnis, dass Du wissen musst, wo Du herkommst, um zu verstehen, wohin Du gehst.

Genau das hat Mariza mit “Fado Tradicional” in die Tat umgesetzt: Sie schafft im Rahmen der Tradition etwas Neues und beweist damit ihre Klasse als wahre Fadista.

Ja, es sind wirklich zehn Jahre vergangen – und die Reise geht weiter.

In Portugal, wo “Fado Tradicional” im November erschien, ist das Album bereits platinveredelt worden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Mariza ihren Siegeszug andernorts fortsetzt.

Art-of-Beatbox

Art of Beatbox

Gehört, gesehen, gesigned – so könnte man die Entwicklungen der letzten Monate von Art of Beatbox beschreiben. Pink Crow Records ist stolz den Hamburger unter Vertrag genommen zu haben.

Art-of-Beatbox
ART of Beatbox

Art of Beatbox ist dabei mehr als ein Projekt.

Es geht darum, das fünfte Element des Hip-Hop aus dem Schatten ins rechte Licht zu rücken.

Den Auftakt dazu macht die am 11. März erscheinende Single „Was wäre wenn?“ mit Feature-Gast P!Jay.

Als Vorgeschmack zur Single könnt ihr euch vorab das Making-Of zum dazugehörigen Video unter www.youtube.com ansehen.

Bereits im April wird dann das Album „ARTcore“ von Art of Beatbox mit einer Fülle weiterer Tracks erhältlich sein.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Stellt sich nur noch die Frage, was wäre, wenn Kreativität und Beatbox sich in einem Track verbinden? – Das Resultat heißt Art of Beatbox.

Verpasst nicht die Videopremiere von „Was wäre wenn?“ am 11.03. um 18:00 Uhr auf Mixery Raw Deluxe!

www.artofbeatbox.com/

Blick Bassy Hongo Calling CD Cover

Blick Bassy „Hongo Calling“

Jede Erdregion hat ihre eigene Musik hervorgebracht, die sich von der an anderen Orten auf dem Globus unterscheidet. Geprägt von der jeweiligen Geschichte, der Naturumgebung und den Lebensbedingungen vor Ort haben sich charakteristische Musikformen herausgebildet.

Blick Bassy Hongo Calling CD Cover
Blick Bassy – "Hongo Calling" ist das aktuelle Album

Eigentlich eine Binsenweisheit, sicher, interessant wird’s allerdings wenn man bedenkt, dass manche Melodiemotive, Klänge und Rhythmen scheinbar unvermittelt gleich an mehreren, höchst unterschiedlichen Plätzen auf unserem Planeten auftauchen. Zufall? Die Folge von Völkerwanderungen oder der Verschleppung von Menschen zu Zeiten des Sklavenhandels?

Blick Bassy ist bei der Produktion seines zweiten Soloalbums „Hongo Calling“ auf dieses rätselhafte Phänomen gestoßen.

In seinem Heimatland Kamerun wird ein Hongo genannter Rhythmus traditionell zur Heilung von Kranken oder bei der Beisetzung der Toten gespielt, in ganz anderen Zusammenhängen hat er ihn jedoch auch in Benin, dem Senegal oder auf den Kapverdischen Inseln angetroffen.

Und wie ihm im Verlaufe der Albumaufnahmen Pandeiro-Perkussionist Marcos Suzano (Gilberto Gil, Ney Matograsso) bestätigte, kennt man das Rhythmusmuster – freilich unter anderem Namen – sogar in Brasilien.

Das Aufspüren solch verschlungener Pfade ist nur eine Facette von Blick Bassys jüngster Studioeinspielung, neben dem Entdecken von Parallelen zwischen mehr oder weniger weit voneinander entfernten Klangwelten geht es ihm auch diesmal wieder darum, sich für die Belange des gebeutelten „Schwarzen Kontinents“ einzusetzen und die Kultur des eigenen Geburtslandes einem globalen Publikum näherzubringen. Deswegen erzählt er in seinen Songs vom Alltagsleben in Afrika, deswegen singt er meist in seiner Muttersprache Bassa, einem von 260 Dialekten in Kamerun, die vom Aussterben bedroht sind, und deswegen pflegt er die traditionelle Folklore der Heimat.

Den Großteil seiner Kindheit verlebte Bassy in einem Haushalt mit zwanzig (!) Geschwistern in der Hauptstadt Yaoundé, als er zehn war, wurde er allerdings für mehrere Monate ins Dorf der Großeltern geschickt. Erst dort lernte er die mündlich überlieferten Musikformen seines Volkes kennen und lieben. „In Mintaba reden die Menschen nicht viel, dafür singen sie ständig bei ihrer täglichen Arbeit“, erinnert sich Bassy. Im Herzen Kameruns erfuhr der wissbegierige Junge mehr über Bolobo (Gesang der Fischer), Dingoma (zur Amtseinführung von Häuptlingen gespielt), Bekele (Hochzeitsmusik), Assiko (zur Tanzunterhaltung) und die bereits erwähnte Musikform Hongo. Seither lässt ihn die Folklore seiner Landsleute nicht mehr los, auf dem aktuellen Album spielt sie ebenfalls eine prominente Rolle. Stilrichtungen aus Kamerun bzw. West- und Zentralafrika im Allgemeinen vermischt der Sänger/Gitarrist hier stimmig mit Soul in der Nachfolge eines Marvin Gaye und lateinamerikanischen Genres wie dem Bossa Nova. Insbesondere in den beiden Stücken, in denen der brasilianische Singer/Songwriter Lenine mitwirkt, ist der Latin-Einfluss nicht zu verkennen. Herausragend: Der mitreißende Track „Fala Português“. Via Overdubverfahren mit sich selbst vervielfacht stimmt Gaststar Lenine hier den eingängigen Refrain an – ganz großartig!

Als Blick Bassy nach äußerst erfolgreichen Jahren als Mitglied der Gruppe Macase 2005 zum Alleingang ins Ungewisse aufbrach, war dies ein gewagtes Unterfangen. Doch schon das Solodebüt „Léman“ gab ihm Recht und belohnte den Mut zum Risiko mit hingerissenen Reaktionen der Hörer und Kritiker. Allerorten wurden seine herzerwärmend-sanfte Stimme, das exzellente Gitarrenspiel und die harmonische Mischung aus westlichen Instrumenten und Klangerzeugern aus Afrika (Kora, Ngoni, Kalabasse) begeistert aufgenommen. Radio 6 aus den Niederlanden prophezeite damals: „Aufgrund der beispiellosen Qualität seines Debütalbums ‚Léman‘ kann man davon ausgehen, dass Blick Bassy zu einem der größten afrikanischen Stars der kommenden Jahre aufsteigen wird.“ Mit „Hongo Calling“ ist es jetzt wohl so weit. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, müsste die Vorhersage spätestens nach Erscheinen von Blick Bassys facettenreichem zweiten Album Wirklichkeit werden.

KEREN ANN "101" CD Cover

KEREN ANN „101“

Ich bin erst spät auf Keren Ann gestoßen. Sie hatte sich schon längst in Chelsea, New York vernarrt und bereits viel Wasser die Seine herunterfließen sehen, als mich „Lay Your Head Down“ von ihrem gleichnamigen Album aus dem Jahr 2007 an verschlafene Sommernachmittage im Park denken ließ und mir Songs wie „It’s All A Lie“, „The Harder Ships Of The World“ und „Where No Endings End“ in langen wachen Nächten Gesellschaft leisteten.

KEREN ANN  "101" CD Cover
KEREN ANN aktuelles Album "101"

Die Schönheit der Melancholie, kein bisschen deprimierend, aber höchst inspirierend.

Klanglandschaften, die mit jedem Gitarrenwirbel, mit jedem mitreißenden Refrain und gespenstischem Keyboard stiegen und fielen – und dann war da ihre Stimme, die so intim, so nah wirkte, als sänge sie nur für mich.

Ich spürte all das von ihr auf, was ich verpasst hatte, und schwelgte in dem geheimnisvollen Zauber von „Nolita“, „Not Going Anywhere“ und „End Of May“ und dem schwarzen Humor von „Sailor & Widow“.

Und nun, vier Jahre nach ihrem letzten Album, kehrt Keren Ann mit „101“ zurück. Sie hat sich in den 101. Stock zurückgezogen, von wo aus sie auf die Bruchstücke ihres Lebens hinunterblickt und neue Geschichten ausheckt.

Jeder Song ist ein Fenster zur Welt, wie die Fenster des Apartmentgebäudes, auf das James Stewart in „Das Fenster zum Hof“ blickt. Jedes Bild, von einem ganz anderen Licht beleuchtet, ist ein zum Leben erwecktes Gemälde, ein Gemälde aus Klang und Worten, das eine Geschichte erzählt.

Durch ein Fenster sieht man einen Mann und eine Frau den Raum betreten. Sie waren aus und sind vielleicht ein bisschen betrunken. „My Name Is Trouble“, sagt sie unmissverständlich. Sie ist von ihm besessen, will ihn besitzen, bis in den Tod. Aber für einen kurzen Augenblick, bevor sie im Schatten verschwindet, erkennt man ihren Gesichtsausdruck, ihre Angst vor der Leere, die sie antreibt, und ihre Verletzlichkeit hinter all dem Draufgängertum. Ihre Vergangenheit birgt irgendein Geheimnis.

Nebenan hört eine Frau ein altes Musikstück und blättert langsam durch ein Fotoalbum, während sie versonnen lächelt. Ihre Finger gleiten über eines der Fotos. Sie erinnert sich an etwas, vielleicht an eine alte Liebesaffäre. Das Leben ist weitergegangen, sie ist nicht unglücklich, aber für einen Moment wünscht sie, sie könnte die Uhr noch einmal zurückdrehen. Zu ihr dringt Partylärm aus dem luxuriös ausgestatteten Untergeschoss herauf. Hier sieht es aus wie bei einem Treffen mit Andy Warhol. „All The Beautiful Girls“ in ihren farbenfrohen Kleidern, die sich an Möbeln lehnen und Wein trinken. Ein riesiges Bild von Jackson Pollock hängt an der Wand, dass es fast schon den Augen weh tut. Die Stimmung in den Gesprächen schwankt verdächtig, das Gelächter wirkt schon zu schrill und laut, es riecht förmlich nach Gefahr. Irgendwo hört man ein Glas klirrend zerschellen.

„Sugar Mama“ betritt einen anderen Raum. Hier lungert ein junger Bursche auf dem Sofa herum und klimpert auf der Gitarre. Er trägt zerschlissene Jeans, ein schwarzes T-Shirt und er hat sich seit drei Tagen nicht rasiert. Die Frau wirbelt einen Autoschlüssel um ihren Zeigefinger, zwinkert ihm zu, hat die Hände auf ihre Hüften gestützt. Er verlässt mit ihr den Raum, denn sie hat ein tolles Auto und einen verlockenden Plan.

Aber nicht alle Fenster gehören zu Wohnräumen. Der Mord, der einfach irgendwo passieren musste, hat sich in einem Nachtclub zugetragen, durch dessen Fenster wir nun blicken. Die Sängerin steht auf der Bühne und überall um sie herum ist Blut, Blut auf ihren Schuhen, auf dem Piano, dem Mikro, den Instrumenten, der ganzen Band, selbst auf den Wänden. „My God, there’s Blood On My Hands“, denkt sie mit dem Ausdruck des Erstaunens auf ihrem Gesicht. Sie lässt die Schultern hängen und kann nicht glauben, was hier angerichtet wurde. Die blutüberströmten Körper auf dem Boden sind doch real genug. Oder etwa nicht? Sie blickt aus dem Fenster vom Tourbus und erkennt ihr Spiegelbild, das sich unwirklich von der vorüberziehenden Landschaft abhebt. New York. Sofia. Paris. Venedig. London. Sie fühlt sich frei, aber ihr Herz ist leer.

Am Ende steigt sie all die Treppen vom 101. Stock hinab. Jede Etage hat eine andere Nummer und jede Zahl vermittelt ihr ein anderes Gefühl oder ein anderes Bild: 89 Kugeln, 46 menschliche Chromosomen, 22 Gitarren … es ist, als sage sie, während sie hinuntergeht, einen Kinderreim auf.

Aber all diese Bilder aus Worten und Zahlen, selbst die Melodien, sind Teil einer größeren Klanglandschaft. All den Geschichten mit ihren unterschiedlichen Stimmungen haftet ein stetig oszillierender Soundtrack an, der ebenso stetig Licht und Farbe wechselt. Der funky Beat von „Sugar Mama“, der eine skurrile Geschichte antreibt. Die zarte akustische Schönheit von „All The Beautiful Girls“, die etwas an „Not Going Anywhere“ erinnert. „You Were On Fire“, das sich Schicht um Schicht auftürmt, von den ersten Streichern und den geisterhaften Chören an. Die ätherischen Keyboards, schwelenden Streicher und verhallenden Chöre, die in „Strange Weather“ ihren unter die Haut gehenden Höhepunkt erreichen. Über allem liegt diese Schönheit der Melancholie, in den von Verlustängsten, Herzschmerz und Verlangen getriebenen Geschichten, die sich stets einen Funken Hoffnung aufheben.

Man spürt auch eine ganz neue Energie, eine größere Bandbreite, das Gespür für neu erobertes Terrain. Keren Anns Stimme holt mehr aus, ohne ihre rätselhafte Eigenart, die intimen Bande mit dem Zuhörer, zu verlieren. Weiterhin werfen die Vignetten genauso viele Schatten wie sie erhellen. Nichts wird geopfert. Schließlich verkörpert 101 all das, was Keren Anns Musik ausmacht: die Songs, die Stimme, den Sound.

Peter Robinson

KEREN ANN

Keren Ann Zeidel (geb. am 10. März 1974) ist Sängerin und Songwriterin, Komponistin, Produzentin und Toningenieurin zugleich. Die vielseitige Künstlerin lebt abwechselnd in Paris, Tel Aviv and New York. Seit Jahren schon nimmt Keren Ann ihre Songs sowohl in Frankreich als auch in New York auf, und sie besitzt noch immer die niederländische und die israelische Staatsbürgerschaft.

Keren Ann hat bis dato fünf Soloalben veröffentlicht: „La Biographie De Luka Philipsen“ (2000), „La Disparition“ (2002), „Not Going Anywhere“ (2003), „Nolita“ (2005) und „Keren Ann“ (2007).
Ihr sechstes Soloalbum „101“ wird im Frühjahr 2011 weltweit veröffentlicht.

Songs von Keren Ann sind bereits von einer Vielzahl internationaler Künstler interpretiert worden, darunter Henri Salvador, Jane Birkin, Francoise Hardy, Rosa Passos, Jacky Terrasson, Emmanuelle Seigner und Benjamin Biolay.

Ihre Songs werden auch in etlichen Filmen und Fernsehserie eingesetzt („Grey’s Anatomy“, „Six Feet Under“, „Big Love“…).
Ihr Song „Beautiful Day“ untermalte die „Skyteam“-Kampagne und „Lay Your Head Down“ im Jahr 2008 einen weltweiten H&M TV-Spot. Im selben Jahr 2008 erneuerte sie gemeinsam mit dem Komponisten Tibo Javoy das gesamte Klang-Design des Kulturfernsehsenders „ARTE“.

Keren Ann bildet mit Bardi Johannsson das Duo Lady & Bird, das 2003 das gleichnamige Debütalbum veröffentlichte und seitdem an diversen Projekten gearbeitet hat. Dazu zählt eine Show mit dem isländischen Sinfonieorchester unter der Leitung von Daniel Kawka. Die Show inszenierten sie mit einem anderen Orchester später noch einmal in Paris. Lady & Bird komponierten auch die Musik für diverse Kampagnen des TGV.

Gemeinsam mit dem Musiker Doriand produzierte Keren Ann das zweite Album der Sängerin und Schauspielerin Emmanuelle Seigner, das im Januar 2010 erschien. Im selben Jahr produzierte sie das Album der französischen Chansonlegende Sylvie Vartan.

KEREN ANN Kompositionen und Aufnahmen:
2010: „101“ @ Delabel/Blue Note/ EMI
2010: „Soleil Bleu“ / Sylvie Vartan @ Sony Music France
2009/2010: „Thelma, Louis & Chantal“ Original Soundtrack
2009: „Dingue“/ Emmanuelle Seigner w/ Doriand @ Sony Music France
2008: „ARTE“ new sound design w/Tibo Javoy
2006-2007: „Keren Ann“ @ Metro Blue/ Blue Note U.S and EMI
2004-2005: „Nolita“ @ Metro Blue/ Blue Note U.S and EMI
2004-2005: „The Isis Projects“ with Guy Chambers and Sophie Hunter @ Sleeper Music U.K
2003: „Lady & Bird“ with Bardi Johannsson @ Labels
2003: „Not Going Anywhere“ @ Capitol Records
2002: „La Disparition“ @ EMI
2000-2001: „Chambre Avec Vue“/ Henri Salvador @ Source-Virgin France
2001-2000: „La Biographie De Luka Philipsen“ @ EMI

Fernsehen und Werbung:
Grey’s Anatomy (song: Not Going Anywhere)
Skyteam Advertisement (song: Beautiful Day)
HBO Six Feet Under (song: Jardin D’hiver)
HBO Big Love (song: L’onde Amere)
SHO The L Word (song: Do What I Do / Lady & Bird)
TGV Advertisement (song: Malmo Livs / Lady & Bird)
H&M Advertisement (song: Lay Your Head Down)

www.kerenann.com

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Michael Franti & Spearhead „THE SOUND OF SUNSHINE“

The Sound Of Sunshine, das zugleich inspirierte und inspirierende neue Album von Michael Franti & Spearhead, ist wie eine Art musikalisches Bad in der Sonne, ein glänzender, wunderschöner und oftmals überschäumender Songzyklus, der geschaffen wurde, um allen möglichen Menschen, die im Moment vielleicht stürmische und unruhige Zeiten erleben, einen Schwung guter Hoffnung zu bringen.

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Michael Franti & Spearhead – "The Sound Of Sunshine"

“Musik ist Sonnenschein”, sagt Michael Franti, einer der zeitgenössischen Künstler, die stets äußerst positiv und bewusst agieren. “Wie der Sonnenschein ist auch die Musik eine ungeheure Kraft, die deine Stimmung sofort und nahezu chemisch nachvollziehbar verändern kann. Musik gibt uns neue Energie und hilft bei der Sinnfindung.”

“Musik kann man nicht in Händen halten, riechen, schmecken oder sehen, und doch braucht man nur zusammenkommen und schon fühlt man diese Vibration, es kitzelt in der Ohrtrommel und plötzlich fühlen wir uns aus den schwierigsten Momenten herausgehoben, als würden wir uns in die höchsten Höhen hinaufschwingen.”

Ironischerweise entstand das oft glückselig und erhebend klingende The Sound Of Sunshine tatsächlich aus einer sehr düsteren und schwierigen persönlichen Erfahrung heraus. “Letzten August hatte ich plötzlich mitten während einer Tour einen Blinddarmdurchbruch und fand mich acht Tage lang in einem Krankenhaus wieder, während die Ärzte versuchten, herauszufinden, was mit mir los war”, erinnert sich Franti. “Ich wäre fast gestorben, und viele der Songs schrieb ich noch im Krankenhaus, in der darauffolgenden Woche, als dieses Erlebnis mich noch stark erschütterte. In der Zeit habe ich mir noch einmal vor Augen geführt, was wirklich zählt im Leben, und letztendlich geht es um die Menschen, die mir etwas bedeuten. Selbst im Krankenhaus konnte ich mit meinen Liebsten lachen und weinen und fing an, die Sonne wieder wahrzunehmen.”

Franti, dem durchaus bewusst ist, dass zahlreiche Menschen mit viel dramatischeren Problemen zu kämpfen haben, möchte mit The Sound Of Sunshine ein Gefühl von Hoffnung verbreiten und jene, die es brauchen, wissen lassen, was alles möglich ist. Frantis ungewöhnlich offenherziger und spiritueller Zugang ist sicherlich auch durch seine außergewöhnliche Herkunft bedingt. Michaels Mutter entstammt einer irisch-deutsch-französischen Familie, sein Vater ist afro-amerikanischer und indianischer Herkunft. Franti wurde in Oakland geboren und dann von einer finnisch-amerikanischen Familie adoptiert, wo er mit den drei leiblichen Kindern der Familie und einem weiteren afro-amerikanischen Sohn aufwuchs. Als Student an der University of San Francisco gründete Franti die Punkband The Beatnigs und später die mehr vom HipHop beeinflussten The Disposable Heroes of Hiphoprisy. Bei allen Projekten hat Franti stets jegliche musikalischen und physischen Grenzen überschritten, um mit seiner Musik möglichst jeden erreichen zu können.

Mitte der 90er gründete er zunächst Spearhead, und in den letzten Jahren hat er zunehmend seine eigene musikalische Stimme gefunden und seine eigene, organische Art des Publikumserfolgs geschaffen. Das letzte Album von Franti und Spearhead aus dem Jahr 2008, All Rebel Rockers, das sie auf Jamaika mit den legendären Produzenten und Musikern Sly & Robbie aufnahmen, wurde der bislang größte Hit in Frantis Karriere, erreichte in den Billboard 200 die Top 40 und bescherte ihm die Top-20-Hitsingle “Say Hey (I Love You)”.

“Ich hatte schön viel Zeit, um mich auf diesen ersten Hit vorzubereiten, und als es dann soweit war, war ich sehr dankbar”, erzählt Franti. “Als wir gerade dabei waren, das neue Album zu mastern, sagte ich zu meinem Manager, ‘Mensch, wäre es nicht großartig, so einen Zehntklässler-Hit zu schreiben?‘ Und er sagte, ‘Zehntklässler? Was willst du, Mann, du hast diesbezüglich sogar schon einen Uniabschluss.“ Ja klar, ich musste auch meinen Beitrag leisten, aber dass wir so weit gekommen sind – und immer noch hier sind – das bedeutet mir sehr viel. Das Komische ist, dass ‘Say Hey’ genau in dem Moment in die Top 20 einstieg, als ich in den OP geschoben wurde. Ich kriegte die Nachricht und dachte, ‘Wow, endlich hab ich mal einen Hit gelandet und jetzt lebe ich noch nicht einmal lange genug, um den Erfolg zu genießen.’ Auch das hat die Perspektiven erheblich zurechtgerückt.”

Michael Franti ist nicht gerade jemand, der zielstrebig auf Erfolg aus ist – er trägt seit gut zehn Jahren noch nicht einmal mehr Schuhe. Aber das heißt nicht, dass es ihm nicht gefällt, wenn ab und an mal seine Musik im Radio läuft. “Als Kind, wenn wir im Auto in die Ferien fuhren, hörten wir AM Radiosender, und wenn wir mit der Familie grillten, hatten mein Papa und ich auch das Radio an. So kriegten die ganzen albernen Sommerpophits eine wichtige Bedeutung für mich als Kind – und auch als Erwachsener, noch heute. Wenn ich daran denke, dass da vielleicht irgendwo eine Familie ist, die den Sommer am Strand verbringt und gemeinsam ‘Say Hey’ hört, das ist ein echt schöner Gedanke. Ein guter Popsong, der es schafft, dass man sich gut fühlt, kann für Menschen wirklich sehr wichtig und wertvoll sein.”

The Sound Of Sunshine ist zweifelsohne das zusammenhängendste, romantischste und lebensbejahendste Album das Franti und Spearhead je gemacht haben. Es spiegelt die Tatsache, dass man laut Franti “mit der Zeit einen besseren Sinn dafür bekommt, wer man ist, und wie man all seine musikalischen Leidenschaften in den eigenen Sound einbringen und zusammenfügen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich lange Zeit in ‚anderen‘ Sounds gegraben habe. Etwa, ‘Lass uns hier mal was mit einem Reggae-Vibe machen.’ Oder ‘Jetzt wird aber richtig gerockt.’ Inzwischen aber komponiere ich erst einmal alles mit der Akustikgitarre, irgendwie bleibt man dabei ehrlich. Dann nehmen Jay Bowman, mein Partner beim Songwriting, und ich uns viel Zeit und überlegen, wie man diesen Song am besten präsentieren kann, damit jedes einzelne Wort auch rüberkommt und ehrlich und wahrhaftig klingt.”

Selbst der Aufnahmeprozess von The Sound Of Sunshine spiegelt Frantis Wunsch, direkt mit seinem Publikum zu kommunizieren. “Wir fingen an, auf Jamaika ein paar Stücke mit Sly und Robbie aufzunehmen. Die beiden sind natürlich großartig, und wir benutzten ein paar dieser Aufnahmen. Dann fuhren wir nach Hause und machten uns daran, das Album zu mischen. Dann reiste ich nach Bali und schrieb dort noch ein paar Songs, aber wir waren noch immer nicht fertig. Also sagten wir uns, warum nehmen wir nicht ein portables Aufnahmestudio mit auf Tour? Die Drums zum Beispiel haben wir tatsächlich in der Umkleidekabine von den Toronto Raptors und in der Dusche irgendeines NHL Teams aufgenommen. Dann gingen wir direkt auf die Bühne und spielten den Song um zu schauen, wie die Leute darauf reagieren. So konnten wir sehen, was funktioniert und es dann am nächsten Tag wieder aufnehmen. Diese Songs sind also tatsächlich live auf Herz und Nieren geprüft worden.”

“Wenn man vor Publikum spielt und den Leuten seine Songs darbietet, dann entsteht eine ganz enge Bindung. Deswegen spielen wir bei unseren Shows auch immer draußen für die Leute, die sich keine Tickets leisten können. Sie brauchen diese Songs auch – vielleicht sogar mehr noch als das Publikum drinnen. So ist die Realität. Ein Musiker, mit dem ich kürzlich auf Tour war, sagte ganz treffend: ‘Unsere Fans hier kommen nicht aus einer Reality Show, sie sind die Realität!‘ Wir haben eine Bedeutung in deren Leben. Wir sind die Musik, die sie hören, wenn sie ihre Kinder in die Schule fahren, oder den Abend mit dem Menschen, den sie lieben, verbringen. Es gibt keine größere Ehre. Sie haben einen Anteil an der Musik. Und das ist für mich sehr wichtig, denn auch mir persönlich bedeutet sie viel.”

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EN ROUTE 2 – A Trip To Hawaii

Die En Route CD-Serie ist unser musikalischer Trip durch die Welt und für diese zweite Edition haben wir uns von den Wellen von Kalifornien bis nach Hawaii tragen lassen. „Wie klingt Hawaii?“, wollten wir wissen und waren überrascht, welche musikalische Welt sich auf der Inselgruppe auftut.

Wavemusic EN ROUTE #2 – A Trip To Hawaii CD Cover
EN ROUTE #2 – A Trip To Hawaii
Mit En Route # 2 wird man ganz ohne Flugticket direkt an den Strand der Hanalei Bay geschickt. Hier geht es nicht um Folklore, sondern um wirkliches Hawaii-Feeling. Sonnige Singer/Songwriter-Gitarren à la Jack Johnson treffen auf traditionelle Ukulelen-Klänge oder HipHop. Einen sehr großen Einfluss hat auch der auf den Inseln historisch gewachsene Reggae, genannt Jawaiian.

Schon die ersten Töne von Hookoa’s „I’m Leaving“ entführen direkt in eine andere Welt. Sonnige Reggea Grooves gehen Hand in Hand mit klassischeren Titeln wie Keali Reichel‘s „Hanohano O’Maui“ oder Brett Dennen’s verpieltem „Blessed“. Zur „Tropical Escape“ läd Jason Ho, ein Song der gar nicht mehr nach Hawaii klingen könnte. Seiner Einladung würde man nur zu gerne folgen.

Für die grafische Untermalung der Compilation konnte man den kalifornischen Maler und Illustrator Tyler Warren gewinnen. Die Ölbilder des begeisterten Surfers fangen die ganze Farbenpracht und Leichtigkeit der Inseln bestens ein.

On the island, we do it island style”, singt John Cruz zum Ausklang der CD und bringt es damit charmant auf den Punkt: Hawaii ist einzigartig, so wie diese Compilation.

Tracklisting: EN ROUTE 2 – A Trip To Hawaii

1. HO’OKOA – I’m Leaving 4:37
2. THREE PLUS – Honey, Baby 3:49
3. NATURAL VIBRATIONS – Shawty 3:18
4. BRETT DENNEN – Blessed 3:19
5. PAULA FUGA – Lilikoi 3:41
6. KEALI`I REICHEL – Hanohano O’Maui 4:13
7. KAULANA KANEKOA – Somewhere Over The Rainbow 4:15
8. JASON HO – Tropical Escape 3:48
9. SCOTT KRIPPAYNE – Sun Just Shine 3:47
10. ERNIE CRUZ, JR. – Gotta Get Away 3:09
11. TEN FEET – I’m Yours 3:59
12. KAWAO – One Heart, One Sound 3:28
13. MAOLI Feat. BRADDAH VINCE – Write Me A Letter 3:54
14. JOHN CRUZ – Island Style 4:01

Avishai-Cohen-Seven-Seas-CD-Cover-Artworx

Avishai Cohen „Seven Seas“

Auf seinem letzten Trio-Album Gently Disturbed, dem letzten Werk, das auf dem von ihm selbst gegründeten Label Razdaz Recordz erschien, bevor er bei Blue Note unterschrieb, beendete Avishai Cohen sein musikalisches Festmahl mit dem Stück „Structure in Emotion”, einer Melodie, die ihm besonders zusagt, denn sie taucht schon auf Lyla auf, der ersten unter seiner Regie veröffentlichten Platte von 2003. Avishai Cohens Musik gleicht einem Strudel der Gefühle.

Avishai-Cohen-Seven-Seas-CD-Cover-Artworx
Avishai Cohen "Seven Seas"

Die Struktur der Songs, ihre intime Architektur überrascht immer wieder, nimmt unerwartete Wendungen, wie eine melodienreiche, pazifische, heilsame Zeitbombe. Mit seinen Kompositionen zügelt er die Gefühle, hält sie zurück, damit sie sich voll entfalten können, und verhindert somit, dass die Energie verpufft, bevor sie den Zuhörer erreicht. Der aus Jerusalem stammende Cohen, der sich inzwischen in Tel Aviv niedergelassen hat und den Ruf als einer der populärsten Jazzmusiker der letzten zehn Jahre genießt, nähert sich mit Seven Seas seinem künstlerischen Zenit.

AUS DEM HUT GEZAUBERT

Letztes Jahr veröffentlichte Cohen sein erstes Album auf Blue Note, Aurora. Ein Werk randvoll mit verwegenem Charme, dem der Kontrabass-Spieler, Komponist, Pianist und Arrangeur eine weitere Facette seines Schaffens hinzufügte – als Sänger. Bereits auf vorherigen Aufnahmen hatte er gesungen, doch eher mit einer gewissen Beiläufigkeit. Nun stellte er seine Stimme laut und klar in den Vordergrund. Publikum und Kritiker waren sprachlos. Es war, als schaute man einem Zauberer zu. Seine Stücke waren immer schon grenzenlos (sowohl was Musikstile als auch was geographische Grenzen betraf), gleichwohl stark von traditioneller jüdischer Musik inspiriert. Aurora aber zeigte Avishai Cohens Talent in einem neuen Licht: der Komponist mit rastlosen Texten, der phänomenale Musiker, überraschende Liveperformer, den Chick Corea einmal als Genie bezeichnet hatte – jener Musiker, den Down Beat zum Jazzvisionär erkoren hat; all diese Facetten traten in den Schatten, um einen Sänger mit sanfter Stimme und kosmopolitischem Esprit zu offenbaren, der sowohl hebräische als auch arabisch-andalusische Untertöne vereinen konnte. Aurora schien eine neue Entwicklung in der Diskographie des Musikers zu markieren und war zugleich die Sichtbarwerdung einer künstlerischen Entwicklung, die über mehrere Jahre ihren Lauf genommen hatte.

Mit Aurora hatte Cohen seine Bühnenfamilie gefunden, ein einzigartiges Quintett, mit dem er gemeinsam um die Welt reiste. Wo sie auch spielten, ernteten sie warmen Applaus. Seven Seas erscheint nun wie die selbstverständliche Konsequenz dieser Erfahrungen, die natürliche Ernte von vielen Hundert Konzerten. Cohen, der jahrelang die künstlerischen Möglichkeiten von Trios ausgelotet hatte, besann sich auf der Bühne einer Formel, in der die Melodien, die sich zwischen Karen Malkas Gesang und Amos Hoffmans Oud entspannen, eine ebenso gewichtige Rolle einnahmen wie das erdige Zusammenspiel von Itamar Doari an den Percussions und Shai Maestro am Piano. Diese Erfahrung inspirierte ihn, eine Teamarbeit ins Leben zu rufen, in deren Verlauf sein junger Percussion-Virtuose Co-Produzent des Projekts wurde.

CITIZEN KANE

In dieser Verfassung kamen im Herbst 2010 die Musiker für ein paar Wochen in dem Studio Nilento des Schweden Lars Nilsson zusammen, einem Paradies der friedlichen und kreativen Atmosphäre ebenso wie der technischen Ausstattung. Als wolle er sich mit einem Versprechen für die Zukunft wieder mit seinen Wurzeln befassen, arbeitete Avishai Cohen wieder einmal mit einem Toningenieur, mit dem ihn nicht nur professionelle Aspekte verbanden, ist Nilsson doch ein weiteres Mitglied von Cohens musikalischer Familie. Immerhin war er der Baumeister von Continuo und Gently Disturbed, den Meilensteinen in Cohens Discographie, und er war stark daran beteiligt, den unberührten Kompositionen des Kontrabassisten ein öffentliches Forum zu bieten. Mit Lars Nilsson hatte Cohen nicht nur jemanden gefunden, der seine Musik aufnimmt, sondern jemanden, dessen Ohr und technische Fähigkeiten seinem künstlerischen Perfektionismus entsprechen.

Truffaut sagte einst über Orson Welles Citizen Kane, es sei „der Film, der alle anderen zusammenfasst und vorwegnimmt.” Man ist geneigt, über Seven Seas und das Werk von Avishai Cohen das Gleiche zu sagen: Hier laufen alle Wege und Stimmen zusammen, die der Künstler seit Anfang der 1990er eingeschlagen und ausprobiert hat, als er erstmals in der New Yorker Jazzszene auftauchte und kurz darauf von Chick Corea protegiert wurde. Vor allem aber verkündet und präsentiert er ein noch ambitionierteres, subtileres und raffinierteres Kompositionswerk, ohne dabei die für ihn typische Energie, Ekstase und Emotionalität über Bord zu werfen. Man braucht sich nur die verschlungenen Sounds von Two Roses anzuhören und schon ist man im Bilde. Mit seinen Kinderreimen, Schlafliedern und Suiten, prallvoll mit heroischer Inspiration und symphonischen Klängen, entführt uns Seven Seas auf eine phantastische Klangreise, in der Understatement und Großartigkeit ein nicht enden wollendes Ping-Pong-Spiel treiben und nicht selten fühlt man sich auf die große Kinoleinwand transportiert. Ist man erst einmal an den ersten, glücklich nostalgischen Referenzen vorbei, segelt man weiter entlang Rhythmus-Inseln und ganzen Klangkontinenten, bis man bei Cohens intensiver Stimme in einem klassischen Piano-Ladino Anker wirft.

Mit Seven Seas hat Cohen einen neuen künstlerischen Gipfel erklommen. Man könnte das Album als reifes Werk bezeichnen, wenn das nicht so viele schwere Assoziationen hervorriefe. Eher ist es ein Fusion-Album, das uns vielleicht einer wirklichen Odyssee näherbringt, ruft doch schon der Titel die Legenden und Mythen der Seefahrt in Erinnerung. Mit seinen vielen Wendungen und Drehungen ist Seven Seas fraglos das aufregendste Album des Künstlers.

SMILE STYLE VOL. 4 CD Cover

SMILE STYLE VOL. 4

Wie klingt Champagner? In den schönsten Bars und Lounges aufgelegt, entfaltet die SMILE STYLE 4 die Wirkung des französischen Edelstoffs – es prickelt, es duftet, es schmeckt und es turned an.

SMILE STYLE VOL. 4 CD Cover
SMILE STYLE 4 Compilation, präsentiert von dem Hamburger Label California Sunset Records/wavemusic und DJ Gärtner der Lüste
Die SMILE STYLE 4 Compilation, präsentiert von dem Hamburger Label California Sunset Records/wavemusic und DJ Gärtner der Lüste, ist pauschal keinem Anlass, Ort oder Genre zuzuordnen. Im Gegenteil, mit ihrer Mischung aus NuJazz, Chanson, Swing & Elektro hat sich die SMILE STYLE 4 nur einem Ziel verschrieben: dem Hörer ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

„Mein Job als DJ ist es, »Good Vibrations« unter die Menschen zu bringen“, sagt DJ Gärtner der Lüste über sein Werk. „Bars und Lounges sind meine Welt und wenn die Songs, die ich auflege, zu Fingerschnippen, einem breiten Lächeln und guter Laune führen, dann weiß ich: »That’s the stuff«. Beseelter Hörgenuss ist die Mission für SMILE STYLE VOL. 4.“

Für die vierte Ausgabe der Compilation-Serie SMILE STYLE hat der DJ „Gärtner der Lüste“ die schönsten Songperlen handverlesen. Aufgezogen zu einem schillernden Schmuckstück aus abwechslungsreichen Genres, Tempi und Sprachen, das uns die Tage versüßt, verliert die SMILE STYLE nie das Gespür für eine gefühlvoll ausgewogene Stimmung.

Charmante Cover wie Pink Turtles „Walk on the Wild Side“ oder die wunderbare akustische Version von Amy Winehouse’ “Valerie” räkeln sich neben clubbig-jazzigen Tracks wie „Lady“ des französichen Duos The Mighty Bob oder der Essential Remix von „Please Don’t Leave“ des Italieners Paolo Fedreghini. Ein besonderes Highlight ist die Instrumental-Version von Peter Fox Hit „Haus am See“. Hier merkt man, dass seine Beats derart gut produziert und die Kompositionen so ausgereift sind, dass selbst die Instrumental-Version wohl jeden zum mitswingen bringt. Und Sommerfeeling pur kommt bei Gecko Turners erfrischendem Song „Dime Que Te Quéa“ oder der Dub/Reggae Version des Prince-Titels „Boys & Girls“ von The Dynamics auf.

Etwas Besseres hätte uns gar nicht passieren können, um uns auf die sehnsuchtsvoll erwartete Sommersaison einzustimmen!

Smile Style. Don’t take life too serious. Compiled by DJ Gärtner der Lüste für California Sunset Records/wavemusic

SMILE STYLE VOL. 4 Tracklisting
01. HAMEL – March, April, May 3:38
02. LISTEN2 – Valerie 3:44
03. GECKO TURNER – Dime Que Te Quéa 4:16
04. TAPE FIVE – Pousse L’amour 3:58
05. MARCEL AMONT & AGNES JAOUI – Décalage Horaire 3:05
06. PINK TURTLE – Walk on the Wild Side 4:02
07. THE MIGHTY BOB – Lady (Tom’s Remix) 5:35
08. PAOLO FEDREGHINI– Please Don’t Leave (Essential Mix) 5:12
09. JULIA LEE – When You’re Smiling 2:56
10. PETER FOX – Saint Tropez (Haus am See – Instrumental) 3:35
11. THE DYNAMICS – Girls & Boys 4:38
12. BOB SINCLAR – Kiss My Eyes 4:22
13. DOUSK – Serenata Deluxe 3:35
14. ROMAN ANDRÉN – Bumblebee 4:08
15. ULRICH SCHNAUSS – As If You’ve Never Been Away 6:54

Die Compilation Serie SMILE STYLE

Die Smile Style Serie zaubert mit Stücken aus Swing, Nu Jazz, Lounge Brasil & Chanson ein Lächeln aufs Gesicht. Dean Martin und Peggy Lee grooven mit Mo’ Horizons und Gotan Project um die Wette – unwiderstehliche Klassiker und moderne Beats aufgezogen zu einem schillernden Schmuckstück aus eigenwilligen Genres, Tempi und Sprachen.

DJ Gärtner der Lüste

Ralf Ilgner aka. »Gärtner der Lüste« ist Musikredakteur beim WDR 5 und Experte in allem was in einer Lounge musikalisch passieren kann. Zuvor hat er das WDR Funkhaus Europa mitbegründet, knapp 5 Jahre mit Welt-Musik bestückt und die Partyreihe »Globalista« ins Leben gerufen, aus der sich das Projekt www.globalibre.de entwickelte. Seine Homebases liegen im Bochumer Bahnhof Langendreer, wo er seit über 20 Jahren auflegt, sowie im Kölner Konzeptstore APROPOS. Seit einigen Jahren beschränkt sich der Gärtner der Lüste allerdings nicht mehr darauf, die Zuhörerschaft in Deutschland zu berauschen, sondern legt auch auf in Griechenland, Mexiko, Ungarn, Barcelona – und immer wieder Ibiza.

„Der Titel meines neuen Lounge-Mix steht für ein vielfaches Lächeln. Beim Auflegen an den verschiedensten Orten der Welt habe ich immer wieder mit Freude beobachtet, dass bestimmte meiner Lieblingsstücke gute Laune auslösen: Beschwingte Bewegungen, Fingerschnippen, Mitpfeifen der Melodie, und lächelnde Gesichter sind die Reaktionen. Vor’m Mischpult tauchen dann Viele auf und fragen: „Was hören wir da gerade? Was ist das für Musik?“ So hat sich die vorliegende SMILE STYLE auf den Gigs fast von alleine zusammengestellt. Ich hab einfach sehr genau, das Ausmaß des Zaubers beobachtet, das einzelne Stücke auf die ZuhörerInnen ausüben, und sie gesammelt.“

Das Label California Sunset Records GmbH feat. wavemusic

Das renommierte Label California Sunset Records (Hamburg/Los Angeles) hat mit der premium music-brand wavemusic eine CD-Serie entwickelt, die genau den Ansprüchen eines gehobenen Lifestyle-Publikums entspricht. Durch außergewöhnlich hohe Qualität der Musikzusammenstellung in den Genres Lounge, Pop Jazz und Soul, feinste Verpackung und edles Design hat sich wavemusic zu einer Art Qualitätsversicherung in der Musik entwickelt – it’s a trustbrand. CDs, die man durchhören kann und die man sich und anderen gerne schenkt. wavemusic-CDs sind weltweit im Einzelhandel nur in führenden Outlets verfügbar.